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KVBW-Magazin 1103 - Bushido Oberkirch

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LEHRGÄNGE • EVENTS • AUSFLÜGE LEHRGÄNGE • EVENTS • AUSFLÜGE<br />

Balfour Wright (9. Dan) zu Gast in Hardthausen a. Kocher<br />

Text­und­Bild­C.­Schollenberger<br />

Zum zweiten Mal kam Hanshi Balfour Wright, 9. Dan Goju Ryu Karate<br />

Do, ins beschauliche Kochertal nach Hardthausen. Ursprünglich<br />

verweilte er bei seinem Schüler Frank Schuck, 5. Dan, in der<br />

Schweiz für einen einwöchigen Lehrgang der Stilrichtung American<br />

Goju Ryu Karate Do. Durch die Freundschaft von Frank Schuck<br />

und dem Abteilungsleiter Karate des TSV Hardthausen wurde ein<br />

Abstecher nach Deutschland organisiert. So fand Großmeister<br />

Balfour Wright den Weg nach Hardthausen.<br />

Als Thema des Lehrgangs stand die Kata Sepai auf dem Programm.<br />

Nach dem gemeinsamen Aufwärmen wurde die Kata einige Male<br />

gelaufen und anschließend die Unterschiede analysiert. Dies nahm<br />

nur wenig Zeit in Anspruch, denn das Augenmerk lag auf der Bunkai<br />

zu dieser Kata.<br />

In der Auffassung von Hanshi Wright gibt es die offene sichtbare<br />

Bunkai, die als Einstieg in die Welt der Bunkai`s gelte. Darüber<br />

hinaus gebe es aber noch den zweiten Weg, der nicht einfach<br />

ersichtlich wäre. Nach einer Erklärung von Hanshi Wright gäbe es<br />

nicht nur die Möglichkeit, einen Gegner mit den Bunkai´s „hart abzuarbeiten“,<br />

sondern ihn mit den Bunkai`s sanfter unter Kontrolle zu<br />

bringen. Eben typisch nach der Philosophie des Go-Ju. Das Go im<br />

Karate bleibe aber trotzdem die erste Wahl. Er meinte, im Hinblick<br />

auf einen höheren Dan-Grad müsse aber auch die Verantwortung<br />

darin liegen, einen Gegner nicht gleich so stark zu traktieren, dass er<br />

ins Krankenhaus eingeliefert werden muss, sondern ihn mit sanften<br />

Mitteln zur Aufgabe zu bewegen. Mit zum Teil genialen Bewegungen<br />

der Sepai-Techniken gelangen erstaunliche Reaktionen bei der<br />

Anwendung am Partner. Nicht nur die Ausnutzung schmerzhafter<br />

Körperstellen, sondern auch biomechanische Gesetzmäßigkeiten,<br />

kam zum Einsatz.<br />

Da unser Gast an diesem Tag Geburtstag hatte, wurde nach dem<br />

Lehrgang eine Feier organisiert. Viele der Teilnehmer blieben zum<br />

Grillen da und es wurden neue Kontakte geknüpft und Geschenke<br />

überreicht. Mit dem Versprechen, er würde gerne wieder nach<br />

Hardthausen kommen, nahmen alle zu später Stunde Abschied vom<br />

sympathischen Texaner Balfour Wright.<br />

Bild Teilnehmer<br />

Dallau: Zwei Tage lang der Mittelpunkt der Goju-Kan-Karatewelt<br />

Text­und­Bild­A.­Hollik<br />

Zur Tradition ist es geworden, dass das Karate Dojo Chikara Dallau<br />

in der ersten Juli Hälfte zum Karatelehrgang mit hochkarätiger Besetzung<br />

einlädt. Die Liste der für den Lehrgang gewonnenen Trainer<br />

ist ebenso lang wie vielseitig: Allen voran Tokio Funasako einer der<br />

höchstgraduierten Dan-Träger Deutschlands und Werner Dietrich,<br />

einer der bundesweit bekanntesten Selbstverteidigungsspezialisten.<br />

Aber auch Ajlan Sahin, Thomas Gooß, Thomas Korinek und Sonja<br />

Ehmendörfer zeigten ihr Können und gaben ihr umfangreiches Wissen<br />

an die ca. 70 angereisten Lehrgangsteilnehmer weiter.<br />

Einer der Schwerpunkte von Werner Dietrich im Oberstufentraining<br />

war es, in Selbstverteidigungssituationen, das eigene Körpergewicht<br />

zu seinen Gunsten einzusetzen, um so den Gegner besser zu kontrollieren<br />

und auf den Boden bringen zu können. Dietrich machte<br />

deutlich, dass nicht jeder spektakulär aussehender Karate-Tritt auch<br />

effizient für die Selbstverteidigung sei und zeigte dies an praktischen<br />

Übungen. Gerade die niedrigen Tritte seien effektiv. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt war die Abwehr von Faustangriffen. Hier machte er<br />

deutlich, dass karatespezifische Techniken in leicht abgewandelter<br />

Form wie z. B. Mawashi-Uke sich hervorragend im Selbstverteidigungsbereich<br />

adaptieren lassen.<br />

Methodisch ganz anders gestaltete Dietrich das Kindertraining. Diese<br />

Einheit war mit zahlreichen Bewegungsspielen gespickt und andere<br />

Themen wie etwa das richtige Verhalten bei Konflikte auf dem Pausenhof<br />

oder wie sich z. B. ein Kind befreit, wenn es an den Haaren<br />

gezogen wird, standen im Mittelpunkt. Dietrich machte deutlich, dass<br />

das Weglaufen durchaus auch eine Option der Selbstverteidigung sei.<br />

Sensei Tokio Funasako ging in seinen Lehrgangseinheiten auf das traditionelle<br />

Goju-Ryu-Karate ein. Die Teilnehmer konnten sich in den<br />

korrekten Ständen, das gezeigte Kime, die Atmung verbessern oder<br />

in den harmonischen Bewegungsabläufen bei den Katas. Funasako<br />

verstand es wie gewohnt, auch bei den Kinder in der Kindergruppe zu<br />

14 www.karate-kvbw.de • Ausgabe 03/2011<br />

punkten: Die Kinder waren mit Spaß bei der Sache und zu weilen mit<br />

durchaus unkonventionellen Methoden gelang es ihm kindgerecht die<br />

traditionellen Sekundärtugenden der japanischen Kampfkunst Karate<br />

zu vermitteln, wie Disziplin, Respekt und Höflichkeit.<br />

Der japanische Langstock (Bo) benötigten die Teilnehmer bei den<br />

Einheiten von Sonja Ehmendörfer. Ajlan Sahin und Thomas Gooß<br />

vermittelten in ihren Trainingseinheiten wiederum karatespezifische<br />

Inhalte. Die Lehrgangsteilnehmer konnten sich in den Bereichen Kihon,<br />

Kihon-Ido und Kata verbessern. Ein Trainingsschwerpunkt von<br />

Sahin war die Anwendung bestimmter Bewegungsmuster aus verschiedenen<br />

Katas. Gooß motivierte die Kindergruppe zu dem auch<br />

mit Trainingsinhalten, in der die Handpratze eine große Rolle spielte.<br />

Wie kann man sich gegen ungewohnte Boxangriffe oder gegen sog.<br />

„Lowkicks“ im Straßenkampf zur Wehr setzen? Solche Fragen wurden<br />

in den Selbstverteidigungseinheiten von Thomas Korinek erläutert<br />

und geübt. Korinek gab auch zahlreiche taktische Hinweise, wie<br />

sich ein mögliches Opfer in einer Gewaltsituation verhalten sollte.<br />

Wann beispielsweise ist die Flucht („flight“) angebracht und wann<br />

das Kämpfen („fight“)?<br />

Auch das Organisationsteam vom Karate Dojo Chikara Dallau war<br />

mit dem Lehrgang sehr zufrieden. Der Dojoleiter Thorsten Schönith-<br />

Müller bedankte sich bei den Trainern und Teilnehmern für ihr Kommen.<br />

Sein besonderer Dank gelte aber den freiwilligen Helfern des<br />

Vereins, welche im Hintergrund ausschließlich ehrenamtlich wirkten.<br />

Bild Lehrgangsteilnehmer mit Trainern<br />

28. Internationale<br />

Karate Sommercamp in Konstanz<br />

Text­A.­Ginger­und­Bild­A.­Ginger­jun.<br />

Nach nunmehr einer Woche ist das größte Trainingslager im offiziellen<br />

Deutschen Karateverband zu Ende gegangen. Fast 1000<br />

Teilnehmer aus aller Welt, 2 waren sogar extra aus Brasilien angereist,<br />

trainierten bei 20 internationalen Top-Trainern und folgten<br />

den Vorträgen der Referenten. Der Präsident des Karateverbands<br />

Baden-Württemberg Sigi Wolf zeigte sich höchst zufrieden mit<br />

dem diesjährigen Sommercamp in Konstanz und der hervorragenden<br />

Infrastruktur vor Ort. Dank der Unterstützung der Stadt<br />

Konstanz, dem Sportamt sowie den Stadtwerken konnte dieses<br />

Karateevent nach 27 Jahren zum ersten Mal von Ravensburg nach<br />

Konstanz geholt werden. Hier wurde es vom Karate Dojo Konstanz<br />

unter Führung des Dojoleiters und 1.Vorsitzenden Michael<br />

Baum zusammen mit den Helfern aus Kreuzlingen und Ravensburg<br />

organisiert. Ein Jahr der Planung und Vorbereitung lagen<br />

hinten dem Sommercamp-Team, angefangen von der Reservierung<br />

der Halle, über das Einholen von Genehmigungen bis hin zur<br />

Organisation der einzelnen Trainingseinheiten. So wundert es<br />

nicht, das über 50 Helfer notwendig waren, um dieses Event<br />

reibungslos durchführen zu können.<br />

Täglich standen bis zu 24 verschiedenen Trainingseinheiten auf<br />

dem Programm, das durch Vortäge zur historischen Entwicklung<br />

des Karates, trainingswissenschaftlichen Testverfahren und Trainerfortbildungen<br />

ergänzt wurde.<br />

Die besten Karatekämpfer aus Baden-Württemberg waren zusammen<br />

mit ihren Landestrainern nach Konstanz gekommen, um<br />

das Sommercamp als Vorbereitungsmaßnahme für die kommende<br />

Wettkampfsaison zu nutzen. „Für unsere Kaderathleten bietet<br />

das Sommercamp in Konstanz optimale Bedingungen und kurze<br />

Wege, sodass die über 60 Landeskaderathleten hervorragend<br />

trainieren können“, erklärte der Leistungssportkoordinator des<br />

Karateverbands Baden-Württemberg. Ebenso waren einige Nationalmannschaftsathleten<br />

zusammen mit den Bundestrainern nach<br />

Konstanz gekommen, um hier für die offzielle Weltmeisterschaft<br />

in Malaysia zu trainieren.<br />

Bild Capoiera-Training mit Benj Lee Bild zahlreiche Teilnehmer<br />

Höhepunkt der Trainingswoche war die am Freitagabend stattfindende<br />

Budo-Show, bei der gleichzeitig der European Mastercup<br />

ausgekämpft wurde. In Finale der der Katadisziplin (Formenlauf)<br />

siegte Sato Kenichi gegen seinen Nationalmannschaftskollegen<br />

Timo Gißler. In der Kumitedisziplin (freier Kampf) den Damen<br />

siegte nach einem spannenden Finale Silvia Sperner aus Deutschland<br />

gegen Nikita Woitas. In der Kumitekategorie der Herren<br />

konnte sich Lokalmatador Florian Beck vom Karate Dojo Konstanz<br />

bis ins abendliche Finale vorkämpfen, musste sich jedoch hier<br />

knapp Nazim Benghomrani aus Algerien geschlagen geben. In der<br />

Endrunde standen sich mit Felix Duttenhofer und Pluto Stefano<br />

zwei Kaderathleten aus Baden-Württemberg gegenüber. Lange<br />

blieb die Begegnung ausgeglichen, bis Stefano Pluto mit einem<br />

schnellen Angriff in Führung ging und diese noch weiter ausbauen<br />

konnte. Nach 3 Minuten Kampfzeit konnte sich der Athlet von<br />

Landestrainer Berthold Bürkle über die Goldmedaille freuen.<br />

Ein weiteres Highlight waren die höheren Schwarzgurtprüfungen<br />

(Danprüfungen) unter der Leitung des höchstgraduierten Europäers<br />

Gilbert Gruss aus Frankreich, der als einziger den 9.Dan in<br />

Europa trägt. 8 Prüflingen stellten sich der höchst anspruchsvollen<br />

Prüfung zum 5. Dan, unter ihnen mit Reinhard Mosch, Wolfgang<br />

Wacker, Roman Kalbacher, Urban Walter und Dietmar Wacker<br />

verdiente Personen des Karates in Baden-Württemberg. Fritz Oblinger<br />

trat die Prüfung zum 7. Dan an. Nach mehreren schweißtreibenden<br />

Stunden konnten alle Prüflingen die Glückwünsche der<br />

Prüfungskommission und ihre Urkunden in Empfang nehmen.<br />

Christian Grüner, ehemaliger Bundeskaderathlet und nun Ausbilder<br />

des Deutschen Karateverbands für Sound-Karate, fasste die<br />

Meinungen der Teilnehmer treffend zusammen: „Konstanz rocks!“<br />

Ausgabe 03/2011 • www.karate-kvbw.de<br />

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