November - rewi.at | FV Jus | UniGraz
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(c) Gerd Altmann / pixelio.de<br />
Für eine Woche Diplom<strong>at</strong>In!<br />
Von Deb<strong>at</strong>ten, Pakten und Resolutionen<br />
is no crisis in Cuba!“<br />
– Zumindest wenn es<br />
„There<br />
nach Cubas Delegiertem<br />
geht bzw. demjenigen, der bei der<br />
VIMUN, der Vienna Intern<strong>at</strong>ional<br />
Model United N<strong>at</strong>ion diese Rolle<br />
im nachgebildeten Security Council<br />
(Crisis Committee) übernahm.<br />
… Und was ist nun eine MUN?<br />
Dabei handelt es sich um eine UNO-<br />
Simul<strong>at</strong>ion bei der Interessierte die<br />
Möglichkeit haben für ein paar Tage<br />
in die Rolle eines Diplom<strong>at</strong>en zu<br />
schlüpfen und bei einer simulierten<br />
UN-Konferenz in einem Komitee,<br />
sei es Human Rights Council, Security<br />
Council, IAEA oder WHO etc.<br />
ein zuvor gewähltes Land als dessen<br />
Delegierter zu vertreten.<br />
Die Besonderheit dabei ist, dass es<br />
sich bei dieser Wahl nicht um das<br />
law @graz<br />
Heim<strong>at</strong>land handeln<br />
darf. Zwecks<br />
einer möglichst<br />
authentischen Repräsent<strong>at</strong>ion<br />
ist es<br />
also notwendig,<br />
sich vorab mit den<br />
politischen, wirtschaftlichen<br />
und<br />
sozialen Interessen<br />
des gewählten<br />
Sta<strong>at</strong>es auseinanderzusetzen und sich<br />
in seine Ziele und Anschauungen<br />
hineinzuversetzen. Ob man diese<br />
Ansichten teilt ist irrelevant, es geht<br />
lediglich darum auf diplom<strong>at</strong>ische<br />
Weise die Interessen des gewählten<br />
Landes bestmöglich zu vertreten.<br />
Als besonders spannend kann es sich<br />
dabei erweisen einen Sta<strong>at</strong> zu wählen<br />
über den man bislang noch nicht viel<br />
wusste. In<br />
meinem<br />
Fall vertr<strong>at</strong><br />
ich Burkina<br />
Faso im<br />
Human<br />
Rights<br />
Council<br />
zum Thema<br />
Presse-<br />
und Medienfreiheit.<br />
Ein wirklichäußerstinteressantes<br />
Studium<br />
und lehrreiches Unterfangen bei dem<br />
wir aber auch in der Vorbereitung<br />
nicht auf uns allein gestellt waren.<br />
Dank einiger Vorbereitungsstunden<br />
des Grazer MUN-Clubs unter der<br />
Leitung von Paul Schliefsteiner und<br />
Lukas Lerchner - denen an dieser<br />
Stelle auch ein großes Dankeschön<br />
gebührt! - bekamen wir unter anderem<br />
die Gelegenheit noch offen gebliebene<br />
Fragen zu klären bzw. auch<br />
die „Rules of Procedure“, also quasi<br />
die Formvorschriften nach denen<br />
eine UN-Konferenz abzulaufen h<strong>at</strong>,<br />
zu verinnerlichen und uns generell<br />
im diplom<strong>at</strong>ischen Diskurs auf Englisch<br />
zu versuchen.<br />
Zwar bekamen wir durch diese Sessions<br />
einen ersten Eindruck was<br />
auf uns zukommen würde – für die<br />
meisten von uns war es schließlich<br />
die erste MUN – allerdings wurden<br />
im Endeffekt all unsere Erwartungen<br />
mehr als nur übertroffen.<br />
Die VIMUN, die von AFA (Academic<br />
Forum for Foreign Affairs) und<br />
UNYSA-AUSTRIA (United N<strong>at</strong>ions<br />
Youth and Student Associ<strong>at</strong>ion<br />
of Austria) organisiert wurde, fand<br />
dieses Jahr von 5.-9. August in Wien<br />
st<strong>at</strong>t, wobei diese Konferenz-Simul<strong>at</strong>ion<br />
zu einer der authentischsten<br />
ihrer Art zählt, da sie zur Gänze in<br />
der UNO-City st<strong>at</strong>tfindet.<br />
Zu wissen, dass im selben Konferenzraum<br />
auch echte Diplom<strong>at</strong>en<br />
versuchen sich auf eine Resolution<br />
zu einigen, machte definitiv einen<br />
ganz speziellen Reiz aus! Umso ambitionierter<br />
fielen unsere Deb<strong>at</strong>ten<br />
aus, wobei sich recht bald diverse<br />
Blöcke (in meinem Fall der Entwicklungsländer)<br />
herausbildeten,<br />
die versuchten gemeinsam ihre Interessen<br />
durchzusetzen.<br />
War am ersten Tag noch alles neu<br />
und unbekannt, passierten wir gegen<br />
Ende der Woche schon routiniert<br />
die eingängliche Kontrollzone<br />
der UNO-City und steuerten beina-<br />
Antonia Csuk<br />
studiert Rechtswissenschaften und<br />
Romanistik (Französisch) und arbeitet<br />
am Institut für Österreichisches,<br />
Europäisches und Vergleichendes Öffentliches<br />
Recht, Politikwissenschaften<br />
und Verwaltungslehre.<br />
he wie echte Diplom<strong>at</strong>en auf unsere<br />
Konferenzräume zu, eventuell ein<br />
bisschen müder vom Programm des<br />
Vorabends, das ebenso vielversprechend<br />
war und nicht an Highlights<br />
geizte.<br />
Zwischen „Begrüßungs-Heurigem“<br />
und festlichem<br />
Empfang im R<strong>at</strong>haus,<br />
über interkulturellen<br />
Abend bis<br />
hin zum gemeinsamen<br />
Clubbing, bei<br />
dem wir die verabschiedetenResolutionen<br />
feierten (auch<br />
mein Entwicklungsblock<br />
h<strong>at</strong>te<br />
erfolgreich all seine<br />
Amendements „durchgeboxt“), gab<br />
es ausreichend Gelegenheit die rund<br />
250 Teilnehmer aus über 40 verschiedenen<br />
N<strong>at</strong>ionen auch außerhalb<br />
der Konferenzräumlichkeiten<br />
näher kennenzulernen.<br />
Unsere Graz-Deleg<strong>at</strong>ion umfasste<br />
insgesamt 19 Studierende, 16 von<br />
der Karl-Franzens-Universität. Mit<br />
besonderem Stolz ist hierbei zu erwähnen,<br />
dass von Eva Mayerhuber<br />
und Esther Ludwig gleich zwei der<br />
heiß begehrten „Best Deleg<strong>at</strong>e“-<br />
Auszeichnungen für die Uni-Graz<br />
errungen werden konnten.<br />
Im Namen der gesamten Graz-<br />
Deleg<strong>at</strong>ion möchte ich mich an<br />
dieser Stelle bei den Dekan<strong>at</strong>en der<br />
REWI, SOWI und GEWI bedanken<br />
und insbesondere bei Herrn<br />
Dekan Univ.-Prof. Dr. Josef Marko<br />
und bei Frau Amtsrätin Elisabeth<br />
Grabenwarter für die universitäre<br />
Unterstützung, ohne die das Projekt<br />
in dieser Form nicht möglich gewe-<br />
16 17<br />
L A W @ G R A Z I N F O B O x<br />
Studium<br />
sen wäre.<br />
Wen nun also die Lust gepackt h<strong>at</strong><br />
sein diplom<strong>at</strong>isches Geschick in<br />
intern<strong>at</strong>ionalem Ambiente unter<br />
Beweis zu stellen und gleichzeitig<br />
nicht nur seine Englischkenntnisse<br />
aufbessern, sondern auch spannende<br />
Erfahrungen machen und intern<strong>at</strong>ionale<br />
Freundschaften schließen<br />
möchte, ist herzlich eingeladen den<br />
MUN-Club an der Uni-Graz zu besuchen<br />
(gmc@afa.<strong>at</strong> bzw. Facebook:<br />
MUN Club Graz)!<br />
Neben der VIMUN finden auch<br />
zahlreiche andere MUNs in vielen<br />
verschiedenen Ländern st<strong>at</strong>t,<br />
wie zum Beispiel in Cambridge im<br />
<strong>November</strong>, oder die WorldMUN<br />
in Melbourne im März für die sich<br />
auch schon einige Interessierte gefunden<br />
haben!<br />
Zusammenfassend kann ich sagen,<br />
dass meine erste MUN ein wirklich<br />
außergewöhnliches, lehrreiches und<br />
spannendes Erlebnis war und sicher<br />
nicht die Letzte ihrer Art gewesen<br />
sein wird!