Ausgabe als PDF herunterladen - Gewerbeverein Wassenberg eV
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Unheil drohte dem Kloster im Siebenjährigen<br />
Krieg (1756-1763).<br />
Preußen, verbündet mit Großbritannien,<br />
kämpfte gegen Österreich - verbündet<br />
mit Frankreich, Russland und<br />
Schweden - zum dritten Mal um Schlesien.<br />
Die Franzosen wurden 1758 bei<br />
Krefeld von den Preußen geschlagen<br />
und flohen in den Raum Erkelenz.<br />
Es drohte mal wieder reichlich Ärger<br />
durch marodierende Soldaten. Der<br />
General der Preußen, Herzog Ferdinand<br />
von Braunschweig und Lüneburg,<br />
stellte am 29. August 1758 in<br />
seinem Hauptquartier in <strong>Wassenberg</strong><br />
dem Kapuzinerkloster einen Schutzbrief,<br />
einen „Salve Garde Brief“ aus,<br />
der das Kloster vor Übergriffen schützen<br />
sollte. Er brauchte - Gott sei Dank<br />
- nicht in Kraft gesetzt zu werden.<br />
Großen Ärger gab es 1777 mit<br />
einem listigen, streitsüchtigen<br />
Nachbarn. Südlich - fest neben dem<br />
Kirchlein - plante und baute Heinrich<br />
Kayser ein 3 (!) stöckiges Wohn- und<br />
Brauhaus. Die südliche Lichtseite der<br />
Kirche wurde infolgedessen völlig verdunkelt.<br />
Weiterhin baute Kayser an der<br />
Kirchenseite - freistehend - ein<br />
Plumpsklo - man bezeichnete es in den<br />
Akten <strong>als</strong> „heimliches Gemach“.<br />
Neben Weihrauch entwickelte<br />
sich ein für<br />
fromme Beter irritierender,<br />
unangenehmer Beigeruch.<br />
Man stritt und prozessierte<br />
elf lange<br />
Jahre. Am 25. September<br />
1788 erfolgte das<br />
unwiderrufliche Urteil<br />
des Jülich-Bergischen<br />
Appellationsgerichtes:<br />
„In Sachen Kapuziner<br />
zu <strong>Wassenberg</strong> gegen<br />
Heinrich Kayser wird<br />
zurecht erkannt, daß in<br />
voriger Instanz theils<br />
wohl, theils übel geurteilet und die<br />
Hofräthlichen Urteile vom 28. November<br />
1787 dahin bestätigt, daß Appelat<br />
Kayser von der wegen der Kirchenverdunkelung<br />
angebotenen Klage loszusprechen,<br />
hingegen solche dahin abzuändern,<br />
daß derselbe zur Versetzung<br />
seines „heimlichen Gemachs“ in<br />
Gefolge der geheimräthlichen Verordnung<br />
vom 28. November 1777 verpflichtet<br />
wird.“<br />
Die Kapuziner blieben ohne Licht,<br />
auch ihre Zukunft verdunkelte sich<br />
zusehends: 1789 – die Französische<br />
Revolution, die das Christentum arg<br />
Nicht verschlafen: Wir ziehen um!<br />
Graf-Gerhard-Straße 15<br />
41849 <strong>Wassenberg</strong><br />
Tel. 0 24 32 - 8 91 08 38<br />
Fax 0 24 32 - 8 91 08 39<br />
Feierliche Enthüllung am Sonntag, 9. Mai 2004: Hanns Heidemanns<br />
(2.v.r) stellt im Beisein unter anderem des damaligen<br />
Bürgermeisters Manfred Erdweg (r.) und des damaligen Heimatvereins-Vorsitzenden<br />
Karl-Heinz Geiser (2.v.l.) die Gedenktafel<br />
vor. Foto: Archiv K. Klimmeck<br />
bedrängte, 1794 – die Schlacht an der<br />
Rur, die das Rheinland an Frankreich<br />
brachte, 1802 - die Säkularisation<br />
durch die Franzosen, die auch das<br />
„Aus“ für das Kloster bedeutete: Die<br />
Patres wurden durch die Franzosen<br />
vertrieben. Die Kirche wurde <strong>als</strong>bald<br />
abgerissen. Das Klosterglöckchen<br />
wanderte in den Rathausturm, ging<br />
aber im Inferno des Zweiten Weltkrieges<br />
verloren. Das dreistöckige Haus<br />
blieb erhalten, bis es 1985 dem Steinkohlenabbau<br />
zum Opfer fiel. Zum<br />
einen Geschichtsschäden, zum anderen<br />
Bergschäden. Schade!<br />
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