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Kommunikation - VSETH - ETH Zürich

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Polykum Nr. 3/08–09 Illustration: Marie Veya<br />

guide<br />

Sich selbst<br />

vermarkten<br />

Wer geschickt Kontakte knüpft, ist<br />

erfolgreich. Ein kleines 1x1 des Networking.<br />

Von Ivana Leiseder<br />

An die besten Jobs gelangt man durch lockere<br />

persönliche Kontakte – dies fand der Soziologe<br />

Mark Granovetter bereits 1974 heraus.<br />

Diese Feststellung wird eingedenk der<br />

gängigen Erfolgskriterien einer Karriere bestätigt:<br />

Denen zufolge nämlich machen Beziehungen<br />

60 Prozent, Selbstbild/Methodiken<br />

und das eigentliche Fachwissen hingegen nur<br />

30 Prozent beziehungsweise 10 Prozent des<br />

Erfolges aus. Das persönliche Netzwerk ist<br />

also ein unabdingbarer Katalysator auf dem<br />

Weg nach oben – wobei gilt: je grösser das<br />

Netzwerk, desto grösser der Effekt. Allerdings<br />

sollen Kontakte nicht wahllos angehäuft, sondern<br />

systematisch geknüpft werden. Nachfolgend<br />

ein paar Punkte, die jeder (angehende)<br />

Netzwerker beachten sollte.<br />

1. Positives denken und Handeln.<br />

Repekt und Wertschätzung im menschlichen<br />

Umgang sind Voraussetzung für ein funktionierendes<br />

und nachhaltiges Beziehungsnetzwerk<br />

– wobei Höflichkeit und Freundlichkeit<br />

nicht mit Friede-Freude-Eierkuchen gleichzusetzen<br />

sind. Kurzum: «Fortiter in re, suaviter<br />

in modo.»<br />

2. angenehm und nützlich zugleich<br />

sein. Erfolreiche Führungskräfte und<br />

Netzwerker sind sowohl in der Form angenehm<br />

als auch sachlich nützlich. Wer nur eine<br />

der beiden Charaktereigenschaften besitzt,<br />

läuft Gefahr, entweder nicht genug ernst genommen<br />

oder für unsympathisch befunden zu<br />

werden.<br />

Kontaktpflege erleichtert nicht nur privaten, sondern auch beruflichen Erfolg erheblich.<br />

3. ausrichtung auf Win-Win-Situationen.<br />

Ausgeglichenes Geben und Nehmen<br />

schafft die gesündesten Kontakte. Anfangs<br />

gilt allerdings: Zuerst geben, dann nehmen,<br />

also: keine Gegenleistung erwarten. Wenn auf<br />

Dauer nichts zurückkommt, Strategie überdenken<br />

oder Bemühungen einstellen.<br />

4. Persönliche glaubwürdigkeit<br />

und integrität als Kernkapital. Als Netzwerker<br />

muss man zwingend ethisch-moralisch<br />

handeln. Da man sowohl sich selbst als<br />

auch seine Umgebung ständig kommuniziert,<br />

haben hier Lügen besonders kurze Beine. Intriganten<br />

sollen insofern genauso gemieden<br />

werden – nicht zuletzt aus Schutz vor dem<br />

Netzwerk. Ein einziges faules Ei verdirbt den<br />

ganzen Salat.<br />

5. Verkaufen der eigenen Person.<br />

Man sollte sich in der Öffenlichkeit positionieren,<br />

das heisst sich möglichst clever<br />

selbst vermarkten. Dabei sollte man nichtsdestotrotz<br />

stets authentisch und transparent<br />

bleiben. Die persönliche Ebene hat hierbei vor<br />

der sachlichen Vorrang – gemäss einem neumodischen<br />

Diktum: «Personality!»<br />

6. Vielfältige <strong>Kommunikation</strong>ssysteme<br />

nutzen. Nebst den herkömmlichen<br />

Mitteln des Networkings (Anlässe besuchen,<br />

Vereinen beitreten, ...) empfiehlt sich auch,<br />

ein Netzwerk übers Internet aufzubauen,<br />

etwa via xing.com oder linkedin.com. Social<br />

Communities sind spezifisch auf Netzwerke<br />

zugeschnitten und machen das Networking<br />

infolgedessen zum Kinderspiel.<br />

KOMMuniKatiOn<br />

19<br />

7. Kontakte regelmässig und umfassend<br />

pflegen. Es gilt, bei jedem Mitglied<br />

seines Netzwerks «am Ball zu bleiben».<br />

Dies kann mit verschiedensten Hilfsmitteln<br />

bewerkstelligt werden: E-Mails, Geburtstagskarten,<br />

Anrufe, kleine Höflichkeiten.<br />

8. Versprechen einhalten. Man soll<br />

sich in jeder Hinsicht nicht übernehmen.<br />

Wenn man etwa verspricht, morgen anzurufen,<br />

sollte man dies auch tun. Es geht hier<br />

nämlich um mehr als bloss einen Gefallen: um<br />

die eigene Vertrauenswürdigkeit.<br />

9. einen Mentor/Coach zu rate<br />

ziehen. Bereits erfahrene Netzwerker<br />

können einem Anfänger unter Umständen<br />

nicht nur gute Tipps bezüglich Networking<br />

geben, sondern auch Kontakte vermitteln und<br />

allgemein weiterhelfen.<br />

10. Übung macht den Meister. Niemand<br />

wird über Nacht zum Netzwerker, auch<br />

nicht nach der Lektüre eines Ratgebers. Networking<br />

ist – nomen est omen – Arbeit, harte<br />

Arbeit. In dem Sinn: (Geduld) üben. Und aufhören,<br />

wenn’s keinen Spass mehr macht.<br />

Abschliessend zusammenfassend gemäss<br />

Freiherr von Knigge: «Es geht nicht um<br />

Tricks, nicht um die Kunst, die Menschen zu<br />

seinen Endzwecken zu missbrauchen. Es geht<br />

darum, sich und den anderen das Leben süss<br />

und leicht zu machen. Das kann weder ohne<br />

Moral noch ohne Weisheit geschehn.»<br />

ivana Leiseder (22) ist Redaktionsleiterin des Polykum und<br />

studiert im 5. Semester Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft<br />

an der Universität <strong>Zürich</strong>. leiseder@polykum.ethz.ch

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