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Oberst a. D. OMuR Dr. Manfred Lachmann Dargestellte ... - AGGI

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Verlauf der sächsischen Militärgeschichte zumindest an und konnten zum Wiederfinden<br />

sächsischer Identität beitragen. Als Baustein zu kleinstaatlicher Volkstümelei Biedenkopfscher<br />

Prägung war die Ausstellung weder gedacht noch geeignet. (36)<br />

Am 28. Juli 1990 wurde plangerecht die neugestaltete ständige Ausstellung im Neuen<br />

Zeughaus der Festung Königstein eröffnet. Unter dem Titel „Festungsbau und Festungskrieg<br />

1789 - 1945“ ersetzte sie die 1965 erarbeitete und danach nur geringfügig ergänzte<br />

Exposition „Vom Steinschloßgewehr zur Kampfrakete“. Geladene Gäste wie zufällige<br />

Festungsbesucher erlebten ein Ereignis besonderer Art. Als offizielle Vertreter der Bundeswehr<br />

nahmen in voller Uniform Brigadegeneral <strong>Dr</strong>. Roth, Chef des Militärgeschichtlichen<br />

Forschungsamtes in Freiburg, sowie <strong>Oberst</strong>leutnant Böhm, damals Leiter des<br />

Wehrgeschichtlichen Museums in Rastatt, an jenem Akt teil. Beide waren von Aussage<br />

und Qualität der Ausstellung ebenso beeindruckt wie bereits zuvor von unserem Haus in<br />

<strong>Dr</strong>esden. Es zeugt von der wissenschaftlichen wie politischen Solidität der Arbeit des<br />

Armeemuseums der DDR, daß es seitdem keinerlei ernsthafte Kritik an der 1987 für den<br />

Königstein konzipierten, 1988/89, also erhebliche Zeit vor der „Wende“, erarbeiteten, 1990<br />

produzierten und aufgebauten Exposition gegeben hat. (37)<br />

Dem Besuch von Brigadegeneral <strong>Dr</strong>. Roth, den erst der Verzicht auf die Kontaktsperre für<br />

alle Bundeswehrangehörigen gegenüber der DDR und der NVA ermöglichte, waren seit<br />

Anfang März zunehmende Kontakte anfangs zu zivilen, später zu militärischen Persönlichkeiten<br />

und Einrichtungen der BRD vorausgegangen. Besonderes Gewicht erlangte<br />

dabei eine Zusammenkunft mit Herrn Regierungsrat <strong>Dr</strong>. Arnold Wirtgen und seiner<br />

Begleitung am 9. April 1990. Nach der Besichtigung der Exposition und der Magazine des<br />

Militärhistorischen Museums kam es zu einer fruchtbaren Diskussion über die künftige<br />

deutsche Museumslandschaft. Für <strong>Dr</strong>. Arnold Wirtgen, den Schöpfer der Wehrtechnischen<br />

Studiensammlung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung in<br />

Koblenz, zugleich Präsident der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde, gab es nicht<br />

den geringsten Zweifel an der weiteren Existenzberechtigung des Militärhistorischen<br />

Museums in <strong>Dr</strong>esden. (38) <strong>Dr</strong>ei an jenem Tage getroffene, später exakt realisierte Festlegungen<br />

unterstrichen jenen Standpunkt. Zum ersten: Leitende Mitarbeiter des Militärhistorischen<br />

Museums wurden zu einem Gegenbesuch nach Koblenz eingeladen. Er<br />

erfolgte im Juli 1990 und diente dem Abschluß einer Vereinbarung über die künftige<br />

Zusammenarbeit beider Einrichtungen. Zum zweiten: Die eigentlich als besonderer<br />

Beitrag des Armeemuseums der DDR zu Ehren des 40. Jahrestages der DDR gestaltete<br />

und am 18. Mai 1989 eröffnete Sonderausstellung „Militärhistorische Hieb- und Stichwaffen<br />

aus drei Jahrhunderten“ wird unverändert einschließlich der Wilhelm Pieck und<br />

Erich Honecker gewidmeten Ehrensäbel ab Oktober 1990 in der Wehrtechnischen<br />

Studiensammlung Koblenz gezeigt. (39) Zum dritten: Gemeinsam mit der Militaria-<br />

Sammlung des Museums für Deutsche Geschichte, der Wehrtechnischen Studiensammlung<br />

Koblenz und dem Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt gestaltet das Militärhistorische<br />

Museum <strong>Dr</strong>esden eine Sonderausstellung mit dem Thema „Das Zündnadelgewehr.<br />

Eine militärtechnische Revolution im 19. Jahrhundert.“ (40)<br />

Die damaligen Leiter des Wehrgeschichtlichen Museums in Rastatt, <strong>Oberst</strong>leutnant<br />

Böhm, des Luftwaffenmuseums in Uetersen, <strong>Oberst</strong>leutnant Rogge, oder des Panzermuseums<br />

in Munster <strong>Oberst</strong>leutnant Grundies, die wir bei wechselseitigen Besuchen<br />

kennen gelernt hatten, sahen das differenzierter. Das ist verständlich, mußten sie doch in<br />

unserer Einrichtung primär einen möglichen Konkurrenten sehen. Angesichts der unübersehbaren<br />

Aufmerksamkeit, die das Armeemuseum der DDR im Unterschied zu den<br />

Militärmuseen der BRD seit dem Tage der Eröffnung durch die politische und die<br />

militärische Führung erfahren hat, konnten sie eine Spur von Neid nicht verhehlen.<br />

Ängstlichkeit verbreiteten sie bei uns nicht, verfügte das Militärhistorische Museum mit<br />

seinem Fundus, seinem Bemühen um die museumsgerechte Würdigung der Militärgeschichte<br />

der DDR und - wie wir erst später begriffen - seiner dem Bund als vormaliges

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