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Ergebnisbericht MiD 2008 (PDF) - Infas

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MoBiLitÄt Von Personen<br />

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Pro Tag legt eine „durchschnittliche Person“ in Deutsch-<br />

land 3,4 Wege und eine Gesamtstrecke von 39 Kilometer<br />

zurück. Der einzelne Weg ist damit im Durchschnitt<br />

knapp zwölf Kilometer lang. Im Vergleich zu 2002 hat<br />

sich die Zahl der täglichen Wege um 0,1 erhöht, die<br />

durchschnittliche Tagesstrecke um zwei Kilometer. Auf<br />

den einzelnen Weg umgerechnet entspricht das einem<br />

Plus von 0,3 Kilometern.<br />

Die Zunahme der Mobilität unterscheidet sich vor allem<br />

nach dem Alter. Während bei den Jüngeren eher ein<br />

leichter Rückgang festzustellen ist, nimmt die Mobilität<br />

der Älteren deutlich zu.<br />

Vor allem in den höheren Altersgruppen wächst der<br />

Anteil an Personen mit Führerscheinbesitz, bei den<br />

jüngeren Altersgruppen bis 39 Jahre geht dieser Anteil<br />

dagegen leicht zurück. Dabei gilt: Frauen holen beim<br />

Führerscheinbesitz auf – und zwar in allen Altersklassen.<br />

Und: Wer einen Führerschein besitzt, der fährt auch mit<br />

dem Auto. Die dennoch feststellbare leichte Zunahme<br />

der ÖV-Nutzung ist vor allem auf die Zunahme bei den<br />

Gelegenheitsnutzungen zurückzuführen.<br />

Betrachtet man den „Verlauf“ der Mobilität über die<br />

Altersgruppen hinweg, dann sieht man: Ab dem Eintritt<br />

ins Teenie-Alter nehmen die Zahl der Wege, die<br />

durchschnittliche Tagesstrecke und die Unterwegszeit<br />

kontinuierlich zu. Ein erster Rückgang findet ab der<br />

Altersgruppe der 50 bis 59jährigen statt.<br />

Trotz sich verändernder Rollenbilder hat das Geschlecht<br />

nach wie vor Einfluss auf das Mobilitätsverhalten –<br />

insgesamt sind Frauen weniger mobil, legen weniger<br />

Wege und kürzere Tagesstrecken zurück als die Männer,<br />

ihre tägliche Unterwegszeit ist aber nur unwesentlich<br />

kürzer. Ob Unterschiede in dieser Form zutage treten, ist<br />

jedoch abhängig von der jeweiligen Lebenssituation und<br />

Lebensphase.<br />

Die weiterhin vorhandene geschlechtsspezifische<br />

Rollenteilung hat auch zum Ergebnis, dass Frauen zu<br />

einem höheren Anteil als Männer Begleit- und Einkaufswege<br />

durchführen.<br />

In den Altersgruppen 65+ ist der Anteil an Personen<br />

mit gefühlter Mobilitätseinschränkung gegenüber 2002<br />

geringer geworden. Haben Personen allerdings gesundheitliche<br />

Einschränkungen, dann bedeutet das: Sie<br />

sind weniger oft außer Haus als nicht-eingeschränkte<br />

Personen, sie legen im Durchschnitt weniger Wege zurück,<br />

und sie verbringen weniger Zeit damit, unterwegs<br />

zu sein.<br />

MiV – Motorisierter inDiViDuaLVerkehr<br />

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Täglich werden in Deutschland 162 Mio. Wege und 2,5<br />

Mrd. Personenkilometer mit dem Motorisierten Individualverkehr,<br />

das heißt hauptsächlich mit dem Pkw,<br />

zurückgelegt. 26 Prozent der MIV-Wege sind Wege von<br />

MIV-Mitfahrern, bei der Verkehrsleistung gehen 30 Prozent<br />

der Personenkilometer auf die Mitfahrer zurück.<br />

Die Bedeutung des Pkw ist im Vergleich zu 2002<br />

unverändert hoch, aber es kommt nur noch zu einer<br />

leichten Zunahme der Personenkilometer, womit sich ein<br />

Trendwandel sowohl beim Verkehrsaufkommen als auch<br />

bei der Verkehrsleistung andeutet.<br />

Der Besetzungsgrad der Fahrzeuge erreicht wie in 2002<br />

einen durchschnittlichen Wert von knapp 1,5 und verringert<br />

sich kaum.<br />

Männer sind weiterhin die überwiegenden Pkw-Nutzer.<br />

Die Muster werden beibehalten: Die Pkw-Nutzung ist<br />

überdurchschnittlich hoch in der mittleren Altersphase<br />

(30 bis 59 Jahre) mit hohen Anteilen an Erwerbstätigkeit<br />

und dann, wenn Kinder im Haushalt leben.<br />

Arbeits- und Dienstwege nehmen die wichtigste Position<br />

in der Pkw-Nutzung der Selbstfahrer ein, Freizeit ist der<br />

wichtigste Wegezweck bei den Mitfahrern.<br />

ÖffentLicher Verkehr unD<br />

nicht-Motorisierter inDiViDuaLVerkehr<br />

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Der Anteil von Öffentlichem Verkehr und Nicht-motorisiertem<br />

Individualverkehr („Umweltverbund“) am Verkehrsaufkommen<br />

ist gegenüber 2002 leicht gestiegen.<br />

Die Kernstädte entwickeln sich weiterhin in Richtung<br />

„Umweltverbund“. Dort fährt fast die Hälfte der ÖV-<br />

Nutzer mindestens wöchentlich mit dem Öffentlichen<br />

Verkehr.<br />

Fuß und Fahrrad werden immer mehr das neue „Nahverkehrsmittel“<br />

für Strecken bis zu fünf Kilometern;<br />

bezüglich des Fahrrads gilt dies insbesondere in den<br />

verdichteten und ländlichen Kreisen.<br />

Fußwege haben die größte Bedeutung für die Gruppe<br />

der Altersgruppe 75+.<br />

Die Kombination von Pkw und Fahrrad mit den Öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln wächst ganz allmählich, ist aber<br />

noch auf niedrigem Niveau.<br />

MID <strong>2008</strong> – ERGEBNISTELEGRAMM<br />

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