Wir glauben und geloben: Auferstehung - Römisch-katholische ...
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Region<br />
„Osterlachen“<br />
Es gab in der <strong>katholische</strong>n<br />
Kirche den<br />
schönen Brauch, dass<br />
an Ostern die ganze<br />
Gottesdienstgemeinde<br />
zu einem lauten Gelächter<br />
eingeladen<br />
oder provoziert wurde.<br />
Die Freude ist ja die<br />
schönste Frucht unseres<br />
christlichen<br />
Glaubens, die ewige<br />
Freude, die uns Jesus<br />
mit der <strong>Auferstehung</strong> zum ewigen Leben<br />
schenkt. Daher ist es angebracht, dass auch<br />
im Ostergottesdienst diese Freude spürbar wird<br />
– nicht nur durch freudige Halleluja-Gesänge,<br />
sondern auch durch ein befreiendes Lachen.<br />
Dadurch wird die bedrückende Last des<br />
Todes, des Leidens <strong>und</strong> des Kreuzes Jesu Christi<br />
im Glauben an die <strong>Auferstehung</strong> aufgelöst.<br />
Dieses Osterlachen wurde im Gottesdienst provoziert<br />
durch das Erzählen eines kräftigen<br />
Witzes – doch gute Witze gelangen nicht immer<br />
… Daher wurde die Tradition des Osterlachens<br />
wieder fallen gelassen – leider!<br />
In der Kathedrale von Solothurn gibt es<br />
heute noch jedes Jahr ein herzliches Osterlachen.<br />
Am Schluss des Osternachtgottesdienstes<br />
kommt jeweils ein kleiner Ministrant aus<br />
der Sakristei mit einem neugeborenen<br />
Lämmlein auf den Armen. Oft ist das nicht<br />
leicht für den Ministranten, weil das Lämmlein<br />
zappelt. Doch jedes Jahr lässt es beim<br />
Eintreten in die Kathedrale ein lautes<br />
„Mähhh“ erschallen. Das bringt alle zum<br />
Lachen!<br />
So gibt es in der Kathedrale von Solothurn<br />
auch heute jedes Jahr ein Osterlachen. Auch<br />
hier wird es provoziert – auf natürliche Weise.<br />
Hätten wir Christen nicht allen Gr<strong>und</strong>, viel<br />
zu lachen <strong>und</strong> fröhlich zu sein? „Erlöster<br />
sollten die Christen aussehen“, hat der kritische<br />
Friedrich Nietzsche bemerkt. Das Ziel<br />
eines ernsthaften christlichen Lebens ist ja<br />
die Freude. Jesus möchte, dass „meine Freude<br />
in euch sei <strong>und</strong> eure Freude vollkommen<br />
wird“ (Joh 15,11).<br />
Ihre Meinung<br />
„Was mich<br />
bewegt?“ + Martin<br />
Gächter,<br />
Weihbischof des<br />
Bistums Basel<br />
„pfarrblatt“ Nr. 12:<br />
„Sexuelle Ausbeutung“<br />
Diese Dinge hat es schon immer gegeben,<br />
<strong>und</strong> zwar früher in weit schlimmerem<br />
3. April 2010<br />
Umfang. Das belegt eine Untersuchung aus<br />
Venedig in der Zeit zwischen 1590 <strong>und</strong> 1680.<br />
In diesem Zeitraum wurden dort gerichtlich<br />
95 Fälle von sexueller Gewalt abgeurteilt<br />
(man muss bei dieser insgesamt niedrigen<br />
Zahl allerdings eine enorme Dunkelziffer<br />
annehmen). Mehr als die Hälfte betrafen<br />
minderjährige Opfer. In 39 Fällen, mehr als<br />
ein Drittel, waren die Angeschuldigten Kleriker.<br />
Zum weit überwiegenden Teil vergingen<br />
sie sich an Knaben (32 Fälle), wobei zuweilen<br />
das Delikt sogar auf offener Strasse begangen<br />
wurde. Sollizitation, d.h. die sexuelle Bedrängung<br />
im Beichtstuhl, begingen die Geistlichen<br />
zwar meist mit Frauen, doch gab es<br />
auch hier vereinzelt Knaben als Opfer.<br />
Was bei diesem historischen Beispiel allerdings<br />
bedenklich stimmt, ist die Tatsache,<br />
dass die Kirche gerade im erwähnten Zeitraum,<br />
nach dem Konzil von Trient, sehr stark<br />
auf die Erfüllung der vorher noch ziemlich<br />
locker gehandhabten Zölibatspflicht drängte.<br />
Eine weitere Verschärfung, im Verein mit einer<br />
äusserst rigiden Sexualethik überhaupt,<br />
erfolgte im „pianischen“ Jahrh<strong>und</strong>ert, etwa<br />
zwischen 1850 <strong>und</strong> 1950. Sind die aus verschiedenen<br />
Ländern bekanntgewordenen<br />
Fälle nicht ein letzter Ausfluss dieser für die<br />
Kirchengeschichte sehr problematischen<br />
Epoche? Zu hoffen bleibt, dass sie wenigstens<br />
das Gute haben könnten, die festgefahrene<br />
Zölibatsdiskussion wieder in Gang zu bringen.<br />
Sie ist überfällig. Peter Hersche,<br />
em. Prof. Universität Bern, Ursellen<br />
Das Ansehen der römisch-<strong>katholische</strong>n Kirche<br />
ist durch enorme Missbrauchsskandale<br />
an einem moralischen Tiefpunkt angelangt.<br />
Die bekannten Problembewältigungsstrategien<br />
– vertuschen, abstreiten, verharmlosen,<br />
Kritiker m<strong>und</strong>tot machen, die „böse Welt“<br />
beschuldigen, aussitzen – greifen angesichts<br />
des gewaltigen öffentlichen Druckes nicht<br />
mehr. Die nicht automatisch von Amtes wegen<br />
erfolgende Strafanzeige mit dem Schutz<br />
körperlich, psychisch <strong>und</strong> sexuell missbrauchter<br />
Opfer zu begründen, ist zynisch,<br />
vor allem, wenn Opfer erwiesenermassen mit<br />
Drohungen zum Schweigen gebracht wurden.<br />
Dass sich einzelne ausländische Bischöfe<br />
hinter Weisungen der Glaubenskongregation<br />
verstecken <strong>und</strong> in haarsträubenden Interviews<br />
ihre Mitschuld abstreiten, ist grotesk.<br />
Wer behauptet, der – übrigens nicht biblisch<br />
begründete – Zölibat hätte nichts mit dem<br />
sexuellen Missbrauch zu tun, hat noch nie<br />
etwas von den wissenschaftlich erwiesenen<br />
Folgen verdrängter Sexualität gehört. Zöli-<br />
„pfarrblatt“-Gemeinschaft Bern<br />
Einladung zur<br />
ordentlichen Vereinsversammlung<br />
Samstag, 24. April 2010, 9.45<br />
in der Pfarrei Heiligkreuz, Kastellweg 7, 3004 Bern-Tiefenau<br />
www.kathbern.ch/heiligkreuzbern<br />
Bern RBS ab Richtung Zollikofen: alle 15 Minuten (2, 17, 32, 47)<br />
Ab 9.15: Eintreffen, Kaffee<br />
9.45: Begrüssung durch Pfr. Andreas Barna <strong>und</strong> den<br />
Kirchgemeindepräsidenten Dr. Christian Furrer.<br />
Anschliessend Beginn der Verhandlungen<br />
Über die Teilnahme an der Vereinsversammlung bestimmt Artikel 4<br />
der Statuten:<br />
Jede Pfarrei hat drei Delegierte. Sie werden vertreten<br />
– durch eine Seelsorgerin / einen Seelsorger<br />
– durch einen vom Pfarreirat oder (wo ein solcher nicht besteht) von der<br />
Kirchgemeinde zu bestimmenden Laien<br />
– durch ein Mitglied des Kirchgemeinderates<br />
Neue Delegierte <strong>und</strong> Mutationen bitte umgehend melden an:<br />
„pfarrblatt“-Gemeinschaft Bern, Keel Treuhand AG, Fluracker 26 c,<br />
3065 Bolligen, Telefon 031 921 85 85, info@keeltreuhand.ch<br />
Traktanden:<br />
batszwang widerspricht prinzipiell der<br />
menschlichen Natur. – Dringend nötig sind<br />
ein gr<strong>und</strong>legender Sinneswandel bis hinauf<br />
zum Papst <strong>und</strong> eine offene, sehr breite öffentliche<br />
Diskussion der kirchlichen Sexualmoral.<br />
Nicht Macht über Leib <strong>und</strong> Seele, nicht<br />
Angst um die Stabilität des theologischen<br />
Theoriegebäudes sollten Triebfedern amtskirchlichen<br />
Handelns sein. Gefragt sind Empathie<br />
<strong>und</strong> praktikable Hilfestellung für<br />
sinnsuchende, denkende, aufgeklärte Menschen<br />
sowie Gottvertrauen, Neues zu wagen.<br />
Fritz Scheibler, Schliern b. Köniz<br />
Anträge<br />
unter Traktandum 7 sind gemäss Statuten bis 20 Tage vor der Versammlung<br />
schriftlich an den Präsidenten der „pfarrblatt“-Gemeinschaft,<br />
Dr. Synes Ernst, Wegmühlegässli 44 a, 3072 Osterm<strong>und</strong>igen, zu richten.<br />
1. Protokoll der Versammlung vom 25. April 2009 in der Pfarrei Interlaken<br />
2. Jahresberichte 2009 des Vorstandes <strong>und</strong> der Redaktion<br />
3. Neukonzept „pfarrblatt“ – Bericht <strong>und</strong> Beschlussfassung<br />
4. Nachtragskredite für 2010<br />
5. Jahresrechnung 2009 <strong>und</strong> Bericht der Revisoren<br />
6. Voranschlag 2011<br />
7. Gesamterneuerungswahlen des „pfarrblatt“-Vorstandes. Alle Mitglieder<br />
stellen sich für eine Wiederwahl zur Verfügung. www.kathbern.ch/<br />
index.php?na=111,1,3,0,d<br />
8. Wahl von zwei Rechnungsrevisoren, inkl. Ersatz<br />
9. Anträge von Delegierten<br />
10. Verschiedenes<br />
Bern, 23. März 2010 Dr. Synes Ernst, Präsident