Von A bis Z: Die komplette Ausgabe des großen BERU Kfz-Lexikons
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Tropfengröße<br />
Sie charakterisiert die Zerstäubungsgüte <strong>des</strong><br />
Einspritzventils. <strong>Die</strong> Tropfengröße eines Tropfenschwarms<br />
wird meist mit Hilfe <strong>des</strong> Sauterdurchmessers<br />
angegeben. Der mittlere Sauterdurchmesser<br />
ist eine typische Größe, die die<br />
Verteilung der Tropfengröße im Einspritzstrahl<br />
beschreibt. Er ist definiert als das Verhältnis<br />
von Gesamtvolumen der eingespritzten Kraftstoffmenge<br />
zur Gesamtoberfläche aller Tröpfchen.<br />
Neben der mittleren Tropfengröße hat<br />
jedoch auch die Tropfengrößenverteilung im<br />
Einspritzstrahl Einfluss auf das Emissionsverhalten<br />
<strong>des</strong> Verbrennungsmotors. Daneben ist<br />
die Tropfengeschwindigkeit wichtig, da sie<br />
zum einen die Eindringtiefe <strong>des</strong> Kraftstoffstrahls<br />
beim Einspritzen in die Luft und zum<br />
anderen den sekundären Strahlzerfall beim<br />
Auftreffen der Tropfen auf eine Oberfläche<br />
charakterisiert.<br />
Tropfenzerfall<br />
Zur Verbesserung der Zündfähigkeit eines Luft-<br />
Kraftstoff-Gemisches ist ein schneller Zerfall<br />
der Kraftstofftropfen erforderlich.<br />
Förderliche Faktoren:<br />
Wärme und die am Tropfen wirkenden<br />
Strömungs- und Trägheitskräfte. Tropfenzerfall<br />
wird erreicht, wenn durch innere Turbulenzen<br />
der Strömung die Trägheitskräfte größer<br />
werden als die Oberflächenkräfte <strong>des</strong> Tropfens.<br />
V<br />
Verbundelektroden<br />
Nickel-Mittelelektroden werden zur Herstellung<br />
von Zündkerzenelektroden eingesetzt.<br />
Mit einem integrierten Kupferkern wird die<br />
Wärmeableitung zusätzlich gesteigert.<br />
Kupferkern<br />
Platin-Mittelektrode<br />
Verkokungsneigung<br />
<strong>Die</strong> Verkokungsneigung (Koksrückstand) ist<br />
Maßstab für die Neigung <strong>des</strong> <strong>Die</strong>selkraftstoffes,<br />
T–W Tropfengröße <strong>bis</strong> Wärmeschutzscheibe<br />
an den Einspritzdüsen und an den ➝ Glühkerzen<br />
Rückstände (so genannte Verkokungen)<br />
zu bilden. Durch Verkokung kann die ➝ Glühkerze<br />
vorzeitig verschleißen.<br />
Links eine durch Verbrennungsrückstände verkokte<br />
Glühkerze (mit zugekoktem Ringspalt), rechts eine<br />
freie Glühkerze mit offenem Ringspalt.<br />
Viertaktmotor<br />
Viertaktverfahren<br />
1. Takt: Ansaugen<br />
3. Takt: Arbeiten<br />
2. Takt: Verdichten<br />
4. Takt: Ausstoßen<br />
Ein Arbeitsbeispiel, d. h. der Ablauf aller vier Takte,<br />
benötigt zwei Kurbelwellenumdrehungen (720° KW).<br />
Vorgänge im Zylinder<br />
1. Takt<br />
– Ansaugen <strong>des</strong> Kraftstoff-Luft-Gemisches<br />
mit einem Druck von 0,8 <strong>bis</strong> 0,9 bar<br />
– Spülen <strong>des</strong> Verbrennungsraumes mit Frischgasen<br />
während der Ventilüberschneidung<br />
– Füllung <strong>des</strong> Zylinders mit Frischgasen<br />
– Bei steigender Drehzahl Verschlechterung<br />
der Füllung und damit der Leistung wegen<br />
kürzerer Ventilöffnungszeiten<br />
20<br />
2. Takt<br />
– Verdichten <strong>des</strong> Kraftstoff-Luft-Gemisches<br />
auf 10 <strong>bis</strong> 18 bar<br />
– Temperaturerhöhung auf 400 <strong>bis</strong> 450 °C<br />
– Vergasen <strong>des</strong> ➝ Kraftstoffes und<br />
Verwirbelung mit der Luft<br />
– Kurz vor OT Zünden <strong>des</strong> ➝ Gemisches<br />
– Verdichtungsverhältnis beim Otto-<br />
Viertaktmotor � = 7:1 <strong>bis</strong> 11:1<br />
3. Takt<br />
– Verbrennen <strong>des</strong> Kraftstoff-Luft-Gemisches<br />
– Ausdehnen der Verbrennungsgase<br />
– Kurz nach OT höchster Druck 40 <strong>bis</strong> 50 bar<br />
– Der Gasdruck wirkt auf den Kolben und<br />
treibt ihn in Richtung UT<br />
– Temperaturerhöhung auf 2.000 <strong>bis</strong> 2.500 °C<br />
– Kurz vor UT Öffnen <strong>des</strong> Auslassventiles<br />
– Druckabfall auf etwa 4 <strong>bis</strong> 7 bar<br />
4. Takt<br />
– Ausstoßen der verbrannten Gase mit<br />
einem Druck von etwa 1 bar<br />
– Abgastemperatur beim ➝ Ottomotor<br />
900 <strong>bis</strong> 1.000 °C<br />
– Kurz vor OT Öffnen <strong>des</strong> Einlassventiles<br />
– Einsaugen von Frischgas durch den Sog<br />
der mit hoher Geschwindigkeit austretenden<br />
➝ Abgase<br />
– Ausspülen der restlichen Altgase<br />
W<br />
Wärmeschutzscheibe<br />
Wichtig bei der <strong>Die</strong>sel-Wartung: Beim Austausch<br />
<strong>des</strong> Düsenstocks muss die Wärmeschutzscheibe<br />
mit ersetzt werden. Fehlt die Wärmeschutzscheibe,<br />
ragt der Düsenhalter ca. 5 mm<br />
weiter in die Vorkammer hinein. Dadurch kann<br />
der Einspritzstrahl auf die ➝ Glühkerze treffen<br />
und diese überhitzen oder zerstören. Auch<br />
können an der Einspritzdüse starke Verkokungen<br />
bzw. Überhitzungen entstehen.<br />
Temperaturen von über 220 °C an der Einspritzdüse<br />
können ebenso starke Verkokungen bzw.<br />
Überhitzungen verursachen. Weitere Folgen<br />
sind eine Erweichung <strong>des</strong> Düsensitzes und<br />
schlechtes Vernebelungsverhalten. Durch die<br />
Wärmeschutzscheibe verringert sich die Temperatur<br />
<strong>des</strong> Düsenbodens um <strong>bis</strong> zu 40 °C, wodurch<br />
sich die Lebensdauer der Düse verlängert.<br />
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