Das zivilgesellschaftliche Engagement in städtischer Klimapolitik.

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Das zivilgesellschaftliche Engagement in städtischer Klimapolitik 44 S. 5). Neben der zivilgesellschaftlichen Begleitung des Erarbeitungsprozesses be- darf es auch entsprechender Verwaltungsstrukturen. Das heißt, die Klenko muss an der Erarbeitung beteiligt werden und zukünftig sollte ein Rahmen geschaffen werden, welcher die Zusammenarbeit zwischen Klenko und Ämtern aus anderen De- zernaten auf Augenhöhe ermöglicht (siehe Kapitel 8.4.1). Alternativ zur Stärkung der Verwaltung weist das Kölner Beispiel einen Weg, der mehr zivilgesellschaftliches Engagement mit stärkerer Eigendynamik zulässt. Dort wird mithilfe des KlimaKreises das Problem begrenzter öffentlicher Mittel umgangen. Unter der Bedingung, dass die Ressourcen Zeit und Humankapital in ausreichen- dem Umfang zur Verfügung stehen, können zivilgesellschaftliche Organisationen so eigenständiger mit konkreten Ergebnissen in der Stadtentwicklung agieren. Ein aus- reichender Professionalisierungsgrad und notwendige Netzwerkstrukturen scheinen im Umweltforum vorhanden zu sein (siehe Kapitel 8.1.4). Es ist nun notwendig finanzielle Quellen zu erschließen, welche die Arbeit unterstützen. Gleichzeitig ist jedoch zu bedenken, dass die Zivilgesellschaft damit in direkten Wettbewerb zu professionellen wirtschaftlichen Anbietern tritt (siehe auch Kapitel 9.2). 8.4.3 Köln In Köln hat man es sich zum Ziel gesetzt die Zivilgesellschaft mit konkreter Aufga- bendelegation in die Klimaschutzmaßnahmen einzubeziehen. Hier kann man aus den Erfahrungen, die in Münster gemacht wurden, lernen. Dies betrifft zum einen die finanzielle Entlohnung der Aufgabendelegation und andererseits die für solche Aufgaben zu geringe Belastungsfähigkeit der Zivilgesellschaft. Notwendig sind also weitere personelle und finanzielle Ressourcen bei der Stadt. „Wenn da keine Stelle ist bei der Stadt, dann ist da auch niemand, der sich dahinter klemmt. Da ist auch der ehrenamtliche Bereich überfordert“ (GP II, S. 10). Hinsichtlich der Einrichtung einer koordinierenden Stelle kann auf die Ausführungen im Kapitel 8.4.1 verwiesen werden. Die in Münster durchgeführten Maßnahmen zur Ansprache der breiten Bürgerschaft können Köln als Orientierung für eigene Konzepte dienen. Gleiches gilt für die Koordinierung der Wirtschaftsinteressen. Insbesondere aufgrund der Vielzahl über- regional bedeutender Großkonzerne, wird hier großes multiplikatives Potenzial ver- mutet. Solche Maßnahmen müssen allerdings von der Stadtverwaltung ausgeführt werden, da sie dauerhafter und ernsthafter Begleitung bedürfen. Hier sind zunächst die in 8.4.1 angesprochenen Verwaltungsstrukturen zu schaffen.
Das zivilgesellschaftliche Engagement in städtischer Klimapolitik 45 Für die Initiierung einer bürgerschaftlich breit getragenen Bewegung für Klimaschutz wünscht man sich mehr Aktivität von oberster politischer Stelle. Auch der städtische Diskurs über Klimawandel muss sich ändern, um in Köln – unabhängig von kommu- naler Verpflichtung – effektiver Klimaschutz zu betreiben. Inwieweit hier der behan- delten zivilgesellschaftlichen Projekte und die weiteren zivilgesellschaftlichen Initiati- ven dazu beitragen können, wird sich zeigen. Zur Beantwortung dieser Frage, ist es hilfreich die Gründe für die unterschiedliche Führung der Klimawandeldiskurse in Köln und Münster zu erforschen. 9. Schlussbemerkung In der Arbeit wurde aus der Governance-Perspektive die Stadtentwicklung im Kon- text neuartiger umweltpolitischer Herausforderungen, die im globalen Rahmen wie dem Kyoto-Protokoll oder der Konferenz von Rio angesprochen werden, untersucht. Städte sind einerseits gegenüber den Folgen des Klimawandels hoch vulnerabel und andererseits leisten sie einen gewichtigen Beitrag zu selbigem. Vor diesem Hintergrund wurde am Beispiel der Städte Münster und Köln das Engagement der Zivilgesellschaft in der lokalen Klimapolitik erforscht. Im Rückgriff auf die eingangs gestellte Forschungsfrage und Hypothese der Arbeit werden die Ergebnisse hier zusammengefasst und diese sowie die Methodik diskutiert. Im vorangegangenen Text angerissene Forschungsbedarfe werden schließlich ausführlicher thematisiert. 9.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Die zentralen Untersuchungsebenen jedes Fallbeispiels waren die Akteurskonstella- tion, die Bedeutung der organisierten Zivilgesellschaft für das Thema Klimawandel, die gesetzliche Grundlage für das Engagement, die Organisation der Zivilgesell- schaft hinsichtlich des Themas, die Prozesse und Strukturen der Zusammenarbeit sowie die direkte Bürgerbeteiligung. In Münster ist die Akteurskonstellation der zentralen Akteurskollektive durch eine Koordinierungsstelle für Klimaschutz in der Ver- waltung und die Form eines Dachverbandes der Umweltinitiativen wesentlich ge- bündelter als in Köln. Als drittes Element in der Konstellation kann in Münster ein wissenschaftlicher Beirat für Klimaschutz identifiziert werden. In Köln existiert hin- gegen ein finanzieller Förderer, welcher so Projekte der Zivilgesellschaft ermöglicht. Hier fehlt es aber an koordinierenden Strukturen in der Verwaltung. Die zivilgesellschaftliche Landschaft ist zudem heterogener rund kleinteiliger als in Münster. In beiden Städten wird das innovative, motivierende und kritische Potenzial der Zivil- gesellschaft hervorgehoben. Eine allgemeine gesetzliche Grundlage zur zivilgesellschaftlichen Einbindung existiert nicht. Die untersuchten zivilgesellschaftlichen Or-
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