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der oberflächennahen Randzone (Entnahmetiefe<br />

ca. 20 mm) der Bodenplatte mit der<br />

CM-Prüfung. Es gilt aber zu bedenken, daß<br />

bei derartigen Maßnahmen eine aussagefähige<br />

Messung des Feuchtegehalts der gesamten<br />

Bodenplatte über den Querschnitt<br />

betrachtet mit solchen gewerbeüblichen<br />

Meßmethoden nicht hinreichend möglich<br />

(und im übrigen auch nicht üblich) ist: Dies<br />

deshalb, weil die in der oberen Zone der Betondecke<br />

festgestellten Meßwerte keinen<br />

Rückschluß auf die in tieferen Zonen vorliegende<br />

Feuchtigkeit im Querschnitt eines Industriefußbodens<br />

ermöglichen.<br />

Osmoseblasen – nicht immer<br />

vermeidbar: Restrisiko<br />

für Auftraggeber?<br />

Aus wissenschaftlichen und bauphysikalischen<br />

Untersuchungen ist in der Fachwelt<br />

bekannt, daß Bodenplatten aus dickem Stahlbeton<br />

über mehrere Jahre schwinden und<br />

auch die Feuchtigkeitsabgabe aus tieferen<br />

Zonen des gesamten Querschnitts durchaus<br />

mehr als ein Jahr nach der Fertigstellung andauern<br />

kann. Es hat sich gezeigt, daß ein frühes<br />

Abdecken von Bodenplatten aus dickem<br />

Stahlbeton mit dampfdichten Oberböden<br />

und/oder Kunstharzbeschichtungen vor Ablauf<br />

dieses unbestimmten Zeitraums zu Schäden<br />

an Oberböden und bei WHG-Beschichtungen<br />

führt.<br />

Die Ursache: Die umlaufende Randfuge ist mit Kunst -<br />

harzmörtel überarbeitet, wodurch die Bodenplatte und<br />

der Wandbildner kraftschlüssig verbunden sind.<br />

Daher hat der Auftraggeber im Innenverhältnis<br />

mit seinem Planverfasser durch<br />

geeignete planerische Maßnahmen dafür<br />

Sorge zu tragen, daß Feuchtigkeit aus dem<br />

Untergrund nicht zu Folgeschäden an<br />

Grundierungen, Klebstoffen und Oberböden<br />

bzw. Grundierungen und Beschichtungen<br />

führt – z.B. durch den Einsatz einer Grun -<br />

dierung mit Beschichtung, die gegenüber<br />

rückseitig einwirkender Feuchtigkeit geprüft<br />

und deren Eignung hierzu nachgewiesen<br />

wurde. Auch die Anordnung von Pufferschichten,<br />

die Feuchtigkeit in gewissem Umfang<br />

einzulagern vermögen, hat sich bewährt<br />

(z.B. PCC-Mörtelschicht).<br />

Hinweise zur Sanierung<br />

Die osmotischen Blasenbildungen alleine<br />

hätten im vorliegenden Fall einen Rückbau<br />

der Gewässerschutzbeschichtung nicht<br />

notwendig gemacht. Diese Blasen waren nur<br />

in geringem Umfang und lokal begrenzt<br />

vorhanden. Auch sind nur solche Teilflächenbereiche<br />

betroffen gewesen, in denen<br />

Fußgängerverkehr, jedoch keine große me -<br />

chanische Beanspruchung durch Flur för -<br />

derzeuge stattfindet. Die Dichtigkeit der Gewässerschutzbeschichtung<br />

war daher durch<br />

die Blasen nicht gefährdet. Wegen der Enthaftungen,<br />

Falten, Blasen und Rißbildungen<br />

in der Beschichtung ist ein Rückbau jedoch<br />

unabdingbar notwendig, da der Gewässerschutz<br />

nun nicht mehr sichergestellt war.<br />

Vor dem Entfernen der schadhaften<br />

WHG-Beschichtung ist es notwendig, die Abwasserbehandlungsanlage<br />

außer Betrieb zu<br />

nehmen und die Behälter und Anlagen zu<br />

demontieren, so daß die beschichtete Bodenplatte<br />

wieder freigelegt wird. Die Beschichtung<br />

muß dann in Abhängigkeit der<br />

jeweiligen Schichtdicke durch ein- oder<br />

mehrmaliges Kugelstrahlen (ggf. im Kreuzgang)<br />

bis auf die tragfähige Oberfläche<br />

der Bodenplatte entfernt werden. Die Haft -<br />

zugfestigkeit der mechanisch vorbehandelten<br />

Fußbodenkonstruktion sollte Meßwerte<br />

> 1,5 N/mm 2 aufzeigen. Bei kleineren Meß-<br />

Technikforum<br />

27<br />

Die Bohrkernentnahme zeigt es: Ein kraftschlüssiges<br />

Verschließen der Arbeitsfuge vor dem Beschichten<br />

wurde nicht durchgeführt.<br />

werten sind besondere Maßnahmen erforderlich,<br />

über die im Einzelfall befunden werden<br />

muß.<br />

Sodann kann die neue Beschichtung<br />

nach geeigneter Untergrundvorbehandlung<br />

(Verschließen von Rissen, ggf. Kratzspachtelung,<br />

je nach Rauhtiefe der Bodenplatte<br />

nach dem Kugelstrahlen) in den für das<br />

ausgewählte System erforderlichen Arbeitsschritten<br />

(Grundierung, Absanden, Schlußbeschichtung)<br />

appliziert werden. Die Beschichtung<br />

der Bodenplatte ist von den umlaufenden<br />

Raumfugen der aufgehenden<br />

Bauteile und/oder Durchdringungen zu entkoppeln,<br />

die Hohlkehlen sind durch Stellstreifen<br />

hiervon zu trennen und mit elastischen,<br />

spritzbaren Fugendichtstoffen ab -<br />

zudichten (Wartungsfuge). Der spritzbare<br />

elastische Fugendichtstoff muß für diesen<br />

Anwendungsfall geeignet, d.h. chemisch beständig<br />

gegen die anfallenden Medien sein.<br />

Für die gesamte Ausführung der Beschichtung<br />

sind die Vorgaben des Herstellers<br />

und/oder die Vorgaben der jeweiligen systemspezifischen<br />

Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung (AbZ) zwingend zu beachten.<br />

Es sollte ein gegenüber der rückseitigen<br />

Feuchtigkeitseinwirkung geprüftes Beschichtungssystem<br />

Verwendung finden.<br />

Hierzu sollte der Hersteller der Beschichtungsmaterialien<br />

ein Prüfzeugnis nachweisen<br />

können.<br />

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