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Oberst a. D. OMuR Dr. Manfred Lachmann Dargestellte ... - AGGI

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Ausstellungsgestaltung, der Besucherbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit, kurz der militärhistorisch-museumswissenschaftlichen<br />

Arbeit waren sie fast durchweg Autodidakten. So<br />

weit möglich im postgradualen Studium, vorwiegend allerdings im unmittelbaren Arbeitsprozeß<br />

haben sie sich die zum Erfüllen der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten angeeignet. An ihrer Spitze standen mit den Obristen Erwin Bartz ( von 1957<br />

bis 1962), Otto Schwab (1963) und Ernst Haberland (von 1963 bis 1967) drei bewährte<br />

Antifaschisten, deren Lebenserfahrung nicht zuletzt während ihrer Zeit als politische<br />

Häftlinge im Zuchthaus und im Konzentrationslager oder in der Emigration gereift ist.<br />

Allein deren Biographien bürgten für den grundsätzlich anderen Charakter dieser neuen<br />

Einrichtung der Nationalen Volksarmee. (16) Anfang 1962 wurde das Museum dem vom<br />

späteren Generalmajor Prof. <strong>Dr</strong>. Reinhard Brühl geleiteten Institut für deutsche Militärgeschichte<br />

angeschlossen. In den folgenden Jahren vollzog es einen derart erfolgreichen<br />

Aufschwung, daß sich recht bald die in Potsdam gegebenen Grenzen offenbarten.<br />

Anläßlich einer im Beisein des Ministers für Nationale Verteidigung und seines Kollegiums<br />

im Marmorpalais durchgeführten Festveranstaltung zum fünften Jahrestag des Deutschen<br />

Armeemuseums äußerte der Chef der Politischen Hauptverwaltung der NVA am 21. März<br />

1966 ziemlich deutlich, zu gegebener Zeit müsse ein Ausweg gefunden werden. Er beließ<br />

es nicht beim Wort.<br />

Von Potsdam nach <strong>Dr</strong>esden<br />

Am 6. August 1966 befahl Admiral Verner den Direktor der Militärbibliothek, Generalmajor<br />

Fischer, und die beiden Stellvertreter des Direktors des Deutschen Armeemuseums,<br />

<strong>Oberst</strong>leutnant Hans Bierschenk und mich, nach Strausberg. Er wies uns an, unverzüglich<br />

und streng vertraulich die <strong>Dr</strong>esdener Stadthalle zu inspizieren und ihm danach zu berichten,<br />

ob sie sich für die gemeinsame Unterbringung beider Institutionen eigne. Im positiven<br />

Falle könnten wir uns etwa 1971/72 auf einen Umzug einstellen. Wir fanden das Hauptgebäude<br />

des Kgl. Sächsischen Arsenals, bis 1945 Ort des Sächsischen Armeemuseums<br />

und nunmehrige <strong>Dr</strong>esdener Stadthalle, in beklagenswertem Zustand vor. Von den Mitarbeitern<br />

des vorübergehend dort untergebrachten Museums der Stadt <strong>Dr</strong>esden sowie<br />

des im Seitengebäude befindlichen Auto-Reparaturwerkes erfuhren wir, die Stadt wolle<br />

das ihr als einstiger Wehrmachtsbesitz nicht gehörende Gebäude so schnell wie möglich<br />

loswerden. Wir ließen uns vom desolaten Bild des offensichtlich seit seiner Fertigstellung<br />

nie überholten Bauwerkes nicht irritieren. Insbesondere das Hauptgebäude mit seinen<br />

hallenartigen Räumen von großer Tragfähigkeit machte einen soliden Eindruck. So<br />

meldeten wir dem Chef der PHV zu dessen Zufriedenheit, gewiß sei die Rekonstruktion<br />

eines vorhandenen und für die Zwecke beider Dienststellen durchaus geeigneten<br />

Funktionsbauwerkes effektiver als das Errichten eines Neubaus.<br />

Der Minister für Nationale Verteidigung teilte eine solche Sicht der Dinge anfangs nicht.<br />

Unangemeldet und lediglich von seinem Adjutanten begleitet erschien er am 11. September<br />

1966 im Marmorpalais. Dort kam es zu einem Gespräch unter sechs Augen.<br />

Anstelle des dienstlich abwesenden Direktors des Deutschen Armeemuseums verlangte<br />

Armeegeneral Hoffmann von mir unverblümte Auskunft über unsere Meinung zur Zukunft<br />

des Deutschen Armeemuseums, speziell zu seinem endgültigen Standort. In seinen<br />

Augen sei ein Neubau entweder in Potsdam oder in Berlin gewiß besser als der Bezug der<br />

maroden <strong>Dr</strong>esdener Stadthalle. Doch das sei mit Problemen verbunden und mittelfristig<br />

unrealisierbar. Der Chef der Rückwärtigen Dienste, Generalleutnant Allenstein, habe sich<br />

sehr bedenklich zur möglichen Nutzung des von der Stadt <strong>Dr</strong>esden nicht mehr benötigten<br />

Gebäudes als Bekleidungsmagazin, das es ja ursprünglich gewesen sei, geäußert.<br />

Dagegen wäre Admiral Verner zur Übernahme sofort bereit. Als letztlich Verantwortlicher<br />

wolle er sich allerdings ein eigenes Bild machen.

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