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Kormorane in der Fußacher Bucht - HYDRA-Institute

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<strong>Kormorane</strong> könnten dabei sogar noch selektierend wirken und e<strong>in</strong>en gesunden<br />

Barschbestand för<strong>der</strong>n (Hechtbandwurm bei Barschen!?).<br />

Szenarium 2:<br />

Fischereilicher, fischökologischer Schaden<br />

<strong>Kormorane</strong>, die Laichschwärme von warmwasserlaichenden Fischarten<br />

(z.B. Schleien) bejagen, schädigen das Reproduktionspotenzial <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Art erheblich. Ihre normalerweise zerstreut lebende Beute sammelt sich<br />

erst zur Reproduktion <strong>in</strong> lokal größeren Schwärmen, wodurch sich <strong>der</strong><br />

Fangerfolg für den Kormoran potenziert (Geme<strong>in</strong>schaftsjagden!). <strong>Kormorane</strong><br />

würden <strong>in</strong> diesem Falle limitiernd am sensibelsten Punkt <strong>der</strong> Fischreproduktion<br />

e<strong>in</strong>greifen und könnten dort e<strong>in</strong>en sehr hohen fischökologischen<br />

Schaden verursachen.<br />

Das Risiko, dass durch die Jagd <strong>der</strong> <strong>Kormorane</strong> auf Laichfischschwärme entsteht,<br />

existiert erst, seit auch die Brutkolonien <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> und <strong>der</strong><br />

Radolfzeller Aach existieren und <strong>in</strong>direkt auch die Zahl <strong>der</strong> “übersommernden<br />

Vögel” stark zunimmt.<br />

Die Kormoran-Kolonie <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> benötigt bei ihrer <strong>der</strong>zeitigen<br />

Größe jährlich mehr Nahrungsfische, als die <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> pro Jahr produzieren<br />

kann. Bezogen auf das bevorzugte Beutegrößenspektrum <strong>der</strong> <strong>Kormorane</strong><br />

liegt <strong>der</strong> Nahrungsbedarf <strong>der</strong> Vögel sehr wahrsche<strong>in</strong>lich sogar über <strong>der</strong><br />

entsprechenden Fisch-Biomasse <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bucht</strong> selbst. Für die Fischzönose <strong>der</strong><br />

<strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong> ist also tatsächlich entscheidend, welchen Anteil ihrer<br />

Nahrung die Vögel <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bucht</strong> selbst erjagen.<br />

Abb. 11: Risikokarte für die Fischgewässer, die <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Aktionsradien <strong>der</strong><br />

“Kormorankolonie <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong>” liegen. Aufgeführt s<strong>in</strong>d auch fischreiche Fließgewässer<br />

mit höheren Schädigungsraten, Wan<strong>der</strong>fisch-Korridore sowie die Flachwasserbereich<br />

des Bodensees bis zur Halde.<br />

<strong>Kormorane</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fußacher</strong> <strong>Bucht</strong><br />

Wenn die <strong>Kormorane</strong><br />

hauptsächlich<br />

Schwarmfische<br />

außerhalb <strong>der</strong> <strong>Bucht</strong><br />

und Jungfische<br />

erbeuten, ist <strong>der</strong><br />

fischökologische<br />

Schaden ger<strong>in</strong>g<br />

Wenn die <strong>Kormorane</strong><br />

<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>em<br />

Maße warmwasserlaichendeSchwarmfische<br />

bejagen, ist<br />

<strong>der</strong> fischökologische<br />

Schaden erheblich<br />

Indiz:<br />

Die Kormoran-<br />

Brutkolonien und<br />

die aus ihr hervorgehenden“übersommernden”<br />

Vögel bergen<br />

e<strong>in</strong> Gefahrenpotenzial<br />

für<br />

Warmwasserlaicher<br />

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