INHALTSVERZEICHNIS 1942-1968 - Pfarre Peuerbach - Diözese Linz

eintreten wollten.
Die Domschule in Passau, etwa um 790 n.Chr. errichtet, bot im
Mittelalter die Möglichkeit, sich das nötigste geistige
Rüstzeug anzueignen, um zu den Weihen zugelassen zu werden.
Spätestens mit der Errichtung der Kollegien der Jesuiten galt
diese Schule in jeder Hinsicht als überholt.
Ein zweites, mit der Domschule nicht zu verwechselndes
Bildungsinstitut in Passau, hatte der Humanist und
Fürstbischof Wolfgang von Salm (1541-1555) mit seinem
"Gymnasium literarium Pataviense" errichtet. Nur für kurze
Zeit jedoch brachte diese private Hofschule hohe Berühmtheit.
Nach dem Tod des Gründers scheint sie bald ihre Tore
geschlossen zu haben.
So war und blieb der Besuch der Universitäten von Prag (gegr.
1348), Wien (1365) oder Ingolstadt (1472) der eigentliche Weg
zu einem theologisch gebildeten Priesterstand. Für die
österreichischen Untertanen bot sich natürlich ein Studium in
Wien an.
Die Glaubenskämpfe zur Reformationszeit hatten jedoch an den
drei genannten Universitäten im theologischen Bereich einen
völligen Niedergang gebracht.
In den Jahren 1580 bis 1590 wurde in Wien ein Seminar für 12
Passauer Theologen errichtet - völlig ungenügend angesichts
eines Bistums mit etwa 1500 Pfarreien.
Die Lösung erbrachte erst die Gründung des Jesuitenkollegs
1612 und in ihrem Gefolge die Eröffnung des Theologiestudiums
im Jahre 1622 in Passau.
Finanziell getragen und gesichert war dieses Unternehmen durch
die Übernahme der Besitzungen des ehemaligen
Benediktinerinnerklosters Traunkirchen. Trotz guter Erfolge -
zwischen 1638 und 1645 wurden hier 37 Priester ausgebildet -
sah das Domkapitel in der neuen Einrichtung mehr Belastung
als Gewinn. In den folgenden Jahren hatte das Seminar der
Jesuiten manchen Kampf durchzustehen.
Mit dem Regierungsantritt im Jahr 1761 von Fürstbischof
Joseph von Thun und Hohenstein (1761-1763) kam Bewegung in
die Priesterausbildung.
Er veranlaßte die Gründung eines Priesterseminars in
Gutenbrunn für Niederösterreich und eines Priesterhauses in
Enns für Oberösterreich, sodass nunmehr im Bistum Passau vier