pdf Download März 2010 - Cockpit
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Staffeln der Welt<br />
In Europa kaum bekannt: Das<br />
Kunstfl ugteam der Volksrepublik<br />
China existiert seit 1962.<br />
Wie die meisten Staaten<br />
des Ostblocks unterhielt<br />
die Volksrepublik China<br />
ein Team mit den damals<br />
gängigen Jets. Allerdings verwendete<br />
sie nicht die MiG-15 Jagdmaschine, wie<br />
die Sowjetunion oder die Tschechoslo-<br />
wakei, sondern den chinesischen Lizenzbau<br />
der Trainerversion MiG-15 UTI, die<br />
JJ-2. Das Team der chinesischen Luftwaffe<br />
(PLAAF) wurde mit neun Maschinen<br />
am 12. Februar 1962 gegründet. Die<br />
rot-weiss lackierten Maschinen waren<br />
mit Rauchgeneratoren ausgerüstet. Die<br />
Rauchfarben, zunächst rot, weiss und<br />
blau, später auch orange und gelb, werden<br />
bis heute verwendet. Das Folgemuster<br />
die JJ-5 ist ein Mix aus der MiG-15<br />
UTI und der MiG-17. Das Vorderteil mit<br />
der Tandemkabine stammt vom MiG-15<br />
Trainer. Den Namen «1. August», nach<br />
dem Datum des Tages der Volksbefreiungsarmee,<br />
erhielt das Team 1997.<br />
Aktuell mit Chengdu J-10<br />
Am 12. Dezember 1997 trat die Formation<br />
auf der Heimatbasis Tianjin erstmals<br />
mit Chengdu F-7EB auf. Die F-7<br />
ist eine chinesische Weiterentwicklung<br />
der MiG-21, äusserlich leicht erkennbar<br />
am Doppeldeltafl ügel, ähnlich der Saab<br />
Draken. Die F-7 hat eine etwas grössere<br />
Flügelfl äche und Slats am Aussenfl ügel.<br />
Auch die F-7EB des Teams trugen bis<br />
2001 einen rot-weissen Anstrich. Seither<br />
sind die insgesamt elf Maschinen des<br />
Teams blau und weiss lackiert. Zur Vorführung<br />
fl iegt man mit sechs Maschinen,<br />
fünf werden in Reserve gehalten. Zur<br />
Sechzigjahrfeier der Volksbefreiungsarmee<br />
konnte man erstmals auch eine<br />
Bilder: Archiv des Autors<br />
Quellen<br />
Internetseite der PLAAF<br />
Bild- und Textarchive des Autors<br />
History<br />
1. August – Tag der<br />
Volksbefreiungsarmee<br />
Linke Spalte von oben:<br />
Zwei J-10 bei einer der ersten öffentlichen<br />
Vorführungen.<br />
J-10B im aktuellen Anstrich.<br />
Farbschemata in der historischen Abfolge<br />
(bearbeitet nach Vorlagen aus<br />
Modellbausätzen).<br />
Ganz oben: F-7EB in der seit 2001<br />
üblichen Farbgebung.<br />
Oben: Ein Museumsstück – die JJ-5<br />
«507».<br />
Links: Emblem des Teams am Vorderrumpf<br />
der J-10B.<br />
Viererformation mit der chinesischen Eigenkonstruktion<br />
J-10 sehen. Die J-10 ist<br />
ein modernes Mehrzweckfl ugzeug, wegen<br />
der Canards am Vorderrumpf nicht<br />
unähnlich dem Eurofi ghter. Leistungsvorgaben<br />
und aerodynamische Bedingungen<br />
lassen grüssen. Gebaut wird<br />
der Typ von der Chengdu Aircraft Corporation.<br />
Die Doppelsitzervariante J-10B<br />
hatte 2008 ihren Erstfl ug. Bemerkenswert<br />
ist der variable Lufteinlass zur Regelung<br />
der Kompression. Seit 2009 rüstet<br />
das Team auf diesen Typ um.<br />
Werner Baier<br />
3/<strong>2010</strong> 53