Kormorane in der Fußacher Bucht - HYDRA-Institute
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ke<strong>in</strong>e genaueren Aussagen. Geht man von den Annahmen von RUTSCHKE<br />
(1998) aus (40 km-Radius), so könnten sich die theoretischen Jagdgebiete <strong>der</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> bei<strong>der</strong> Brutkolonien am See (die <strong>der</strong> Radolfzeller Aach und die <strong>der</strong><br />
<strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong>, vgl. Abb. 3), überschneiden.<br />
Auch <strong>der</strong> von SUTER (1993) angegebenen maximale w<strong>in</strong>terliche Aktionsradius<br />
von 70 km ersche<strong>in</strong>t für durchziehende Vögel plausibel. Für <strong>Kormorane</strong>, die<br />
täglich dieselben Jagdgründe und Schlafbäume aufsuchen, dürfte dagegen <strong>der</strong><br />
hierzu benötigte Energieaufwand zu hoch se<strong>in</strong>. Umgekehrt reicht zum<strong>in</strong>dest<br />
zur Brutzeit vermutlich ke<strong>in</strong> Aktionsradius aus an<strong>der</strong>en bekannten Brutgebieten<br />
bis <strong>in</strong> die <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Daher ist zu dieser Jahreszeit lediglich<br />
mit e<strong>in</strong>zelnen Vögeln zu rechnen, die von außen <strong>in</strong> die <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> e<strong>in</strong>fliegen.<br />
Außerhalb <strong>der</strong> als Normalfall angegebenen Aktionsradien f<strong>in</strong>den Austauschbewegungen<br />
von <strong>Kormorane</strong>n am gesamten Bodensee und zwischen Bodensee<br />
und H<strong>in</strong>terland statt. Von Bedeutung s<strong>in</strong>d nachgewiesenermaßen diejenigen<br />
zwischen Ober- und Untersee (OAB-Daten aus PUCHTA, 2003; PUCHTA 2005).<br />
Die Frage <strong>der</strong> jeweiligen Aktionsradien ist auch von Bedeutung, will man den<br />
Fraßdruck <strong>der</strong> <strong>Kormorane</strong> auf die Fische <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> ermitteln. Den<br />
letzten erhobenen Zahlen von PUCHTA zufolge halten sich <strong>der</strong>zeit auf den<br />
Schlafbäumen <strong>der</strong> Kolonie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> im W<strong>in</strong>ter ca. 200, während<br />
<strong>der</strong> Brutzeit im Sommer ca. 330 flugfähige <strong>Kormorane</strong> auf (davon 250 aus <strong>der</strong><br />
Brutkolonie). Mit 6,6 rsp. 5 Vögeln s<strong>in</strong>d auch die Angaben <strong>der</strong> “durchschnittlich<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bucht</strong> jagenden “ <strong>Kormorane</strong> etwa gleich hoch anzusetzen (Abb. 4,<br />
vgl. auch Frage 4). Wo aber fischen die übrigen 193 <strong>Kormorane</strong> im W<strong>in</strong>ter und<br />
die 325 <strong>Kormorane</strong> <strong>der</strong> Brutkolonie (ohne Jungvögel) im Sommer?<br />
Die Beantwortung dieser Fragen ist mit entscheidend dafür, wie hoch <strong>der</strong><br />
fischereiliche rsp. fischökologische Schaden beurteilt werden muss:<br />
� Je kle<strong>in</strong>er <strong>der</strong> angenommene Aktionsradius e<strong>in</strong>er Kormoran-Kolonie, desto<br />
höher <strong>der</strong> durchschnittliche Fraßdruck auf e<strong>in</strong>e bestimmte Gewässerfläche<br />
(kg/ha). Innerhalb e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Aktionsradius ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
? Schweizer Ufer ?<br />
Flachwasserbereich<br />
zw. Rhe<strong>in</strong>spitz und<br />
Rohrspitz?<br />
Halde ?<br />
Kormoran und Fische <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong><br />
6,6<br />
? Nordufer ?<br />
200<br />
Bereich zw. Alpenrhe<strong>in</strong>und<br />
Bregenzerachmündung?<br />
Flachwasserbereich<br />
zw. Rhe<strong>in</strong>spitz und<br />
Rohrspitz?<br />
W<strong>in</strong>tersituation Sommersituation<br />
? H<strong>in</strong>terland ?<br />
? Bregenzer <strong>Bucht</strong> ?<br />
? Schweizer Ufer ?<br />
Halde ?<br />
<strong>Kormorane</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong><br />
5<br />
? Nordufer ?<br />
330<br />
? H<strong>in</strong>terland ?<br />
Unterschiedliche<br />
Aktionsradien <strong>der</strong><br />
<strong>Kormorane</strong> zu verschiedenenJahreszeiten<br />
Die Aktionsradien<br />
<strong>der</strong> <strong>Kormorane</strong> s<strong>in</strong>d<br />
entscheidend für<br />
den Fraßdruck<br />
? Bregenzer <strong>Bucht</strong> ?<br />
Bereich zw. Alpenrhe<strong>in</strong>und<br />
Bregenzerachmündung?<br />
Abb. 4: Wo die <strong>Kormorane</strong> <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> ihren Nahrungsbedarf decken, ist entscheidend von ihrem<br />
Aktionsradius abhängig. Aktuelle Expertisen (PUCHTA 2003, 2004) gehen von e<strong>in</strong>er vergleichbaren Zahl<br />
<strong>Kormorane</strong>n im W<strong>in</strong>ter und im Sommer, jedoch von unterschiedlichen Aktionsradien aus.<br />
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