pdf Download März 2010 - Cockpit
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Oben: Bis ins Jahr 2001 betrieben die<br />
SWO eine kleine Flotte von Mi-6 Grossraumhelikoptern<br />
auf dem Stützpunkt<br />
Ucharal. Die abgebildete Maschine mit der<br />
taktischen Nummer «gelbe 06» ist heute in<br />
der Militärtechnikausstellung in der Garnison<br />
6866 zu sehen.<br />
Rechts: Diese Mig-27M mit der taktischen<br />
Nummer «gelbe 44» ist mit BVP-50-60<br />
Düppelwerfern versehen (auf dem hinteren<br />
Rumpfrücken zu erkennen), wie sie von<br />
der MiG-23MLF bekannt sind. Vermutlich<br />
wurden einige Mig-27 der SWO damit bei<br />
ARP in Lviv nachgerüstet.<br />
auf den neusten Stand der Technik gebracht.<br />
Und auch ein Teil der Flogger-<br />
Flotte wird in der Ukraine aufgepeppt.<br />
Während zwei MiG-23UB bei CHARZ in<br />
Chuguev grundüberholt wurden, durchlaufen<br />
nun vorerst zwölf Mig-27 bei ARP<br />
in Lviv ein Upgrade-Programm. Die L-39<br />
erhalten nach und nach bei CHARZ in<br />
Chuguev ein «Facelifting» und bei Rostvertol<br />
in Rostov am Don in Russland werden<br />
mindestens sieben Mi-26 überholt<br />
und modernisiert; auch die Mi-24W der<br />
SWO werden dort kampfwertgesteigert.<br />
Die Su-25 werden bei ARP in Zaporozhie<br />
«gepimpt» und gemäss inoffi ziellen Informationen<br />
ist geplant, einen Teil der Su-<br />
24-Flotte bei NAPO in Novosibirsk dem<br />
heutigen Stand der Technik anzupassen.<br />
Und wir reden hier nicht nur von ein wenig<br />
Kosmetik und neuer Farbe: Hier wird<br />
gross in die Nachhaltigkeit der bestehenden<br />
Flotte investiert, damit diese auch<br />
die nächsten zehn bis zwanzig Jahre problemlos<br />
bestehen kann. Einige Beispiele:<br />
Die Su-27 werden für den Einsatz einer<br />
viel grösseren Bandbreite von Waffen<br />
fi t gemacht; dies umfasst hochmoderne<br />
Laser- und TV-gelenkte Präzisionslenkwaffen.<br />
Ausserdem wird ein modernes<br />
Satellitennavigationssystem installiert.<br />
Die MiG-29 erhalten neue Avionik und<br />
können neu R-27 und R-73 Lenkwaffen<br />
tragen; die MiG-29UB werden zusätzlich<br />
mit einem neuen internen Kommunikationssystem<br />
ausgerüstet. Einige Mig-27<br />
erhalten offenbar die bekannten BVP-<br />
50-60 Düppelwerfer.<br />
Ausserdem werden die Mi-24W voll<br />
nachtkampftauglich gemacht und die<br />
Mi-26 bekommen unter anderem stär-<br />
kere Turbinen, neue Navigationsinstrumente<br />
und werden zusätzlich für die<br />
Bekämpfung von Bränden ausgerüstet.<br />
Neu auch mit westlichem Gerät<br />
Auch neues Equipment wird beschafft:<br />
Wie bereits erwähnt, wurde die bestehende<br />
Drehfl üglerfl otte mittlerweile<br />
durch eine beträchtliche Anzahl von Mi-<br />
17 V-5 und Mi-171 aus Russland ergänzt.<br />
Doch damit nicht genug. Auf dem Gelände<br />
des bei Almaty gelegenen SWO-<br />
Stützpunktes Pervomaiskyi werden offenbar<br />
mittlerweile Mi-17 V-5 in Lizenz<br />
produziert. Und vor kurzem erhielt die<br />
SWO auch ihr erstes westliches Fluggerät<br />
aus den USA in Form von sechs<br />
UH-1 Iroquois Helikoptern. Weiter soll<br />
die SWO vorerst zwei C-130 Herkules<br />
aus den USA erhalten, da man in diesem<br />
Segment mit momentan lediglich zwei<br />
An-12 nicht gerade optimal bestückt ist.<br />
Doch dies ist eventuell nur eine Notlösung<br />
– da die Beschaffung von An-70<br />
momentan auf Eis liegt. Die Akquisition<br />
von sieben An-140, zwei An-74Tk-300<br />
und zwei An-148 scheint hingegen bereits<br />
weit gediehen zu sein. Diese würden<br />
allerdings eher als Ergänzung oder<br />
Ersatz für die An-26 und An-74 der SWO<br />
und der Grenztruppen dienen. Im Weiteren<br />
haben die Kasachen Interesse an<br />
der Yak-130 bekundet.<br />
NATO-Standard bis Ende <strong>2010</strong><br />
anvisiert<br />
Die wenigen zur Verfügung stehenden<br />
Quellen beschreiben den Werdegang eines<br />
angehenden Militärpiloten der SWO<br />
wie folgt: Nach Absolvierung einer militärischen<br />
Grundausbildung an einer Militärakademie<br />
in Russland führen die angehenden<br />
Piloten ihre Ausbildung an der<br />
Luftwaffenakademie in Aktobe fort. Auf<br />
Military Aviation<br />
dem dortigen Luftwaffenstützpunkt erhalten<br />
die Pilotenanwärter ein erstes fl iegerisches<br />
Grundtraining von 30 Stunden<br />
auf Schulfl ugzeugen des Typs Yak-18T.<br />
Nach Abschluss der ersten Phase wird<br />
die Ausbildung der Jetpiloten auf dem<br />
SWO-Stützpunkt Balkhash fortgesetzt.<br />
Dort stehen den jungen Piloten für ihre<br />
weitere Ausbildung zwanzig L-39 Albatross<br />
Schulmaschinen sowie ein Flugsimulator<br />
zur Verfügung. Einige wenige<br />
der Jets stammen wohl noch aus dem Bestand<br />
des ehemaligen 715. Jagdfl ieger-<br />
und Schulregiments in Lugovoy. Weitere<br />
L-39 wurden in den letzten Jahren im<br />
Rahmen des Kompensationsabkommens<br />
aus Russland geliefert. Die Ausbildung<br />
umfasst das ganze Spektrum von Kunst-<br />
über Formationsfl ug und Luftkampf bis<br />
hin zu Waffentraining unter Kampfbedingungen<br />
bei Tag und Nacht. Und das<br />
Training ist äusserst intensiv. Mit über<br />
70 Flugstunden pro Jahr sind die Kasachen<br />
die Nummer eins unter den GUS-<br />
Staaten. Bis zu 60 Flüge pro Tag sind in<br />
Balkhash normal. Doch damit gibt man<br />
sich nicht zufrieden. Bis Ende <strong>2010</strong> will<br />
man 120 Flugstunden jährlich und somit<br />
NATO-Standard erreichen.<br />
Wenn die Jungpiloten ihren Dienst bei<br />
den Einsatzverbänden der SWO aufnehmen,<br />
wird diese Praxis fortgesetzt.<br />
Es erstaunt also nicht, dass bei den Modernisierungsprogrammen<br />
der einzelnen<br />
Flugzeugtypen immer als erstes<br />
auch zweisitzige Trainingsmaschinen<br />
mit von der Partie sind. So wurden letztes<br />
Jahr mindestens zwei MiG-23UB sowie<br />
je eine MiG-29UB und eine Su-27UB<br />
grundüberholt und kampfwertgesteigert.<br />
Die Flugstundenzahl der Piloten<br />
bei den Einsatzverbänden soll mittlerweile<br />
bei über 100 Stunden pro Jahr liegen;<br />
auch diese Werte werden in an- ❯<br />
3/<strong>2010</strong> 11