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Einführung in das Studium der Radiolarien

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toren wurden Typenplatten mit mehr als 100 Formen hergestellt. Heute ist dieser<br />

Zeitaufwand nicht mehr bezahlbar.<br />

Alle mit Balsam hergestellten <strong>Radiolarien</strong>präparate müssen längere Zeit oberhalb<br />

des Fließpunktes des E<strong>in</strong>schlußmittels im Wärmeschrank o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>er<br />

Heizplatte bleiben, um die Luft aus den Skeletten zu vertreiben. Diesen Vorgang<br />

kann man dadurch abkürzen, daß man zuerst e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Tropfen Xylol<br />

o<strong>der</strong> Toluol auf die <strong>Radiolarien</strong> gibt und kurz bevor dieser verdunstet ist, den<br />

Tropfen E<strong>in</strong>schlußmittel. Auch <strong>das</strong> nachfolgend abgebildete Bänkchen aus Alum<strong>in</strong>iumblech<br />

leistet gute Dienste. Die Deckgläser werden <strong>in</strong> die Schlitze gesteckt<br />

und <strong>das</strong> Bänkchen dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mit Xylol o<strong>der</strong> Toluol gefüllte Glasdose<br />

gestellt. Nach Stunden o<strong>der</strong> Tagen ist die Luft aus den <strong>Radiolarien</strong>skeletten<br />

verschwunden. Das Bänkchen wird mit e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>zette aus <strong>der</strong> Glasdose genommen.<br />

Die Deckgläschen legt man, solange sie noch feucht s<strong>in</strong>d, auf e<strong>in</strong>e<br />

geeignete Unterlage und bedeckt sie rasch mit e<strong>in</strong>em Tropfen E<strong>in</strong>schlußmittel.<br />

Die weitere Verarbeitung erfolgt wie beschrieben.<br />

Auflichtpräparate<br />

Auflichtpräparate von <strong>Radiolarien</strong> <strong>in</strong> Form von Typen- und Fundortplatten kann<br />

man durch Aufkleben <strong>der</strong> Skelette auf geschwärztes Fotopapier leicht herstellen.<br />

Die <strong>Radiolarien</strong> werden mit e<strong>in</strong>em ganz fe<strong>in</strong>en Mar<strong>der</strong>haarp<strong>in</strong>sel übertragen.<br />

Als Klebemittel ist e<strong>in</strong>e etwa 1 %ige Traganthlösung gut geeignet. Man<br />

muß nur bedenken, daß solche Präparate den mehrschaligen Aufbau <strong>der</strong> Spumellarien<br />

nicht zeigen können, weil die Skelette nicht durchstrahlt werden. Auch<br />

Mikroaufnahmen e<strong>in</strong>zelner Formen s<strong>in</strong>d im Auflicht nicht zufriedenstellend. Die<br />

Technik ist e<strong>in</strong>fach: Auf belichtetes und anschließend entwickeltes Fotopapier<br />

klebt man mit Uhu o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em ähnlichen Klebstoff Dichtungsr<strong>in</strong>ge aus Vulkanfiber<br />

mit e<strong>in</strong>em Außendurchmesser von 18 mm. Die so entstandenen Zellen<br />

werden mit <strong>der</strong> Schere ausgeschnitten und auf Objektträger geklebt. In die Zellen<br />

überträgt man die <strong>Radiolarien</strong> mit e<strong>in</strong>em w<strong>in</strong>zigen Tröpfchen Traganthlösung.<br />

Zuerst wird mit <strong>der</strong> P<strong>in</strong>selspitze <strong>das</strong> Klebstofftröpfchen aufgetragen und<br />

bevor es getrocknet ist, <strong>das</strong> <strong>Radiolarien</strong>skelett. So kann man ganz rasch beliebig<br />

große Typenplatten bzw. Fundortplatten herstellen. Der obere Rand <strong>der</strong> Fiberr<strong>in</strong>ge<br />

wird mit geeignetem Klebstoff bestrichen. Dann legt man sofort e<strong>in</strong><br />

geputztes Deckglas auf. Die Legearbeit ist so vor Staub geschützt. Da ohneh<strong>in</strong><br />

mit schwachen Objektiven gearbeitet wird, ist <strong>der</strong> Abstand des Objektivs zum<br />

Präparat noch ausreichend groß. Die Methode wurde schon vor über 30 Jahren<br />

vom Verfasser für Foram<strong>in</strong>iferen beschrieben und zuerst von dem amerikanischen<br />

Foram<strong>in</strong>iferenspezialisten J.A. CUSHMAN empfohlen.<br />

Literatur<br />

GÖKE, G.<br />

<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Studium</strong> <strong>der</strong> <strong>Radiolarien</strong><br />

MIKROKOSMOS 48, 164 - 148 (1959)<br />

MIKROKOSMOS 48, 357 - 361 (1959)<br />

MIKROKOSMOS 49, 298 - 303 (1960)<br />

MIKROKOSMOS 51, 143 - 161 (1962)

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