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Wir glauben und geloben: Auferstehung - Römisch-katholische ...

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Spuren Gegen Armut der Versöhnung <strong>und</strong> soziale Ausgrenzung<br />

„Gott gebe ich keine Schuld“<br />

Walter Wälti schiebt das Töffli vors Haus, setzt<br />

den Helm auf <strong>und</strong> fährt davon. Töfflifahren<br />

ist etwas, das ihm noch ein Gefühl von Freiheit,<br />

von Weite <strong>und</strong> von Lebensfreude gibt.<br />

Später sitzt er in seinem Wohnzimmer, das<br />

mit altem Mobiliar bestückt ist. Und mit Feriensouvenirs:<br />

einem Segelschiff aus Bali,<br />

einem Samurai-Schwert aus Hongkong oder<br />

einer Wasserpfeife aus der Türkei. Er lebt auf,<br />

wenn er von früher erzählt. Und wenn er Fotos<br />

zeigt. „Hier: Das bin ich, als Jugendlicher.<br />

Da war ich noch ein ‚Schpränzu‘. Heute habe<br />

ich 121 Kilo.“ – „Hier: Das ist Therese, meine<br />

Fre<strong>und</strong>in, in Ägypten, auf einem Kamel. Sie<br />

fehlt mir. Sie ist gestorben. Hirnschlag. Völlig<br />

unvorbereitet.“ – „Und hier: Das ist die Stollenfräse.<br />

Auf ihr habe ich oft gearbeitet.“<br />

Walter Wälti, 60-jährig, war während<br />

43 Jahren Baumaschinenführer. Und einmal<br />

hat er einen dreimonatigen Sozialeinsatz in<br />

Nicaragua geleistet – „den Leuten geholfen,<br />

Backsteine herzustellen“.<br />

Mit seiner Fre<strong>und</strong>in, die er auf einer Carreise<br />

nach Kroatien getroffen hatte, habe er<br />

zwanzig gute Jahre gehabt. Sie beabsichtigten,<br />

nach ihrer Pensionierung ins Wallis zu<br />

zügeln, wo sie ein Studio besass. Doch dann<br />

starb sie. Nun sei er allein, lebe zurückgezogen.<br />

Und der Gemüsegarten vor dem Haus,<br />

der ihm viel bedeutet habe, werde ihm zur<br />

Last. „Der Rücken“, sagt er. 2004 sei es mit<br />

Liturgischer Kalender<br />

Hoher Donnerstag, 1. April<br />

1. Lesung: Jes 61,1–3a.6a.8b–9<br />

2. Lesung: Offb 1,5–8<br />

Evangelium: Lk 4,16–21<br />

Irene, Hugo<br />

Karfreitag, 2. April<br />

Fast- <strong>und</strong> Abstinenztag<br />

1. Lesung: Jes 52,13 – 53,12<br />

2. Lesung: Hebr 4,14–16; 5,7–9<br />

Evangelium: Joh 18,1 – 19,42<br />

Maria v. Ägypten, Sandrina, Franz von Paola<br />

Die Osterzeit<br />

Die Feier der Osternacht<br />

Samstag, 3. April<br />

1. Lesung: Gen 1,1–2,2 oder 1,1.26–31a<br />

2. Lesung: Gen 22,1–18<br />

oder 22,1–2.9a.10–13.15–18<br />

3. Lesung: Ex 14,15–15,1<br />

4. Lesung: Jes 54,5–14<br />

5. Lesung: Jes 55,1–11<br />

6. Lesung: Bar 3,9–15.32–4,4<br />

der Arbeit nicht mehr gegangen: „Ich erhielt<br />

die Kündigung. Das war das Ende jenes Lebens,<br />

das ich mir dank der Arbeit hatte leisten<br />

können. Arbeit bedeutet eben Lebensqualität.“<br />

Im April 2008 wurde er operiert. Die Invalidenversicherung<br />

bescheinigte ihm eine Arbeitsunfähigkeit<br />

von 46 Prozent <strong>und</strong> meinte,<br />

mit starken Schmerzmitteln könne er weiterarbeiten.<br />

„Doch das kann ich nicht“, sagt er.<br />

So lebt er nun vor allem von der Sozialhilfe.<br />

Vermögen hat er keines. Sein Pensionskassengeld<br />

habe er ins Walliser Studio seiner<br />

Fre<strong>und</strong>in gesteckt, <strong>und</strong> nach deren Tod habe<br />

er keinen Zugriff mehr darauf – „alles ist<br />

weg“. Seine IV-Monatsrente beträgt 330 Franken,<br />

von der Sozialhilfe erhält er 2400 Franken.<br />

Die wesentlichen Fixkosten würden von<br />

der Sozialhilfe direkt bezahlt, so dass ihm<br />

etwa 800 Franken blieben – „für Essen,<br />

Kleider, Elektrizität, PC, TV <strong>und</strong> Töffli“. Von<br />

der Sozialhilfe Wohlen werde er gut betreut.<br />

Auch menschlich. Er gehe zwar nicht gern<br />

hin, wisse jeweils nicht so recht, was er sagen<br />

soll, denn: „Wenn man nichts mehr erlebt,<br />

hat man auch nichts mehr zu erzählen.“ Er<br />

hadere aber nicht, <strong>und</strong> als „relativ gläubiger<br />

Mensch“ sei er auch nicht böse auf Gott: „Ich<br />

gebe ihm keine Schuld. Hier unten müssen<br />

wir schon selber schauen, wie wir zurechtkommen.“<br />

Walter Däpp<br />

7. Lesung: Ez 36,16–17a.18–28<br />

Evangelium: Lk 24,1–12<br />

Richard, Elisabeth Koch<br />

Ostersonntag, 4. April<br />

Hochfest der <strong>Auferstehung</strong> des Herrn. Die<br />

Berechnungen der unterschiedlichen<br />

Kalendersysteme in Ost <strong>und</strong> West ergeben für<br />

alle christlichen Konfessionen in diesem Jahr<br />

den gleichen Ostertermin.<br />

1. Lesung: Apg 10,34a.37–43<br />

2. Lesung: Kol 3,1–4 oder 1 Kor 5,6b–8<br />

Evangelium: Joh 20,1–9 oder Lk 24,1–12<br />

Isidor, Konrad, Heinrich Richter<br />

Ostermontag, 5. April<br />

1. Lesung: Apg 2,14.22–33<br />

2. Lesung: 1 Kor 15,1–8.11<br />

Evangelium: Lk 24,13–35 oder Mt 28,8–15<br />

Vinzenz Ferrer, Kreszentia Höss<br />

Dienstag, 6. April<br />

Apg 2,14a.36–41, Mt 28,8–15<br />

Colestin I., Bertha, Wilhelm<br />

Mittwoch, 7. April<br />

Apg 3,1–10, Joh 20,11–18<br />

Johannes Baptist de La Salle<br />

Donnerstag, 8. April<br />

Apg 3,11–26, Lk 24,35–48<br />

Walter, Beata<br />

Freitag, 9. April<br />

Apg 4,1–12, Joh 21,1–14<br />

Waltrud, Kasilda, Konrad I.<br />

Walter Wälti. Foto: Hansueli Trachsel<br />

Stark gekürzter Auszug aus dem Buch zum Thema „Armut“, das im Herbst<br />

im Stämpfli-Verlag erscheint <strong>und</strong> etwa 20 Porträts von Walter Däpp (Texte)<br />

<strong>und</strong> Hansueli Trachsel (Fotos) vereinigt.<br />

Feste der Religionen<br />

30. März – 6. April 2010:<br />

Pessach – Auszug aus Ägypten,<br />

Judentum<br />

Pessach ist das erste der drei Wallfahrtsfeste.<br />

Es beginnt am 15. Nissan<br />

(„Frühlingsmonat“), dauert acht<br />

Tage <strong>und</strong> erinnert an den Auszug der<br />

Juden aus Ägypten. An den ersten beiden<br />

Abenden, den Seder-Abenden, wird<br />

die Geschichte des Auszuges aus Ägypten<br />

erzählt, begleitet vom Genuss des<br />

ungesäuerten Brotes.<br />

Vor Eintritt des Pessach-Festes wird<br />

alles Gesäuerte <strong>und</strong> auch die während<br />

des Jahres damit in Kontakt stehenden<br />

Gerätschaften aus dem Hause entfernt.<br />

Nach den ersten beiden Feiertagen folgen<br />

vier sogenannte Halbfeiertage, an<br />

welchen unaufschiebbare Arbeiten gestattet<br />

sind.<br />

Den Abschluss bilden zwei Feiertage,<br />

an welchen des Zuges der Israeliten<br />

durch das von Gott gespaltene Schilfmeer<br />

gedacht wird.<br />

www.swissjews.ch<br />

3. April 2010

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