Sperber 3/10 - St.Galler Natur

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Aktives Vereinsleben Lachmöwe: Rund 200 Brutpaare auf Kiesinsel, zwei Brutplattformen und auf Steinen, mit etwa 120 aufgekommenen Jungen. Eine grössere Zahl von Kücken wurde von einem Schwarzmilan erbeutet und wohl seinen Jungen verfüttert. Schwarzkopfmöwe: Eine Familie mit drei Jungen innerhalb der Lachmöwenkolonie auf der Kiesinsel, die aus unbekannter Ursache eins nach dem andern verschwanden. Diese Brut der Schwarzkopfmöwe dürfte die einzige dieses Jahres in der Schweiz gewesen sein Flussseeschwalbe: Etwa 15 Gelege auf der Kiesinsel, die grossenteils wegen starken Regenfällen oder der grossen Hitze keine Jungvögel erbrachten. Eine einzige junge Flussseeschwalbe wurde dort flügge. Erfolgreiche Bruten gab es auf der Brutplattform Wurmsbach von fünf bis sechs Paaren, die Jungenzahl ist nicht einzusehen. Im Weiteren gab es Brutnachweise für Höckerschwan, Haubentaucher, Zwergtaucher, Stockente, Blässhuhn und Teichhuhn. Eine Mandarinentenfamilie wurde in der Jona im Waldgebiet während längerer Zeit beobachtet. Eiderente-Weibchen mit zwei seiner fünf Jungen am 23. Mai Mitteilungen des Schweizer Vogelschutzes Zugrouten sichern und Rötelfalkenschlafplatz retten Werner Müller Bereits letztes Jahr haben sich die BirdLife-Partner von Europa, Afrika und des Nahen Ostens zusammen getan, um mehr für die Zugvögel zu tun. Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz widmet seine Herbstaktion 2010 gleich drei dringenden Zugvogel- Schutzprojekten: Noch immer sind die Zugrouten unserer Zugvögel nicht sicher. Von Spanien bis Zypern werden im Mittelmeerraum Millionen von Zugvögel gefangen und illegal gejagt. Das muss endlich aufhören. In den EU-Ländern wie Zypern und Malta muss die Vogelschutz-Richtlinie, welche die meisten Zugvögel schützt, endlich umgesetzt werden. Dort, aber vor allem auch in den anderen Ländern soll Naturerziehung der grossen, nichtjagenden Mehrheit der Bevölkerung ermöglichen, ihre vogelfangenden Mitbürger zu überzeugen, endlich mit den Zugvögeln anders umzugehen als sie zu fangen, abzuschiessen, als Delikatesse zu essen oder sie auszustopfen. Der SVS möchte die BirdLife-Partner im Mittelmeerraum wieder verstärkt unterstützen in ihrem Kampf gegen den Vogelfang und die illegale Vogeljagd. Die Sahelzone ist für unsere Zugvögel als Winterquartier besonders wichtig, vor allem für Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Braunkehlchen und viele Der Sperber 3/10 15
SVS andere Arten. An zwei Greifvogelarten zeigt sich die immense Bedeutung der Sahelzone im Allgemeinen und einzelner Gebiete speziell: Die auch bei uns häufig durchziehende Wiesenweihe und der in Südeuropa brütende weltweit bedrohte Rötelfalke haben im Senegal auf ganz kleiner Fläche riesige Schlafplätze. So nächtigen im Winter auf einer Insel im Saloum-Fluss bis zu 28‘000 Rötelfalken zusammen mit 30‘000 Schwalbenschwanzpaaren, einer Greifvogelart der Sahelzone. Das kleine Waldstück ist einer der weltweit grössten Greifvogel-Schlafplätze. Um die drohenden Gefahren von diesem einmaligen Gebiet abzuwenden, unterstützt der SVS das Schutzprojekt des französischen BirdLife-Partners LPO und der senegalesischen Organisation NCD, welche für den Einbezug der lokalen Bevölkerung in die Schutzarbeit sorgt. Das dritte Projekt, welches der SVS unterstützen möchte, ist den ziehenden Geierarten in Armenien gewidmet. Seit drei Jahren arbeitet der SVS mit dem armenischen BirdLife-Partner ASPB eng zusammen. Nach der erfolgreichen Rettung der einzigen Rötelfalken-Kolonie des Landes engagiert sich die ASPB nun auch für die ziehenden Geierarten: Der Mönchsgeier brütet in wenigen Paaren im Gebirgsland und zieht im Winter zum Persischen Golf. Der Schmutzgeier, der nach Afrika zieht und in den meisten Ländern im Bestand stark abnimmt, hat in Armenien noch eine beachtliche Population. Umso wichtiger ist, sich für den Schutz der Brutgebiete der beiden Zugvögel unter den Geiern einzusetzen. Der SVS möchte die Sicherung der Brutplätze und den Einbezug der armenischen Bevölkerung und vor allem Schulen in die Schutzarbeit nachhaltig unterstützen. Unterlagen zu den Schutzprojekten sind erhältlich bei: SVS/BirdLife Schweiz, Postfach, 8036 Zürich, Tel. 044 457 70 20, oder E-Mail: svs@birdlife.ch. Rötelfalke Biodiversität in der Schweiz: Petition und vieles mehr Werner Müller Obwohl 2010 das Internationale Jahr der Biodiversität ist, hat es der Bund bis zum Redaktionsschluss versäumt, die versprochene Biodiversitätsstrategie vorzulegen. Deshalb machen der SVS/BirdLife Schweiz und Pro Natura jetzt Druck und haben im Sommer die Petition für eine griffige Biodiversitätsstrategie mit klaren Zielen und ausreichend Mitteln lanciert. Die Unterschriftensammlung läuft noch bis am 10. Oktober 2010. Unterschreiben Sie selber 16 Der Sperber 3/10
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