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dokumentation<br />

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Deutschland: Ausgewählte Passagen des Koalitionsvertrages der Regierungsparteien<br />

Deutschland: Ausgewählte Passagen des Koalitionsvertrages<br />

unter dem Gesichtspunkt «Steuer und Steuern»<br />

1) 1.1. Motivation und Entlastung, S. 6 – 7,<br />

Zeile 62 – 107<br />

Mehr Netto vom Brutto<br />

Wir wollen eine Steuerpolitik, die die Leistungsbereitschaft der<br />

Bürgerinnen und Bürger stärkt. Wir wollen eine Steuerpolitik,<br />

die für die Unternehmen in Deutschland Rahmenbedingungen<br />

schafft, die ihr auch in Zeiten der Globalisierung ihre starke<br />

Stellung ermöglicht. Wir verstehen Steuerpolitik als Wachstumspolitik,<br />

denn wir wissen, dass Basis aller Staatsfinanzen<br />

die Arbeit der Bürger unseres Landes und die wirtschaftlich<br />

erfolgreichen Unternehmen sind. Mehr finanzieller Spielraum<br />

ist Voraussetzung für mehr Konsum und mehr Investitionen.<br />

Die Bürger empfinden aber nicht nur die Höhe der Steuer- und<br />

Abgabenlast als demotivierend, sondern auch die Kompliziertheit<br />

und Unklarheit des deutschen Steuerrechts. Deshalb<br />

wollen wir, dass Steuern «einfach, niedrig und gerecht» sind.<br />

Wir streben an, die paritätisch finanzierten Lohnzusatzkosten<br />

(Sozialver sicherungsbeiträge) unter 40% vom Lohn zu halten.<br />

Wir werden dafür sorgen, dass sich Arbeit lohnt, dass den<br />

Bürgern mehr Netto vom Bruttoeinkommen bleibt. Das Steuersystem<br />

und das Besteuerungsverfahren werden wir deutlich<br />

vereinfachen und für die Anwender freundlicher gestalten. Die<br />

steuerlichen Entlastungen schaffen die nachhaltige Grundlage<br />

für gesunde Staatsfinanzen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist<br />

die strenge Begrenzung der Schulden nach der neuen Schuldenregel<br />

unserer Verfassung. Wir halten an den durch den<br />

Gesetzgeber beschlossenen Entlastungen in der Lohn- und<br />

Einkommensteuer fest. Das bedeutet, dass durch die erweiterte<br />

Absetzbarkeit der Krankenversicherungsbeiträge und den<br />

Einstieg in die Beseitigung der kalten Progression eine Steuerentlastung<br />

in Höhe von rund 14 Milliarden Euro jährlich zum<br />

1.1.2010 verwirklicht wird. Wir wollen darüber hinaus eine<br />

steuerliche Entlastung insbesondere für die unteren und mittleren<br />

Einkommensbereiche sowie für die Familien mit Kindern in<br />

einem Gesamtvolumen von 24 Mrd. Euro (volle Jahreswirkung)<br />

im Laufe der Legislaturperiode umsetzen. Der Kinderfreibetrag<br />

wird in einem ersten Schritt zum 1.1.2010 auf 7008.– Euro und<br />

das Kindergeld um je 20.– Euro erhöht.<br />

Wir werden insbesondere die unteren und mittleren Einkommensbezieher<br />

vorrangig entlasten und gleichzeitig den Mittelstandsbauch<br />

abflachen, indem wir den Einkommensteuertarif<br />

zu einem Stufentarif umbauen. Zahl und Verlauf der Stufen<br />

wird unter Berücksichtigung dieses Zieles entwickelt.<br />

Der Tarif soll möglichst zum 1.1.2011 in Kraft treten.<br />

2) 1.2 Der Weg aus der Krise, S. 8 – 9, Zeile 158 – 198<br />

Steuervereinfachung<br />

Wir werden das Steuerrecht spürbar vereinfachen und von unnötiger<br />

Bürokratie befreien. Davon werden alle profitieren, sowohl<br />

die Steuerzahler als auch die Steuerverwaltung und die<br />

steuerberatenden Berufe. Wir werden insbesondere<br />

die Steuererklärungsvordrucke und Erläuterungen verständlicher<br />

und anwendungsfreundlicher ausgestalten,<br />

allen Bürgern die Möglichkeiten geben, ohne Papierbelege<br />

mit den Finanzämtern zu kommunizieren,<br />

noch in dieser Legislaturperiode allen Bürgern auf Wunsch<br />

eine vorausgefüllte Steuererklärung mit den bei der Finanzverwaltung<br />

vorhandenen Daten zur Verfügung stellen,<br />

den steuerlichen Abzug privater Steuerberatungskosten<br />

wieder einführen,<br />

ein schlüssiges und verständliches Konzept der steuerlichen<br />

Berücksichtigung von Aufwendungen für Familien<br />

und Kinder und im Haushalt,<br />

die steuerliche Abzugsfähigkeit von Ausbildungskosten<br />

neu ordnen,<br />

die Besteuerung der Rentnerinnen und Rentner so vereinfachen,<br />

dass kein aufwändiges Kontrollmitteilungsverfah-<br />

liechtenstein-journal 4/2009<br />

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