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Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung

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oder Interessen wahrnimmt, die es für ihn schwierig machen, seine Aufgaben in der<br />

Gesellschaft objektiv <strong>und</strong> effektiv zu erfüllen.“<br />

Im Idealfall wirken moralische Normen, die z.B. Wahrhaftigkeit in der internen <strong>und</strong> externen<br />

Berichterstattung fordern <strong>und</strong> Teil der Unternehmenskultur sind, in Verbindung mit<br />

stützenden organisatorischen Regelungen <strong>und</strong> einer geeignet ausgestalteten Satzung so, dass<br />

hierdurch ein „sanktionsbedingtes Müssen“ das Handeln der Organisationsteilnehmer lenkt.<br />

Selbstredend muss ein solches Organisationsmodell, ob es nun evolutionär über einen<br />

längeren Zeitraum sich entwickelt, oder wie bei WorldCom/MCI quasi als Resultat auf einen<br />

exogenen Schock entsteht, sich in einer Wettbewerbswirtschaft behaupten.<br />

F. Epilog<br />

Investitionen in eine Unternehmenskultur, die moralisches Handeln unterstützt <strong>und</strong> fördert,<br />

können dazu beitragen, dass Bilanzklarheit <strong>und</strong> –wahrheit befördert werden. Dies gilt für<br />

Unternehmen, die Bilanzen erstellen, wie für Wirtschaftsprüfungsunternehmen, die diese<br />

Bilanzen prüfen, gleichermaßen. Eine vollständige Steuerung des Handelns in diesem Kontext<br />

allein über rechtliche Normen scheint auf absehbare Zeit nicht durchführbar. Moralische<br />

Normen können hier eine wichtige Funktion übernehmen. Solche Investitionen können<br />

langfristig für die Organisation insgesamt wie für ihre Mitglieder lohnend sein. Der Aspekt<br />

der rationalen Kalkulation sollte jedoch nicht zu sehr in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt werden,<br />

weil die Kraft moralischer Normen gerade darin besteht, Eigeninteressen hinter dem Handeln<br />

aus Pflichtgefühl zurückzustellen. Gerade wenn ein Beschreiten dieses indirekten Weges<br />

gelingt, kann dies die Akteure schneller zum Ziel eines höheren Wohlstandes führen als die<br />

direkte Verfolgung ihres Eigennutzes durch ständige kühle <strong>und</strong> rationale Berechnungen.<br />

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