Kescher - Abraham Geiger Kolleg
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Prof. Dr. Christina von Braun mit Prof. Dr. Stefanie Schüler-<br />
Springorum und Prof. Dr. Thomas Brecebmacher, Rabbiner Prof.<br />
Dr. Walter Homolka und Prof. Dr. Julius H. Schoeps.<br />
Ein Zentrum mit<br />
internationaler<br />
Ausstrahlung<br />
ZENTRUM<br />
JÜDISCHE<br />
STUDIEN<br />
BERLIN-BRANDENBURG<br />
In Anwesenheit der Bundesministerin für Bil -<br />
dung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan,<br />
wurde am 30. Mai in Berlin feierlich das neue<br />
Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg<br />
(ZJS) eröffnet. Das ZJS ist ein Kooperations -<br />
projekt der Humboldt-Universität zu Berlin, der<br />
Freien Universität Berlin, der Technischen<br />
Universität Berlin, der Universität Potsdam, des<br />
<strong>Abraham</strong> <strong>Geiger</strong> <strong>Kolleg</strong>s und des Moses Mendels -<br />
sohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien.<br />
Es wird durch das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) in den kommenden fünf<br />
Jahren mit 6,9 Millionen Euro für die Förderung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses und die<br />
Forschung auf allen Gebieten der Jüdischen<br />
Studien unterstützt. Sitz des ZJS ist an der Hum -<br />
boldt-Universität zu Berlin in Mitte, Sophienstra -<br />
ße 22a, nahe dem Hackeschen Markt.<br />
Das ZJS ermöglicht den Ausbau der Vernetzung<br />
von trans- und interdisziplinären Ansätzen in<br />
Geschichte, Philosophie, Judaistik, Theologie,<br />
Literatur- und Musikwissenschaften, Kunstge -<br />
schichte und Antikengeschichte und unterstützt<br />
die Ausbildung des wissenschaftlichen Nach -<br />
wuchses von Wissenschaftlerinnen und Wissen -<br />
schaftlern, der im Bereich der jüdischen Studien,<br />
des jüdisch-christlichen bzw. des islamischjüdisch-christlichen<br />
Austausches sowie der<br />
Museen- und Gedenkstättenarbeit tätig ist.<br />
Außerdem wird das Zentrum auch einen Beitrag<br />
zur akademischen Ausbildung von Rabbinern und<br />
Kantoren leisten.<br />
Im ZJS werden wissenschaftliche Aktivitäten auf<br />
diesem Gebiet in Studium und Lehre gebündelt<br />
und vernetzt. Damit greift das Zentrum die<br />
Feierliche Eröffnung des Zentrums<br />
Jüdische Studien Berlin-Brandenburg<br />
Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theo -<br />
lo gien und religionsbezogenen Wissenschaften<br />
an deutschen Hochschulen des Wissenschaftsrats<br />
von 2010 auf.<br />
„Zu den zukünftigen Forschungsschwerpunkten<br />
zählen die Geschichte der Entstehung der<br />
Wissen schaft des Judentums und Berlin als Ort<br />
der jüdischen Emanzipation, der Trialog zwischen<br />
Judentum, Christentum und Islam – das sogenannte<br />
monotheistische Dreieck – sowie Er -<br />
innerungskulturen, vor allem die Zeugenschaft<br />
und Memorialkultur zur Shoah”, informiert<br />
Christina von Braun, Kulturtheoretikerin an der<br />
Humboldt-Universität und akademische Leiterin<br />
des Zentrums.<br />
Bei den Kooperationspartnern der Region Berlin/<br />
Potsdam sind beste Voraussetzungen für eine<br />
gelingende interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
und einen Dialog der Kulturen und Religionen<br />
gegeben – von spezifischen, theologischen und<br />
historischen Untersuchungsfeldern der Judaistik<br />
und der christlichen Theologien (Humboldt-<br />
Univer sität und Freie Universität Berlin), über<br />
die Kulturen des Islam (Technische Universität<br />
Berlin und Freie Universität Berlin), der ethnologischen<br />
und kulturwissenschaftlichen Forschung<br />
(Hum boldt-Universität und Freie Universität<br />
Berlin), bis hin zu den religionswissenschaftlichen<br />
Schwerpunkten und der Jüdischen Theo lo -<br />
gie im Rahmen der akademischen Rabbiner aus -<br />
bildung (Universität Potsdam).<br />
Kern des Zentrums wird die Förderung der Nach -<br />
wuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchs -<br />
wissenschaftler in der Promotions- und Postdoc-<br />
Phase sein. Es werden drei Juniorprofessuren (an<br />
11<br />
der Freien Universität Berlin, der Humboldt-<br />
Universität und der Universität Potsdam) sowie<br />
fünf PostDoc-Stellen und neun Doktoran den -<br />
stellen eingerichtet. Zugleich wird durch Gast -<br />
professuren und Fellows der internationale<br />
Austausch und die Zusammenarbeit mit Wissen -<br />
schaftlerinnen und Wissenschaftlern, insbesondere<br />
aus den USA, Israel, Großbritannien, Frank -<br />
reich und den GUS-Ländern, verstärkt.<br />
Vorgesehen ist die Gründung einer gemeinsamen,<br />
universitäts- und disziplinenübergreifenden<br />
Graduiertenschule mit PhD-Abschluss.<br />
Die gemeinsam von der Universität Potsdam und<br />
dem <strong>Abraham</strong> <strong>Geiger</strong> <strong>Kolleg</strong> getragene Rabbiner -<br />
ausbildung wird künftig um eine Professur für<br />
Jüdische Bibelexegese ergänzt und durch eine<br />
Professur für Jüdische Musik mit einem Schwer -<br />
punkt Synagogalmusik und Kantorenausbildung<br />
an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar<br />
unterstützt.<br />
Christina von Braun: „Damit befinden sich die<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am<br />
ZJS wissenschaftshistorisch und im Weltver -<br />
gleich im Trend, Religion einerseits konfessionell,<br />
andererseits aber auch als eine Kulturform<br />
neben anderen zu verstehen. In dem Zentrum<br />
soll der wissenschaftliche Blick von Außen mit<br />
religionswissenschaftlicher Selbstreflexion und<br />
theologischer Ausbildung eine Verbindung eingehen.”<br />
Weitere Informationen und Veranstaltungs -<br />
hinweise unter http://www.zentrum-juedischestudien.de