Ergebnisbericht MiD 2008 (PDF) - Infas
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Die grundsätzliche Lagegunst, die sich bei höherer Bevölkerungs-<br />
und Siedlungsdichte ergibt, wird überlagert von<br />
den Voraussetzungen, die sich aus der wirtschaftlichen<br />
Situation eines Raumes ergeben. Daraus entsteht eine weitere<br />
räumliche Differenzierung, die mit Hilfe von Indikatoren<br />
wie „Arbeitsplatzbesatz“ oder „Arbeitsplatzdichte“ beschrieben<br />
werden kann. So zeigt beispielsweise ein Vergleich<br />
von Großstädten in Deutschland eine Arbeitsplatzdichte,<br />
die im Jahr 2006 in Berlin rund 460 Erwerbstätige pro 1.000<br />
Einwohner beträgt, in Frankfurt dagegen 900 Erwerbstätige<br />
pro 1.000 Einwohner (vgl. Schuldt 2007, S. 10).<br />
Der Einfluss der Arbeitsplatzdichte auf die Mobilität der<br />
Bevölkerung kann sich in unterschiedlichen, teilweise<br />
gegenläufigen Effekten äußern, die nicht allein von der<br />
Arbeitsplatzdichte als solcher, sondern auch von der Art der<br />
angebotenen Arbeitsplätze abhängig sind. So ist damit zu<br />
rechnen, dass angesichts steigender Wahlmöglichkeiten<br />
die Mobilität der Beschäftigten steigt, je umfangreicher und<br />
differenzierter sich das Arbeitsplatzangebot gestaltet.<br />
tabelle 3.3<br />
Einwohnerdichte und Arbeitsplatzbesatz im Vergleich ausgewählter Großstädte und ländlicher Räume<br />
großstädte<br />
(kernstadt)<br />
Ländliche räume<br />
(Landkreis)<br />
Einwohnerdichte Einwohnerdichte Arbeitsplatzbesatz<br />
(Kommune)<br />
(Bezirke der Agentur<br />
für Arbeit)<br />
36 ERGEBNISSE MID <strong>2008</strong> – GRUNDAUSWERTUNG<br />
Das heißt, höhere Dichte bedeutet nicht zwangsläufig<br />
geringere Mobilität im Sinne kürzerer Distanzen oder Wegezeiten.<br />
Gleichzeitig hat die Arbeitsplatzdichte Auswirkungen<br />
auf die Erwerbssituation und damit auf die Einkommensmöglichkeiten<br />
und den Ausstattungsgrad der Haushalte.<br />
Dies lässt sich als eine „indirekte“ Wirkung auf die Mobilität<br />
der Bevölkerung verstehen.<br />
Dichte erhöht ganz generell die Erreichbarkeit von Orten<br />
und Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Dies schlägt sich<br />
vor allem im Zeitaufwand nieder, der für das Erreichen<br />
von Orten aufgewendet werden muss. Dabei spielen die<br />
Faktoren Vorhandensein von Einrichtungen und Verfügbarkeit<br />
von Verkehrsinfrastruktur – sowohl öffentlicher als auch<br />
privater Art – unmittelbar zusammen. Dies wird in Abbildung<br />
3.14 sichtbar, die die Erreichbarkeit von Mittel- und Oberzentren<br />
mit dem Pkw, gemessen in durchschnittlicher Fahrzeit,<br />
sowie die Bundesautobahnen darstellt. Die relevanten<br />
Infrastrukturen sind dabei die Mittel- und Oberzentren selbst<br />
sowie die Straßeninfrastruktur. Es zeigt sich: Je höher die<br />
Ausstattung ist, umso besser ist die Erreichbarkeit. Grundlegende<br />
Voraussetzung bei dieser Art der Darstellung ist die<br />
Verfügbarkeit von Pkw in den Haushalten.<br />
(Arbeitsplätze pro<br />
1.000 Einwohner)<br />
Index<br />
Arbeitsplatzbesatz<br />
(Berlin=100)<br />
Berlin 3834 3820 42,7 100<br />
Hamburg 2344 2323 62,6 147<br />
Köln 2457 2443 63,9 150<br />
München 4225 725 64,5 151<br />
Frankfurt 2654 1103 77,7 182<br />
Oschatz 285 119 38,5 90<br />
Heide 651 88 39,1 92<br />
Bad Kreuznach 949 135 42,9 100<br />
Schwandorf 227 99 46,0 108<br />
Schwäbisch Hall 352 132 53,5 125<br />
Quelle: eigene Zusammenstellung aus Dauth, Hirschenauer, Rüb (<strong>2008</strong>), Vergleichstypen <strong>2008</strong>, IAB-Forschungsbericht<br />
08/<strong>2008</strong>, S. 15-20