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Die Noahgeschichte in rabbinischer Literatur und ... - bei DuEPublico

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Rabb<strong>in</strong>ische <strong>Literatur</strong>: Zur Auswahl der Quellen<br />

Den Prozess des Lernens <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Ergebnis bezeichnet die Tradition <strong>in</strong> der Sprache der Bibel<br />

mit dem Wort `Talmud`. (Lamod hebr. Lernen; Talmud Abkz. von T.-Tora).“ 19<br />

Neben der Mischna als e<strong>in</strong>em Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Quellentext für den Talmud (Gemara) 20 ist<br />

der Talmud im Allgeme<strong>in</strong>en „nichts anders als die besondere Art, <strong>in</strong> der das jüdische Volk<br />

Jahrtausende h<strong>in</strong>durch se<strong>in</strong>e Bibel las <strong>und</strong> immer noch liest.“ 21 In diesem Zusammenhang<br />

bemerkt Stemberger, dass zu den Quellen, die den Redaktoren des Talmuds zur Verfügung<br />

standen, verschiedene Midraschim aus amoräischer Zeit gehören, die als Bibelauslegungen zu<br />

betrachten s<strong>in</strong>d. 22<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus bef<strong>in</strong>den sich im Talmud „auch recht umfangreiche Bibelkommentare.<br />

Als ihren ursprünglichen Rahmen muss man wohl eher die direkte Ar<strong>bei</strong>t an der Bibel an-<br />

nehmen.“ 23<br />

Speziell im Bezug auf das Verhältnis des babylonischen Talmuds zur Bibel me<strong>in</strong>t<br />

Stemberger, dass die Saboräer <strong>bei</strong> der Endredaktion des babylonischen Talmud auch beweisende<br />

Schriftstellen ergänzt hätten. 24<br />

Deutlich exegetischen Charakter haben die Midraschim im babylonischen Talmud. 25<br />

Während der Midraschstoff hier <strong>in</strong> der Auslegung von Mischna (M) entstanden ist, „gibt es<br />

im bT auch größere <strong>und</strong> zusammenhängende Midraschim, deren zentraler Ort nicht die M-<br />

Exegese ist, sondern die als eigene Diszipl<strong>in</strong> gepflegte Bibelauslegung <strong>in</strong> Schule oder Synagogenpredigt<br />

Paläst<strong>in</strong>as oder Babyloniens.“ 26<br />

19<br />

Berkovits 1963: 11.<br />

20<br />

Vgl. Stemberger 1994: 7.<br />

21<br />

Berkovits 1963: 11.<br />

22<br />

Vgl. Stemberger 1994: 51.<br />

23<br />

Ebd.<br />

24<br />

Ebd.: 53.<br />

25<br />

In Bezug auf das Verb „darasch“, von dem das Wort Midrasch stammt, me<strong>in</strong>t Stemberger, dass dieses Verb<br />

schon <strong>in</strong> der Bibel vorwiegend theologisch verwendet wird. Damit ist geme<strong>in</strong>t, dass z. B. Gott oder die Tora als<br />

Objekt erforscht wird; vgl. z.B. Esr 7: 10 „das Gesetz Gottes erforschen“, Jes 34: 16 „im Buch Gottes nachforschen.<br />

„[…] Mehrfach verwenden Qumrantexte „darasch“ im S<strong>in</strong>ne von „erforschen“, „auslegen“. Konkret<br />

bezeichnet midrasch dann auch das Ergebnis der Auslegung bzw. Schriftwerke, die Bibelauslegungen enthalten.<br />

Der `darschan` (aram. daroscha) ist der Schriftausleger oder Prediger.“ (Stemberger 1992: 232).<br />

26<br />

Stemberger 1992: 200.<br />

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