INHALTSVERZEICHNIS 1942-1968 - Pfarre Peuerbach - Diözese Linz
INHALTSVERZEICHNIS 1942-1968 - Pfarre Peuerbach - Diözese Linz
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Priesterbildungsstätten vorhanden waren: in Wien das vom<br />
"Passauer Hof" nach St. Barbara verlegte Seminar, das<br />
"Josepho Leopoldinum" zu Passau und die beiden genannten<br />
Priesterhäuser.<br />
Für zwanzig Jahre waren die beiden letzteren Häuser wichtige<br />
Stätten der Priesterausbildung, bis Kaiser Josef II. am 4.<br />
Juli 1784 verordnete, dass beide Häuser samt ihren Gütern<br />
zur Dotierung des neu zu errichtenden Bistums <strong>Linz</strong> abzutreten<br />
seien.<br />
Ein kurzer Blick noch auf Form und Inhalt des Studiums der<br />
Theologie zur damaligen Zeit.<br />
Nach dem sechsjährigen Studium der "humaniora" (heutiges<br />
Gymnasium) mit den Fächern: Parva, Prinzipien, Grammatik,<br />
Syntax, Poesie und Rhetorik konnte durch ein Gesuch an den<br />
Bischof die Zulassung zum Theologiestudium erbeten werden.<br />
Der erste Abschnitt zog sich über zwei Jahre hin.<br />
Ein Jahr lang wurde Logik und Dialektik gelehrt. Damit sollte<br />
ihnen eine Grundlage für jegliches wissenschaftliche Arbeiten<br />
zuteil werden.<br />
Aristoteles, interpretiert nach Thomas von Aquin und<br />
nachtridentinischen Thomisten, war die einzige Richtschnur<br />
dieser Ausbildung. Sie wurde neben den Vorlesungen<br />
insbesondere durch Disputationsübungen vermittelt.<br />
Die "Physica universalis", eine Metaphysik nach Aristoteles,<br />
suchte im zweiten Jahr den Geist der Studenten zu schärfen.<br />
Im dritten Jahr erlangte der Student die Stufe eines<br />
"Casuista", der nun mit dem Studium der systematischen<br />
Theologie begann, die einfachhin "theologia moralis" genannt<br />
wurde, aber alle jene Kenntnisse anzielte, die für den<br />
künftigen Seelsorger von Nutzen und Bedeutung waren.<br />
Dem "jus canonicum" war das dritte Jahr gewidmet. Neben der<br />
Unterweisung im Kirchenrecht sollte nun der vor den höheren<br />
Weihen stehende Theologe eine Einführung in die praktische<br />
Seelsorge erhalten.<br />
Höchstes Ziel aller Bemühungen in Studium und geistlichen<br />
Leben der Priesteramtskandidaten stellte die Gotteserkenntnis<br />
dar. Ein Studium um der "bloßen Erkenntnis willen" wurde<br />
abgelehnt.<br />
In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts erhielten<br />
Hochschule und Alumnat durch die Passauer Fürstbischöfe eine