Forschungsbericht 2010 - 2011 - Fachbereich Physik der Universität ...
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AG Magnetismus<br />
Experimentalphysik / Technische <strong>Physik</strong><br />
Prof. Dr. Burkard Hillebrands<br />
Forschungsgebiete<br />
Die Forschungsarbeiten <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Magnetismus liegen schwerpunktmäßig im<br />
forschungsfeld Spindynamik, ergänzt durch Untersuchungen zur Herstellung und<br />
Eigenschaftscharakterisierung magnetischer Schichtsysteme und Nanostrukturen. Ein<br />
zentraler Forschungsgegenstand sind Spinwellen und ihre quantisierten Anregungen,<br />
die Magnonen, die in einer Vielzahl von physikalischen Fragestellungen untersucht<br />
werden.<br />
Als zentrale Untersuchungsmethode wird die Brillouin-Lichtstreu-Spektroskopie (BLS) in<br />
verschiedenen Varianten und Aufbauten eingesetzt. Die wichtigsten sind neben <strong>der</strong><br />
konventionellen BLS die BLS-Mikroskopie sowie zeit- und phasenauflösende<br />
Apparaturen. Weitere experimentelle Standbeine sind Mikrowellentechniken zur<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Spindynamik sowie Messverfahren, die auf dem magneto-optischen<br />
Kerr-Effekt beruhen, darunter zeitaufgelöste Kerr-Effekt-Mikroskopie und eine Apparatur<br />
zur Messung des quadratischen Kerr-Effekts. Zur Herstellung von Proben werden in <strong>der</strong><br />
Arbeitsgruppe zwei Molekularstrahlepitaxie-Maschinen eingesetzt. Zur Herstellung von<br />
Nano- und Mikrostrukturen ist das Nano Structuring Center <strong>der</strong> TU Kaiserslautern<br />
eingebunden.<br />
Das Spektrum <strong>der</strong> bearbeiteten Projekte reicht von physikalischen Grundlagen bis hin zu<br />
konkreten Anwendungen in Industrieprojekten, insbeson<strong>der</strong>e auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />
Magnetosensorik. Hierdurch werden den Gruppenmitglie<strong>der</strong>n vielfältige und konkrete<br />
Einblicke in die ganze Breite <strong>der</strong> physikalischen Forschung vermittelt.<br />
Die laufenden Projekte teilen wir in folgende Arbeitsgebiete ein:<br />
● Magnonengase und -Kondensate: Magnonengase sind ein exzellentes Modellsystem<br />
zur Untersuchung von Systemen mit internen, einstellbaren Wechselwirkungen. Hierzu<br />
bearbeiten wir kollektive Effekte und Instabilitäten, insbeson<strong>der</strong>e im Umfeld <strong>der</strong> Bose<br />
Einstein-Kondensation. Dieses grundlagenphysikalische Projekt wird im Transregio<br />
Son<strong>der</strong>forschungsbereich 49 „Condensed Matter Systems with Variable Many-Body<br />
Interactions“ durchgeführt, zu welchem sich Arbeitsgruppen aus Frankfurt,<br />
Kaiserslautern und Mainz zusammengeschlossen haben.<br />
● Magnon-Spintronik: Dieses Gebiet umfasst die auf Magnonen basierende<br />
Informationsverarbeitung und ist eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> traditionellen Elektronik<br />
(Nutzung des Elektrons) und <strong>der</strong> Spintronik (Nutzung des Spins des Elektrons).<br />
Gegenstand <strong>der</strong> Arbeiten sind die Übertragung von Information zwischen Spin/Elektron<br />
und Magnon, sowie die Verarbeitung von Magnon-basierter Information. Wichtige<br />
untersuchte physikalische Effekte sind <strong>der</strong> Spin-Hall-Effekt, nichtlineare Drei- und<br />
Viermagnonenprozesse, parametrische Pumpmechanismen und lineare und nichtlineare<br />
Wellenleiterphänomene.<br />
● Magnonische Kristalle: Diese sind periodische magnetische Objekte, in welchen die<br />
Bragg-Reflektion von Spinwellen beson<strong>der</strong>e Funktionalitäten ermöglicht. Zum Beispiel<br />
können spezielle miniaturisierte Frequenzfilter im GHz-Bereich realisiert werden. Im<br />
Zentrum des Interesses stehen schaltbare magnonische Kristalle, welche neue Effekte<br />
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