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Schlesische Nachrichten - Oberschlesien eine Region in Europa ...

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<strong>Schlesische</strong> <strong>Nachrichten</strong> 21/2006 ZEITGESCHEHEN<br />

5<br />

<strong>Nachrichten</strong> aus Görlitz<br />

Aus der Sächsischen Zeitung für die schlesische <strong>Region</strong> Görlitz<br />

✍ Bundestreffen der Schweidnitzer. Am<br />

16. September 2006 fand <strong>in</strong> Görlitz das<br />

Bundesheimattreffen der Schweidnitzer<br />

statt. In <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r festlichen Feierstunde wurde<br />

der Heimat gedacht. Oberbürgermeister<br />

Joachim Paulick und der Generalsekretär<br />

der Sachsen-Union, Michael Kretschmer,<br />

sprachen Grußworte. Marianne Paul, Vorsitzende<br />

des <strong>Schlesische</strong>n Heimatbundes<br />

<strong>in</strong> Niesky, hielt die Festansprache. Am Nachmittag<br />

fand im Wichernhaus e<strong>in</strong> Heimatnachmittag<br />

statt mit schlesischer Musik,<br />

Volkstanz und Mundartlesungen. Am<br />

Sonntag wurde <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Fahrt nach Schweidnitz<br />

durchgeführt. Am Güterbahnhof <strong>in</strong> Kroischwitz<br />

wurde dabei der Opfer der Vertreibung<br />

vor 60 Jahren gedacht.<br />

✍ Was wird aus der Görlitzer Synagoge?<br />

Diese Frage stellt immer wieder der Fördervere<strong>in</strong><br />

des Gotteshauses. Im April des<br />

kommenden Jahres reisen Experten aus<br />

ganz Deutschland an, um mit den Görlitzern<br />

über Trägerschaft und Nutzung ehemaliger<br />

Synagogen zu diskutieren. „Uns<br />

<strong>in</strong>teressieren die Vor- und Nachteile verschiedener<br />

Trägerschaftsformen“ erklärte<br />

der Vorsitzende des Fördervere<strong>in</strong>s Jürgen<br />

Rojahn. Die M<strong>in</strong>imalsanierung der Synagoge<br />

soll 250.000 Euro kosten, 50000 Euro Eigenmittel<br />

hält die Stadt Görlitz bereit.<br />

200.000 Euro erhofft man sich aus Fördertöpfen<br />

der EU. Klar ist auch noch nicht, wer<br />

die Folgekosten bei Nutzung des Hauses<br />

tragen soll. So bleibt vorerst alles beim Alten,<br />

k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Konzerte, k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Ausstellungen.<br />

Me<strong>in</strong> Testament und Schlesien<br />

Darum f<strong>in</strong>det die Ausstellung „Synagoge im<br />

Apollo“ im Theater statt.<br />

✍ Bachwoche <strong>in</strong> Görlitz. Zum fünften Mal<br />

f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Görlitzer Kirchen die Bachwoche<br />

statt. In der Peterskirche wird georgelt, mal<br />

mit Pauken und Trompeten, mal im Duett<br />

mit schönstem Soprangesang. In der Krypta<br />

gedenkt man Jakob Böhmes und s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m<br />

Gönners Mart<strong>in</strong> Moller, mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Vortrag,<br />

mit der szenischen Lesung des „Grünen Jakob“<br />

von Dieter Liebig, dazu spielt kirchlicher<br />

Jazz oder Flötenmusik der Renaissance.<br />

Die Kreuzkirche <strong>in</strong> der Südstadt ist<br />

e<strong>in</strong> weiterer Ort der Bachwoche. Hier f<strong>in</strong>det<br />

sie ihren großartigen Abschluss mit dem<br />

Bachchor, vier Gesangssolisten und der<br />

Niederschlesischen Philharmonie Hirschberg.<br />

Weil aber nicht nur die Görlitzer Hochschule<br />

für Musik, sondern auch die Evangelische<br />

Kirche Berl<strong>in</strong>-Brandenburg-<br />

<strong>Schlesische</strong> Oberlausitz Veranstalter ist, reisen<br />

die Musiker anschließend durch die<br />

ganze <strong>Region</strong>.<br />

✍ Uns gehen die Bühnen verloren, warnt<br />

der Chefdirigent der Neuen Lausitzer Philharmonie<br />

Eckehard Stier. Durch die Sparmaßnahmen<br />

im Kulturbereich stehen die<br />

kl<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n und mittleren ostdeutschen Theater<br />

mit dem Rücken an der Wand. Die Zahl<br />

der Konzertbesucher nimmt zwar zu, die<br />

Abonnements steigen, die Qualität der Aufführungen<br />

steigt ständig, doch das Görlitzer<br />

Theater ist am absoluten Limit angelangt,<br />

die Stadthalle wurde geschlossen und<br />

die Synagoge steht für Konzertveranstal-<br />

Liebe heimattreue Schlesier, immer wieder kommt es vor, dass schlesische Landsleute<br />

ihre Erbschaft nicht geregelt haben und später der Fiskus als Erbe auftritt. Bitte denken<br />

Sie daran. dass unsere Landsmannschaft dr<strong>in</strong>gend auf die notwendige Unterstützung<br />

unserer schlesischen Landsleute angewiesen ist und dass Sie sie für den Fall <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

letztwilligen Verfügung bedenken können. Deshalb teilen wir Ihnen mit, wie e<strong>in</strong> Testament<br />

zugunsten der Landsmannschaft Schlesien lauten könnte. Dabei sollten Sie beachten,<br />

dass dieses Testament <strong>in</strong> allen s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Teilen handschriftlich gefertigt werden<br />

muss. Daneben kommt auch noch <strong>e<strong>in</strong>e</strong> notarielle Beurkundung <strong>in</strong> Betracht.<br />

Der Text für das Testament könnte lauten:<br />

,,Testament<br />

Hiermit setze ich die Landsmannschaft Schlesien<br />

– Nieder- und <strong>Oberschlesien</strong> e.V. –,<br />

Dollendorfer Str. 412, 53639 Königsw<strong>in</strong>ter,<br />

zu m<strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Erb<strong>in</strong> e<strong>in</strong>.<br />

Ort, Datum, Unterschrift“<br />

Selbstverständlich können Sie auch <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Testament verfügen, dass die Landsmannschaft<br />

bezüglich e<strong>in</strong>zelner Vermögensgegenstände bedacht werden soll. Soweit<br />

andere Erben vorhanden s<strong>in</strong>d, würde dies der Landsmannschaft dann <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n entsprechenden<br />

Herausgabeanspruch begründen.<br />

Sie können das Testament bei sich verwahren – und es jederzeit ändern. Sie können<br />

auch e<strong>in</strong> bereits bestehendes Testament jederzeit ändern, soweit Sie k<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Erbvertrag<br />

abgeschlossen haben. Das geschriebene Testament können Sie bei sich verwahren<br />

oder es beim Amtsgericht h<strong>in</strong>terlegen. In diesem Fall hätten Sie die Gewähr,<br />

dass Ihr Testament von Amts wegen berücksichtigt wird und nicht verloren gehen kann.<br />

Selbst dann, wenn Sie das Testament beim Amtsgericht h<strong>in</strong>terlegt haben, können Sie<br />

jederzeit neu testieren.<br />

Wir danken Ihnen im Voraus!<br />

Ihre Landsmannschaft Schlesien, Ihre Landsmannschaft für Schlesien!<br />

tung auch nicht mehr zur Verfügung. In Görlitz<br />

ruht man sich <strong>in</strong> der Verwaltung auf Gesetzen<br />

aus und uns Künstlern nimmt man<br />

so die Bühnen, me<strong>in</strong>t Stier.<br />

Ist das Volk<br />

der Schlesier noch zu retten?<br />

Selbst im Urlaub auf den fernen Kanarischen<br />

Inseln hat mich die Sorge um unsere unvergessene<br />

schlesische Heimat e<strong>in</strong>geholt,<br />

als ich folgenden Text im Reiseführer las:<br />

Der Lebensstil der Bewohner der Kanarischen<br />

Inseln entspricht im Großen und<br />

Ganzen dem der Festlandspanier. Zwar geht<br />

e<strong>in</strong> Teil der heutigen Bevölkerung auf die<br />

Ure<strong>in</strong>wohner – die Guanchen und Majos –<br />

zurück, doch diese hatten sich schon im<br />

16. Jahrhundert mit den europäischen Eroberern<br />

zwangsweise vermischt. Von ihrer<br />

Kultur und Sprache ist so gut wie nichts<br />

mehr erhalten.<br />

Liebe Schlesier, beim Lesen dieser Zeilen<br />

gab es mir <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Stich im Herzen. S<strong>in</strong>d<br />

wir nicht gerade dabei, das gleiche<br />

Schicksal zu erleiden wie damals die Guanchen<br />

und Majos? Was können, was müssen<br />

wir tun, um unsere Kultur und Sprache<br />

(Mundart) zu erhalten, um die Sprache<br />

und Mentalität Gerhart Hauptmanns zu pflegen<br />

und weiter zu verbreiten? Ist unser<br />

Schicksal – aus den Geschichtsbüchern <strong>in</strong><br />

die Vergessenheit zu verschw<strong>in</strong>den – nicht<br />

mehr abzuwenden?<br />

Während die heutigen Spanier die Eroberung<br />

der Kanarischen Inseln und die<br />

Ausrottung bzw. Versklavung der Ure<strong>in</strong>wohner<br />

zugeben und sich bemühen etwas<br />

an Tradition und Volkskunde zurückzugew<strong>in</strong>nen,<br />

leugnen führende polnische Persönlichkeiten<br />

(Politiker, Geschichtsprofessoren<br />

und Richter) den begangenen<br />

Landraub <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Völkermord<br />

an uns Schlesiern! und den Ostdeutschen<br />

und sprechen von der Rückgew<strong>in</strong>nung<br />

der polnischen Westgebiete –<br />

die noch nie zu Polen gehört haben.<br />

Da es uns leider nicht gelungen ist, unsere<br />

Nachkommen <strong>in</strong> großer Zahl für Schlesien<br />

zu begeistern oder gar Opfer für die<br />

Heimat zu br<strong>in</strong>gen, bitte ich Sie um Ihre Me<strong>in</strong>ung<br />

bzw. Vorschläge wie und was wir noch<br />

für unser geliebtes Schlesien tun können,<br />

da uns leider auch unsere Politiker längst<br />

fallen gelassen haben und wir <strong>in</strong> ihren Augen<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong> sich im Aussterben bef<strong>in</strong>dliche,<br />

ungeliebte Randgruppe darstellen.<br />

Es sieht so aus, als ob sich – entgegen<br />

aller menschlicher Vernunft und entgegen<br />

aller <strong>in</strong>ternationaler Gesetze und Menschenrechtsgerichtshöfe<br />

– Vertreibung<br />

und Völkermord lohnen (siehe: Indianer<br />

Nord und Südamerikas, Guanchen und Majos<br />

auf den Kanaren, Ost- und Sudetendeutsche<br />

im Herzen <strong>Europa</strong>s usw.). Über<br />

Ihre Me<strong>in</strong>ung und realistische Anregungen<br />

würde ich mich sehr freuen Ihr<br />

Wolfgang Hartmann<br />

stellv. Landesvors. LM-Schlesien<br />

LV-Bayern, Himmelreichweg 53<br />

stellv. Landesvors. BdV – LV-Bayern<br />

85221 Dachau

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