Kirchdorfer Wiesen - IBA Hamburg
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Team 3<br />
Auszug aus den Workshopprotokollen<br />
In der Arbeit von Team 3 wird das Wohnen<br />
als Impuls für den Erhalt der Landschaft<br />
ent wickelt. Um das vorhandene Wetternsys-<br />
tem nicht zu beeinträchtigen, werden kleine<br />
Kreisläufe für die Neubebauung geschaffen.<br />
Die vorhandene Sportanlage im Süden wird<br />
zu einem Sportpark entwickelt, in dem Sport<br />
und Freizeit miteinander vernetzt sind. Erhalt<br />
und Stabilisation der Flora und Fauna werden<br />
durch drei extensive Bewirtschaftungsformen<br />
zur Pflege gewährleistet.<br />
Als Be- und Entwässerungssystem sind<br />
be pflanz te Bio filter streifen zur eigenen<br />
Was ser klärung, Was ser becken als Reservoire<br />
und Vakuum toilettensysteme zur Minimie-<br />
rung der Schwarz was serproduktion mit<br />
Anschluss an eine Bio gas anlage vorgesehen.<br />
Der Wasserstand der Beet gräben wird durch<br />
eine Ein speisung von gereinigtem Grau- und<br />
Regen wasser im Sommer optimiert.<br />
Für die Bebauungsdichte und Landschafts-<br />
pflege gelten folgende Regeln: Das Streifenbild<br />
der Landschaft und ihre Weite bleiben<br />
erhalten und die Landschaftspflege bzw.<br />
Bewirtschaftung erfolgt durch eine Bürgerstiftung.<br />
Das bedeutet, dass mit dem Erwerb<br />
eines Grundstücks eine Mitgliedschaft in der<br />
Stiftung und die Pflege einer zusätzlichen<br />
naturräumlichen Fläche vorgesehen sind.<br />
Für die Baustreifen sind vier unterschiedliche<br />
Grundtypen mit etwa 20 bis 25 Einheiten an<br />
einem Wohnhof und zwei- bis drei Geschossen<br />
entwickelt worden. Typ 1 ist der „Einhof“<br />
mit Carport oder Stall im Haus. Hier sind<br />
weder konventionelle Siedlungsparzellierungen<br />
noch Gartennutzungen vorgesehen<br />
sondern kleine Grundstücke, ein <strong>Wiesen</strong>park<br />
vor der Tür und begrünte Häuser. Die vorgesehenen<br />
Dachgärten und -terrassen werden<br />
im Typ 2 durch Gewächshäuser ersetzt, in<br />
denen Energie- und Reinigungspflanzen<br />
anstatt klassischer Gartenpflanzen gepflanzt<br />
werden. Terrassenhof-Häuser bilden Typ 3,<br />
der großzügige Wohnflächen, große Dachterrassen,<br />
Wintergärten und Hausvorzonen für<br />
Familien mit Kindern vorsieht. Eine kompakte<br />
Wohnhoferschließung kann als Spielzone<br />
genutzt werden.<br />
Insgesamt entstehen ca. 340 Wohneinheiten<br />
mit rund 130 m2 Bruttogrundfläche pro<br />
Einheit. Ein „Transitwohnen“ am Lärmschutzwall<br />
stellt Angebote wie Fitnessraum,<br />
Schwimmbad, 24h-Shop etc. für arbeits- und<br />
stadtsüchtige Singles und Yuppies bereit.<br />
Die Gebäude können 3- oder 4-geschossig<br />
ausgeführt werden. Ein Versorgungshof für<br />
die Freiflächen befindet sich im Zentrum des<br />
Untersuchungsgebiets.<br />
Bewertung<br />
Die lineare Bebauungsstruktur mit den integrierten<br />
Freiflächen in der Wohnbebauung<br />
und der Idee des Wohnens mit Tieren stellt<br />
einen sehr interessanten Lösungsansatz<br />
für das Wohnen mit der Landschaft dar. Die<br />
Freiräume zwischen den Streifen sind jedoch<br />
als Lebensraum für Flora und Fauna zu<br />
kleinräumig.<br />
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