NAI DE 2012-06.indd - Missionswerk Mitternachtsruf
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14 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL<br />
Nachrichten aus Israel • 06/<strong>2012</strong><br />
von Massachusetts gewählt wurde, zu<br />
einer Zeit, als Netanjahu schon plus/minus<br />
zwei Jahrzehnte lang in der israelischen<br />
Politik aktiv war. Beim damaligen<br />
Wahlsieg von Romney amtierte Netanjahu<br />
bereits als israelischer Finanzminister.<br />
Er soll Romney in der Folge bei<br />
professionellen Fragen zurate gezogen<br />
haben. Romney seinerseits soll dabei<br />
AUSGLEICH<br />
geholfen haben, dass US-Finanzfirmen<br />
ihre Kontakte zum Iran einschränkten –<br />
schon vor einem Jahrzehnt für Israel ein<br />
enorm wichtiges Thema.<br />
Heute bekommt diese Freundschaft<br />
eine noch ganz andere Bedeutung. Es<br />
sind nur wenige derartige Fälle bekannt:<br />
eine langjährige Freundschaft zwischen<br />
Männern, die zu einflussreichen Poli-<br />
3 Jahre Volltanken.<br />
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tikern aufstiegen. Wenn man bedenkt,<br />
dass hier zudem noch von einem israelischen<br />
und einem amerikanischen<br />
Politiker die Rede ist, so bekommt das<br />
eine noch viel grössere Relevanz – erst<br />
recht, wenn man weiss, was Romney<br />
kürzlich öffentlich über seine Freundschaft<br />
zu Netanjahu sagte: «Wir verstehen<br />
uns ohne grosse Worte.» ZL �<br />
Entschädigungsforderung für jüdische Flüchtlinge aus<br />
arabischen Staaten<br />
In zahlreichen arabischen Staaten bestanden blühende jüdische Gemeinden, die nach 1948 erloschen. Wegen der<br />
Gründung des Staates Israel wurden die Juden in diesen Ländern angefeindet und mussten fliehen, oftmals ohne<br />
ihre Habe mitnehmen zu können.<br />
Die Vereinigung «Justice for Jews<br />
from Arab Countries» (Gerechtigkeit<br />
für Juden aus arabischen Ländern)<br />
wurde 2002 in den USA ins Leben gerufen.<br />
Auch in Israel sind unterschiedliche<br />
Vereinigungen mit dem Ziel<br />
tätig, Entschädigungen für Juden zu<br />
erreichen, die nach der Gründung des<br />
Staates Israel aus arabischen Ländern<br />
fliehen mussten. Es handelt sich dabei<br />
um Juden, die einst unter anderem in<br />
Marokko, Algerien, Libyen, Ägypten,<br />
im Libanon und Jemen, in Syrien, im<br />
Iran und Irak lebten. Von 1948 bis in<br />
die frühen 1970er Jahre flohen aus<br />
diesen und anderen Israel feindlich<br />
gesinnten Ländern rund eine Million<br />
Juden. Die grosse Mehrheit kam nach<br />
Israel. Zwischen 1948 und 1951 wan-<br />
derten 260.000 Juden aus arabischen<br />
Ländern ein und bis 1972 nochmals<br />
600.000.<br />
Viele erzählen herzzerreissende<br />
Geschichten über ein einstmals gut<br />
situiertes Leben in friedlicher Koexistenz<br />
mit den Nachbarn, über die ersten<br />
Anfeindungen und Übergriffe sowie<br />
über die häufig gefährliche Flucht. Einige<br />
konnten die Flucht heimlich planen,<br />
andere mussten überstützt alles<br />
zurücklassen. Doch selbst wer noch<br />
Besitztümer verkaufen konnte, erhielt<br />
selten einen realen Preis. Viele dieser<br />
Flüchtlinge trafen daher mehr oder weniger<br />
mittellos in Israel ein. Häufig ging<br />
ihre schwierige Geschichte auch nach<br />
der Flucht noch weiter, indem sich das<br />
Drama aufgrund einer alles andere als<br />
reibungslos verlaufenden Integration in<br />
Israel fortsetzte.<br />
Erst im Jahr 2010 erkannte das israelische<br />
Parlament, die Knesset, die<br />
Notwendigkeit, die Rechte jener Juden<br />
zu sichern, die gezwungen worden waren,<br />
ihr Eigentum und Vermögen in arabischen<br />
Ländern zurückzulassen. Diese<br />
Initiative ging auf den Beschluss des<br />
US-Repräsentantenhauses vom April<br />
2008 zurück, der als Teil des Friedensprozesses<br />
eine Entschädigung für Juden<br />
aus arabischen Ländern anstrebte. Man<br />
braucht nicht im Detail auszuführen,<br />
dass sich seither an der grosspolitischen<br />
Lage im Nahen Osten viel verändert<br />
hat. Der Friedensprozess liegt<br />
brach, die arabischen Länder sind im<br />
Umbruch und das Unrecht, das den Misrachim<br />
– wie die orientalischen Juden in<br />
Israel genannt werden – widerfuhr, wurde<br />
nicht ausgeglichen.<br />
Im April <strong>2012</strong> fand nun in Israel die<br />
erste von der Regierung geförderte Konferenz<br />
zum Thema statt, die unter der<br />
Leitung des stellvertretenden Aussenministers<br />
Danny Ayalon stand. Dabei<br />
rief Ayalon unter anderem die Arabische<br />
Liga auf, «Verantwortung zu übernehmen<br />
und zuzugeben, dass die Mitgliedstaaten<br />
dafür verantwortlich sind, dass<br />
Juden fliehen mussten». Darüber hinaus<br />
führte er aus, dass die Entschädigung<br />
für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen<br />
Ländern ein integraler Bestandteil<br />
zukünftiger Verhandlungen und/<br />
oder Abkommen sein müsse.<br />
In diesem Zusammenhang wies er<br />
ferner darauf hin, dass rund 50 Prozent