Oberst a. D. OMuR Dr. Manfred Lachmann Dargestellte ... - AGGI
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der Bundeswehr erhalten bleiben und nicht an das Land Sachsen abgetreten werden.<br />
Eine solche Entscheidung sollte zumindest so lange zurückgehalten werden, bis Konzeption,<br />
Genehmigung und Haushaltsmittel für ein Berliner Zentralmuseum für deutsche<br />
Wehrgeschichte gewährleistet sind.“ (43).<br />
Der persönliche Besuch des Bundesministers der Verteidigung, des Historikers <strong>Dr</strong>.<br />
Gerhard Stoltenberg, am 7. März 1991 in <strong>Dr</strong>esden stellte die Weichen. Nach dem Rundgang<br />
durch die Ausstellung und der Besichtigung der Magazine entschied der Minister,<br />
das Museum und die Außenstelle auf der Festung Königstein in die Bundeswehr zu<br />
übernehmen. Die Unsicherheit über seine künftige Entwicklung war allerdings erst 1994<br />
mit der offiziellen Erklärung zum „Leitmuseum im Museums- und Sammlungsverbund der<br />
Bundeswehr“ endgültig beseitigt.(44)<br />
<strong>Dr</strong>eißig Jahre liegt inzwischen jener 24. März 1972 zurück, an dem mit einem feierlichen<br />
Akt in der vormaligen <strong>Dr</strong>esdener Stadthalle von Armeegeneral Heinz Hoffmann das<br />
Armeemuseum der DDR eröffnet worden ist. Zu den bleibenden Leistungen, die im<br />
Ergebnis des Könnens, der Kreativität, des Fleißes und der Einsatzbereitschaft von ihrem<br />
Auftrag überzeugter Arbeitskollektive erzielt worden sind, gehört zweifellos das Entstehen<br />
und das Wachsen des anderen deutschen Militärmuseums. Ohne das Armeemuseum der<br />
DDR und seinen Vorläufer gäbe es heute in der Bundesrepublik Deutschland schwerlich<br />
ein für die deutsche Militärgeschichte insgesamt wie speziell für die zweite Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts repräsentatives zentrales Militärhistorisches Museum.<br />
Das ist eine unbequeme Tatsache. Noch läßt sie sich nicht ganz verleugnen. Eine derartige<br />
Tendenz zeichnet sich allerdings unverkennbar ab. Nicht zuletzt der Versuch, die<br />
Tradition der nunmehr zur Bundeswehr gehörenden Einrichtung aus ihrem Unterbringungort,<br />
dem ursprünglichen Hauptgebäude des Kgl. Sächs. Arsenals, abzuleiten, läßt<br />
darauf schließen, daß man die in den Jahren zwischen 1957 und 1971 liegenden eigentlichen<br />
Wurzeln am liebsten vergessen machen und die Periode von 1972 bis 1990 als<br />
doktriniert disqualifizieren möchte. In Wirklichkeit lag es mehr oder weniger an Zufällen,<br />
daß 1971/72 das Potsdamer Museum nach <strong>Dr</strong>esden verlegt und dabei ein Teil seiner<br />
Altbestände dorthin zurückgekehrt oder das Museum nach 1990 nicht an das Land<br />
Sachsen abgetreten worden ist.<br />
Anmerkungen<br />
1. T. E Scheerer.: Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in <strong>Dr</strong>esden 1 -<br />
Ausstellungen 1990 - 2000, <strong>Dr</strong>esden 2000, S 5.<br />
2. Siehe Prof. <strong>Dr</strong>. G. R Mayer: Trophäen-Museum im alten Babylon. In: Protokoll der<br />
Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz „Museale Darstellung der<br />
Militärgeschichte“ vom 28. - 30. Januar 1976 (unveröffentl.) <strong>Dr</strong>esden 1976. S. 32 ff.<br />
3. A. v Reitzenstein: Das ehemalige Bayerische Armeemuseum. In: Deutscher<br />
Soldatenkalender 1958, München-Lochhausen 1958, S. 90.<br />
4. M. <strong>Lachmann</strong>: Zur Geschichte und zum Charakter der imperialistischen deutschen<br />
Armeemuseen. In: Zeitschrift für Militärgeschichte, 5. Jg./Heft 6, Berlin 1966, S. 695 ff.<br />
5.Siehe Stichwort Heeresmuseen. In: H. Franke: Handbuch der neuzeitlichen Wehrwissenschaften,<br />
Zweiter Band, Berlin und Leipzig 1937, S. 271 ff.<br />
6. M. <strong>Lachmann</strong>: wie Anm. 4, S 700.<br />
7. A. Friedel: Militärgeschichtliche Sammlungen zeitgemäß ? In: Wehrwissenschaftliche<br />
Rundschau, 12. Jg., Darmstadt / Berlin / Frankfurt 1962, S. 211<br />
8. Siehe Das Luftwaffenmuseum in Uetersen. In: Deutscher Soldatenkalender 1961, S.<br />
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