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Schiffsantrieb: Aufbruch in eine neue Ära - GL Source

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kehren. Der Hafen von Rotterdam hat beispielsweise heraus-<br />

gefunden, dass es e<strong>in</strong>e große Anzahl kle<strong>in</strong>erer Schiffe gibt,<br />

die den Hafen jede Woche anlaufen. Diese Schiffe könnte<br />

man dann bei jedem Aufenthalt im Hafen betanken. Vie-<br />

le davon s<strong>in</strong>d <strong>GL</strong>- klassifi ziert. Sie auf LNG umzurüsten, ist<br />

ke<strong>in</strong> großes Problem. Zudem realisiert die holländische Re-<br />

gierung derzeit am Rhe<strong>in</strong> vier LNG-Betankungsprojekte für<br />

Flussschiffe. Diese Anlagen werden voraussichtlich <strong>in</strong>nerhalb<br />

der nächsten anderthalb Jahre <strong>in</strong> Betrieb gehen.<br />

NONSTOP: Werden die Schiffe Zweikraftstoffantriebe haben<br />

oder nur mit LNG betrieben werden?<br />

WÜRSIG: Die meisten fahrenden Schiffe s<strong>in</strong>d re<strong>in</strong>e erdgasbe-<br />

triebene Schiffe. Die Mehrzahl der Neubauprojekte dagegen<br />

wird mit Zweikraftstoffanlagen ausgerüstet. Für Handels-<br />

und Seeschiffe ist die Zweikraftstoff-Option offensichtlich<br />

am vorteilhaftesten und attraktivsten.<br />

NONSTOP: Gibt es Hemmnisse aufgrund von Vorschriften und<br />

Regelwerken?<br />

WÜRSIG: Die Schiffbauer können zunächst die Übergangs-<br />

richtl<strong>in</strong>ie MSC.285(86) anwenden. Schiffe, die nach diesen<br />

Regeln gebaut wurden, werden ihre Betriebserlaubnis mit<br />

Sicherheit auch nach dem Inkrafttreten des IGF-Code behal-<br />

ten dürfen. Es gibt also ke<strong>in</strong>en Anlass zu der Befürchtung,<br />

01/2012<br />

Photo: Michael Bogumil<br />

die Übergangsrichtl<strong>in</strong>ie könnte ihre Gültigkeit verlieren, und<br />

es gibt auch ke<strong>in</strong>en Grund, deshalb den Bau von LNG-be-<br />

triebenen Schiffen aufzuschieben. Zu berücksichtigen ist nur,<br />

dass die Eigner von Schiffen, die nach der Übergangsricht-<br />

l<strong>in</strong>ie gebaut s<strong>in</strong>d, Betriebserlaubnisse bei den Flaggen- und<br />

Hafenstaaten beantragen müssen. Das macht das Ganze e<strong>in</strong><br />

wenig komplizierter, wenn Reedereien viele verschiedene<br />

Häfen oder Hafenstaaten anlaufen. Der IGF-Code, der 2014<br />

<strong>in</strong> Kraft treten soll, wird dieses Problem beseitigen und die<br />

E<strong>in</strong>führung von Erdgasantrieben für Schiffe auf breiter Basis<br />

wesentlich begünstigen.<br />

NONSTOP: Was hat der <strong>GL</strong> zur Entwicklung von LNG-betriebe-<br />

nen Schiffen beigetragen?<br />

Lösungen werden derzeit noch geprüft, aber sicher bald realisiert<br />

DR. GERD-MICHAEL WÜRSIG, Germanischer Lloyd<br />

WÜRSIG: Der <strong>GL</strong> hat e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Projekten zu diesem<br />

Thema durchgeführt und arbeitet im Auftrag der Bundesre-<br />

gierung an der Entwicklung der IMO-Regeln für Erdgas als<br />

Schiffskraftstoff mit. Der <strong>GL</strong> hat an den Geme<strong>in</strong>schaftspro-<br />

jekten GASPAX, BunGas und Helios mitgewirkt und sichere,<br />

<strong>in</strong>novative Lösungen für erdgasbetriebene Passagierschiffe,<br />

Anforderungen für Betankungsanlagen und Zweikraftstoffl ö-<br />

sungen für Zweitaktmotoren entwickelt.<br />

2009 haben wir zusammen mit MAN und TGE-Mar<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>e Konzeptstudie für e<strong>in</strong> 900-TEU-Conta<strong>in</strong>erschiff aus-<br />

gearbeitet. Und dieses Jahr haben wir zusammen mit DSME<br />

Grundsatzgenehmigungsprojekte für e<strong>in</strong> LNG-betriebenes<br />

14 000-TEU-Conta<strong>in</strong>erschiff sowie für e<strong>in</strong> 4200-TEU-Conta<strong>in</strong>-<br />

erschiff von TECHNOLOG (s. S. 26) durchgeführt.<br />

NONSTOP: Was s<strong>in</strong>d aus Ihrer Sicht die wichtigsten Botschaften<br />

für unsere Kunden?<br />

WÜRSIG: Zögern Sie nicht, sondern nehmen Sie die Entwick-<br />

lung von LNG-Schiffen jetzt <strong>in</strong> Angriff! Diese Schiffe werden<br />

schon sehr bald Realität se<strong>in</strong>. AM<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

Dr. Gerd-Michael Würsig, Deputy Head of Environmental Research<br />

Telefon: +49 40 36149-621, E-Mail: gerd-michael.wuersig@gl-group.com<br />

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