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Einführung in das Studium der Radiolarien

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braune Masse entfärbt. Sie wird jetzt vorsichtig mit viel Wasser verdünnt. Nachdem<br />

sich <strong>der</strong> Rückstand abgesetzt hat, dekantiert man mehrmals mit re<strong>in</strong>em<br />

Süßwasser, zuletzt mit destilliertem Wasser. Neben Diatomeen und Silicoflagellaten<br />

enthält <strong>der</strong> Rückstand die kieseligen Skelette <strong>der</strong> Heliosphaeren, Cyrtiden,<br />

Aulacanthen usw., während die Skelette <strong>der</strong> Acanthometren zerstört wurden.<br />

Der Verfasser erhielt <strong>in</strong> den 60er Jahren konservierte <strong>Radiolarien</strong> von <strong>der</strong> Zoologischen<br />

Station Neapel, die auf Ischia e<strong>in</strong>e Außenstelle besitzt.<br />

Die Gew<strong>in</strong>nung kieseliger <strong>Radiolarien</strong>skelette aus Tiefseegrundproben, wie sie<br />

nur von entsprechend ausgerüsteten Expeditionen gehoben werden können, ist<br />

am e<strong>in</strong>fachsten. Der sogenannte Globiger<strong>in</strong>enschlamm enthält neben den Gehäusen<br />

von Planktonforam<strong>in</strong>iferen auch <strong>Radiolarien</strong>skelette. Er wird e<strong>in</strong>fach mit<br />

verdünnter Salzsäure behandelt, wobei sich die Foram<strong>in</strong>iferengehäuse auflösen,<br />

während <strong>der</strong> unlösliche Rückstand die Skelette von <strong>Radiolarien</strong> und Silicoflagellaten<br />

neben Diatomeenschalen enthält. Die größten Tiefen <strong>der</strong> Ozeane<br />

s<strong>in</strong>d mit <strong>Radiolarien</strong>schlamm bedeckt, <strong>der</strong> nur aus <strong>Radiolarien</strong> und rötlichem<br />

vulkanischen Tuff besteht. Die Schalen <strong>der</strong> Foram<strong>in</strong>iferen werden <strong>in</strong> diesen Tiefen<br />

aufgelöst. Trotzdem muß man den <strong>Radiolarien</strong>schlamm, <strong>der</strong> stellenweise <strong>in</strong><br />

roten „Tiefseeton“ übergeht, zur Entfernung des hohen Eisenoxidgehaltes mit<br />

Salzsäure, ggf. sogar mit e<strong>in</strong>em Gemisch von Salzsäure und Salpetersäure behandeln.<br />

Aus den gere<strong>in</strong>igten Tiefseegrundproben, die alle kieseligen Planktonorganismen<br />

enthalten, lassen sich die schönsten <strong>Radiolarien</strong>präparate herstellen.<br />

Aufbereitung fossiler <strong>Radiolarien</strong><br />

Die ältesten fossilen <strong>Radiolarien</strong>ablagerungen s<strong>in</strong>d sehr harte schwarze bis rote<br />

Radiolarite des Paläozoikums, die nur <strong>in</strong> Dünnschliff und <strong>in</strong> angeätzten Anschliffen<br />

untersucht werden können. Die jüngeren Radiolarite, Diatomo-Radiolarite<br />

und radiolarienhaltigen Tone des Jura, <strong>der</strong> Kreide und des Tertiärs werden<br />

nach den gleichen Methoden aufbereitet, wie sie auch für Diatomeen beschrieben<br />

wurden:<br />

1. Schonendes Zerbrechen <strong>der</strong> Probe <strong>in</strong> etwa haselnußgroße Stücke.<br />

2. Auflockern des Materials mit e<strong>in</strong>er gesättigten Lösung von Natriumsulfat<br />

(Glaubersalz) <strong>in</strong> Wasser durch Kristallsprengung.<br />

3. Entfernung des Kalkes mit verdünnter Salzsäure.<br />

4. Auswaschen des Kaliumchlorids mit Wasser.<br />

5. Verkohlung des oft vorhandenen organischen Materials mit konzentrierter<br />

Schwefelsäure zu Kohlenstoff.<br />

6. Oxidation des Kohlenstoffs auf kaltem Wege mit Kaliumpermanganat.<br />

7. Entfernung des entstandenen Mangandioxids mit Oxalsäure.<br />

8. Auswaschen mit Wasser und Abtrennung <strong>der</strong> <strong>Radiolarien</strong> durch fraktioniertes<br />

Dekantieren bzw. Absieben mit Wasser.<br />

9. Aufbewahrung des sauberen Materials <strong>in</strong> Alkohol (nicht <strong>in</strong> Wasser).

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