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Seminar Mensch Maschine Kommunikation WS 01/02 - Universität ...

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3.2. Bildstatistik nach “Wiener Methode”<br />

Otto Neurath, Ökonom und Philosoph, entwickelte Mitte der 20er Jahre die “Wiener Methode”<br />

der Bildstatistik für das neu gegründete Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum. Er sah in der<br />

Statistik den entscheidenden Faktor zur Beurteilung ökonomischer Zusammenhänge, gleichzeitig<br />

erkannte er, dass Zahlenkolonnen wenig attraktiv auf das heterogene Museumspublikum wirken<br />

würden. Bildtafeln sollten deshalb die abstrakten Zahlen massenwirksam präsentieren. Heute<br />

wird die “Wiener Methode” auch “Isotype” genannt.<br />

Abbildung 4 – Vergleich Tabelle / Grafik<br />

Diese Abbildung soll zeigen, das Tabellen und Formeln für die breite Masse meist schwer<br />

verständlich sind, da sie eine gewisse Vorbildung voraussetzen. Bildhafte Darstellungen hingegen<br />

können leichter verstanden werden.<br />

Im Wiener Museum entstanden zwischen 1925 und 1934 nicht nur Hunderte von Bildstatistiken.<br />

Museumsleiter Neurath formulierte auch die didaktischen Prinzipien: Isotype-Grafiken sollen<br />

immer anschaulich und gegenständlich sein sowie die Mengen korrekt visualisieren. Die Wiener<br />

Museumspädagogen sahen ihr wesentliches Anliegen darin, Gesellschaft und Ökonomie<br />

verständlich darzustellen. Die Grafik mußte also einfach sein und jeweils nur ein ausgewähltes<br />

Thema veranschaulichen. Handelte es sich dabei um Zahlen, so bestand der erste didaktische<br />

Kunstgriff – ähnlich wie in der Mengenlehre – darin, sich von den exakten Werten abzuwenden<br />

und sich den dahinter verborgenen Beziehungen und Verhältnissen zuzuwenden. Nicht<br />

lückenloses Wissen, das nur Fachwissenschaftler interessiert, sondern größere Zusammenhänge<br />

in überschaubaren Einheiten sollten präsentiert werden. Ihre Bildstatistiken zeigen deshalb statt<br />

spröder Zahlen anschauliche Mengenverhältnisse.<br />

Zweitens verwendete man gegenständliche Symbole zur Mengendarstellung, um es dem<br />

Betrachter leicht zu machen, sich sowohl an den Gegenstand als auch an die Verhältnisse visuell<br />

zu erinnern.<br />

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