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08/09 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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ER�URTER BLÄTTER<br />

Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

August/September ‘06 Jahrgang 16 Nummer 6


INHALT 2<br />

KOLUMNE 4<br />

Stefan Börner<br />

18. AUGUST 1976 –5<br />

SELBSTVERBRENNUNG<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

GEDANKEN ZU O. B. 7<br />

Otfried Pappe<br />

RELIGIÖSES BRAUCHTUM 9<br />

Geburtstag des Christopherus<br />

THEMA: BLICK ÜBER DEN<br />

TELLERRAND<br />

Thomas M. Austel 10<br />

Siegfried Trackl 12<br />

Kar<strong>in</strong> Eisbrenner 13<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles 15<br />

Gert Schellhorn 16<br />

Matthias Sengewald 17<br />

Wolfgang Musigmann 18<br />

Gerta L<strong>in</strong>k 19<br />

Dr. Aribert Rothe 20<br />

THEATERGOTTESDIENST 22<br />

Dr. sc. Gerhard Begrich<br />

INTERKULTURELLE WOCHE 25<br />

REZENSION 27<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

RATSGYMNASIUM 29<br />

Vater Unser?<br />

ARIE AUS DEM JAHR 1736 31<br />

Michael Jahn<br />

DER BLAUE LADEN 32<br />

DENKMALP�LEGE 33<br />

Woche / Tag<br />

NACHRICHTEN 35<br />

AUGUSTINERKLOSTER 38<br />

Lothar Schmelz<br />

LESERBRIE�E 42<br />

IN�ORMATION<br />

Sonntagstipp Gottesdienst 24<br />

Term<strong>in</strong>e und Veranstaltungen 28<br />

<strong>Kirchen</strong>musik 30<br />

ESG 34<br />

CCR / EEB 36<br />

Kirche mit K<strong>in</strong>dern 41<br />

Diakonie 43<br />

CVJM / Offene Arbeit 46<br />

<strong>Evangelische</strong> Jugend 47<br />

KIRCHENKREIS KONKRET<br />

�akten vom Kreiskirchenrat<br />

Überzeugend und engagiert<br />

Johannes Brehm<br />

Seelsorge<br />

Geöffnete Innenstadtkirchen<br />

142. Geburtstag<br />

Petra Oelze<br />

Infoblatt<br />

ER�URTER BLÄTTER<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong><br />

Senior Andreas Eras<br />

Schmidtstedter Straße 42, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-55076-11 �ax -19<br />

<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

www.erfurt-kirche.de<br />

REDAKTIONSKREIS<br />

Thomas M. Austel, Margit �laschmann, Christ<strong>in</strong>e<br />

Gohles, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />

Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />

REDAKTION<br />

Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5507625, �ax 0361-5507619<br />

erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

VERANTWORTLICH<br />

Thomas M. Austel<br />

Schmidtstedter Ufer 22, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

(/�ax 0361-562<strong>08</strong>18<br />

thomas.austel@ekkps.de<br />

�OTOS<br />

Titel (<strong>Evangelische</strong> Andreaskirche <strong>Erfurt</strong>), S. 20, grüne<br />

Seiten 6: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 19: privat;<br />

grüne Seiten S. 5: Trappe; S. 6: Petra Oelze<br />

SATZ/TYPOGRA�IE<br />

Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />

99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong> (/�ax 0361-7913874<br />

DRUCK<br />

�a. �ehldruck, Brühler Straße 53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252355, �ax 0361-2252365<br />

fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

VERTRIEB<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />

Konto-Nr. 8001510, BLZ 820 6<strong>08</strong> 00<br />

<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors wieder.<br />

Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.


Gebet aus der Kaufmannskirche am Anger <strong>Erfurt</strong><br />

Erbarmender Gott,<br />

„zu dir h<strong>in</strong> hast du uns geschaffen,<br />

und unruhig ist unser Herz,<br />

bis es ruhet <strong>in</strong> dir“. (August<strong>in</strong>us, Confessio, 1. Buch, S. 31)<br />

Wir beten für unser unruhiges Herz,<br />

dass es Ruhe f<strong>in</strong>de <strong>in</strong> dir.<br />

Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die wir lieben,<br />

dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />

Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die auf den<br />

Straßen und Plätzen unserer Stadt mite<strong>in</strong>ander spielen,<br />

mite<strong>in</strong>ander lernen,<br />

mite<strong>in</strong>ander arbeiten;<br />

und wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die auf den<br />

Straßen und Plätzen unserer Stadt Spielplätze suchen,<br />

Lehr- und Ausbildungsplätze suchen,<br />

Arbeitsplätze suchen,<br />

dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />

Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen, die bei uns zu<br />

Gast s<strong>in</strong>d,<br />

dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />

Wir beten für die unruhigen Herzen der Menschen der Völker auf<br />

unserer Erde,<br />

dass sie Ruhe f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dir.<br />

Wir beten für die unruhigen Herzen der Erschöpften,<br />

Kranken,<br />

Sterbenden.<br />

Lass alle von de<strong>in</strong>em �rieden leben,<br />

der uns <strong>in</strong> Christus Jesus begegnet.<br />

In se<strong>in</strong>em Namen beten wir geme<strong>in</strong>sam:<br />

UNSER VATER IM HIMMEL ...


KOLUMNE 4<br />

Prägendes Christentum<br />

Stefan Börner<br />

„Kultur, Denken und Seelenwelt des Abendlandes s<strong>in</strong>d durch das Christentum geprägt.“<br />

Wer wäre nicht spontan geneigt, diesem Satz zuzustimmen und dabei an all die Werte zu denken,<br />

die im christlichen Glauben begründet s<strong>in</strong>d: ethisch <strong>in</strong> den Zehn Geboten, <strong>in</strong> Jesu Bergpredigt und<br />

<strong>in</strong> den Gleichnissen. Wer dächte nicht an Mönche und Klöster. In jedem Dorf steht e<strong>in</strong>e Kirche im<br />

Mittelpunkt, und die Kunst- und Geistesgeschichte ist überhaupt nicht denkbar ohne biblische Motive,<br />

zu Kunstwerken gewordene �römmigkeit, Musik zum Lobe Gottes und – <strong>in</strong> Deutschland – die<br />

Sprache Luthers. Es ist alles <strong>in</strong> Allgeme<strong>in</strong>besitz übergegangen, aber die Ursprünge s<strong>in</strong>d christlich.<br />

Unsere Welt besteht <strong>in</strong> jeder Zelle aus christlicher Erbsubstanz.<br />

Als der Autor dieser Zeilen vor Jahr und Tag begann – e<strong>in</strong>e „Wende“ sollte noch e<strong>in</strong> Jahrzehnt lang<br />

tätig ersehnt werden –, sich <strong>in</strong> kirchlichen Gremien zu engagieren, dachte er ohne weiteres Überlegen,<br />

auch die Demokratie gehöre dazu. Beispielsweise besitze ich noch e<strong>in</strong> hektographiertes<br />

�altblättchen „6 x 3 Spielregeln für die Synodalen e<strong>in</strong>er Kreissynode“, mit dem Re<strong>in</strong>hard Höppner,<br />

damaliger Präses des Magdeburger <strong>Kirchen</strong>parlaments, den neuberufenen Vertretern ihre Pflichten,<br />

vor allem aber ihre Rechte erklärte. Ich lernte z.B. „Anträge zur Geschäftsordnung“ kennen und,<br />

dass ich vor der Abstimmung über me<strong>in</strong>en eigenen Antrag das Recht auf e<strong>in</strong> Schlusswort habe. Im<br />

Nachwort stand: „Die Synode ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de“ und lebt „von dem Geist Gottes, ohne den gute<br />

Beratungen nicht möglich s<strong>in</strong>d.“ In der Kirche habe ich gelernt, wie gut und wie wichtig Demokratie<br />

ist. Sie – die evangelische Kirche – hat mit dieser Lehre Gutes für die Menschen getan, denn<br />

Demokratie konnte man damals nirgendwo sonst erfahren.<br />

Und doch gehört die Demokratie mitnichten zu den Werten, die kirchlichen Ursprungs s<strong>in</strong>d. Im<br />

Gegenteil. Die Kirche stand beim Erwachen der abendländischen Demokratien noch auf der Gegenseite<br />

– mit ihren Obrigkeitsvorstellungen, die ihr von Gott gewollt schienen, mit ihrem Menschenbild,<br />

das ohne Unterschiede nicht auskam, alle<strong>in</strong> schon zwischen Männern und �rauen. Gewiss<br />

hat sie seit damals h<strong>in</strong>zugelernt, aber dennoch: Demokratie als Ordnung Gleichberechtigter<br />

und als Weg, über Abstimmung und Interessenausgleich zu geme<strong>in</strong>samen, womöglich gottgefälligen<br />

Beschlüssen zu gelangen, liegt der Kirche nicht im Blute.<br />

Ob man es ihr, die von jeher und aus gewissermaßen „familiären“ Gründen e<strong>in</strong> Hort der Hierarchie<br />

war, wohl manchmal noch anmerkt?<br />

Wo demokratische und hierarchische Strukturen gleichzeitig existieren und e<strong>in</strong>ander angepasst,<br />

mite<strong>in</strong>ander verwoben werden müssen, s<strong>in</strong>d zwischenmenschliche Probleme unausweichlich. Das<br />

gilt <strong>in</strong> allen organisierten Verbänden (wenn sie nicht von vornhere<strong>in</strong> autoritär aufgebaut s<strong>in</strong>d), also<br />

auch unter Christengeschwistern, <strong>in</strong> der Kirche. Bei uns wird es noch etwas kurioser dadurch, dass<br />

<strong>in</strong> der Hierarchie viele �reiwillige ehrenamtlich mitarbeiten, die sich e<strong>in</strong>erseits schwerlich <strong>in</strong> Weisungsstrukturen<br />

e<strong>in</strong>sperren lassen, andererseits dar<strong>in</strong> durchaus folgenreich handeln können, und<br />

oftmals ganz gern. Und dazu haben wir alle unterschiedlich gemischte Persönlichkeiten, laut und<br />

leise, dom<strong>in</strong>ant und dezent, schnell und bedächtig, selbstbewusst und aufmerksam für Andere, auf<br />

die Richtung bedacht und auf die �e<strong>in</strong>heiten. – „Zwei Seelen wohnen, ach, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Brust“, sagt<br />

�aust, und auch der Kolumnenschreiber weiß aus Erfahrung, wovon er spricht.<br />

Aber e<strong>in</strong>es sollten wir dennoch nicht machen: Konfliktpotenzial, das so entstehen kann, aus dem<br />

Bedürfnis nach geschwisterlicher E<strong>in</strong>tracht im versöhnten Geiste Jesu zu ignorieren, zu verdrängen.<br />

Das kann ke<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>ander unter Christenschwestern und -brüdern se<strong>in</strong>, das die Harmonie <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>schaft über den Seelenfrieden E<strong>in</strong>zelner stellt. Die Geme<strong>in</strong>schaft der Heiligen bewährt sich<br />

erst dort, wo jeder akzeptiert und geliebt ist trotz, ne<strong>in</strong>: wegen se<strong>in</strong>er Eigenart, die e<strong>in</strong> Beitrag ist zur<br />

�arbigkeit des Gesamtbildes. Kann man das „christliche Demokratie“ nennen?<br />

(Und die sollte der Kirche doch im Blute liegen...)


5 ZEITGESCHEHEN<br />

18. August 1976 –<br />

Selbstverbrennung<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

Das Jahr 1976. Ich kann diese Jahreszahl<br />

mit vier Worten beschreiben: Anspannung,<br />

Aufregung, Wut, Mut.<br />

In der zweiten Hälfte der 70er Jahre kam<br />

<strong>in</strong> der DDR frischer Gegenw<strong>in</strong>d auf. Zwei<br />

Namen stehen als Auslöser dafür. Sie wurden<br />

zu geliebten und gehassten Symbolen:<br />

Biermann und Brüsewitz. Ausweisung und<br />

Selbstverbrennung waren zwei extreme<br />

Kennzeichen der schwül lastenden Atmosphäre<br />

im Lande. E<strong>in</strong> Vergleich beider Männer<br />

und ihrer Haltungen ist nicht ganz e<strong>in</strong>fach.<br />

Kritische Leute unterschieden damals<br />

zwischen Reaktionären und Oppositionellen.<br />

In beiden Richtungen konnte man aufrechte<br />

Menschen treffen. Aber für mich trafen<br />

nur Biermanns Lieder den subversiven<br />

Nerv der Zeit, und Brüsewitz’ selbstmörderische<br />

Courage kam mir zunächst ziemlich<br />

weltfremd vor.<br />

In me<strong>in</strong>em �alle ist ‘76 auch e<strong>in</strong>e Lebensmarke<br />

– die eigene Schnittstelle zwischen<br />

Staat und Kirche. Erstes Examen bedeutete<br />

nicht nur Ende des Studentenlebens sondern<br />

auch beruflicher E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Sonderwelt<br />

der Kirche mit ihren Chancen der<br />

�reiheit, e<strong>in</strong>er fasz<strong>in</strong>ierenden Botschaft und<br />

seltsamen Eigenregeln. Wenn ich da professionell<br />

mitmachen wollte, musste ich<br />

den bürgerlichen Amtstalar anziehen. Und<br />

darauf hatte ich mich vorsichtig e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Nun hatte e<strong>in</strong> künftiger Kollege se<strong>in</strong>en Talar<br />

auf dem Zeitzer Markt angezogen und<br />

sich dar<strong>in</strong> angezündet. Das durchschlug<br />

alle Regeln von Dr<strong>in</strong>nen und Draußen,<br />

Ruhe und Ordnung, Kritischse<strong>in</strong> und Stillehalten.<br />

Was als Motto auf dem Plakat<br />

stand, das er entrollte, bevor er <strong>in</strong> �lammen<br />

stand, hielten Staat und Kirche per-<br />

fekt unter der Glocke. Ich habe es wohl erst<br />

nach der Wende erfahren: „�unkspruch an<br />

alle. Kirche <strong>in</strong> der DDR klagt den Kommunismus<br />

an wegen Unterdrückung <strong>in</strong> Schulen<br />

an K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen.“<br />

Es war klar: Dieser unbekannte Dorfpastor<br />

klagte auch die Kirche an mit se<strong>in</strong>er provokativen<br />

Verzweiflungstat. Wie e<strong>in</strong>sam<br />

und alle<strong>in</strong> gelassen muss er sich gefühlt<br />

haben! E<strong>in</strong> Kesseltreiben lief gegen ihn und<br />

gegen se<strong>in</strong>en schönen großen Spielplatz,<br />

den schönsten Spielplatz <strong>in</strong> der ganzen<br />

DDR, den von Staats wegen ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d im<br />

Dorf betreten sollte. Auch se<strong>in</strong>e Tochter<br />

Esther traf es, die beste Schüler<strong>in</strong> im Kreis,<br />

die wegen ihres offen bezeugten Glaubens<br />

nicht zur Gymnasialstufe der Erweiterten<br />

Oberschule zugelassen wurde. Ich kannte<br />

diese E<strong>in</strong>zelheiten im August 1976 noch<br />

nicht, aber jeder kannte diese Konfliktfelder<br />

und Tabus, die hier offenbar e<strong>in</strong>er nicht<br />

mehr geschickt umgehen wollte sondern<br />

direkt angriff, ohne geduldig die Gesprächsbereitschaft<br />

der staatlichen Herren<br />

für <strong>Kirchen</strong>fragen oder der kirchlichen<br />

Herren Stolpe und Co. abzuwarten.<br />

Ich arbeitete damals als Grafiker beim Leipziger<br />

Messeaufbau, als ich davon hörte,<br />

und es gab genug Stoff zu reden unter den<br />

Bauleuten. Die meisten waren sich e<strong>in</strong>ig:<br />

Dieser brennende Pastor war völlig übergeschnappt.<br />

Me<strong>in</strong> �reund und ich mussten<br />

ihn als Christen verteidigen. Und deshalb<br />

beschlossen wir, unbed<strong>in</strong>gt zur Beerdigung<br />

zu fahren. Uns bewegten drei �ragen:<br />

Würden wir überhaupt den �riedhof erreichen,<br />

um unsere Solidarität zum Ausdruck<br />

zu br<strong>in</strong>gen? Ist Brüsewitz vielleicht doch<br />

Psychopath oder Sektierer? Und würden<br />

die <strong>Kirchen</strong>oberen sich h<strong>in</strong>ter ihn oder gegen<br />

ihn stellen oder taktiererisch „herumeiern“,<br />

wie wir damals gern sagten?<br />

Der traurige Tag brachte e<strong>in</strong>ige positive<br />

Überraschungen. Vor allem hatten wir es<br />

tatsächlich geschafft, nach Rippicha durch<br />

zu kommen. Wir fuhren <strong>in</strong> beklecksten<br />

Malerklamotten auf dem Motorroller, <strong>in</strong> der


ZEITGESCHEHEN 6<br />

Tasche schwarze Trauerkleidung, wurden<br />

viermal angehalten, kontrolliert und streng<br />

befragt. Mit märchenhaften Lügen kamen<br />

wir durch. Später hörten wir von vielen,<br />

die beh<strong>in</strong>dert worden waren und sogar<br />

umkehren mussten. Übrigens trafen wir<br />

auch das ARD-Team und erklärten ihnen<br />

den Weg – zwei M<strong>in</strong>uten später wurden<br />

wir darüber kurz verhört.<br />

In Rippicha war der �riedhof buchstäblich<br />

schwarz voller Menschen. Es herrschte e<strong>in</strong>e<br />

gespenstische Stille, und ich glaube, auch<br />

die Vögel schwiegen. Reihenweise standen<br />

die Autos im Dorf. H<strong>in</strong>ter den geschlossenen<br />

�enstern der Schule standen Kopf an<br />

Kopf dunkle Gestalten – e<strong>in</strong>e Hundertschaft,<br />

um das Volk zu bewachen. Wir zogen<br />

uns h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Busch um und kamen<br />

gerade noch zurecht, um den Zug der<br />

vielen Pfarrer und Pastor<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> ihren<br />

schwarzen Talaren zu sehen. Auf e<strong>in</strong>mal<br />

begriff ich etwas davon, welch solidarischen<br />

S<strong>in</strong>n diese Tracht machen konnte.<br />

Die Ansprache von Propst Bäumer war die<br />

zweite Überraschung. E<strong>in</strong>e solche warme<br />

und kluge Anteilnahme hatte ich nicht erwartet.<br />

Immerh<strong>in</strong> war es im Bewusstse<strong>in</strong><br />

des Dorfes noch nicht lange her, dass<br />

Selbstmörder nur außerhalb des Gottesackers<br />

bestattet werden durften. Jetzt hatte<br />

ihr Pastor eigenhändig drei Tage vorher se<strong>in</strong><br />

Grab an der Mauer ausgehoben.<br />

Im Anschluss an die Trauerfeier beobachteten<br />

wir, wie <strong>Kirchen</strong>leute Interviews gegenüber<br />

Westmedien strikt ablehnten.<br />

Auch ich zog mich diskret zurück, während<br />

me<strong>in</strong> �reund sehr deutliche Worte <strong>in</strong>s<br />

Mikrofon sprach. Die Atmosphäre war sehr<br />

bewegt. Viele we<strong>in</strong>ten. Mir machte dieser<br />

Tag Mut auf die Arbeit <strong>in</strong> dieser widersprüchlichen<br />

und lebendigen Kirche.<br />

Dann begann die Verleumdungskampagne<br />

<strong>in</strong> den gleichgeschalteten Zeitungen.<br />

Das SED-Zentralorgan „Neue Deutschland“<br />

eröffnete die Hatz am 31. August, das<br />

CDU-Zentralorgan „Neue Zeit“ setzte es<br />

tags darauf <strong>in</strong> widerlicher Weise fort. Die-<br />

se Artikel wurden dann überall <strong>in</strong> den Bezirken<br />

nachgedruckt. Wenn auch die wenigsten<br />

alles glaubten, was da geschrieben<br />

stand, so blieb doch e<strong>in</strong>iges vom Schmutz<br />

hängen. Wir erzählten möglichst vielen<br />

Leuten von unseren E<strong>in</strong>drücken. Die meisten<br />

Gesprächspartner hatten Vorurteile gegen<br />

Brüsewitz oder die Kirche, ohne nun<br />

deshalb den Staat zu lieben. Die Westmedien<br />

konnten die fehlende Öffentlichkeit<br />

nicht ersetzen, aber doch die gröbsten<br />

Phantasien korrigieren.<br />

Ab September arbeitete ich dann als Vikar<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirchgeme<strong>in</strong>de und stieß hier auf<br />

e<strong>in</strong>e relativ differenzierte Gegenöffentlichkeit.<br />

Zum <strong>in</strong>nerkirchlichen Dienstgebrauch<br />

gab es viel hektographiertes Material. Mittels<br />

Schnell<strong>in</strong>formationen der verschiedenen<br />

kirchlichen Ebenen und Arbeitszweige<br />

lief die Debatte <strong>in</strong>tern weiter. Wer nicht<br />

stärker <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de verankert war<br />

und zum Beispiel die Kanzelabkündigung<br />

gehört hatte, war freilich auf allgeme<strong>in</strong>e<br />

Legenden angewiesen.<br />

In den nächsten Jahren war ich mehrmals<br />

<strong>in</strong> Brüsewitz’ Dorf und besuchte auch se<strong>in</strong>e<br />

�amilie. Besonders dankbar b<strong>in</strong> ich für<br />

die Gespräche mit �rau Brüsewitz und ihre<br />

Art, von ihrem Mann und se<strong>in</strong>er Entscheidung<br />

zu reden. Wir machten mit Konfirmanden<br />

Radtouren zum Grab und standen<br />

ergriffen vor den selbstgeschriebenen<br />

Kranzschleifen mit Unterschriften aus allen<br />

Teilen der DDR. E<strong>in</strong>e authentische Mischung<br />

aus Pietät und Protest. Außerdem<br />

organisierten wir Rüstzeiten im Nachbardorf<br />

Gladis. E<strong>in</strong>e Zeit lang wollten wir dort<br />

im Pfarrhaus e<strong>in</strong>e christliche Kommune e<strong>in</strong>richten<br />

als Treffpunkt offener Arbeit im Geist<br />

von Taizé. Das wurde aber unmöglich gemacht.<br />

Wenn wir auf den unkonventionellen<br />

Spielplatz g<strong>in</strong>gen, den Brüsewitz gebaut<br />

hatte, beschlich uns immer das mulmige<br />

Gefühl, gefilmt zu werden. Nie trafen<br />

wir e<strong>in</strong>en Menschen auf der Rippichaer<br />

Straße.<br />

Ich glaube, Brüsewitz hat vor dreißig Jah-


7 ZEITGESCHEHEN<br />

ren das Se<strong>in</strong>e dazu getan, dass der ostdeutsche<br />

Protestantismus <strong>in</strong> vitalen Teilen se<strong>in</strong>en<br />

Charakter wieder ernster nahm, Bekenntnis<br />

auch als Protest zu leben, wirklich<br />

protestantisch zu se<strong>in</strong>. Len<strong>in</strong>isten und<br />

Parteibürokraten, Christen und <strong>Kirchen</strong>funktionäre<br />

schreckten auf und konnten<br />

nicht e<strong>in</strong>fach so weitermachen. Und wenn<br />

die evangelische <strong>Kirchen</strong>geschichte <strong>in</strong> der<br />

DDR e<strong>in</strong>e Seite im Lexikon erhalten sollte,<br />

denke ich, kriegt Brüsewitz e<strong>in</strong>en Satz.<br />

Gedanken zu O.B. oder<br />

das Er<strong>in</strong>nern an die<br />

Er<strong>in</strong>nerung<br />

Otfried Pappe<br />

Er<strong>in</strong>nerungen lösen Gefühle aus, Gefühle<br />

prägen Er<strong>in</strong>nerungen.<br />

Wenn ich mich an Herrn B. er<strong>in</strong>nere, dessen<br />

Name zum Synonym für den Widerstand<br />

von Christen gegen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tolerantes<br />

und auch unmenschliches politisches System<br />

gemacht wurde, dann muss ich mich<br />

daran er<strong>in</strong>nern, dass ich mich er<strong>in</strong>nern und<br />

nicht verdrängen soll.<br />

Aber an was?<br />

An das, was die Er<strong>in</strong>nerung bis heute<br />

zuweilen mit mir macht, die schon längst<br />

Erlebtes <strong>in</strong> Bilder und �ragmente gefasst,<br />

überlagert von Emotionen? Oder s<strong>in</strong>d es die<br />

Spuren, die dem Erlebten am nächsten<br />

kommen wollen, mir das Vergessen verweigern?<br />

Zeitz ist die Stadt me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit, Schulzeit<br />

und anbrechenden Jugend. 1977 habe<br />

ich ihr den Rücken gekehrt und es war e<strong>in</strong>er<br />

der befreiendsten Augenblicke me<strong>in</strong>es<br />

Lebens. Der Stadt und den Menschen dort<br />

werde ich mit dieser Erfahrung sicher nicht<br />

gerecht. Aber ich glaubte zurückzulassen,<br />

was ich an Bedrängungen bis heute<br />

jederzeit aus me<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung herausrufen<br />

kann.<br />

Herrn K., der im Schulunterricht die ideo-<br />

logische Leitl<strong>in</strong>ie für die zukünftige Lebensgestaltung<br />

formulierte. E<strong>in</strong> klarer Dualismus<br />

von Rot und Schwarz, der damals nicht nur<br />

harte Grenzen durch die Kont<strong>in</strong>ente zog,<br />

auch durch die Schulklasse, deren Teil ich<br />

war. Ich gehörte zu den Schwarzen, auch<br />

wenn ich zu dieser Standortbestimmung<br />

weder befragt noch gehört wurde. Der<br />

Sohn e<strong>in</strong>es Pfarrers konnte nur e<strong>in</strong> Schwarzer<br />

se<strong>in</strong>, also e<strong>in</strong>er, der nicht zu den Siegern<br />

gehörte.<br />

Herr K. ließ unter se<strong>in</strong>en Schülern daran<br />

ke<strong>in</strong>en Zweifel aufkommen, obgleich er<br />

die Hoffnung formulierte, auch mir könne<br />

sich der richtige Weg noch erschließen.<br />

E<strong>in</strong>ige me<strong>in</strong>er Mitschüler verstanden dies<br />

als Aufforderung, mich mit gewissem Nachdruck<br />

auf diesen Weg zu weisen.<br />

Herr K. war es auch, der im September<br />

1976 dr<strong>in</strong>gend me<strong>in</strong>e Unterstützung<br />

brauchte, was mich doch sehr überraschte.<br />

E<strong>in</strong> unglaubliches Ereignis hatte die<br />

Kreisstadt Zeitz erschüttert. Die Wellen dieser<br />

Erschütterung breiteten sich über das<br />

ganze Land aus und überwanden mühelos<br />

Grenzen, die für die Ewigkeit bestimmt<br />

waren. Erklärungen wurden geschmiedet.<br />

Auch vor uns Schülern, denn Herr B. hatte<br />

sich am 18. August <strong>in</strong> Zeitz auf e<strong>in</strong>em öffentlichen<br />

Platz mit Benz<strong>in</strong> übergossen und<br />

entzündet. Schon am ersten Schultag die<br />

ersten Erklärungsversuche.<br />

„Nun sag doch mal“, so forderte mich Herr<br />

K. im Staatsbürgerkundeunterricht auf, „der<br />

Brüsewitz war doch geisteskrank! Du hast<br />

ihn doch gekannt. Der ist doch mit Sturzhelm<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Trabant gefahren“.<br />

„Das stimmt nicht“, mehr brachte ich nicht<br />

heraus, mehr war dann auch nicht mehr<br />

gefragt. Die Erklärung war geschmiedet,<br />

gleich, was ich antworten würde. In gewisser<br />

Weise stimmte es auch, Oskar Brüsewitz<br />

war ver-rückt. Er hatte es gewagt, den<br />

ihm zugewiesenen Platz zu verlassen.<br />

Mehrfach konnte ich ihn als Gast <strong>in</strong> unserer<br />

�amilie erleben. Me<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nern sieht<br />

e<strong>in</strong>en großen schlanken Mann, der <strong>in</strong>


ZEITGESCHEHEN 8<br />

gleich bleibender Regelmäßigkeit die blonden<br />

Haare se<strong>in</strong>es Scheitels mit der Hand<br />

zur Seite wegstrich. Beim Erzählen holte<br />

er immer tief Luft und se<strong>in</strong>e Redepausen<br />

schienen das Wort erst zu suchen, welches<br />

er aussprechen wollte. Immer um den Menschen<br />

werbend mit dem schmalen Lächeln,<br />

dass se<strong>in</strong> Gesicht nicht verließ. So hat sich<br />

se<strong>in</strong> Bild <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung geprägt. Wie<br />

auch e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>defest <strong>in</strong> Rippicha, dem<br />

Ort se<strong>in</strong>es Wirkens und wohl noch mehr.<br />

Die Wiese des Pfarrgartens wurde zum<br />

�ußballfeld erklärt und jeder Torerfolg mit<br />

e<strong>in</strong>em Karnickel belohnt, die Brüsewitz aus<br />

den eigenen Ställen holte.<br />

Es s<strong>in</strong>d wenige persönliche Begegnungen,<br />

die me<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nern festgehalten hat. Überlagert<br />

und geprägt aber von den Ereignissen<br />

um die Person Brüsewitz.<br />

Se<strong>in</strong> Aktionismus, der Mitte der Siebzigerjahre<br />

<strong>in</strong> vieler Munde war, verschaffte mir<br />

Genugtuung. Endlich e<strong>in</strong>er, der sich nicht<br />

alles gefallen ließ, der nicht mit stummer<br />

Verweigerung, sondern mit offenem Protest<br />

antwortete.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Blick auf das aus Neonröhren<br />

gefertigte Leuchtkreuz bei Nacht ist mir <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung. Es zierte den Kirchturm von<br />

Rippicha und sprach e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Sprache:<br />

Ich will nicht schweigen.<br />

Dieses Kreuz war für andere e<strong>in</strong> Ärgernis.<br />

Brüsewitz hat, soweit sagt es me<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nern,<br />

um dieses Neonkreuz gerungen, das doch<br />

ke<strong>in</strong>e Duldung f<strong>in</strong>den sollte. So habe ich<br />

es empfunden und hätte es ebenso getan,<br />

wenn alle<strong>in</strong> die Spitze des Kirchturms bei<br />

Nacht im Sche<strong>in</strong>werferlicht erstrahlt wäre.<br />

Mit dem Namen Brüsewitz verband ich<br />

damals e<strong>in</strong>e stille Bewunderung wegen<br />

se<strong>in</strong>es Mutes, aber auch Existenzängste.<br />

Die �olgen se<strong>in</strong>es Rufens blieben mir nicht<br />

verborgen. In den Gesprächen me<strong>in</strong>er Eltern<br />

erfuhr ich von stundenlangen Verhören<br />

durch die Stasi, die Brüsewitz und se<strong>in</strong>e<br />

�amilie erdulden mussten. Und davon,<br />

dass kirchliche Verantwortungsträger e<strong>in</strong>e<br />

distanzierte Haltung zu ihm e<strong>in</strong>nahmen.<br />

Der Mensch Brüsewitz war für mich damals<br />

h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>en teilweise spektakulären Aktionen<br />

nur wenig erkennbar. Er besaß aber<br />

für mich e<strong>in</strong>e erkennbare Präsenz durch<br />

se<strong>in</strong>e Aktionen, deren Zeuge ich selber gar<br />

nicht gewesen b<strong>in</strong>.<br />

Er war Gesprächsthema.<br />

Auch für mich, der ich doch nur am Rand<br />

der ganzen Ereignisse stand, war e<strong>in</strong>e<br />

wachsende Spannung um die Person Oskar<br />

Brüsewitz zu spüren. Rippicha solle er<br />

verlassen, hieß es dann. Dass er nicht wollte<br />

und wahrsche<strong>in</strong>lich auch nicht konnte,<br />

sich dagegen wehrte, war auch am Rand<br />

der Ereignisse stehend zu erfahren.<br />

�ür mich war diese Zeit, ich war im 9.<br />

Schuljahr, e<strong>in</strong>e Zeit heftiger ideologische<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>in</strong> der Klasse. Ausgetragen<br />

wurde sie aber auf der persönlichen<br />

Ebene und formulierte klare �e<strong>in</strong>dbilder.<br />

Es war abzusehen, dass unsere �amilie<br />

Zeitz verlassen würde.<br />

Me<strong>in</strong> letztes Schuljahr aber wollte ich dennoch<br />

<strong>in</strong> Zeitz absolvieren, mich nicht verdrängen<br />

lassen, obgleich e<strong>in</strong> Schulwechsel<br />

nach <strong>Erfurt</strong> möglich war.<br />

Im Sommer 1976 bauten me<strong>in</strong>e Eltern <strong>in</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong> Haus, das wir e<strong>in</strong> Jahr später beziehen<br />

wollten.<br />

Es war wohl der 20. August, �reunde aus<br />

Zeitz besuchten uns. Noch hatten wir<br />

nichts von den Wellen des Ereignisses zwei<br />

Tage zuvor gespürt. So traf uns die Nachricht<br />

von der Selbstverbrennung Oskar Brüsewitz<br />

mit voller Wucht.<br />

Nach Zeitz zurückgekehrt, g<strong>in</strong>g ich gleich<br />

an den Ort, um den sich schon unzählige<br />

Berichte und Geschichten bildeten.<br />

Er lag der Michaeliskirche näher als dem<br />

gegenüberliegenden Rathaus, das auch<br />

Kreisparteileitung und Polizeirevier beherbergte.<br />

Die Brandspuren s<strong>in</strong>d hartnäckig.<br />

Herr K: „B. war verrückt, die Kirche wollte<br />

ihn doch auch nicht mehr.“<br />

Damals war ich 15 Jahre jung.


9 RELIGIÖSES BRAUCHTUM<br />

22. September – Geburtstag<br />

des Christopherus<br />

Wenn wir den <strong>Erfurt</strong>er Dom betreten, fällt<br />

unser Blick bald auf e<strong>in</strong> 8,80 x 5,95 m<br />

großes Wandgemälde an der Südwand des<br />

Domes, das 1499 mit Ölfarbe auf Sandste<strong>in</strong><br />

gemalt wurde. Es zeigt den heiligen<br />

Christopherus, den Christusträger. Um<br />

Christopherus ranken sich viele Legenden.<br />

E<strong>in</strong>em Christophoros, ist nach e<strong>in</strong>er Inschrift<br />

am 22. September 454 e<strong>in</strong>e Kirche<br />

<strong>in</strong> Chalkedon geweiht worden, weshalb<br />

von e<strong>in</strong>em Martyrer dieses Namens auszugehen<br />

ist. Ohne dass es jedoch gesicherte<br />

Daten zu diesem Christophoros<br />

gab, bildeten sich um ihn Legenden, die<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en östlichen und e<strong>in</strong>en westlichen<br />

Zweig aufspalteten. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Handschrift des 8. Jahrhunderts berichtet<br />

der Osten von e<strong>in</strong>em Menschen fressenden<br />

Kynokephalen Reprobus, der <strong>in</strong> der<br />

Taufe den Namen Christophoros und die<br />

menschliche Sprache erhält. Als Missionar<br />

<strong>in</strong> Lykien tätig bestätigt ihn Gott durch<br />

e<strong>in</strong>en grünenden Stab. Se<strong>in</strong> Martyrium<br />

erleidet er nach �olter durch Enthauptung.<br />

Zum Westen h<strong>in</strong> verbreitete sich die Christophoros-Legende<br />

entlang der byzant<strong>in</strong>ischen<br />

Pilgerstraße. Der Heilige wurde<br />

zum Riesen. Im 13. Jahrhundert wird aus<br />

Christophoros lat. Christoforus, Christopherus,<br />

der nur dem mächtigsten Herrn<br />

dienen will. Als Eremit dient er Gott, <strong>in</strong>dem<br />

er Pilger durch e<strong>in</strong>en reißenden �luss<br />

trägt. Dabei trifft er auf Christus, verborgen<br />

<strong>in</strong> der Gestalt e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. Unter der<br />

Last des K<strong>in</strong>des droht Christopherus zusammenzubrechen.<br />

Da offenbart sich ihm<br />

Christus und tauft ihn im �luss. Die Gottesbegegnung<br />

wird durch e<strong>in</strong>en „grünenden<br />

Stab“ bestätigt. Diese aus den Südalpen<br />

stammende Legendenvariante wird<br />

auf dem Weg zum Norden um das Motiv<br />

des �ährdienstes und die Begegnung e<strong>in</strong>es<br />

Heiligen mit Christus erweitert. Im<br />

Westen wird Christopherus zu e<strong>in</strong>em populären<br />

Heiligen, e<strong>in</strong>em der Vierzehn<br />

Nothelfer. Se<strong>in</strong>e Verehrung verbreitet sich<br />

über ganz Europa, ist ab dem 16. Jahrhundert<br />

auch <strong>in</strong> Amerika präsent. Angerufen<br />

wird er als Helfer <strong>in</strong> Gefahr, bei<br />

Unwetter und Dürre. Se<strong>in</strong>es �ährdienstes<br />

wegen galt er als Patron der Pilger und<br />

Reisenden, Schiffer und �uhrleute. Das<br />

Stabwunder machte ihn zum Patron der<br />

Gärtner. Heute ist Christopherus vor allem<br />

als Schutzpatron im Straßenverkehr<br />

bekannt; se<strong>in</strong>e Plakette ist <strong>in</strong> vielen Autos<br />

angebracht. Zahlreiche Rettungshubschrauber<br />

tragen se<strong>in</strong>en Namen.<br />

Der Gedanke an den eigenen Tod beschäftigte<br />

den mittelalterlichen Menschen über<br />

alle Maßen. Die sprichwörtliche Sterbensangst<br />

war ganzjährig und lebenslänglich<br />

präsent. Dagegen versuchte man sich abzusichern.<br />

Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert<br />

galt der Anblick des heiligen Christopherus<br />

als sicherer Lebensschutz bis<br />

zum Abend, als Schutz vor e<strong>in</strong>em unvorhergesehenen<br />

Tod. Ritter brachten deshalb<br />

e<strong>in</strong> Bild des Christopherus an der Innenseite<br />

ihres Schildes an, Bürger malten ihn<br />

auf die Innenseite der Stadttore. Vor allem<br />

fand sich der Heilige überlebensgroß<br />

<strong>in</strong> oder an fast jeder Kirche wieder – gemalt<br />

oder als Plastik –, damit jeder Gottesdienstbesucher<br />

auch beim Besuch der<br />

Kirche des heiligen Christopherus<br />

ansichtig wurde. In e<strong>in</strong>er Redensart lebt<br />

das Wesen des Heiligen weiter: „Er hat<br />

e<strong>in</strong>en Christoffel, der ihn über Wasser<br />

trägt“, benutzt das legendarische Bild des<br />

heiligen Christopherus, um auszudrücken,<br />

dass e<strong>in</strong>er Hilfe gewährt, zu der der Betroffene<br />

selbst nicht <strong>in</strong> der Lage ist.<br />

Aus „Religiöses Brauchtum“ von Dr.theol.<br />

Manfred Becker-Huberti – bearbeitet von<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles


THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 10<br />

Verlässlich geöffnete<br />

Stadtkirchen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

Thomas M. Austel<br />

Die Stadtkirchenarbeit <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> nach 1990<br />

f<strong>in</strong>det ihre Geschichte <strong>in</strong> der Geschichte<br />

von der Konsultation des Bundes der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der DDR im September<br />

1977 <strong>in</strong> Meißen. Die Konsultation hat<br />

gezeigt, „wie wichtig es ist, an diesen �ragen<br />

weiterzuarbeiten“. An dieser Konsultation<br />

nehmen sieben Vertreter der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

teil (Magdeburg, Halberstadt, Halle,<br />

Wittenberg, Eisleben). Neben der katholischen<br />

Hofkirche Dresden haben aus <strong>Erfurt</strong><br />

teilgenommen der katholische Mariendom<br />

und die katholische Severikirche.<br />

In se<strong>in</strong>em Tagungsbericht schreibt Oberkonsistorialrat<br />

Dr. Eberhard Schmidt:<br />

„Während wir also dabei s<strong>in</strong>d, aus unseren<br />

großen Bauwerken auszuziehen und<br />

uns <strong>in</strong> die Atmosphäre des Klubraums<br />

zurückziehen, überrascht uns Gott mit<br />

unerwarteten Aufgaben und Möglichkeiten.<br />

Unsere großen City- und Domkirchen<br />

gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Bevölkerung und im Tourismus<br />

e<strong>in</strong>e zunehmende Bedeutung.“<br />

Beratungen durch die Projektstelle O��E-<br />

NE KIRCHEN <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

und Überlegungen der evangelischen<br />

Andreas-, Kaufmanns- und Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

und des <strong>Evangelische</strong>n August<strong>in</strong>erklosters<br />

führen zu dem Konzept Modellprojekt<br />

GE��NETE KIRCHEN ER-<br />

�URT. Das Konzept ist Entscheidungsgrundlage<br />

für den Kreiskirchenrat des<br />

<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>, der<br />

das Modellprojekt beschließt und als Projektträger<br />

den Projektantrag auf �örderung<br />

stellt.<br />

Das Modellprojekt GE��NETE KIR-<br />

CHEN ER�URT 2002-2005 präsentiert e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Ersche<strong>in</strong>ungsbild territorial<br />

aufgestellter <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den. Gegenüber<br />

städtischer Unübersichtlichkeit<br />

erhält Religion <strong>in</strong> der Stadt erkennbare<br />

Gestalt, wo Stadtkirchen ihre Ressourcen<br />

<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen Projekten bündeln. Geöffnete<br />

Stadtkirchen werden Thema der<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de und der Stadtöffentlichkeit.<br />

Teilhabe an Leben und Kommunikation<br />

<strong>in</strong> der Stadt erschließt Wege für Menschen<br />

und Wahrnehmungen der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

unter und gegenüber anderen.<br />

Wenn das Theater <strong>Erfurt</strong> 118.152, das<br />

Kultur- und Kongresszentrum Kaisersaal<br />

124.000, der Thür<strong>in</strong>ger Zoopark 288.889,<br />

die <strong>Erfurt</strong>er Gartenbau Ausstellung (ega)<br />

630.000, die Messe <strong>Erfurt</strong> 500.000 und<br />

die Stadt- und Regionalbibliothek 592.224<br />

Besuchende im Jahr 2003 zählen, dann<br />

zählen die vier geöffneten <strong>Erfurt</strong>er evangelischen<br />

Stadtkirchen 202.404 Besuchende<br />

im Jahr 2003. Dabei s<strong>in</strong>d nicht<br />

erfasst die Michaelis- und Reglerkirche,<br />

die Ägidienkirche der Evangelisch Methodistischen<br />

Kirche und die römisch-katholischen<br />

<strong>Kirchen</strong>, darunter der Mariendom<br />

und die St. Severikirche.<br />

Im Vergleich zu den 202.404 Besuchenden<br />

der GE��NETE KIRCHEN ER�URT<br />

2003 verzeichnet die statistische Übersicht<br />

16.722 Besuchende der Gottesdienste<br />

am Heilig Abend 2003 im gesamten<br />

<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong>. In der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />

Sachsen s<strong>in</strong>d es 342.300 Besuchende der<br />

Gottesdienste am Heilig Abend 2003.<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss des<br />

Modellprojekts GE��NETE KIRCHEN<br />

ER�URT 2002-2005 <strong>in</strong> Verantwortung des<br />

<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong> ist<br />

e<strong>in</strong>e zertifizierte Qualität h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

verlässlichen Öffnung der Stadtkirchen<br />

und der Mitarbeitenden gebildet worden.<br />

Diese Qualität ist zu erhalten und bedarf<br />

der Hege und Pflege. In diese Qualität


11 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

s<strong>in</strong>d weitere evangelische Stadtkirchen –<br />

Michaeliskirche und Reglerkirche – zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Dazu ist e<strong>in</strong> Prozess zu <strong>in</strong>itiieren,<br />

der für die Gremien der Träger, die<br />

Geme<strong>in</strong>dekirchenräte und den Kreiskirchenrat<br />

zu entscheidungsfähigen Beschlussvorlagen<br />

führt.<br />

Die Zahl der Besuchenden <strong>in</strong> Geöffneten<br />

<strong>Kirchen</strong> bedarf der verlässlichen statistischen<br />

Abbildung. Ebenso bedarf die <strong>in</strong>haltliche<br />

Arbeit der statistischen Abbildung.<br />

Nur wenn diese Abbildung erfolgt,<br />

erfolgt die Dokumentation des Arbeitsfeldes<br />

Geöffnete Kirche <strong>in</strong>nerhalb traditioneller<br />

Arbeitsfelder der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den.<br />

Das ist im Blick auf Personalplanung<br />

und Mitarbeitendene<strong>in</strong>satz und im Blick<br />

auf �<strong>in</strong>anzplanung und �<strong>in</strong>anzmittele<strong>in</strong>satz<br />

nicht unwesentlich.<br />

Über die theologische Grundlegung der<br />

Geöffneten Stadtkirche sagt der Berl<strong>in</strong>er<br />

Religionspädagoge Prof. Dr. Rolf Schieder<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag „Die Raumvergessenheit<br />

des Protestantismus“: „Was die Gesellschaft<br />

nur zu gerne verbergen und vergessen<br />

möchte, erhält <strong>in</strong> und um die Kirche<br />

herum Asyl.“ Wo Erbarmungslosigkeit<br />

auf der Agenda der Zeit steht und für<br />

das Erbärmliche der Unort geworden ist,<br />

da tritt <strong>in</strong> den Riss die Präsenz für das<br />

Erbarmen. (Paul Virilio)<br />

Der Öffentlichkeitsauftrag der evangelischen<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der Unübersichtlichkeit<br />

der Stadt ersche<strong>in</strong>t als gekennzeichnete<br />

verlässlich Geöffnete Stadtkirche. Die <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> der Stadt werden nicht<br />

darum herumkommen, e<strong>in</strong>e aktuelle Ortsbestimmung<br />

ihres <strong>Kirchen</strong>gebäudes vorzunehmen,<br />

denn der Verlust des Ortes ist<br />

auch e<strong>in</strong> Verlust an Öffentlichkeit. Wenn<br />

die Öffnung von <strong>Kirchen</strong> der Logik von<br />

Konferenzzentren und der Arbeitszeit des<br />

Hausmeisters gehorcht, dann hat e<strong>in</strong>e <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

noch nicht erkannt, welches<br />

Potential ihre Kirche als räumliche<br />

Platzhalter<strong>in</strong> der Utopie <strong>in</strong> der säkularen<br />

Urbanität der Postmoderne hat. (Rolf<br />

Schieder)<br />

In politisch-bildender und politisch-diakonischer<br />

Verantwortung „zivilreligiöser<br />

Kasualien“ (Rolf Schieder) ist die ökumenische<br />

Vernetzung Geöffneter Stadtkirchen<br />

e<strong>in</strong> Gebot der Stunde. Rolf Schieder<br />

benennt mit dem Begriff „zivilreligiöse<br />

Kasualien“ die angemessene Dienstleistung<br />

der Stadtkirchen gegenüber dem<br />

Geme<strong>in</strong>wesen Stadt. Anlass für „zivilreligiöse<br />

Kasualien“ s<strong>in</strong>d regionale, nationale<br />

und globale Katastrophen (26. April<br />

2002 <strong>Erfurt</strong>, 11. März 2004 Madrid, 11.<br />

September 2001 New York u.a.), Umbrüche<br />

des Geme<strong>in</strong>wesens (Herbst 1989),<br />

�eier- und Gedenktage (Tag der Deutschen<br />

E<strong>in</strong>heit, Volkstrauertag, „Den Mantel teilen<br />

wie St. Mart<strong>in</strong>“).<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> der Stadt s<strong>in</strong>d nicht nur Orte<br />

kle<strong>in</strong>er werdender konfessioneller <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den.<br />

Sie s<strong>in</strong>d öffentliche<br />

durch Schwellen geschützte Orte des<br />

Gegenübers zum öffentlichen niederschwelligen<br />

Kaufhaus, Orte des Bleibens<br />

gegenüber dem Verschw<strong>in</strong>den, Orte der<br />

Langsamkeit und Entschleunigung gegenüber<br />

der Beschleunigung und Hochgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

Orte der Ruhe gegenüber<br />

der Aggressivität, Orte der Zuflucht gegenüber<br />

der Sicherheit (Security), Orte der<br />

Gewaltlosigkeit gegenüber der Gewalt.<br />

Orte der Erfahrung von Tremendum und<br />

�asc<strong>in</strong>osum (Rudolf Otto), des Unverfügbaren<br />

gegenüber dem verfügbaren Event.<br />

„Der Stadtplaner Mart<strong>in</strong> Neddens geht mit<br />

dem Protestantismus als konsequentem<br />

Vernichter öffentlicher Stadträume hart <strong>in</strong>s<br />

Gericht. Die �unktionalisierung des <strong>Kirchen</strong>raums<br />

für alle<strong>in</strong> <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>dliche<br />

Veranstaltungen habe dazu geführt, dass<br />

die Stadtkirchen ihrer ‚Tempel-�unktion’<br />

entkleidet und alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrer ‚Kapellen-<br />

�unktion’ wahrgenommen würden. Dome<br />

und Kathedralen seien aber nicht für e<strong>in</strong>e<br />

sonntägliche Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de ge-


THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 12<br />

baut worden. Diese könnten die Kathedralen<br />

gar nicht füllen. ,Der städtische Tempel<br />

hatte nicht primär Geme<strong>in</strong>defunktion<br />

– die Geme<strong>in</strong>de blieb im öffentlichen<br />

Tempel stets anonym, nur zugelassen.’<br />

Der Adressat der Stadtkirchen sei die anonyme<br />

Stadtöffentlichkeit gewesen.<br />

Mittlerweile hätten die Museen die Tempel-�unktion<br />

e<strong>in</strong>er Stadt übernommen.<br />

Die Tempelmetapher bereitet zumal dem<br />

protestantischen Theologen nicht ger<strong>in</strong>ge<br />

Pe<strong>in</strong>, denn es ist wesentlich für die Verkündigung<br />

Jesu gewesen, dass er die Präsenz<br />

Gottes nicht an heilige Orte band.<br />

Andererseits führt aber die völlige Ver<strong>in</strong>nerlichung<br />

des Glaubens zu e<strong>in</strong>em Verlust<br />

an öffentlicher Präsenz, die gerade <strong>in</strong><br />

der Stadt unabd<strong>in</strong>gbar ist.“ (Rolf Schieder)<br />

Der etwas andere<br />

Gottesdienst<br />

Siegfried Trackl<br />

Über den Tellerrand blicken – oder: Welches<br />

Gewürz fehlt denn noch <strong>in</strong> der Suppe?<br />

Gibt es denn e<strong>in</strong> Gewürz, welches<br />

unserer „<strong>Kirchen</strong>suppe“ noch mehr Geschmack<br />

verleihen könnte? Was könnte<br />

das denn se<strong>in</strong>?<br />

Das ist für die Mitarbeiter des �eier-<br />

Abends immer wieder e<strong>in</strong>e �rage. Wie<br />

kann e<strong>in</strong> Gottesdienst so gestaltet werden,<br />

dass Besucher außerhalb kirchlicher Traditionen<br />

das Gefühl bekommen, dass es<br />

noch Salz <strong>in</strong> der Suppe gibt und sie Lust<br />

auf „Gottes Dienst“ bekommen? Wie kann<br />

der Inhalt, das heißt, die Botschaft der<br />

Versöhnung und der Liebe Gottes für jeden<br />

e<strong>in</strong>zelnen Menschen so „rübergebracht“<br />

werden, dass auch die Menschen<br />

„über dem Tellerrand“ Geschmack daran<br />

bekommen?<br />

Wir merken, welch e<strong>in</strong>e hohe Herausforderung<br />

das immer wieder ist.<br />

Der �eier-Abend hat den Untertitel: „Der<br />

etwas andere Gottesdienst“.<br />

Was heißt „etwas anders“? Diese �rage ist<br />

e<strong>in</strong> Dauerbrenner, seit es den �eier-Abend<br />

gibt. Diese �rage ist deshalb so brennend,<br />

weil Besucher zum �eier-Abend kommen,<br />

die wissen, was e<strong>in</strong> Gottesdienst ist, aber<br />

auch immer wieder Menschen kommen,<br />

die das nicht wissen, die nicht kirchlich<br />

gebunden s<strong>in</strong>d. Deshalb ist es uns wichtig,<br />

den Blick über den Tellerrand nicht<br />

zu verlieren. Wir möchten diesen Menschen<br />

Geschmack auf „Gottes Dienst“<br />

machen. D.h., dass wir versuchen, die<br />

monatlich stattf<strong>in</strong>denden �eier-Abend-<br />

Gottesdienste musikalisch so zu gestalten,<br />

dass junge Leute sich wieder f<strong>in</strong>den. Die<br />

Band besteht zum Teil aus Musikern, die<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt kirchlich assoziiert s<strong>in</strong>d<br />

und trotzdem mit ihren �ähigkeiten <strong>in</strong><br />

diesen Gottesdienst e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Das ist überhaupt e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen<br />

des �eier-Abends, dass möglichst viele<br />

sich mit ihren Begabungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

können, sei es durch die Musik, kle<strong>in</strong>e<br />

Theatere<strong>in</strong>lagen, persönlichen Berichten,<br />

bei der Bedienung der Technik, durch kreative<br />

Gestaltungselemente usw.<br />

Nach dem Gottesdienst gibt es immer e<strong>in</strong>en<br />

Imbiss <strong>in</strong> der Klosterstube und damit<br />

die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen,<br />

bzw. zu pflegen.<br />

Spannend bleibt es immer wieder, denn<br />

ohne ehrenamtliche Mitarbeiter läuft auf<br />

die Dauer nichts. Und da Studenten nicht<br />

ewig studieren, ist die �luktuation bei der<br />

Mitarbeiterschaft recht hoch. Der Vorteil<br />

dabei: Es kommen immer wieder neue<br />

Ideen dazu.<br />

So hoffen wir, dass der �eier-Abend e<strong>in</strong>en<br />

Duft auch für diejenigen verbreitet, die noch<br />

jenseits des Tellerrandes s<strong>in</strong>d und sie Geschmack<br />

auf „Gottes Dienst“ bekommen.


13 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

„Über den Tellerrand<br />

schauen“ – e<strong>in</strong>e Satire?<br />

Kar<strong>in</strong> Eisbrenner<br />

Ich habe über me<strong>in</strong>em Schreibtisch e<strong>in</strong><br />

Sammelsurium an Karten, Karikaturen,<br />

Sprüchen – welche, die mich erfreuen und<br />

welche, die mich provozieren. Bei abgedruckter<br />

weiß ich noch nicht recht, wie<br />

ich sie nehmen soll. Aber irgendwie passt<br />

sie zum Thema der ER�URTER BLÄTTER<br />

„Weitblick“ – „Über den Tellerrand schauen“.<br />

Oder wird vielleicht die Hierarchie<br />

<strong>in</strong> der Kirche – mitsamt der mittleren Ebene<br />

deutlich?<br />

Da gibt es welche, die sitzen oben oder<br />

ganz oben. Es sche<strong>in</strong>t, als hätten sie den<br />

besten Weitblick. Haben sie eigentlich<br />

auch e<strong>in</strong>en Überblick? Um ganz oben zu<br />

sitzen, braucht es Menschen, die e<strong>in</strong>en<br />

tragen und der unterste, der muss nun<br />

wirklich aufrecht stehen können. Muss<br />

Lasten über Lasten tragen und hat trotzdem<br />

nur e<strong>in</strong> sehr begrenztes Blickfeld.<br />

Dass der nun überhaupt noch so steht,<br />

grenzt an e<strong>in</strong> Wunder, aber vielleicht liegt<br />

es an der Standfestigkeit: eben mit beiden<br />

Be<strong>in</strong>en auf dem Boden der Tatsachen<br />

und nicht <strong>in</strong> der Luft hängend.<br />

Was geht mir noch durch den Kopf beim<br />

Betrachten? Also man/frau (der/die Erste)<br />

steht unten – mit beiden Be<strong>in</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de. Und da schaut man<br />

aus: nach K<strong>in</strong>dern, nach �amilien – das<br />

Blickfeld ist begrenzt; man kann sich ja<br />

auch kaum bewegen.<br />

Da s<strong>in</strong>d die f<strong>in</strong>anziellen Nöte, die festgelegten<br />

Dienste, die räumlichen und zeitlichen<br />

Zwänge – da bleibt wenig Spielraum<br />

zum Drehen und um e<strong>in</strong>e neue Sicht<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. „Es muss alles so bleiben<br />

wie es ist“ – e<strong>in</strong> Spruch, der immer wieder<br />

gehört wird – trotz der Veränderungen<br />

durch den Stellenplan. Man sieht e<strong>in</strong> paar<br />

K<strong>in</strong>der, aber wenige – e<strong>in</strong> paar �amilien.<br />

Vielleicht entdeckt man/frau noch, dass<br />

es Menschen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de gibt, die<br />

ihr Leben <strong>in</strong> der Nachfolge Christi sehen<br />

und das leben; und das nicht nur <strong>in</strong> der<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de: da gibt es die Musikschule<br />

und �reizeitangebote und den Sport<br />

und da gibt es<br />

das Muße-haben-wollen<br />

und<br />

nicht immer gehetzt<br />

werden<br />

von e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong><br />

zum nächsten.<br />

Der Zweite ist<br />

zwar nicht so<br />

sehr weit von der<br />

Realität entfernt,<br />

aber immerh<strong>in</strong><br />

….<br />

E<strong>in</strong>gequetscht<br />

zwischen den<br />

anderen hat er<br />

nun auch se<strong>in</strong>en<br />

Blickw<strong>in</strong>kel. Die<br />

Übersicht<br />

sche<strong>in</strong>t besser.<br />

Nun ist es möglich,<br />

schon mal<br />

<strong>in</strong> die Region zu<br />

schauen. Ach ja,<br />

da gibt es auch<br />

K<strong>in</strong>der – wenige<br />

– und die könnten<br />

doch mit den<br />

anderen zusammen<br />

zu e<strong>in</strong>er<br />

K<strong>in</strong>derfreizeit<br />

e<strong>in</strong>laden werden<br />

oder zu e<strong>in</strong>er<br />

K<strong>in</strong>derbibelwoche.<br />

Und – da<br />

gibt es auch<br />

noch Schulk<strong>in</strong>-


THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 14<br />

der, bei denen kirchliche Mitarbeiter oder<br />

man selbst Religionsunterricht gibt. Die<br />

passen doch hervorragend dazu. Die lädt<br />

man/frau auch noch e<strong>in</strong>. Der Unterste sagt<br />

allerd<strong>in</strong>gs: Gehören denn diese K<strong>in</strong>der<br />

überhaupt zu unserer Geme<strong>in</strong>de und welche<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d eigentlich genau aus welcher<br />

Geme<strong>in</strong>de und welche gehören nicht<br />

zu me<strong>in</strong>er und wer bezahlt eigentlich das<br />

Geld für die anderen? Ach ja, der sieht ja<br />

eben nicht weiter. Weiter sehen? Was ist<br />

das eigentlich? Vielleicht sieht genau der<br />

untere weiter?! Weil er das sieht, was der<br />

Zweite gar nicht sehen kann, da er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

andere Richtung schaut.<br />

Was macht eigentlich der Dritte?<br />

Genauso e<strong>in</strong>gequetscht hat er noch mal<br />

e<strong>in</strong>e andere Blickrichtung – e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über den Personale<strong>in</strong>satz, über �achlichkeit,<br />

über die Dienstaufsicht, über den<br />

ganzen <strong>Kirchen</strong>kreis – und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

die Ahnung über e<strong>in</strong>e Landeskirche,<br />

die gerade <strong>in</strong> die Schuhe von anderen<br />

steigt. Und da sieht er nicht nur Geme<strong>in</strong>den<br />

und Regionen, da sieht er auch klar<br />

die Zwänge – die f<strong>in</strong>anziellen an der<br />

kirchlichen Schule, die personellen, weil<br />

die ja eben der Stellenplan so beschlossen<br />

hat.<br />

Was könnte er noch sehen bzw. nicht sehen<br />

– also es ist schon schwer für ihn zu<br />

sehen, wer ihn trägt.<br />

�ür den Vierten nun ist zu m<strong>in</strong>dest der<br />

Himmel offen; er könnte durchaus also<br />

auch gut <strong>in</strong> ihn schauen. Kraft vom Himmel<br />

holen? Trotzdem ist der Blickw<strong>in</strong>kel<br />

e<strong>in</strong>geschränkt: Denn sieht er eigentlich<br />

die, die ganz unten s<strong>in</strong>d, die Außenseiter<br />

und Aussichtslosen, die Zweifelnden und<br />

Ängstlichen, die Kle<strong>in</strong>en und Schwachen,<br />

die Wehrlosen und Nichts-Mehr-Sagenden.<br />

Überdeutlich ist: Wenn der unten nicht<br />

se<strong>in</strong>e Blickrichtung ändert, können die<br />

oben auch nicht anderes sehen als eben<br />

immer nur das gleiche.<br />

„Was du siehst,<br />

ist nicht alles …“<br />

Mystische Nacht für 10- bis 13-Jährige<br />

22.9. 19-21.30 Uhr Lorenzkirche<br />

Seit dem „Meister-Eckhardt-Jahr“ f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />

ökumenischer Verantwortung jedes Jahr <strong>in</strong><br />

verschiedenen <strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong> e<strong>in</strong>e Nacht<br />

für 10- bis 13-Jährige statt. E<strong>in</strong>geladen<br />

dazu s<strong>in</strong>d alle <strong>Erfurt</strong>er <strong>in</strong> diesem Alter, die<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem sakralen Raum<br />

religiöse Dimensionen ihres Lebens suchen<br />

und kreativ sichtbar machen wollen.<br />

Die Verantwortlichen aus der katholischen<br />

und evangelischen Kirche <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

(für den <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

<strong>Erfurt</strong>: Kar<strong>in</strong> Eisbrenner, Dorothea Peukert;<br />

für das Katholische Dekanat: Anne Rademacher,<br />

Cordula Hörbe) entscheiden sich<br />

bewusst für jeweils e<strong>in</strong>e Kirche: Im Meister-Eckhardt-Jahr<br />

für die Predigerkirche,<br />

im Gedenken an Bonifatius war die Veranstaltung<br />

im Dom, im Luther-Jahr fand<br />

sie <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche statt, <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr wird es die Lorenzkirche am<br />

Anger se<strong>in</strong>. Immer tritt e<strong>in</strong>e kirchengeschichtliche<br />

oder biblische Person auf, die<br />

aus ihrem Leben und Wirken berichtet und<br />

die Teilnehmenden damit auch zu ihrem<br />

eigenen Leben führt.<br />

Der sakrale Raum bietet die Chance der<br />

Bes<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> bewusst angewandter Konzentration<br />

auf Elementares. In e<strong>in</strong>er Zeit<br />

des Lauten und Hektischen bietet dieses<br />

spezielle Angebot für die Altersgruppe<br />

e<strong>in</strong>en Pol, der verdeutlicht: „Was du<br />

siehst, ist nicht alles …“<br />

Dieses Jahr wird St. Laurentius aus se<strong>in</strong>em<br />

facettenreichen Leben erzählen und<br />

es quasi <strong>in</strong> �arben schildern. Die Teilnehmenden<br />

können mit unterschiedlichen<br />

Materialien ihr Leben <strong>in</strong> �arben ausdrücken:<br />

eigene gelebte Augenblicke, Innenbilder<br />

ihres Lebens, Momentaufnahmen,<br />

die die Gegenwart <strong>in</strong> die Zukunft rücken<br />

<strong>in</strong> der Zuversicht: Gott ist bei mir.


15 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

Unsere vertrauten<br />

Geme<strong>in</strong>degrenzen<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

Über den Tellerrand schauen …<br />

über unsere vertrauten Geme<strong>in</strong>degrenzen<br />

h<strong>in</strong>ausblicken …<br />

Es ist Sonntag Vormittag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der evangelischen<br />

<strong>Kirchen</strong> unseres Landes. Die<br />

Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de hat sich versammelt.<br />

Zielstrebig nehmen die meisten Besucher<br />

ihren gewohnten Platz e<strong>in</strong>. Ohne<br />

Mühe f<strong>in</strong>den sie im Gesangbuch das „angeschlagene“<br />

Lied, antworten <strong>in</strong> der Liturgie<br />

auf das „Kyrie eleison“ des Pfarrers<br />

mit „Herr, erbarme dich“, stehen beim<br />

Gebet, bei der Lesung des Evangeliums<br />

und beim Glaubensbekenntnis auf und<br />

setzen sich nach dem Segen, um das<br />

Schlusslied aufzuschlagen und nach dem<br />

Orgelvorspiel <strong>in</strong> den Gesang e<strong>in</strong>zustimmen.<br />

H<strong>in</strong>ten <strong>in</strong> der letzten Bankreihe sitzt e<strong>in</strong><br />

Mann. Unsicher blättert er im Gesangbuch,<br />

zögert beim Aufstehen und kann <strong>in</strong><br />

der Liturgie nicht antworten. Während der<br />

Predigt lauscht er gespannt auf die Worte<br />

des Pfarrers. Er sieht aus, als ob er für sich<br />

e<strong>in</strong>e Antwort auf etwas sucht. Schnell verschw<strong>in</strong>det<br />

er nach dem Gottesdienst<br />

wieder. Ob er gefunden hat, was er suchte?<br />

In schwierigen Lebenssituationen suchen<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von Menschen <strong>Kirchen</strong> auf, die<br />

<strong>in</strong> „guten Tagen“ nichts mit Kirche und<br />

Gott zu tun haben. Obwohl sie – würde<br />

man sie danach fragen – von sich sagen<br />

würden, dass sie nicht an Gott glauben,<br />

gibt es etwas <strong>in</strong> ihnen, das nach e<strong>in</strong>er tieferen<br />

Dimension sucht. Wenn wir mit<br />

unseren menschlichen Möglichkeiten am<br />

Ende s<strong>in</strong>d, machen wir uns auf die Suche<br />

nach etwas, von dem wir ahnen, dass es<br />

das geben könnte. „Wenn es Gott gibt,<br />

dann …“, so sagen viele und öffnen sich<br />

für e<strong>in</strong> Angebot der Kirche und des Glaubens.<br />

Wie gehen wir als „Stammchristen“ oder<br />

gar als Mitarbeiter der Kirche mit den �ragen<br />

und dem Suchen dieser Menschen<br />

um? Welche Angebote unserer Geme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d so offen, dass Außenstehende<br />

sich e<strong>in</strong>geladen und angenommen fühlen?<br />

Wie gestalten wir z.B. den Gottesdienst<br />

am Heiligabend, von dem wir wissen,<br />

dass es für e<strong>in</strong>e Reihe der Anwesenden<br />

der e<strong>in</strong>zige Gottesdienstbesuch des Jahres<br />

ist? Deuten wir den Besuch der seltenen<br />

Gäste als „re<strong>in</strong>e Teilnahme um der<br />

Tradition willen“ oder gestehen wir ihnen<br />

zu, dass sie nach e<strong>in</strong>er tieferen Bedeutung<br />

von Weihnachten fragen?<br />

Die �este unseres Lebens wie Taufe, Konfirmation,<br />

Hochzeit, Silber- und Goldene<br />

Hochzeit feiern wir Christen mit unseren<br />

Verwandten, Nachbarn und �reunden.<br />

Etliche davon gehören ke<strong>in</strong>er Kirche an.<br />

Dennoch nehmen sie mit uns geme<strong>in</strong>sam<br />

an den kirchlichen �eiern teil. Wie e<strong>in</strong>ladend<br />

und verständlich ist bei diesen Anlässen<br />

die Predigt? Gel<strong>in</strong>gt es, <strong>in</strong> dieser<br />

Predigt das Angebot des Glaubens sprachlich<br />

so zu formulieren, dass es ohne spezifische<br />

Kenntnisse des kirchlichen Wortschatzes<br />

Antworten für Suchende bietet?<br />

Zu kirchlichen �eiern im Zusammenhang<br />

mit Sterben und Tod kommen häufig<br />

Nichtchristen. Spezifische Angebote unserer<br />

Kirche, z.B. Trauergottesdienste für<br />

verstorbene �rühgeborene <strong>in</strong> den Kl<strong>in</strong>iken,<br />

die Andacht am Ewigkeitssonntag auf dem<br />

Hauptfriedhof besuchen Menschen, die<br />

unmittelbar mit dem Tod <strong>in</strong> Berührung<br />

gekommen s<strong>in</strong>d. Sie suchen Trost <strong>in</strong> ihrer<br />

schmerzvollen Lebenssituation. Bitten um<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Beerdigung durch e<strong>in</strong>en<br />

Pfarrer für e<strong>in</strong>en Menschen, der nicht<br />

(mehr) <strong>in</strong> der Kirche war, nehmen zu.<br />

An dieser Stelle frage ich uns Mitarbei-


THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 16<br />

tende im Verkündigungsdienst: Wie viel<br />

Zeit nehmen wir uns bei der Vorbereitung<br />

auf diese Gottesdienste dafür, uns auf die<br />

spezifische Situation dieser Menschen e<strong>in</strong>zulassen<br />

und uns ihren �ragen zu stellen?<br />

Wie viel Mühe machen wir uns damit,<br />

Worte und Sätze so verständlich zu formulieren,<br />

dass unsere Predigt e<strong>in</strong> Angebot<br />

des christlichen Glaubens auch für<br />

Nichtchristen werden kann? Haben wir<br />

Mut dazu, um dieser Menschen willen auf<br />

uns vertraute, altehrwürdige Teile der Liturgie<br />

situativ zu verzichten?<br />

Trauen wir uns, über den Tellerrand unserer<br />

vertrauten christlichen Geme<strong>in</strong>de zu<br />

schauen und uns für das �remde draußen<br />

zu öffnen? Es zu wagen – dar<strong>in</strong> sehe ich<br />

e<strong>in</strong>e große Chance …<br />

E<strong>in</strong> Weg mit Christus<br />

Geme<strong>in</strong>sam Fronleichnam feiern<br />

In Hochheim, dem ehemaligen kurma<strong>in</strong>zischen<br />

Küchendorf im Westen der Landeshauptstadt,<br />

s<strong>in</strong>d die meisten Christen<br />

katholisch. �ronleichnam ist für sie alljährlich<br />

e<strong>in</strong> großer �eiertag. Bis zum Jahr des<br />

Bonifatius-Gedenkens 2004 konnten ihre<br />

evangelischen Mitbürger damit nicht allzu<br />

viel anfangen. Aber das hat sich seit<br />

damals grundlegend geändert. Wie der<br />

katholische Ortspfarrer Gert Schellhorn<br />

von der Bonifatius-Geme<strong>in</strong>de erläutert,<br />

gab es bereits lange <strong>in</strong> Vorbereitung des<br />

Bonifatius-Jahres Überlegungen <strong>in</strong> den leitenden<br />

Gremien se<strong>in</strong>er Kirche, �ronleichnam<br />

<strong>in</strong> Hochheim zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Aktion mit den evangelischen Christen zu<br />

gestalten. Die Idee wurde schließlich für<br />

gut empfunden und 2004 erstmals realisiert.<br />

Hochheim ist seitdem um e<strong>in</strong>e schöne<br />

Aktion gelebter Ökumene reicher.<br />

So wurden nun auch dieses Jahr wieder<br />

zur �ronleichnamsprozession viele evangelische<br />

Christen geme<strong>in</strong>sam mit Pfarrer<br />

Ernst-Michael Gohles herzlich vor der St.<br />

Bonifatius-Kirche willkommen geheißen.<br />

Durch die geschmückten Straßen zogen<br />

dann gut 400 Christen mit Gebet, Musik,<br />

Gesang und bunten �ahnen zu den vier<br />

Altären.<br />

Pfarrer Schellhorn br<strong>in</strong>gt den ökumenischen<br />

Akzent <strong>in</strong> verständliche Worte:<br />

„Geme<strong>in</strong>sam tragen wir das Brot des Lebens,<br />

Jesus Christus <strong>in</strong> Gestalt der Hostie.<br />

Der Leib Christi gibt Leben, auch heute,<br />

da das Leben <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Phasen so<br />

bedroht sche<strong>in</strong>t. Und geme<strong>in</strong>sam tragen<br />

wird das Wort des Lebens, Jesus Christus<br />

<strong>in</strong> Gestalt des Evangeliars. Gottes Wort<br />

gibt Hoffnung, Zukunft und Orientierung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit der Ratlosigkeit und Unrast,<br />

der vielfältigen Ängste und der Selbstüberschätzung.“<br />

So liefen der katholische Pfarrer Schellhorn<br />

mit dem Allerheiligsten und der<br />

evangelische Pfarrer Gohles mit dem<br />

Evangeliar geme<strong>in</strong>sam unter dem Baldach<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>mitten der Prozession.<br />

„Die Zeiten, <strong>in</strong> denen spezifisch konfessionell<br />

geprägte �eiertage wie Karfreitag,<br />

�ronleichnam, das Reformationsfest oder<br />

der Buß- und Bettag bewusst als „�laggezeigen“<br />

gegen die andere Konfession gefeiert<br />

wurden, liegen noch nicht lange<br />

zurück. Gott sei Dank aber haben wir<br />

<strong>in</strong>nerhalb der <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong>zwischen den<br />

Reichtum der jeweiligen Tradition zu<br />

schätzen und zunehmend mite<strong>in</strong>ander zu<br />

teilen gelernt“, so Pfarrer Schellhorn ganz<br />

auch im Namen se<strong>in</strong>es evangelischen<br />

Amtsbruders Pfarrer Gohles.<br />

�ronleichnam könne als „Weg mit Christus“<br />

durch die Straßen für alle Christen<br />

e<strong>in</strong>e Anregung se<strong>in</strong>, die eigenen <strong>Kirchen</strong>türen<br />

weit zu öffnen und mit dem Evangelium<br />

<strong>in</strong> die Öffentlichkeit zu gehen. Die<br />

geme<strong>in</strong>same �ronleichnamsprozession<br />

könne zudem Anstoß se<strong>in</strong>, selbst �lagge<br />

zu zeigen. Im Alltag gebe es dazu genug<br />

Möglichkeiten.


17 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

„<strong>Evangelische</strong>s Jugendcamp<br />

2006 grenzenlos“<br />

Matthias Sengewald<br />

15.-17.9.06 Kloster Volkenroda<br />

„Landesjugendsonntag“, „Landesjugendcamp“,<br />

so hießen die bisherigen<br />

Landestreffen der evangelischen Jugendarbeit<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und Sachsen-Anhalt.<br />

Sie gehen auf e<strong>in</strong>e lange Tradition zurück,<br />

bereits die Großeltern der heutigen<br />

Jugendlichen trafen sich seit den<br />

50er Jahren auf dem Pflugensberg neben<br />

dem Landeskirchenamt <strong>in</strong> Eisenach.<br />

Auch <strong>in</strong> der Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />

Sachsen gab es solche großen Jugendtreffen,<br />

<strong>in</strong> „�erropolis“, e<strong>in</strong>em Erlebnispark<br />

im ehemaligen<br />

Tagebau und<br />

zuletzt 2005 auf<br />

Burg Lohra bei<br />

Bleicherode.<br />

Längst s<strong>in</strong>d aus<br />

den ursprünglich<br />

e<strong>in</strong>tägigen „Jugendsonntagen“<br />

Wochenend-<br />

Camps mit e<strong>in</strong>em<br />

umfangreichen<br />

Programm geworden.<br />

Sie kommen jetzt unter dem Thema<br />

„grenzenlos“ zusammen. In Volkenroda<br />

wird nun dieses Jahr erstmals das geme<strong>in</strong>same<br />

Jugendtreffen der Landesverbände<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Jugend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

und der evangelischen Jugendarbeit<br />

<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt stattf<strong>in</strong>den.<br />

Zu dieser „grenzenlosen“ �eier werden<br />

über 1500 Jugendliche erwartet.<br />

„Sche<strong>in</strong>bar grenzenlos s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten,<br />

die Jugendlichen zur Entfaltung<br />

geboten werden. Nur – wie f<strong>in</strong>de ich zu<br />

e<strong>in</strong>er Entscheidung für das eigene Le-<br />

ben? Wer b<strong>in</strong> ich? �ragen, auf die Jugendliche<br />

Antworten suchen“, so Dorothee<br />

Land, Landesjugendpfarrer<strong>in</strong> aus Magdeburg.<br />

Im Auftrag der Vorbereitungsgruppe hat<br />

sie Anregungen zu drei Themenschwerpunkten<br />

formuliert, die mit anderen methodischen<br />

und <strong>in</strong>haltlichen H<strong>in</strong>weisen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitshilfe veröffentlicht wurden;<br />

„Du bist Mensch – Wenig niedriger<br />

als Gott“; „E<strong>in</strong>e Welt – Zwischen<br />

Paradies und Abgrund“; „Glaube und<br />

Spiritualität – Sich fallen lassen und<br />

Berge versetzen“.<br />

In verschiedenen Gruppen treffen sich<br />

seit November vorigen Jahres ehrenamtliche<br />

und hauptberufliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter, um das geme<strong>in</strong>same<br />

Jugendtreffen vorzubereiten, das<br />

die bisherigen Grenzen zwischen den<br />

beteiligten Landeskirchenüberw<strong>in</strong>den<br />

wird.<br />

In Workshops, Bibelarbeiten,kreativen<br />

�oren und<br />

Marktständen werden<br />

�ragen angesprochen<br />

und diskutiert,<br />

die Jugendliche<br />

heute beschäftigen.<br />

Die Eröffnung<br />

und der Abend der Begegnung<br />

am �reitag und der Gottesdienst am<br />

Sonntag rahmen e<strong>in</strong> vielfältiges Programm<br />

e<strong>in</strong>. Und natürlich wird am Sonnabend<br />

Abend mit „Livebands und Kultur“<br />

gefeiert.<br />

„Grenzenlos, grenzenlos geliebt, von<br />

dem Gott, der alles Leben gibt. Se<strong>in</strong>e<br />

Macht und Kraft ist grenzenlos, trotzdem<br />

liebt er uns bed<strong>in</strong>gungslos.“<br />

Diese Zeile aus dem für dieses Camp<br />

von Re<strong>in</strong>hard Süpke geschriebenen Song<br />

steht für das, was die Jugendlichen vom<br />

Camp mitnehmen sollen.


THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 18<br />

„Die vielen �arben, <strong>in</strong> denen sich <strong>Evangelische</strong><br />

Jugend zeigt, werden e<strong>in</strong>en<br />

bunten Strauß des Glaubens und des oft<br />

„grenzenlosen“ Engagements von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern zeigen.<br />

„Trotz aller Schwierigkeiten, mit denen<br />

wir zu kämpfen haben, wie die �<strong>in</strong>anzkürzungen<br />

von Kirche und staatlicher<br />

�örderung, verlassen wir uns dabei auf<br />

die ‚grenzenlose Zusage’, die die Jahreslosung<br />

von 2006 gibt: ‚Gott spricht: ich<br />

lasse dich nicht fallen und verlasse dich<br />

nicht’ (Josua 1,5)“, so Ulrich Töpfer, Landesgeschäftsführer<br />

der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Jugend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.<br />

Mit dabei ist auch die <strong>Evangelische</strong> Jugend<br />

<strong>Erfurt</strong>: �ünf Jugendliche werden<br />

bereits zwei Tage vorher beim Vorcamp<br />

mit aufbauen helfen, die Samba-Gruppe<br />

von <strong>Erfurt</strong> wird zu hören se<strong>in</strong>, Jugendpfarrer<br />

Jeremias Treu arbeitet <strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong><br />

der Programm-Vorbereitungsgruppe mit,<br />

Engagement<br />

<strong>in</strong> der 3. Welt<br />

Wolfgang Musigmann<br />

Seit Jahren unterhält der <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong><br />

e<strong>in</strong>e Partnerschaft mit e<strong>in</strong>em Jugendlichen<br />

aus Afrika. Monatlich werden das<br />

Schulgeld und andere Kosten für den<br />

Schulbesuch, wie z.B. Schulkleidung und<br />

ärztliche Versorgung bezahlt. Weitere Projekte,<br />

die unterstützt werden, s<strong>in</strong>d u.a.<br />

Hilfe bei Naturkatastrophen, �erienpatenschaften,<br />

aber auch die f<strong>in</strong>anzielle Hilfe<br />

für Asylbewerber, die bei uns <strong>in</strong> Deutschland<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Unterstützung wird vom Ausschuss<br />

der Kreissynode <strong>Erfurt</strong> für �rieden, Gerechtigkeit<br />

und Bewahrung der Schöpfung<br />

koord<strong>in</strong>iert. Es handelt sich um e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en,<br />

eher im Stillen arbeitenden Aus-<br />

René Thumser hat mit Jugendlichen e<strong>in</strong><br />

Hesse-Programm erarbeitet, und zwei<br />

Bands aus dem <strong>Erfurt</strong>er Bandprojekt werden<br />

auftreten.<br />

Bis jetzt s<strong>in</strong>d 60 Teilnehmer/<strong>in</strong>nen aus<br />

<strong>Erfurt</strong> angemeldet, es können aber gern<br />

noch mehr werden. �ür jede Jugendliche<br />

und jeden Jugendlichen von 14 bis<br />

24 (oder älter) ist die Anmeldung zum<br />

<strong>Evangelische</strong>n Jugendcamp möglich.<br />

Pfarrer/<strong>in</strong>nen, Religionslehrer/<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, mit ihren<br />

Gruppen am <strong>Evangelische</strong>n Jugendcamp<br />

teilzunehmen.<br />

Anmeldung<br />

<strong>Evangelische</strong> Jugend <strong>Erfurt</strong><br />

Predigerstraße 3, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361/5660343<br />

Informationen<br />

www.evangelischesjugendcamp.de<br />

schuss, der übrigens e<strong>in</strong>e personelle Verstärkung<br />

gut gebrauchen könnte.<br />

Die Solidarität gegenüber notleidenden<br />

Regionen und Menschen dieser Welt ist<br />

möglich, da wir im <strong>Kirchen</strong>kreis e<strong>in</strong>en<br />

�onds dafür haben.<br />

Dieser �onds geht noch auf den 2%-Appell<br />

der <strong>Kirchen</strong> zurück. Er wurde zu<br />

DDR-Zeiten als �onds für die 2/3 Welt<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Dabei g<strong>in</strong>g es darum, 2% der<br />

eigenen Haushaltsmittel für Projekte <strong>in</strong><br />

der 3. Welt bereit zu stellen.<br />

Diese Herausforderung ist heute nach wie<br />

vor aktuell. Wir als <strong>Kirchen</strong>kreis <strong>Erfurt</strong> stehen<br />

<strong>in</strong> dieser Tradition und setzen Geld<br />

dafür e<strong>in</strong>.<br />

Jede <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de, kirchliche E<strong>in</strong>richtung<br />

und die Werke der Kirche – aber natürlich<br />

auch jeder e<strong>in</strong>zelne Christ – kann<br />

durch die Unterstützung von Drittweltprojekten<br />

der Not <strong>in</strong> der Welt entgegentreten<br />

und die Hilfe für Menschen <strong>in</strong> der 2/3<br />

Welt aktiv verstärken.


19 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

Entscheidend ist<br />

das S<strong>in</strong>nvolle<br />

Gerta L<strong>in</strong>k<br />

Dagmar Rosenthal schaut gar nicht erst<br />

zum „Tellerrand“, sie setzt sich aktiv e<strong>in</strong>,<br />

wo es für ihre E<strong>in</strong>richtung, das Augusta-<br />

Viktoria-Stift, s<strong>in</strong>nvoll und nützlich ist.<br />

Und was für das „Stift“ gut ist, das wirkt<br />

natürlich auch über den „Tellerrand“ weit<br />

h<strong>in</strong>aus. K<strong>in</strong>der und alte Menschen leben<br />

<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung unter e<strong>in</strong>em Dach <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>tracht und �reundlichkeit mite<strong>in</strong>ander,<br />

daran haben die Angehörigen teil, die es<br />

�reunden und weiteren Angehörigen weiter<br />

geben...<br />

Die junge �rau kann nächstes Jahr ihr<br />

20Jähriges an dieser Arbeitsstelle begehen,<br />

kennt noch die K<strong>in</strong>derkrippe und den<br />

K<strong>in</strong>dergarten als getrennt getragene E<strong>in</strong>richtungen,<br />

die nun vere<strong>in</strong>t zur Tagesstätte<br />

des Augusta-Viktoria-Stifts für K<strong>in</strong>der im<br />

Alter von 3 Monaten bis zum Ende der<br />

Grundschulzeit arbeiten und das Altenheim<br />

– heute alles im generationenübergreifenden<br />

Mite<strong>in</strong>ander.<br />

1987 hatte Dagmar Rosenthal selbst zwei<br />

kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der, 1988 waren es drei. Aber<br />

das war für sie ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>derungsgrund, die<br />

Aufgaben im Augusta-Viktoria-Stift zu<br />

übernehmen. Damals gab es noch mehrere<br />

Diakonissen im Haus, die jedoch<br />

nach und nach <strong>in</strong>s Mutterhaus nach Halle<br />

zurückgekehrt s<strong>in</strong>d. Die Atmosphäre<br />

gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Solidarität,<br />

die ihr damals den Mut stärkte,<br />

ist glücklicherweise nicht verblüht, wenn<br />

auch heute h<strong>in</strong> und wieder ihre Pflege<br />

e<strong>in</strong>es größeren Kraftaufwandes bedarf.<br />

Christliches Mite<strong>in</strong>ander ist nach wie vor<br />

die Basis für die Meisterung der fürwahr<br />

nicht e<strong>in</strong>facher gewordenen Aufgaben.<br />

Dagmar Rosenthal hat als Personalbeauftragte<br />

des Augusta-Viktoria-Stiftes die Verantwortung<br />

für 84 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter. Anfang Mai dieses Jahres hat<br />

sie sich aufgrund dr<strong>in</strong>gend notwendig<br />

gewordener personeller Veränderungen<br />

bereit erklärt, befristet auch die Heimleitung<br />

mit zu übernehmen. Bis 30. September<br />

ist sie mit dieser anspruchsvollen<br />

Doppelfunktion betraut. Beruhigend für<br />

sie ist, dass ab 1. Oktober die komb<strong>in</strong>ierte<br />

Stelle des Geschäftsführers und Heimleiters<br />

dann neu besetzt wird, und sie wird<br />

<strong>in</strong>takte Verhältnisse übergeben, dafür setzt<br />

sie sich Tag für Tag e<strong>in</strong>. Das ist ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Sache, gibt sie zu, denn mit Stellenkürzungen<br />

und Neustrukturierungen <strong>in</strong><br />

der Leitung ist die E<strong>in</strong>richtung mit rund<br />

200 K<strong>in</strong>dern und 85 alten Menschen dennoch<br />

immer e<strong>in</strong> Unternehmen, das<br />

gleichermaßen christlich-ethischen und<br />

wirtschaftlichen Kriterien gerecht werden<br />

will.<br />

Dagmar Rosenthal hat mit ihrer Verwaltungsausbildung<br />

natürlich die perfekte<br />

fachliche Voraussetzung. Jetzt richtete sie<br />

ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf das<br />

„Gegengewicht“, wie sie es formuliert: Sie<br />

absolvierte e<strong>in</strong>e Ausbildung als Diakon<strong>in</strong>.<br />

Es ist ihr wichtig, das geistliche Leben im<br />

Alltag der E<strong>in</strong>richtung zu erhalten, es<br />

immer wieder mit Impulsen zu versehen,<br />

damit die Menschen wahrnehmen, dass<br />

sie im Augusta-Viktoria-Stift s<strong>in</strong>d und nicht


THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND 20<br />

irgendwo. Sowohl Mitarbeitende als auch<br />

Klientel nehmen dieses Spezifikum dankbar<br />

wahr, das zeigen immer wieder die<br />

Erfahrungen.<br />

„Man kann die Mitarbeiter motivieren“,<br />

sagt sie, „auch wenn sie nicht gläubig<br />

s<strong>in</strong>d“. E<strong>in</strong>e praktische Prüfung im �ach<br />

Religionspädagogik, die Dagmar Rosenthal<br />

für e<strong>in</strong>en Kreis von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

zu e<strong>in</strong>em biblischen Thema durchgeführt<br />

hat, fand viel Anerkennung im Team der<br />

E<strong>in</strong>richtung. Und die Aussegnung e<strong>in</strong>er<br />

verstorbenen Heimbewohner<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>es<br />

verstorbenen Heimbewohners ist den<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern e<strong>in</strong><br />

wichtiges Stück Leben geworden. Schwester<br />

Christa hat daran großen Anteil.<br />

Wohl nicht zuletzt ihrem Beispiel folgend,<br />

hat Dagmar Rosenthal berufsbegleitend<br />

die umfangreiche Ausbildung zur Diakon<strong>in</strong><br />

im <strong>Evangelische</strong>n Johannes-Stift Berl<strong>in</strong>-Spandau<br />

auf sich genommen und vor<br />

kurzem erfolgreich beendet. Ihre E<strong>in</strong>segnung<br />

wird am 17. September 2006 im<br />

Johannes-Stift <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Spandau stattf<strong>in</strong>den.<br />

Natürlich ist solch starkes berufliches<br />

Sieben Erfolgsrezepte guter<br />

Menschenführung<br />

Das Hirtenpr<strong>in</strong>zip von Kev<strong>in</strong> Leman<br />

und William Pentak<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

Wer greift nicht gern zu e<strong>in</strong>em Buch, das<br />

den Erfolg verspricht? Es steckt voller kle<strong>in</strong>er<br />

Erfolgsgeschichten cleveren Hirtentums,<br />

die locker zu lesen s<strong>in</strong>d. Dazu ist mir selber<br />

noch e<strong>in</strong>e unverdaute Episode aus den 70er<br />

Jahren e<strong>in</strong>gefallen. Damals weideten noch<br />

Schafherden, wo sich bald die Plattenbaustadt<br />

Leipzig-Grünau ausbreiten sollte. Aber<br />

e<strong>in</strong>en Pfarrer für die künftige Geme<strong>in</strong>de gab<br />

es bereits, und sogar Hauskreise Umzugswilliger,<br />

die darum stritten, wie es werden<br />

Engagement nicht abzugrenzen vom Privatleben,<br />

natürlich geht das auch ihre �amilie<br />

etwas an. Ihr Mann und ihre drei<br />

erwachsenen K<strong>in</strong>der (22, 21 und 18 Jahre<br />

alt) erweisen sich immer wieder als kreative<br />

Mitstreiter, ergänzen ihre Bemühungen<br />

und ermutigen sie.<br />

Dafür ist sie sehr dankbar. Und sie ist auch<br />

sehr dankbar für die gute Unterstützung<br />

durch Schwester Christa, die e<strong>in</strong>zige Diakonisse,<br />

die heute noch im Augusta-Viktoria-Stift<br />

ist. Insgesamt, so sagt sie, hat<br />

das ganze Team mit Verständnis und Aufgeschlossenheit<br />

für die schöpferische Atmosphäre<br />

gesorgt. Und ihre �reude auf<br />

den „neuen Mann“ Thomas Dewor (�oto)<br />

ab 1.10.06 an der<br />

Spitze des Augusta-Viktoria-Stiftes<br />

schließt die Gewissheit<br />

e<strong>in</strong>, nach<br />

besten Kräften<br />

mitgeholfen zu<br />

haben, ihm e<strong>in</strong>en<br />

guten Start zu bereiten.<br />

sollte. Da sprach der resolute Pastor �ritzsche<br />

zu se<strong>in</strong>en Schäfchen: „Alles ist ganz e<strong>in</strong>fach.<br />

Ich halte <strong>in</strong> Lübschena acht Schafe.<br />

Wenn ich mir das Treiben auf der Wiese anschaue,<br />

weiß ich, was <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de los<br />

ist, und was ich zu tun habe.“ Aber ich dachte:<br />

Lieber Gott, das soll moderner Geme<strong>in</strong>deaufbau<br />

se<strong>in</strong>?<br />

Dreißig Jahre später holt mich der neueste<br />

Schrei aus dem Gütersloher Verlagshaus<br />

wieder e<strong>in</strong>: das etwas andere Managementbuch<br />

von Kev<strong>in</strong> Leman und William Pentak.<br />

Die ersten Seiten handeln gut amerikanisch<br />

von schicksalhaften E<strong>in</strong>weihungen, aus denen<br />

heraus diese Anleitung für „tatsächlich<br />

außergewöhnliche und erfolgreiche �ührungspersönlichkeiten“<br />

entstehen konnte.<br />

Theodor McBride, als „oberster Chef von<br />

General Technologies“ nichts weniger als


21 THEMA: BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

„der angesehenste �irmenleiter Amerikas“,<br />

hatte nämlich se<strong>in</strong>erzeit den vorurteilslosen<br />

Jungreporter (Pentak) auserkoren, ihm die<br />

„sieben wichtigsten Grundsätze des Managments“<br />

zu enthüllen. McBride wiederum<br />

hatte sie ebenfalls <strong>in</strong> jungem Alter empfangen,<br />

und zwar „vom größten Mann“, den er<br />

„je kennen gelernt“ hatte.<br />

Denn solche Pr<strong>in</strong>zipien wirken „bei jedem,<br />

der sie kennt und anwendet. Ganz gleich,<br />

ob Sie Verkaufsmanager für e<strong>in</strong>en Giganten<br />

der Pharma<strong>in</strong>dustrie s<strong>in</strong>d, Manager e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en �ast-�ood-Kette oder Leiter e<strong>in</strong>er<br />

Sonntagsschule.“<br />

Natürlich sollte man nie ausschließen, doch<br />

noch auf den Ste<strong>in</strong> der Weisen zu stoßen.<br />

Aber mich schreckt der Gedanke, unsere<br />

K<strong>in</strong>dergottesdiensttante könnte dieselben<br />

<strong>in</strong>differenten Techniken genutzt haben, wie<br />

sie bei �ast-�ood und den Pharmagiganten<br />

üblich se<strong>in</strong> sollen.<br />

Ist es dem Erfolg egal, worum es geht? Im<br />

Verlags<strong>in</strong>terview erzählt Pfarrer Pentak, er<br />

habe e<strong>in</strong> betriebswirtschaftliches Zusatzstudium<br />

an der Universität von Texas absolviert<br />

und sei mit dem Sem<strong>in</strong>ar für Personalführung<br />

ziemlich unzufrieden gewesen. Da<br />

wurde ihm plötzlich „klar, dass sich die Geschäftswelt<br />

e<strong>in</strong>es sehr gewichtigen Bildes<br />

nicht bewusst ist, nämlich der Metapher vom<br />

Schafhirten oder der e<strong>in</strong>es Servant Leader’.“<br />

Leitung als Dienst an der Gruppe – ob im<br />

betrieblichen Teamwork oder <strong>in</strong> gruppenorientierter<br />

Geme<strong>in</strong>dearbeit – ist seit langem<br />

geläufig. Pastor heißt bekanntlich Hirte, nicht<br />

Priester und nicht Produktmanager. Kirchliche<br />

�ührungsrollen protestantisch zu gestalten,<br />

bedeutet nichts anderes, als sie selbstbewusst<br />

und demütig als Dienst an Menschen<br />

und Evangelium anzunehmen und zu<br />

begrenzen.<br />

Das mag <strong>in</strong> der Wirtschaft durchaus anders<br />

se<strong>in</strong>. Pentak blickt auf 22 Jahre „als erfolgreicher<br />

Berater und Sanierer wenig ertragreicher<br />

�irmen“ zurück. Auch der Weltkonzern<br />

Enron hatte ihn „als ersten Geistlichen“<br />

engagiert, aber der Konkurs kam trotzdem.<br />

Pentak glaubt zudem, „dass Gott mir die Idee<br />

für das Buch e<strong>in</strong>gegeben hat, denn<br />

schließlich kam sie völlig unerwartet.“<br />

Schließlich hat er noch e<strong>in</strong>en Co-Autoren zu<br />

Seite: Dr. Kev<strong>in</strong> Leman, „e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational<br />

bekannter Psychologe, Wirtschaftsberater,<br />

preisgekrönter Autor und Referent“.<br />

Wie dem auch alles sei, die Vorschusslorbeeren<br />

der Selbstvermarktung machen skeptisch.<br />

Was ist Sache? Die flockigen Siegertyp-Stories,<br />

<strong>in</strong> denen die Botschaft der Erfolgsmenschen<br />

verpackt ist und die sämtliche<br />

Schäferei-Metaphern von Herdentrieb<br />

bis Mutterschaf, Stecken, Stab und frischen<br />

Weiden ausreizen, s<strong>in</strong>d penetrant. Seitenblicke<br />

auf Volkswagen-Affäre und andere Skandale<br />

aus der Wirtschaftswelt s<strong>in</strong>d gewollt.<br />

Auf den letzten drei Seiten (141-143) s<strong>in</strong>d<br />

die sieben „Grundsätze der Kunst des Hirten“<br />

fasslich zusammen gestellt. Wer zu leiten<br />

hat, wird sie zwar besser nicht im Büro<br />

aufhängen aber vielleicht <strong>in</strong> den Kalender<br />

kleben – zum Schmunzeln oder Kopfschütteln.<br />

Als Kostprobe Punkt „2. Entdecke das<br />

�ormat de<strong>in</strong>er Schafe: Entscheidend ist, welche<br />

Art von Schafen du dir aussuchst. Das<br />

erleichtert oder erschwert das Management<br />

de<strong>in</strong>er Herde. �ang mit gesunden Schafen<br />

an, sonst erbst du die Probleme anderer Leute.<br />

Sieh dir bei jedem Schaf �olgendes genau<br />

an: Stärken, Herz, E<strong>in</strong>stellung, Charakter,<br />

Erfahrungen. Das hilft zu gewährleisten,<br />

dass du die f<strong>in</strong>dest, die bei dir <strong>in</strong> der richtigen<br />

Hürde s<strong>in</strong>d.“ Und so fort.<br />

Ach je<strong>in</strong>, wer’s mag. Ist wieder die Zeit direktiver<br />

Rezepte gekommen? Die nassforsche<br />

Erfolgsorientierung, die mir schon bei Autoverkäufern<br />

wenig sachdienlich ersche<strong>in</strong>t, ist<br />

mehr als problematisch. Vor den Nebenwirkungen<br />

e<strong>in</strong>er betriebsförmigen Übertragung<br />

auf kirchliche Handlungsfelder muss gewarnt<br />

werden. Die letzten Sätze s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong><br />

schwacher Trost: „Du musst jeden Tag entscheiden,<br />

wer den Preis für de<strong>in</strong>e �ührung<br />

zahlt: du oder de<strong>in</strong>e Leute. Vor allem anderen<br />

habe e<strong>in</strong> Herz für de<strong>in</strong>e Schafe.“ Ach<br />

mäh.


THEATERGOTTESDIENST 22<br />

Karfreitagszauber<br />

über Richard Wagners Parsifal<br />

Der Theater-Gottesdienst nach der Premiere<br />

der Oper „Parsifal“ von Richard<br />

Wagner im Theater <strong>Erfurt</strong> fand statt am<br />

Sonntag, dem 7. Mai 2006 um 11.15 Uhr<br />

<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger. Die<br />

Predigt hielt Prov<strong>in</strong>zialpfarrer Dr. sc. Gerhard<br />

Begrich, Rektor des Pastoralkollegs<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />

Sachsen.<br />

Was ist über Richard Wagner zu sagen?<br />

Er ist geboren, ist gestorben, hat gelebt.<br />

Das muss uns zur Biographie genügen.<br />

Wir halten uns an den Text. Wir haben<br />

das Werk. Das legen wir aus, nicht, was<br />

R. (so nennt immer Cosima ihn, den Meister,<br />

<strong>in</strong> ihren Tagebüchern!) geme<strong>in</strong>t hat.<br />

So wird (und ist) jede Auslegung e<strong>in</strong> Wagnis:<br />

das Ungesagte zu sagen – e<strong>in</strong> Versuch...<br />

Es gibt diese Augenblicke, <strong>in</strong> denen des<br />

�rühl<strong>in</strong>gs Blütensegen die Welt verändert,<br />

dass die Erde aufstrahlt <strong>in</strong> der Schöpfungs<br />

ursprünglicher Schönheit. So, als wäre<br />

Gott gerade vorbeigegangen und hätte<br />

Spuren Se<strong>in</strong>er Herrlichkeit überall zum<br />

Strahlen gebracht. Hier und jetzt gilt<br />

wieder Se<strong>in</strong> Wort: Siehe, es ist sehr schön.<br />

Damit ist die Schöpfung geme<strong>in</strong>t, von der<br />

wir vieles zu sagen wissen, nur das e<strong>in</strong>e<br />

nicht, dass sie gut sei. Ne<strong>in</strong>, diese Welt<br />

ist nicht gut, sie ist auch nicht die beste<br />

aller möglichen, dies zu glauben, ist uns<br />

längst zerschlagen. Aber geblieben ist ihre<br />

Schönheit, h<strong>in</strong> und wieder zu schauen...<br />

Die Erde hat sich schön gemacht, wie e<strong>in</strong>e<br />

geschmückte Braut, IHN zu empfangen.<br />

Heute. Damals.<br />

Parsifal bes<strong>in</strong>gt diesen Augenblick so:<br />

„Wie dünkt mich doch die Aue heut so<br />

schön! –<br />

Wohl traf ich Wunderblumen an,<br />

die bis zum Haupte mich umrankten;<br />

doch sah ich nie so mild und zart<br />

die Halme, Blüten und Blumen,<br />

noch duftet’ all so k<strong>in</strong>disch hold<br />

und sprach so lieblich traut zu mir.“<br />

Voll Verzückung betrachtet Parsifal die<br />

Welt...<br />

und Gurnemanz deutet diesen Tag:<br />

„Das ist Karfreitagszauber, Herr!“<br />

Woraufh<strong>in</strong> Parsifal entsetzt ist:<br />

„O wehe des höchsten Schmerzentages!<br />

Da sollte, wähn ich, was da blüht,<br />

was atmet, lebt und wieder lebt<br />

nur trauern, ach, und we<strong>in</strong>en!“<br />

Nun erwidert Gurnemanz:<br />

„Du siehst, das ist nicht so.“<br />

Und dann folgt e<strong>in</strong>e Musik voller Vergebung,<br />

Trost und Sehnsucht. Der Zauber<br />

liegt <strong>in</strong> den Tönen: auf e<strong>in</strong>em Ton liegt<br />

die ganze Welt, <strong>in</strong> ihm kehrt die Schönheit<br />

Gottes zurück: das ist Musik aus dem<br />

verlorenen Paradies – und führt zu Gott<br />

zurück.<br />

Überhaupt: Nur von der Musik her ist der<br />

Text zu <strong>in</strong>terpretieren. Wer das vergisst,<br />

macht alles falsch.... Doch was s<strong>in</strong>gt<br />

Gurnemanz?<br />

„Des Sünders Reuetränen s<strong>in</strong>d es,<br />

die heut mit heil’gem Tau<br />

beträufen �lur und Au:<br />

der ließ sie so gedeihen.<br />

Nun freut sich alle Kreatur<br />

auf des Erlösers holder Spur,<br />

will ihr Gebet ihm weihen.<br />

Ihn selbst am Kreuz kann sie nicht erschauen:<br />

da blickt sie zum erlösten Menschen auf;<br />

der fühlt sich frei von Sündenlast und<br />

Grauen,<br />

durch Gottes Liebesopfer re<strong>in</strong> und heil.<br />

Das merkt nun Halm und Blume auf den<br />

Auen,<br />

dass heut des Menschen �uß sie nicht<br />

zertritt,<br />

doch wohl, wie Gott mit himmlischer


23 THEATERGOTTESDIENST<br />

Geduld<br />

sich se<strong>in</strong> erbarmt’ und für ihn litt,<br />

der Mensch auch heut <strong>in</strong> frommer Huld<br />

sich schont mit sanftem Schritt.<br />

Das dankt dann alle Kreatur,<br />

was all da blüht und bald erstirbt,<br />

da die entsündigte Natur<br />

heut ihren Unschuldstag erwirbt.“<br />

Die Musik adelt auch diesen Text, so dass<br />

man versteht.<br />

Haben wir recht gehört? Karfreitag verzaubert<br />

die Welt?!<br />

Richard Wagner kündet, was heutiger (?)<br />

Theologie entfallen sche<strong>in</strong>t: Das Kreuz<br />

erlöst die Welt, der Kosmos, die Schöpfung,<br />

und <strong>in</strong> und mit ihr der Mensch, s<strong>in</strong>d<br />

erlöst durch jenes Johanneische: Es ist<br />

vollbracht! Und Jesus Christus ist der Welt<br />

Erlöser: „Also hat Gott die Welt geliebt,<br />

dass er Se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>geborenen Sohn gab!“<br />

Es geht um Se<strong>in</strong>e Schöpfung. Wir s<strong>in</strong>d nur<br />

Gäste. Die Erde bleibt des Herrn!<br />

Darum soll der Mensch über die Erde gehen<br />

zart und vorsichtig, mit sanftem<br />

Schritt, um nur ja nichts zu zertreten. Die<br />

Schuhe ausziehen, wie e<strong>in</strong>st Mose, denn<br />

überall ist Gottes „Heiliges Land!. Gott<br />

liebt Sandalen und ke<strong>in</strong>e Stiefel der Soldaten,<br />

die werden im �euer verbrannt...<br />

So kündet es schon Jesaja (9,4)! Der Karfreitagszauber<br />

br<strong>in</strong>gt der Welt und uns<br />

Se<strong>in</strong>en himmlischen �rieden zurück!<br />

Wenigstens <strong>in</strong> der Musik. Augenblicke<br />

höchster Glückseligkeit...<br />

Parsifal küsst ganz zart die „verlorene<br />

Kundry“ und die Musik kündet Vergebung<br />

und Gnade. Dann hört man Glockengeläut.<br />

So hat es Wagner vermerkt. Und e<strong>in</strong>e gute<br />

Regie wird daran erkannt. Nur versagen<br />

hier verständnislos die meisten... Die Glocken<br />

des Karfreitags bewahren die Humanität<br />

und er<strong>in</strong>nern die Erlösung.<br />

�aust wird gerettet durch die Osterglocken<br />

und den Gesang von der Auferstehung:<br />

das ist Goethes Entwurf von Hoffnung.<br />

Wagner ent-deckt den Karfreitag wieder,<br />

von Mart<strong>in</strong> Luther gepredigt, von Lucas<br />

Cranach gemalt: Die Welt ist gerettet<br />

durch Christi Blut.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wird nur e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />

(auch die Kirche!), die um ihre Sünde und<br />

Schuld weiß, diese Botschaft hören...<br />

Hören wir sie?<br />

Sehen wir auch den Schluss?<br />

Der Vorhang fällt, aber der Gral bleibt<br />

offen und bewirkt den S<strong>in</strong>n der hier versammelten<br />

Ritterschaft. Denn wozu s<strong>in</strong>d<br />

diese Templer, deren König nun Parzifal<br />

ist, berufen: zum Gebet und Tun des Gerechten.<br />

Das ist der offene Schluss dieses Werkes,<br />

der sich täglich ereignen muss. Die Welt<br />

wartet darauf. Wer Parsifal aufführt, muss<br />

Lohengr<strong>in</strong> spielen...<br />

Wir bedürfen (also) der Oper.<br />

Vorankündigung<br />

THEATERGOTTESDIENST 9<br />

Der Mond, Oper von Carl Orff<br />

Vier Burschen stehlen den Mond nach<br />

dem gleichnamigen Märchen der Brüder<br />

Grimm.<br />

Nachdenken über die Vergeblichkeit des<br />

Menschen, die Weltordnung zu stören.<br />

Sonntag, 20.8.06, 11.15 Uhr<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

THEATERGOTTESDIENST 10<br />

Uraufführung WUT, Oper<br />

Andrea Lorenzo Scartazz<strong>in</strong>i<br />

Liebe und Leere, der Traum vom grenzenlosen<br />

Glück und das H<strong>in</strong>ausgeworfense<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> die tiefste Vernichtung der Welt, die<br />

Zeitenwende markiert das Ende des Mittelalters<br />

und den Anfang der Neuzeit.<br />

Pedro, Pr<strong>in</strong>z von Portugal, Inês de Castro,<br />

se<strong>in</strong>e heimliche Geliebte, und König Alfons<br />

IV., der König, bilden die historische<br />

und literarische Opernvorlage.<br />

Sonntag, 17.9.06, 11.15 Uhr<br />

Kaufmannskirche am Anger


SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />

Andreaskirche Andreasstraße<br />

So, feiertags 10 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erstraße<br />

Sa 18 Uhr Abendgebet mit<br />

Begrüßung des Sonntags<br />

So 9.30 Uhr mA<br />

Gustav-Adolf-Kirche S<strong>in</strong>gerstr. 1<br />

So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />

(3.9. Schulanfangs-GD)<br />

So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

So 10 Uhr (außer 20.8.,17.9.)<br />

Melanchthon-GZ Ludolfweg<br />

So 10 Uhr: 20.8.;<br />

10.9. Schulanfangs-GD, 17.9.<br />

Lukaskirche Stadtweg 64<br />

So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />

Lutherkirche, Magdeburger Allee<br />

So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />

So 9.30 Uhr ab 16. des Monats<br />

(nicht am letzten So)<br />

17.9. Taufgedächtnis-GD<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche Hans-Sailer-Straße<br />

So 9.30 Uhr 1.-15. des Monats;<br />

(3.9. Schulanfangs-GD)<br />

11 Uhr ab 16. des Monats (nicht<br />

am letzten So)<br />

Sa 18 Uhr Wochenschlussandacht<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

Hammerweg 4a<br />

So 11 Uhr 27.8.; 24.9.<br />

Predigerkirche<br />

Meister-Eckehart-Straße<br />

So 10 Uhr<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

So 9.30 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Wilhelm-Busch-Straße<br />

Sa 17 Uhr 5., 19.8.; 2., 16.9.<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 130<br />

So 14 Uhr, �r 17 Uhr Christen aus<br />

der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />

Thomaskirche Schillerstraße<br />

So 10 Uhr<br />

Alach St. Ulrich<br />

So 13 Uhr 20.8.<br />

So 14 Uhr 3.9.<br />

Sa 14 Uhr Trauung 9.9.<br />

Andisleben St. Peter und Paul<br />

So 9.30 Uhr 13., 27.8.; 3., 10., 24.9.<br />

Sa 9.30 Uhr 5.8.<br />

B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />

So 14 Uhr 6., 20.8.;<br />

Sa 14 Uhr Jubelkonfirmation 2.9.<br />

So 18 Uhr 9.9.<br />

Bischleben Benignuskirche<br />

So 10.30 Uhr 6.8.; 3.9.<br />

So14 Uhr 20.8.; 1.10. Erntedank<br />

So 17 Uhr 27.8. Pfarrgartenfest<br />

Do 20 Uhr 31.8. �riedensfeuer auf<br />

der Burg <strong>in</strong> Möbisburg<br />

So 11 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 17.9. <strong>in</strong><br />

Möbisburg<br />

Büßleben Petrikirche<br />

So 9.15 Uhr 10.9. Schulanfangs-<br />

GD mit Taufe<br />

So 14 Uhr 17.9. Eiserne Konfi<br />

Dachwig Petrikirche<br />

So 9 Uhr 27.8.; 10.9.<br />

(Schulanfängergottesdienst)<br />

So 10.30 Uhr 24.9.<br />

Sa 17 Uhr 12.8.<br />

Elxleben Michaeliskirche<br />

So 9 Uhr 6.8.; 24.9.(Kirmse);<br />

So 10.30 Uhr 20.8.; 17.9.<br />

So 14 Uhr Diakoniesonntag 3.9.<br />

Ermstedt Andreaskirche<br />

So 13 Uhr 13.8.; 24.9.<br />

So 9.30 Uhr Kirmes-GD 3.9.<br />

Frienstedt St. Laurentius<br />

So 14 Uhr 13.8.;<br />

So 14.30 Uhr Kirmes-GD 17.9.<br />

Gebesee Laurentiuskirche<br />

jeden So 10.45 Uhr (außer 20.8.)<br />

Gispersleben Kilianikirche<br />

So 9.30 Uhr 6., 20.8.; 3.,17.9.<br />

Gispersleben Vitikirche<br />

So 9.30 Uhr 13., 27.8.; 10., 24.9.;<br />

1.10 Erntedank<br />

Gottstedt St. Georg<br />

So 13 Uhr 6.8.<br />

So 9.30 Uhr 17.9.<br />

Hochheim Johanneskirche<br />

So 9.30 Uhr 6., 20.8.; 24.9.;<br />

So 9.30 Uhr 3.9. ökumenischer<br />

Kirmesgottesdienst im �estzelt<br />

Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />

So 9.30 Uhr 6.8.;<br />

So 14 Uhr 10.9.<br />

Kühnhausen Porta Coeli-Kirche<br />

So 10.45 Uhr 13.8.; 10., 24.9.;<br />

1.10. Erntedank<br />

So 14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 27.8.<br />

Marbach St. Gotthardtkirche<br />

So 14.30 Uhr 6.8. (Taufe); 20.8.;<br />

10.9. Schulanfang, Geme<strong>in</strong>defest<br />

So 24.9. bitte Aushang beachten<br />

Möbisburg Dionysiuskirche<br />

Sa 18 Uhr 5.8.; 2.9.<br />

So 10.30 Uhr 20.8.;<br />

1.10. Erntedank<br />

So 17 Uhr 27.8. Pfarrgartenfest <strong>in</strong><br />

Bischleben<br />

Do 20 Uhr 31.8. �riedensfeuer auf<br />

der Burg<br />

So 11 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 17.9.<br />

Nottleben St. Peter und Paul<br />

So 10.30 Uhr 6.8.;<br />

Do 18 Uhr 29.9. Kirmes-GD<br />

Rhoda Kirche zum Guten Hirten<br />

So 9 Uhr 6.8.; 3.9.;<br />

1.10. Erntedank<br />

Sa 18 Uhr 20.8.<br />

So 17 Uhr 27.8. Pfarrgartenfest <strong>in</strong><br />

Bischleben<br />

Do 20 Uhr 31.8. �riedensfeuer auf<br />

der Burg <strong>in</strong> Möbisburg<br />

So 11 Uhr Geme<strong>in</strong>defest 17.9. <strong>in</strong><br />

Möbisburg<br />

R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />

So 9.30 Uhr 6., 20.8.; 10., 17.9.<br />

Sa 18 Uhr 2.9.<br />

Salomonsborn Dionysiuskirche<br />

So 14.30 Uhr 13.8.;<br />

So 10 Uhr 3.9.<br />

Schmira Nikolauskirche<br />

So 11 Uhr 20.8.<br />

Sa 14 Uhr 2.9. Taufgottesdienst<br />

Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />

So 10.30 Uhr 27.8.;<br />

10.9. Schulanfangs-GD; 24.9.<br />

Sa 18 Uhr 12.8.<br />

Sa 18 Uhr 26.8.; 23.9. GD der<br />

katholischen St. Antoniusgeme<strong>in</strong>de<br />

Gispersleben<br />

Walschleben Cruciskirche<br />

So 9 Uhr 17., 24.9.<br />

So 10.30 Uhr 6., 20.8.<br />

Sa 11.30 Uhr 2.9.<br />

(Schulanfängergottesdienst)<br />

W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Michaeliskirche<br />

im August herzliche E<strong>in</strong>ladung zu<br />

den GD <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>-Südost<br />

So 10.30 Uhr 3.9.;<br />

10.9. Schulanfangs-GD; 17.9.;<br />

24.9. �estgottesdienst zur Kirchweih<br />

im �estzelt<br />

Witterda Gustav-Adolf-Kapelle<br />

So 9 Uhr 20.8.<br />

So 14 Uhr 10.9. Kapellenfest<br />

Zimmernsupra St. Jacobus<br />

So 9.30 Uhr 13.8.;<br />

So 13 Uhr 3.9.;<br />

So 14 Uhr 24.9.<br />

Kl<strong>in</strong>ikumkapelle Hauptgebäude<br />

So 9.30 Uhr<br />

Kl<strong>in</strong>ikum Zentrum für Geriatrie<br />

So 10.45 Uhr<br />

Die Gottesdienstzeiten für<br />

folgende Geme<strong>in</strong>den entnehmen<br />

Sie bitte den Aushängen<br />

Kirchspiel Egstedt (Bechstedt<br />

Wagd, Egstedt, Kirchheim,<br />

Waltersleben und Wern<strong>in</strong>gsleben)


25 INTERKULTURELLE WOCHE 22.9. – 1.10.2006<br />

„Mite<strong>in</strong>ander leben –<br />

vone<strong>in</strong>ander lernen“<br />

22.9. Konzert<br />

Das blaue E<strong>in</strong>horn, Dresden<br />

19.30 Uhr Michaeliskirche<br />

23.9. Eröffnung der Interkulturellen<br />

Woche 2006<br />

Zentrale Veranstaltung des Landes<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

10-13 Uhr Rathaus �estsaal<br />

In Kooperation Ausländerbeauftragter<br />

beim TMS�G, Büro der<br />

Ausländerbeauftragten, Katholisches<br />

�orum, <strong>Evangelische</strong> Akademie<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

25.9. „Bolivianischer Sozialismus?<br />

Die aktuellen Entwicklungen <strong>in</strong><br />

Bolivien“<br />

Vortrag und �ilm zum Thema<br />

20.30 Uhr Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit dem Biko e.V./<br />

Bildungskollektiv und der Rosa<br />

Luxemburg Stiftung Thür<strong>in</strong>gen)<br />

26.9. Tag der Integration<br />

Informationen, Veranstaltungen, Spiele<br />

und Workshops zum Thema Integration<br />

mit den Vere<strong>in</strong>en im ZIM<br />

10-22 Uhr Zentrum für Integration und<br />

Migration, Rosa-Luxemburg-Straße 50<br />

27.9. Kunterbuntes K<strong>in</strong>derfest<br />

15.30 Uhr Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße<br />

27.9. Internationaler Tanzabend<br />

20 Uhr Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße<br />

28.9. „Jüdische Zeitreise“<br />

von und mit Dany Bober<br />

anschließend Diskussion zum Thema:<br />

„Juden heute <strong>in</strong> Deutschland“<br />

E<strong>in</strong>e Veranstaltung der �riedrich –<br />

Naumann-Stiftung <strong>in</strong><br />

Kooperation mit der<br />

Ausländerbeauftragten der Stadt <strong>Erfurt</strong><br />

19 Uhr Michaeliskirche<br />

28.9. Dokumentarfilm und Gespräch<br />

„No lager nowhere“<br />

20.30 Uhr Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit dem Biko e.V./<br />

Bildungskollektiv und dem<br />

Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen (BWT) und<br />

mit Unterstützung durch den<br />

kirchlichen Entwicklungsdienst der<br />

<strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen)<br />

28.9. „MULTIPLE ONE“<br />

Multicultural Oral Performance<br />

by Spr<strong>in</strong>gboard-Teacher Azubuike<br />

Er<strong>in</strong>ugha, Nigeria, with LK Englisch<br />

Ludwig-Erhard-Schule, <strong>Erfurt</strong><br />

19 Uhr Johannes-Lang-Haus,<br />

Allerheiligenstraße 10<br />

29.9. „Wir leben hier“<br />

Integrationskursteilnehmer stellen sich<br />

und ihr Land vor<br />

Büro für ausländische MitbürgerInnen<br />

des <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

10 Uhr Hans-Sailer-Straße 57<br />

30.9. Tag der offenen Tür<br />

im Buddhistischen Zentrum <strong>Erfurt</strong><br />

Norbu Choel<strong>in</strong>g<br />

Videovorführungen, Meditation,<br />

Tibetischer Yoga<br />

13 – 19 Uhr Stauffenbergallee 32<br />

30.9. „Alf Leyla wa Leyla“<br />

Benefizveranstaltung des Orientalischen<br />

Kultur- und Tanzsportvere<strong>in</strong>s <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

19 Uhr Johannes-Lang-Haus,<br />

Allerheiligenstraße 9/10<br />

E<strong>in</strong>tritt 15 EUR<br />

30.9. Afrikanischer Abend<br />

mit Livemusik (Trommeln)<br />

19 Uhr Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit dem ADKV<br />

(Afrikanisch-Deutscher Vere<strong>in</strong> für Kultur<br />

und Bildung e.V.)<br />

E<strong>in</strong>tritt 3 EUR


INTERKULTURELLE WOCHE 22.9. – 1.10.2006 26<br />

„Menschen, die ihren Ort fanden“<br />

Die Ausstellung zeigt den Mut und die<br />

Konsequenz von Menschen, sich auf<br />

den �riedensweg zu begeben<br />

2.-30.9. August<strong>in</strong>erkirche<br />

In Kooperation Aktionskreis für �rieden<br />

e.V., �riedensmuseum der evangelischen<br />

Kirche Berl<strong>in</strong>/ Brandenburg, Rosa-<br />

Luxemburg-Stiftung, <strong>Evangelische</strong>s<br />

August<strong>in</strong>erkloster<br />

Anmeldung zur �ührung 0361/5617580<br />

„Menschen im Widerstand –<br />

Bolivien im Herbst 2005“<br />

�otoausstellung<br />

7.9.-6.10.06 Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße<br />

<strong>in</strong> Kooperation OA, Biko e.V./<br />

Bildungskollektiv und mit freundlicher<br />

Unterstützung durch das Thür<strong>in</strong>ger<br />

M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Natur<br />

und Umweltschutz<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

„Augen-Blicke – Kultur Süd<strong>in</strong>diens“<br />

�otoausstellung<br />

T<strong>in</strong>a-Louise �ischer, Gotha<br />

25.9.-30.10.06<br />

Zentrum für Integration und Migration<br />

Rosa-Luxemburg-Straße 50<br />

„Fremde werden Freunde –<br />

Gesichter“<br />

�otografische Zwischenbilanz<br />

Harald Mohr<br />

27.9.-3.11.06<br />

„glassbox“ Universität <strong>Erfurt</strong><br />

Nordhäuser Straße 64<br />

Vernissage 27.9. 17 Uhr<br />

„Was ich glaube, was andere<br />

glauben – Religionen <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>derbüchern“<br />

Pfarrer Neuschäfer, Rudolstadt<br />

28.8.-29.9.06<br />

Hauptbibliothek für K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche, Marktstraße 21


27 REZENSION<br />

Die historische<br />

Büchersammlung der<br />

<strong>Erfurt</strong>er Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

Die <strong>Erfurt</strong>er Buch- und Bibliotheksgeschichte<br />

muß <strong>in</strong> mancher Beziehung noch immer als<br />

nur unzulänglich erforscht gelten. In die<br />

zahlreichen Bemühungen um genauere<br />

Kenntnisse auf diesem Gebiet aus dem letzten<br />

Jahrzehnt reiht sich das vorliegende Bestandsverzeichnis<br />

der historischen Büchersammlung<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong>, das von Ilsabe Schalldach unter<br />

Mitwirkung von �elicitas Marw<strong>in</strong>ski erarbeitet<br />

wurde.<br />

Im Überblick war der nicht sehr umfangreiche,<br />

nur ca. 180 Bände umfassende, historisch<br />

aber durchaus wertvolle Bestand bereits<br />

im Handbuch der historischen Buchbestände<br />

(Bd. 19, S. 199-201) beschrieben worden.<br />

Die nun publizierte Broschüre schlüsselt die<br />

Sammlung detaillierter auf und bietet e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl von buchgeschichtlich relevanten<br />

Informationen.<br />

In e<strong>in</strong>em dem eigentlichen Verzeichnis vorangestellten<br />

Abriß der Bestandsgeschichte (S.<br />

4-9) geht Ilsabe Schalldach der Entstehung<br />

und den Schicksalen der Bibliothek bis <strong>in</strong><br />

die Gegenwart nach, sofern die überlieferten<br />

Quellen Aussagen dazu erlauben. Während<br />

die Inkunabeln und �rühdrucke vor<br />

1520 offenbar aus <strong>Erfurt</strong>er Klosterbesitz stammen,<br />

verb<strong>in</strong>den sich die Anfänge der Geme<strong>in</strong>debibliothek<br />

im 16. Jahrhundert mit<br />

dem Namen des Rechenmeisters und Notars<br />

Johann Weber, aus dessen Besitz wohl<br />

um 1595 sechs Drucke <strong>in</strong> die Predigerbibliothek<br />

gelangten. Er begründete damit e<strong>in</strong>e reiche<br />

Stiftungstradition, die bis heute fortgesetzt<br />

wird.<br />

Das Verzeichnis ordnet den Bestand nach<br />

neun Sachgruppen (Handschriften, Bibeln,<br />

Theologische Schriften, Geschichte/<strong>Kirchen</strong>geschichte,<br />

Recht/<strong>Kirchen</strong>recht, Predigtsammlungen,Liturgie/Agenden/<strong>Kirchen</strong>ord-<br />

nungen, Gesang- und Gebetbücher, Musikalien),<br />

<strong>in</strong>nerhalb derer die 130 Titel chronologisch<br />

aufgeführt werden. Die ausführlichen<br />

Titelaufnahmen be<strong>in</strong>halten die Druckbeschreibung<br />

(e<strong>in</strong>schließlich der Angaben<br />

über die Ausstattung), e<strong>in</strong>en Kollationsvermerk,<br />

den bibliographischen Nachweis (GW,<br />

VD 16, VD 17 usw.), H<strong>in</strong>weise auf die Provenienz<br />

und den konservatorischen Zustand<br />

sowie mitunter Angaben zum Verfasser. Von<br />

besonderem Wert ist e<strong>in</strong> Register, welches<br />

das Inventar nach Titeln, Personen, Orten<br />

und Provenienzen erschließt und damit bequem<br />

benutzbar macht.<br />

Der Katalog ist das „Ergebnis e<strong>in</strong>er jahrelangen<br />

Beschäftigung mit dem historischen<br />

Buchbestand der <strong>Erfurt</strong>er Predigergeme<strong>in</strong>de“<br />

und entstand <strong>in</strong> der Absicht, „die Beschaffenheit<br />

des überlieferten Kulturgutes zu dokumentieren<br />

und damit, dem Stifterwillen<br />

entsprechend, e<strong>in</strong>e geeignete Grundlage für<br />

die künftige sachgemäße und verantwortungsbewußte<br />

Erhaltung und Pflege der<br />

Sammlung zu schaffen“ (S. 9).<br />

Aufgrund se<strong>in</strong>er sorgfältigen <strong>in</strong>haltlichen und<br />

typographischen Gestaltung wird er über die<br />

Grenzen der Stadt h<strong>in</strong>aus Beachtung f<strong>in</strong>den<br />

und sich zweifelsohne als e<strong>in</strong> zuverlässiges<br />

Hilfsmittel für die Beschäftigung mit den historischen<br />

Buchbeständen der Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

bewähren.<br />

Aber auch für die allgeme<strong>in</strong> an der <strong>Erfurt</strong>er<br />

Stadt- und <strong>Kirchen</strong>geschichte <strong>in</strong>teressierten<br />

Leser bietet das Verzeichnis aus buchgeschichtlicher<br />

Perspektive manchen erhellenden<br />

E<strong>in</strong>blick.<br />

Die empfehlenswerte Publikation kann über<br />

die <strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de, das<br />

<strong>Evangelische</strong> August<strong>in</strong>erkloster oder den <strong>Erfurt</strong>er<br />

Buchhandel bezogen werden.<br />

Die historische Büchersammlung der <strong>Erfurt</strong>er<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de. Geschichte und Bestandsverzeichnis.<br />

Erarbeitet von Ilsabe<br />

Schalldach unter Mitarbeit von �elicitas<br />

Marw<strong>in</strong>ski.<br />

Hg. vom Geme<strong>in</strong>dekirchenrat der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de.<br />

<strong>Erfurt</strong> 2005. 48 S., e<strong>in</strong>ige s/w Abb.


IN�ORMATION 28<br />

Term<strong>in</strong>e und Veranstaltungen<br />

Abendsegen und Orgelmusik <strong>in</strong> der<br />

Kaufmannskirche<br />

samstags 18 Uhr Chorraum<br />

Aktionen im Hof der Michaeliskirche<br />

PUPPENSPIEL IM KIRCHHO�<br />

�igurentheater Jann<strong>in</strong>e Bohn „Am<br />

Anfang“ jeweils 15 Uhr<br />

3.-5.8.; 10.-13.8.; 17.-20.8.; 24.-27.8.<br />

LAG Puppenspiel<br />

5.-7.9. ganztägig; 8.9. vormittags<br />

Puppentheater Waidspeicher „Kasper“<br />

jeweils 20 Uhr 8.-10.9.; 15., 16.9.<br />

ÖKUMENISCHE SPIELGEMEINDE<br />

„Liebe, Leidenschaft und Gift“<br />

2.9. 21 Uhr<br />

Gottesdienste für Senioren<br />

Augusta-Viktoria-Stift Hospitalplatz<br />

mittwochs 15.30 Uhr<br />

Haus zu den vier Jahreszeiten<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140, 3. 8. 10 Uhr<br />

Carol<strong>in</strong>enstift, Pilse 9, 10. 8. 10 Uhr<br />

Seniorenheim „Phoenix“<br />

Placidus-Muth-Straße, 22.8. 16 Uhr<br />

Residenz Ambiente, Häßlerstraße<br />

31.8.; 28.9. 15 Uhr<br />

Gottesdienst des<br />

Christophoruswerkes<br />

30.8. 17 Uhr Michaeliskirche<br />

27.9. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

„Seelenbretter“<br />

Ausstellung Bali Tollak<br />

bis 31.8. Michaeliskirche<br />

Friedensfeuer<br />

31.8. 20 Uhr auf der Burg Möbisburg<br />

Musiknacht im Pfarrgarten<br />

The Golden Sixties Band<br />

2.9. 20 Uhr W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Malerei<br />

Prof. Hammer, <strong>Erfurt</strong><br />

3.– 30.9. Michaeliskirche<br />

Vernissage 3.9.18 Uhr<br />

Festgottesdienst<br />

anlässlich der Wiedere<strong>in</strong>weihung der<br />

Kirche nach zehnjähriger Bauzeit<br />

3.9. 13 Uhr Sankt-Jakobus-Kirche<br />

Zimmernsupra<br />

Ökumenische Spielgeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong><br />

„Liebe, Leidenschaft und Gift“<br />

17.9. 12 Uhr Johannes-Lang-Haus<br />

Geme<strong>in</strong>defeste<br />

16.9. KSP Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

„Geme<strong>in</strong>sam auf Empfang“<br />

14 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

17.9. 11 Uhr Möbisburg<br />

17.9. Jahr der Taufe 2006<br />

10.30-16 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />

Offener Geme<strong>in</strong>deabend<br />

Thema: Das Aidsprojekt iThemba<br />

Labantu (Südafrika) des Berl<strong>in</strong>er<br />

Missionswerkes (BMW)<br />

Pfarrer Otto Kohlstock<br />

26. 9. 20 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />

Kirmes-Gottesdienst<br />

29.9. 18 Uhr Nottleben<br />

Erntedank-Gottesdienste 1.10.06<br />

9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

9.30 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

10 Uhr Kaufmannskirche<br />

15 Uhr Melanchthon-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

9.15 Uhr Lukaskirche<br />

10.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />

<strong>Evangelische</strong> Erwachsenenbildung Thür<strong>in</strong>gen<br />

Katholisches Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />

ÖKUMENISCHE<br />

ER�URTER VORTRÄGE<br />

montags 20 Uhr<br />

Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, �arbengasse 2<br />

„Aufgaben der Bundeswehr <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er sich ändernden Weltlage<br />

nach dem 11. September 2001“<br />

Brigadegeneral<br />

Theodor W<strong>in</strong>kelmann, <strong>Erfurt</strong><br />

11. 9.


29 RATSGYMNASIUM<br />

Vater Unser?<br />

Das „Vater Unser“ – oft gebetet, Bestandteil<br />

e<strong>in</strong>er jeden Andacht, e<strong>in</strong>es jeden Gottesdienstes<br />

– hat dieses Gebet überhaupt<br />

noch e<strong>in</strong>e Bedeutung für uns? Ist es nicht<br />

schon so zur Gewohnheit geworden, dass<br />

wir über die e<strong>in</strong>zelnen Bitten des „Vater<br />

Unser“ überhaupt nicht mehr nachdenken?<br />

Was heißt es z.B., wenn wir beten:<br />

„Unser tägliches Brot gib uns heute“? Auf<br />

die Suche nach Antworten hat sich der<br />

Religionskurs 11/2s des <strong>Evangelische</strong>n<br />

Ratsgymnasiums<br />

begeben.<br />

In z. T. heftigen Diskussionen<br />

wurde untersucht, welche<br />

Bedeutung das „Vater Unser“<br />

<strong>in</strong> der heutigen Zeit noch<br />

haben kann. Die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler setzten<br />

sich mit aktuellen �assungen<br />

dieses wichtigen Gebetes ause<strong>in</strong>ander<br />

und haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em letzten Schritt ihre<br />

eigenen „Vater Unser“-Gebete geschrieben.<br />

Diese Ergebnisse waren unterschiedlicher<br />

Natur, gaben Anlass zu Diskussionen,<br />

wurden als Denkimpulse wahrgenommen<br />

und zeigen viel von der Religiosität<br />

der Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen. So<br />

entstanden u. a. diese Aktualisierungen,<br />

die <strong>in</strong> ihrer Verschiedenheit auch Zweifel<br />

und �ragen ansprechen. Vielleicht können<br />

diese Gebete als Anstoß dienen, wieder<br />

e<strong>in</strong>mal den eigenen Umgang mit dem<br />

„Vater Unser“ zu reflektieren.<br />

(Uta Herold)<br />

Du, der du bist im Himmel,<br />

geliebt werde de<strong>in</strong> Name,<br />

stehe uns bei im täglichen Leben,<br />

schenke uns de<strong>in</strong>e Liebe, Güte und Zu-<br />

wendung,<br />

so auch wir schenken dies.<br />

Stehe uns bei <strong>in</strong> der Not und<br />

hilf uns Glück zu f<strong>in</strong>den,<br />

wie auf Erden so im Himmel.<br />

Denn du bist <strong>in</strong> allem und wirst ewig se<strong>in</strong>.<br />

Amen<br />

(Elisa Noe, Hannes Merten, Stefanie Hesse,<br />

Annemarie Seyfarth, Juliane Weigelt)<br />

Unser Gott im Himmel!<br />

De<strong>in</strong> Name werde verstanden.<br />

Kommt mit dir Erlösung und �rieden?<br />

Ist das de<strong>in</strong> Wille? Im Himmel wie auf<br />

Erden?<br />

Warum gibst du nicht Brot, wo Brot gebraucht,<br />

Hilfe, wo Hilfe benötigt,<br />

Schutz, wo Schutz gesucht,<br />

Vergebung, wo Vergebung<br />

erbeten wird?<br />

Können wir noch vergeben?<br />

�ühre uns aus der Versuchung<br />

um das Gute zu erfahren.<br />

Denn <strong>in</strong> dir ist die E<strong>in</strong>heit von Hoffnung<br />

und Hilflosigkeit.<br />

In Ewigkeit?<br />

(Sabr<strong>in</strong>a Poppel, Martha Szabo)<br />

Term<strong>in</strong>e:<br />

Schulanfang 31.8.<br />

Klassen 6 – 12 7.30 Uhr<br />

5. Klassen 8.45 Uhr Treffen mit den Klassenlehrern<br />

auf dem Schulhof (Neubau)<br />

31.8.-8.9. E<strong>in</strong>gangsprojekt Klasse 5<br />

2.9. 10 Uhr Schuljahres-Eröffnungs-GD <strong>in</strong><br />

der Predigerkirche<br />

7.9. Schul<strong>in</strong>terne Lesung<br />

Klaus Kordon „Krokodil im Nacken“<br />

21.9. 19 Uhr Aula<br />

anlässlich des 30. Todestages<br />

von Oskar Brüsewitz<br />

�reya Klier liest aus ihrem neuen Buch<br />

Veranstalter: Landeszentrale für politische<br />

Bildung <strong>Erfurt</strong>


KIRCHENMUSIK 30<br />

20 M<strong>in</strong>uten Orgelmusik <strong>in</strong> der<br />

Kaufmannskirche<br />

montags 12 Uhr<br />

Andrea Malzahn an der<br />

Compeniusorgel der Michaeliskirche<br />

20 M<strong>in</strong>uten mittwochs 12 Uhr<br />

Hofkonzerte<br />

freitags 20 Uhr Michaeliskirchhof<br />

4.8. Viol<strong>in</strong>sonaten – Antje Donath,<br />

Weimar<br />

11.8. „Boogy-Woogy“ im Kirchhof<br />

Jürgen Adlung und Band<br />

25.8. Hofserenadenkonzert<br />

<strong>Erfurt</strong>er Camerata<br />

1.9. Duo Donath, Weimar, Viol<strong>in</strong>e und<br />

Gitarre<br />

Orgelkonzerte <strong>in</strong> der Predigerkirche<br />

mittwochs 20 Uhr<br />

2.8. Leonardo Ciampa, Boston/USA<br />

9.8. Christoph Schlütter, Leipzig<br />

16.8. Saxophon und Orgel<br />

Boris Ivanov, Keitum/Sylt – Saxophon,<br />

Klar<strong>in</strong>ette<br />

Alexander Ivanov, Keitum/Sylt – Orgel<br />

23.8. anlässlich des 300. Todestages von<br />

Johann Pachelbel<br />

Michael Belotti, �reiburg<br />

30.8. Oboe und Orgel<br />

Daniel Ella, Budapest/Ungarn – Oboe<br />

Istvan Ella, Budapest/Ungarn– Orgel<br />

20.9. Claus-Erhard He<strong>in</strong>rich,<br />

Halberstadt<br />

27.9. Schlagzeug und Orgel<br />

Re<strong>in</strong>hard Toriser, Berl<strong>in</strong> – Schlagzeug<br />

Ruth Spitzenberg, Bad Kötzt<strong>in</strong>g – Orgel<br />

Konzert des Thür<strong>in</strong>ger Orgelsommers<br />

Orgel – Cembalo – �löte<br />

Ulrike und Jürgen Wolf, Leipzig<br />

4.8. 20 Uhr Petrikirche Büßleben<br />

Sommerkonzert<br />

Susanne Herre, <strong>Erfurt</strong> / Wuppertal<br />

Mandol<strong>in</strong>e<br />

4. 8. 19.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />

S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Konzert<br />

Potsdamer Bläserensemble<br />

5.8. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Orgelkonzert<br />

Denny Wilke, Rotterdam<br />

6.8. 17 Uhr Michaeliskirche<br />

Calwer Choristen<br />

Leitung Hans-Jörg Kalmbach<br />

18.8. 19.30 Uhr Predigerkirche<br />

EXPRESSIONZZ<br />

Elemente aus Poetic-Jazz, Soul, Gospel,<br />

�unk und Klassik<br />

Jocelyn B. Smith – Vocal/Piano<br />

Henn<strong>in</strong>g Schmiedt – Piano/Keyboards<br />

Volker Schlott – Saxophon/�löte<br />

Eric St. Laurent – E. & A. Gitarre<br />

H. D. Lorenz – Bass/Kontrabass<br />

Thomas Alkier – Drums<br />

20.8. 18.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Musiknacht im Pfarrgarten<br />

The Golden Sixties Band<br />

2.9. 20 Uhr W<strong>in</strong>dischholzhausen<br />

Klavierabend<br />

Istvan �ülöp<br />

2.9. 20 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

Mart<strong>in</strong>i-Luther Hammerweg 4a<br />

Orgelkonzert<br />

3.9. 17 Uhr Michaeliskirche<br />

<strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>musiktage 2006<br />

Orgelimprovisationen<br />

Stefan Nusser, Leipzig<br />

13.9. 20 Uhr Predigerkirche<br />

Orgelkonzert<br />

Daniel Zaretsky, St. Petersburg/Russland<br />

15.9. 19.30 Uhr Cruciskirche<br />

Abschlusskonzert<br />

Arvo Pärt – Miserere<br />

Wolfgang Amadeus Mozart –<br />

Requiem d-moll<br />

Solisten, Concerto Brandenburg,<br />

Dombergchor <strong>Erfurt</strong><br />

Leitung Silvius von Kessel<br />

16.9. 19.30 Uhr Dom


31 KIRCHENMUSIK<br />

Abends<strong>in</strong>gen <strong>Erfurt</strong>er Chöre<br />

<strong>in</strong> der Kaufmannskirche am Anger<br />

donnerstags 19.30 Uhr<br />

14., 21.9.; 5.10.<br />

Konzert Daberstedter Herbst<br />

16.9. 19 Uhr Lukaskirche<br />

Virtuose Musik für Gitarre<br />

Arne Puschnerus<br />

17.9. 15.30 Uhr Gustav-Adolf-GZ<br />

Klavierabend<br />

Elfrun Gabriel, Leipzig<br />

17.9. 18.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Musikalische Vesper<br />

samstags 17 Uhr Michaeliskirche<br />

9.,16., 23., 30.9.<br />

Arie mit dem Thema<br />

B-A-C-H aus dem Jahr 1736<br />

Michael Jahn<br />

Am 24. September f<strong>in</strong>det um 10 Uhr <strong>in</strong><br />

der Kaufmannskirche e<strong>in</strong> weiterer Kantatengottesdienst<br />

mit drei Kantaten des<br />

Gothaer Hofkapellmeisters<br />

Gottfried<br />

He<strong>in</strong>rich Stölzel statt.<br />

Es erkl<strong>in</strong>gen die Kantaten<br />

„S<strong>in</strong>d wir nun K<strong>in</strong>der,<br />

so s<strong>in</strong>d wir auch<br />

Erben“, „Was du tust,<br />

so bedenke das Ende“<br />

und „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> verirret<br />

und verloren Schaf“.<br />

Sie stammen aus se<strong>in</strong>em<br />

Kantatenjahrgang<br />

1736, welchen Stölzel<br />

auch an den Hof zu<br />

Sondershausen geliefert<br />

hat. Nur durch die-<br />

sen Umstand s<strong>in</strong>d sie<br />

erhalten geblieben. In<br />

Konzert<br />

Wolfgang Amadeus Mozart, Messe c-moll<br />

für Soli, Chor und Orchester<br />

Regler-S<strong>in</strong>gschar<br />

Jugends<strong>in</strong>fonieorchester der<br />

Musikschule <strong>Erfurt</strong><br />

Leitung Johannes Häußler<br />

1.10. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Benefizkonzert für die Stiftung<br />

August<strong>in</strong>erkloster zu <strong>Erfurt</strong><br />

Wolfgang Amadeus Mozart – Missa<br />

solemnis <strong>in</strong> C, KV 337<br />

Leonard Benste<strong>in</strong> – Chichester Psalms<br />

Konzertchor und Orchester Hamburg<br />

Blankenese<br />

2.10. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

der Kantate „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> verirret und verloren<br />

Schaf“ ist e<strong>in</strong>e ganz besondere Arie<br />

für Tenor enthalten. Der zugrunde liegende<br />

Text lautet: „Treuer Hirte, suche die<br />

noch <strong>in</strong> der Irre gehn“ wird unüberhörbar<br />

mit dem Thema B-A-C-H e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Es wird <strong>in</strong> der zweiten Viol<strong>in</strong>stimme gleich<br />

<strong>in</strong> den ersten zwei Takten vorgestellt, dom<strong>in</strong>iert<br />

unüberhörbar, wird dann von Stölzel<br />

auf unterschiedlichen Tonstufen wei-<br />

Arie „Suche treuer Hirte“ aus der Kantate „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> verirret<br />

und verloren Schaf“ von G. H. Stölzel über das Thema B-A-C-H


KIRCHENMUSIK / NEUBEGINN / ABSCHIED 32<br />

tergeführt und am Ende der Arie vom Tenor<br />

wieder auf der Orig<strong>in</strong>altonstufe B-A-<br />

C-H weitergeführt.<br />

Die Beziehung zwischen Johann Sebastian<br />

Bach und Stölzel liegt weitgehend im<br />

Dunkeln. Ob sich beide Musiker jemals<br />

direkt begegnet s<strong>in</strong>d, ist ungeklärt. Tatsache<br />

ist, dass Bach im Besitz von Kompositionen<br />

Stölzels war, e<strong>in</strong> Besuch Bachs<br />

<strong>in</strong> Gotha ist für das Jahr 1717 belegt, also<br />

vor Stölzels Amtszeit dort.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>direkte Verb<strong>in</strong>dung hat es aber über<br />

Bachs Schüler He<strong>in</strong>rich Nicolaus Gerber<br />

gegeben, der als Hoforganist am Hofe zu<br />

Sondershausen alle gelieferten Kantaten<br />

Stölzels mit aufgeführt hat.<br />

Bei e<strong>in</strong>em späteren Besuch Gerbers bei<br />

se<strong>in</strong>em Lehrer <strong>in</strong> Leipzig werden zwischen<br />

beiden Musikern sicherlich Stölzels<br />

Kompositionen Gesprächsthema gewesen<br />

Blauer Laden<br />

Ganz gleich, welcher Anlass bedacht<br />

werden soll – es gibt für jeden �all die<br />

richtige Karte. Im Blauen Laden <strong>in</strong> der<br />

Thomasstraße 8 ist man an der richtigen<br />

Adresse, da präsentiert sich e<strong>in</strong> riesiges<br />

Sortiment. Die Wahl wird angesichts dieser<br />

Vielfalt nicht e<strong>in</strong>fach. Man wird h<strong>in</strong>und<br />

herüberlegen, bedenken, e<strong>in</strong>e passender<br />

als die andere f<strong>in</strong>den – <strong>in</strong> dem freundlichen<br />

kle<strong>in</strong>en Laden hat man Zeit dafür,<br />

kann sich niedersetzen und genüsslich im<br />

vollen Angebot schwelgen. Hunderte Karten,<br />

orig<strong>in</strong>elle, kunstvolle, christliche, philosophische,<br />

wort- und bildschöne, witzige<br />

– aber nicht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige mit plumper<br />

oder dummer Aussage. Denn h<strong>in</strong>ter<br />

dem Angebot steht e<strong>in</strong>e Persönlichkeit, die<br />

dies niemals zulassen würde: die Buchhändler<strong>in</strong><br />

Brigitte Schubert.<br />

Und sie br<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong> weiteres Stück<br />

ihrer Geschäftstradition mit <strong>in</strong> die neuen<br />

schönen Räumlichkeiten <strong>in</strong> dem kle<strong>in</strong>en<br />

Haus mit den blauen �enstern: jahresbegleitende<br />

Literatur und Kalender und e<strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>. Ob gerade die Arie aus der vorliegenden<br />

Kantate e<strong>in</strong>e Reverenz Stölzels an<br />

se<strong>in</strong>en geschätzten Leipziger Kollegen<br />

gewesen ist, würde sicherlich genauere<br />

Recherchen erfordern. Stölzels Verwendung<br />

des Themas B-A-C-H ist aber<br />

sicherlich ke<strong>in</strong> Produkt des Zufalls, dazu<br />

war der Name Bachs als Thomaskantor zu<br />

dom<strong>in</strong>ierend. Es kann aber auch e<strong>in</strong>e Reverenz<br />

an die gesamte Musikerfamilie<br />

Bach gewesen se<strong>in</strong>, deren Vertreter ja<br />

überall <strong>in</strong> unmittelbarer Umgebung Stölzels<br />

ihren Dienst als Musiker und Kantoren<br />

versahen.<br />

Am 24. September musizieren die Chöre<br />

der Kaufmannskirche und des Christophoruswerkes,<br />

Mitglieder der Mitteldeutschen<br />

Barockcompagney, die Solisten Ullrich<br />

Heimdel/Dresden und Antje Gebauer/<strong>Erfurt</strong>.<br />

Die Leitung hat Michael Jahn.<br />

„paar Liebl<strong>in</strong>gsbücher“ und natürlich auch<br />

den gewohnten Bestellservice, verrät sie.<br />

E<strong>in</strong> schöner, lichtdurchfluteter Raum lädt<br />

e<strong>in</strong> – blau-weiß s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e �arben, Kompetenz<br />

und Gastlichkeit se<strong>in</strong>e menschlichen<br />

Eigenschaften, zentrale Lage und tägliche<br />

Öffnungszeiten 9.30 bis 19 Uhr –<br />

samstags bis 13 Uhr – se<strong>in</strong>e praktischen<br />

Vorteile.<br />

Am 4. September wird den ganzen Tag<br />

Eröffnung gefeiert.<br />

Vor neuen Aufgaben<br />

In e<strong>in</strong>em ökumenischen Gottesdienst mit<br />

dem katholischen Domkapitular Rat Stöber<br />

und dem Senior des evangelischen<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>, Andreas Eras, wurde<br />

Anfang Juli die Leiter<strong>in</strong> der Ökumenischen<br />

Telefonseelsorge <strong>Erfurt</strong> e.V. Anna<br />

Maria �ischedick verabschiedet.<br />

Sie verlässt nun <strong>Erfurt</strong> – jene Stadt, <strong>in</strong> der<br />

sie �reunde im Dienst- und Privatleben<br />

gefunden hat und wo sie den anspruchsvollen<br />

Aufgaben, die ihr gestellt waren,<br />

mit Gottvertrauen und �reude nachgekommen<br />

ist, wie sie zum Abschied sagte.


33 DENKMALP�LEGE<br />

Woche 3.- 10.9.2006<br />

ER�URTER KRICHENMUSIKTAGE<br />

Eröffnungskonzert<br />

6.9. 20 Uhr Predigerkirche<br />

<strong>Kirchen</strong>sprung & Wandelkonzert<br />

Thomaskirche, Synagoge,<br />

Kartäuserkloster, Cruciskirche<br />

8.9. 20 Uhr Thomaskirche<br />

Station I: Thomaskirche (1902)<br />

Praeludium an der Schuke-Orgel<br />

KMD Prof. Matthias Dreißig<br />

Eröffnung und Grußwort Hubertus Staudacher<br />

Choralimprovisation Holger Arndt, Saxophon<br />

Information „Zur Baugeschichte der<br />

Thomaskirche“ Dr. Aribert Rothe<br />

Instrumentalstück KMD Prof. Matthias Dreißig<br />

an der Schuke-Orgel, Holger Arndt Saxophon<br />

Station II: Kartäuserkloster (1375)<br />

Information „Zur Baugeschichte der früheren<br />

<strong>Erfurt</strong>er Kartause“<br />

Station III: Synagoge<br />

Begrüßung und Erläuterungen zu Haus und<br />

Geme<strong>in</strong>de Wolfgang Nossen, Vorsitzender<br />

der Jüdischen Landesgeme<strong>in</strong>de Thür<strong>in</strong>gens<br />

Instrumentalstück KMD Prof. Matthias Dreißig,<br />

Harmonium und Holger Arndt, Saxophon<br />

Station IV: Cruciskirche<br />

Orgelmusik Silvius von Kessel<br />

Information „Zur Baugeschichte der<br />

Cruciskirche“<br />

Orgelmusik Silvius von Kessel<br />

Wort zur Nacht Dr. Aribert Rothe<br />

Orgelmusik Silvius von Kessel<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

zum 250. Geburtstag<br />

Krönungsmesse<br />

9.9. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

GE��NETE KIRCHE<br />

St. Jakobus-Kirche Zimmernsupra<br />

2.9. 16-18 Uhr<br />

3.9. 10-18 Uhr<br />

4.-8.9. 16-18 Uhr<br />

9.9. 10-18 Uhr<br />

TAG 10.9.2006<br />

GE��NETE KIRCHEN / DENKMALE<br />

Andreaskirche<br />

11.30-18 Uhr<br />

Turmbesteigung möglich<br />

Reglerkirche<br />

11-18 Uhr<br />

Turmbesteigung möglich<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

11-17 Uhr<br />

Kiliani-Kirche Gispersleben<br />

Porta Coeli-Kirche Kühnhausen<br />

14-17 Uhr<br />

Turmbesteigung (auf eigene Gefahr)<br />

Lutherkirche<br />

12-18 Uhr<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dischholzhausen,<br />

Büßleben, Urbich und Niedernissa<br />

14-18 Uhr<br />

Turmbesteigung und Erläuterungen<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Bischleben, Möbisburg,<br />

Rhoda<br />

10-17 Uhr<br />

Peter und Paul Kirche <strong>in</strong> Tiefthal<br />

geöffnet nach dem Gottesdienst,<br />

Turmbesteigung<br />

St. Jakobus-Kirche Zimmernsupra<br />

10-18 Uhr<br />

�ÜHRUNGEN<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

14 Uhr „Die hochgotische Kaufmannskirche<br />

am Anger und ihre ottonischen Chorflankentürme“<br />

– Dr. Helmut Jung<br />

15 Uhr „Die neue Kirche und der neue<br />

Altar aus der <strong>Erfurt</strong>er Holzbildhauerwerkstatt<br />

Hans �riedemann d.J. von1625 – e<strong>in</strong><br />

Meisterwerk Thür<strong>in</strong>ger Spätrenaissance“<br />

– Bärbel Beyer<br />

16 Uhr „Der Taufste<strong>in</strong> aus der <strong>Erfurt</strong>er Steimetzwerkstatt<br />

�riedemann, aufgestellt <strong>in</strong><br />

der Kaufmannskirche am Anger 16<strong>08</strong>“ –<br />

Dr. Jürgen Witthauer<br />

17 Uhr „Die Kaufmannskirche als Hauskirche<br />

der <strong>Erfurt</strong>er Bache“ – Helga Brück


DENKMALP�LEGE / ESG 34<br />

Andreaskirche<br />

12 Uhr, 14 Uhr Orgelführung<br />

Petrikirche Büßleben<br />

14-18 Uhr Orgelführungen mit<br />

Musikbeispielen<br />

GE��NETE WERKSTATT<br />

Orgelbaufirma Herbert Löbl<strong>in</strong>g<br />

Zimmernsupra, Bergstraße 14<br />

10-16 Uhr<br />

KONZERT IM DENKMAL<br />

Andreaskirche<br />

18 Uhr Orgel und Saxophon<br />

Andreas Strobelt, Holger Arndt<br />

Predigerkirche<br />

11.30 Uhr Handglockenchor Gotha<br />

Reglerkirche<br />

17 Uhr Musik für Blockflöte und Orgel<br />

Mart<strong>in</strong>a Bätz – Blockflöte<br />

Johannes Häußler – Orgel<br />

Peter und Paul Kirche <strong>in</strong> Tiefthal<br />

16 Uhr �abian �iedler, Berl<strong>in</strong><br />

St. Jakobus-Kirche Zimmernsupra<br />

17 Uhr Orgel und Oboe<br />

Prof. Mathias Dreißig, Manfred Noth<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Andreaskirche<br />

Marc Chagall „Blätter zur Bibel – Buch<br />

Ruth“<br />

Bibliothek des<br />

<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />

im August<strong>in</strong>erkloster<br />

zu <strong>Erfurt</strong><br />

August<strong>in</strong>erstraße 10<br />

99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361.5766022<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo 14-18 Uhr<br />

Di, Mi 8-18 Uhr<br />

Do, �r 10-13 Uhr<br />

Treff fürs persönliche Gespräch<br />

mit Pfarrer Dr. Aribert Rothe<br />

dienstags 16–17 Uhr und nach<br />

Vere<strong>in</strong>barung<br />

Wochenplan<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Studentengeme<strong>in</strong>de<br />

Allerheiligenstr. 15, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

www.esg-erfurt.de<br />

Sprecher der Geme<strong>in</strong>de<br />

Julia Grieser ( 0176.20190589<br />

julia_grieser@yahoo.de<br />

�lorian Zeitler ( 0361.2129116<br />

flozeit@genion.de<br />

Pfarrer Dr. Aribert Rothe<br />

( 0361.5766038, �ax 0361.5661700<br />

esg-erfurt@web.de<br />

Dienstag Themenabend<br />

Treffpunkt fürs persönliche Gespräch<br />

mit Pfr. Dr. Aribert Rothe<br />

16-17 Uhr (u.n.V.)<br />

19 Uhr Andacht<br />

19.30 Uhr Abendbrot<br />

20.15 Uhr Vortrag, Diskussion,<br />

kommunikative Runde, etc.<br />

Mittwoch<br />

monatlich e<strong>in</strong>mal<br />

19.30 Uhr �eierAbend – der etwas<br />

andere Gottesdienst zusammen mit<br />

Studenten für Christus (SfC) und der<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

Donnerstag<br />

6.30 Uhr Morgengebet und �rühstück<br />

Sonntag<br />

monatlich e<strong>in</strong>mal<br />

11.30 Uhr �rommer Löffel –<br />

geme<strong>in</strong>sames Mittagessen


35 NACHRICHTEN<br />

Neuer Hochschul- und<br />

Studentenpfarrer für <strong>Erfurt</strong><br />

Neuer evangelischer Hochschul- und Studentenpfarrer<br />

für <strong>Erfurt</strong> ist Dr. Aribert Rothe (54). Er wurde<br />

von der Studentengeme<strong>in</strong>de (ESG) gewählt und<br />

von der <strong>Kirchen</strong>leitung der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z<br />

Sachsen für sechs Jahre berufen, nachdem<br />

er die Aufgabe neben der Erwachsenenbildung<br />

bereits seit November vertretungsweise übernommen<br />

hatte. „Direkt im historischen Uni-Viertel <strong>Erfurt</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d die ESG-Räume <strong>in</strong> der Allerheiligenstraße<br />

15 e<strong>in</strong> schöner Treffpunkt für aufgeschlossene<br />

Studierende. Sie brauchen solche Orte der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

und der geistigen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

um die Glaubens- und Lebensfragen von heute.“<br />

„Es reizt mich natürlich sehr, Erwachsenenbildung<br />

und Studierendengeme<strong>in</strong>de aufe<strong>in</strong>ander zu beziehen<br />

– die Neuorientierung auf Hochschul- und Studierendenarbeit<br />

bietet dafür besondere Chancen“,<br />

erklärt der Theologe und promovierte Erziehungswissenschaftler.<br />

Die offizielle E<strong>in</strong>führung wird am<br />

18.10. 19 Uhr <strong>in</strong> der Universitätskirche St. Michael<br />

stattf<strong>in</strong>den.<br />

23. Bildungsreise<br />

Geme<strong>in</strong>de bildet – der beliebte Herbstausflug f<strong>in</strong>det<br />

statt am Dienstag, dem 26. September. Die<br />

Ziele s<strong>in</strong>d Hildesheim und Bad Gandersheim. �ür<br />

die angenehme Reise sorgt der Komfortreisebus mit<br />

Klimaanlage des Reiseunternehmens Wollschläger<br />

Partner GmbH.<br />

Abfahrt 7 Uhr Busparkplatz zwischen Schmidtstedter<br />

�ußgängerbrücke und Intercty-Hotel am Bahnhof<br />

Rückkehr 21.30 Uhr<br />

Reiseleitung Pfarrer Thomas M. Austel<br />

Kosten für Busfahrt, E<strong>in</strong>tritt, �ührungen, Mittagessen<br />

und Kaffee 39 EURO,<br />

Anzahlung 35 EURO<br />

Anmeldung ab sofort im Geme<strong>in</strong>debüro, Röntgenstraße<br />

28.<br />

Aus dem 15. Jahrhundert<br />

In der Bibliothek des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums<br />

im August<strong>in</strong>erkloster <strong>Erfurt</strong> wurde vor kurzem das<br />

�ragment e<strong>in</strong>es bisher unbekannten Erzähltextes<br />

aufgefunden. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong> Bruchstück<br />

e<strong>in</strong>es Textes aus dem Sagenkreis um König<br />

Artus.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Glücksfall, dass sich gerade das letzte<br />

Blatt der Handschrift erhalten hat. Daraus erfahren<br />

wir, dass der <strong>Erfurt</strong>er Text 1455 von e<strong>in</strong>er Vorlage<br />

abgeschrieben wurde. Über den Verfasser<br />

Dietrich von Hopfgarten (bei Weimar) war bisher<br />

nichts bekannt.<br />

Der Neufund ist für die Literaturgeschichte Thü-<br />

r<strong>in</strong>gens im Mittelalter e<strong>in</strong>e echte Sensation. Der<br />

�<strong>in</strong>der, Dr. Christoph �asbender vom Institut für<br />

Germanistische Literaturwissenschaft der Uni Jena,<br />

hat bereits e<strong>in</strong>e Ausgabe des erhaltenen Textes vorbereitet.<br />

Das �ragment wird im Rahmen der Ausstellung<br />

„‚bescheidenheit‘. Deutsche Literatur des Mittelalters<br />

<strong>in</strong> Eisenach und <strong>Erfurt</strong>“ vom 21.8 bis 13.10.<br />

<strong>in</strong> der Universitätsbibliothek <strong>Erfurt</strong> ausgestellt.<br />

Vielbesucht<br />

Der 10. Geburtstag der Seniorenberatung und Seniorenbegegnungsstätte<br />

UNTER DEN KASTANIEN<br />

<strong>in</strong> der Krämpfervorstadt <strong>in</strong> Trägerschaft der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de wird am 3. August<br />

2006 14-17 Uhr im Bürgerhaus Röntgenstraße 28<br />

gefeiert.<br />

In den vergangenen zehn Jahren ist für viele Senioren<br />

das Beratungsangebot der Diakonie im Bürgerhaus<br />

UNTER DEN KASTANIEN e<strong>in</strong>e zuverlässige<br />

Adresse geworden. In der Begegnungsstätte<br />

haben die Senioren immer wieder Kontakte und<br />

Geme<strong>in</strong>schaft gefunden.<br />

Die vielfältigen Angebote erreichen Menschen im<br />

Alter vielfach. Die geme<strong>in</strong>same Kaffeetafel mit<br />

Themengespräch, der Seniorenchor „Cantabile“,<br />

die Wandergruppe, der Spielnachmittag oder die<br />

Stricker<strong>in</strong>nen führen wöchentlich Menschen zusammen.<br />

Manche haben für sich hier e<strong>in</strong>en regelmäßigen<br />

ehrenamtlichen Dienst gefunden.<br />

Vor fünf Jahren hat nach achtmonatiger Bau- und<br />

Sanierungszeit Oberbürgermeister Manfred Ruge<br />

das Stadtteilbürgerhaus UNTER DEN KASTANIEN<br />

se<strong>in</strong>er Bestimmung übergeben. Heute ist die <strong>Evangelische</strong><br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de Träger<strong>in</strong> des Bürgerhauses.<br />

Sie nutzt ebenso wie die Seniorenberatung<br />

und Seniorenbegegnungsstätte und die Tagesstätte<br />

Regenbogen der Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong><br />

gGmbH die Räume im Bürgerhaus.<br />

Diakoniesonntag<br />

Der diesjährige Diakoniesonntag wird am 3. September<br />

mit e<strong>in</strong>em Gottesdienst um 14 Uhr <strong>in</strong> der<br />

Michaeliskirche Elxleben e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Alle Interessierten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>geladen, sich über die<br />

Arbeit der Diakoniestation Gebesee zu <strong>in</strong>formieren,<br />

die von den <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den der Region<br />

Geratal und den umliegenden <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

getragen wird.<br />

Die Diakoniestation St. Elisabeth ist nicht nur <strong>in</strong><br />

der Kranken- und Altenpflege tätig, sondern sie<br />

organisiert auch e<strong>in</strong> „Essen auf Rädern“ <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den des Geratals. Von den Angeboten können<br />

alle E<strong>in</strong>wohner im von der Diakoniestation<br />

betreuten Gebiet Gebrauch machen.


CCR / ERWACHSENENBILDUNG 36<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

im August<strong>in</strong>erkloster<br />

August<strong>in</strong>erstraße 10, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766023, �ax 0361-5766<strong>09</strong>8<br />

e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags):<br />

7 Uhr Morgengebet, 12 Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />

Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />

19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />

Öffnungszeiten der Klosterstube<br />

täglich (außer dienstags) 10.30-17.30 Uhr<br />

KLOSTER �ÜR EINEN TAG<br />

Pfrn G. Noack, Sr. Gisa Deck CCR<br />

für jeden Interessierten, Thema Taufe<br />

23.9. 10-16 Uhr<br />

WANDERN UND BETEN IN THÜRINGEN<br />

24.-30.9.<br />

Jeden Tag e<strong>in</strong>e kürzere oder längere Wegstrecke<br />

gehen, unterbrochen von Zeiten<br />

des Betens und Schweigens, mit geselligem<br />

Essen unterwegs.<br />

Teilnehmende aus der Stadt s<strong>in</strong>d<br />

herzlich willkommen.<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Sr. Roswitha Sagner CCR<br />

TAIZÉ-GOTTESDIENST<br />

27.9. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

10 JAHRE COMMUNITÄT CASTELLER<br />

RING IN ER�URT<br />

6.10. 18 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Dankgottesdienst<br />

GLAUBENSSEMINAR UND<br />

TAU�UNTERRICHT<br />

jeweils montags 18.30-20 Uhr <strong>in</strong> der<br />

Klosterstube ab 2.10.<br />

für alle an der Taufe Interessierten<br />

Information, Anfragen bei Sr. Ruth CCR<br />

BIBELSTUDIENABENDE<br />

donnerstags 20-21.15 Uhr <strong>in</strong> der<br />

Klosterstube ab 19.10.<br />

Ke<strong>in</strong>e Voraussetzungen nötig.<br />

Informationen bei Sr. Ruth CCR<br />

<strong>Evangelische</strong><br />

Erwachsenenbildung<br />

Comthurgasse 7<br />

99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766038, �ax 0361-5766<strong>09</strong>4<br />

EEBTstadtakademieE�@gmx.de<br />

www.bildungssem<strong>in</strong>ar.de; www.eebt.de<br />

BILDUNGSREISE TAGES�AHRT<br />

1000 Jahre Taufen <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />

Ausstellung im Magdeburger Dom<br />

Leitung Dr. Aribert Rothe<br />

16.9. 8-21 Uhr, Bus ab August<strong>in</strong>erkloster<br />

TAGUNG<br />

100. Geburtstag Dietrich Bonheoffers<br />

120. Geburtstag Paul Tillichs<br />

„Mündigkeit und Macht. Vom ,Reich<br />

Gottes’ zur Verantwortung <strong>in</strong> der Welt –<br />

Dietrich Bonhoeffer und Paul Tillich“<br />

22.-24.9. <strong>in</strong> Halle<br />

22.9. 19 Uhr Vortrag und Gespräch<br />

„Hochverrat und Gottes Willen“<br />

Dr. Gerhard Begrich<br />

23.9. ab 9.30 Uhr Vorträge und Gespräche<br />

„ ,Reich Gottes’ als Leitgedanke bei<br />

Dietrich Bonhoeffer“<br />

Dr. Karl Mart<strong>in</strong>, Wiesbaden<br />

„Vom ‚Reich Gottes’ zur Verantwortung <strong>in</strong><br />

der Welt bei Paul Tillich“<br />

N.N.<br />

15 Uhr Vortrag und Plenumsgespräch<br />

„Mündigse<strong>in</strong> und Macht ausüben“<br />

Kathr<strong>in</strong> Gör<strong>in</strong>g-Eckhardt, <strong>Erfurt</strong><br />

Moderation Dr. Aribert Rothe<br />

24.9. 9.30 Uhr Marktkirche<br />

Gottesdienst und Plenumsaussprache<br />

(In Kooperation mit Dietrich-Bonhoeffer-Vere<strong>in</strong>, <strong>Evangelische</strong>r<br />

Marktkirchgeme<strong>in</strong>de Halle; Canste<strong>in</strong> Bibelzentrum Halle)<br />

Vorschau<br />

THEOLOGIE �ÜR NICHTTHEOLOGEN<br />

„Die Gnosis – esoterische Wurzeln vom<br />

Mittelalter bis zur Neuzeit“<br />

Dr. Hans Jochen Genthe, Eschwege<br />

Das �ortleben gnostischer Gedanken und<br />

Bewegungen durch das Mittelalter (Katharer,<br />

Bogomilen) bis <strong>in</strong> die Gegenwart (Rosenkreuzer)<br />

soll im Herbst behandelt werden. Dazu<br />

ist jeder und jede willkommen an sechs Mittwochabenden<br />

im Herbst jeweils 19.30 Uhr<br />

im August<strong>in</strong>erkloster.


37 AUSSTELLUNG / ANZEIGEN<br />

Tausend Jahre Taufen <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />

Ausstellung im Dom zu Magdeburg<br />

20.8. bis 5.11.2006<br />

Mo-Sa 10-17 Uhr<br />

So/�eiertag 11.30-17 Uhr<br />

E<strong>in</strong>e Ausstellung der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

und des <strong>Kirchen</strong>kreises Magdeburg<br />

Unter der Schirmherrschaft von<br />

Wolfgang Thierse<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit der Landesausstellung<br />

Sachsen-Anhalt 2006 „Heiliges<br />

Römisches Reich Deutscher Nation“<br />

Das Thema „Taufe“ war <strong>in</strong> der geplanten<br />

�orm noch nie zuvor Gegenstand e<strong>in</strong>er<br />

eigenen Präsentation.<br />

In Mitteldeutschland hat die christliche<br />

Taufe bereits e<strong>in</strong>e weit mehr als tausendjährige<br />

Geschichte. Die Tradition der Taufe<br />

lässt sich mit Sachzeugnissen belegen, mit<br />

denen der zeitliche Bogen über mehr als<br />

1000 Jahre bis <strong>in</strong> unsere Tage gespannt<br />

werden kann.<br />

Die Ausstellung wird begleitet von e<strong>in</strong>em<br />

reich bebilderten Katalog.<br />

Ökumenisches �riedensgebet<br />

Donnerstag 17 Uhr<br />

Lorenzkirche Anger / Ecke Pilse


AUGUSTINERKLOSTER 38<br />

Neues Angebot<br />

Seit dem 17. Juni 2006 hat das August<strong>in</strong>erkloster<br />

e<strong>in</strong>e neue <strong>in</strong>teressante �ührung<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong> Programm aufgenommen. Jeden<br />

�reitag ab 15 Uhr startet an der Klosterstube<br />

unter der fachkundigen Leitung von<br />

Helmut �<strong>in</strong>ke (Leiter des �ührungsdienstes<br />

im August<strong>in</strong>erkloster) e<strong>in</strong>e zweistündige<br />

thematische �ührung „Auf den Spuren<br />

von Mart<strong>in</strong> Luther und Johannes<br />

Lang“. Nach e<strong>in</strong>er �ührung durch das<br />

August<strong>in</strong>erkloster geht es weiter zu der<br />

Burse <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erstraße, wo Mart<strong>in</strong><br />

Luther während se<strong>in</strong>er Studentenzeit gewohnt<br />

hat und zum Collegium majus (hier<br />

haben Mart<strong>in</strong> Luther und Johannes Lang<br />

studiert). Den Abschluss bildet e<strong>in</strong>e �ührung<br />

durch die Michaeliskirche. Sicherlich<br />

werden e<strong>in</strong>ige Leser sich fragen: Warum<br />

macht das August<strong>in</strong>erkloster e<strong>in</strong>e solche<br />

�ührung?<br />

Mart<strong>in</strong> Luther und Johannes Lang waren<br />

sehr gute �reunde. Luther trat am 17. Juli<br />

1505 <strong>in</strong> das August<strong>in</strong>erkloster e<strong>in</strong> und Johannes<br />

Lang folgte ihm im �ebruar 1506.<br />

Zusammen g<strong>in</strong>gen beide im Herbst 1511<br />

nach Wittenberg.<br />

1516 kehrte Johannes Lang als letzter offizieller<br />

Prior <strong>in</strong> das August<strong>in</strong>erkloster <strong>Erfurt</strong><br />

zurück. Mit mehreren Mönchen trat<br />

er dann 1522 aus dem Orden aus und war<br />

maßgeblich an der E<strong>in</strong>führung der Reformation<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> beteiligt. Als Predigtstätte<br />

wählte er die Michaeliskirche, auch im<br />

Dom predigte er als so genannter „Nonarius<br />

(Neun-Uhr-Prediger)“. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Predigtstätte für ihn war die Predigerkirche.<br />

1525 wurde er Prediger der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Johannesgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche.<br />

Es sei angefügt, dass gerade<br />

hier<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gewisse Spannung lag: Erst<br />

1556 starb der letzte August<strong>in</strong>ermönch,<br />

so dass die <strong>Kirchen</strong>wand zum Kloster h<strong>in</strong><br />

evangelisch und katholisch trennte. Die<br />

Mönche durften ihre Gebete nicht mehr<br />

<strong>in</strong> der ursprünglichen Klosterkirche verrichten.<br />

Johannes Lang starb 1548 und wurde vor<br />

dem Altar der Michaeliskirche beigesetzt.<br />

Um diesen für <strong>Erfurt</strong> so wichtigen Reformator<br />

zu ehren und ihn wieder <strong>in</strong> das<br />

Bewusstse<strong>in</strong> der Menschen zu br<strong>in</strong>gen,<br />

wird diese �ührung angeboten.<br />

Archäologische<br />

Untersuchungen<br />

Ausstellung im Kreuzgang<br />

des August<strong>in</strong>erklosters<br />

1.-18.9.06<br />

Die seit dem 13. �ebruar 2006 durchgeführten<br />

archäologischen Ausgrabungen<br />

am <strong>Evangelische</strong>n August<strong>in</strong>erkloster zu<br />

<strong>Erfurt</strong> wurden am 31. Mai zum e<strong>in</strong>stweiligen<br />

Abschluss gebracht.<br />

Die hoch gesetzten Erwartungen auf historische<br />

Erkenntnisse konnten nicht nur<br />

erfüllt werden, die Befunddichte und<br />

teilweise auch der Erhaltungszustand der<br />

archäologischen Befunde waren außerordentlich.<br />

Über 80 Bestattungen des evangelischen<br />

Waisenhausfriedhofes konnten geborgen<br />

werden. Bei e<strong>in</strong>igen verstorbenen K<strong>in</strong>dern<br />

zeigten sich Deformationen und Krankheitsbilder.<br />

E<strong>in</strong>e Student<strong>in</strong> der Jenaer<br />

Universität wird im Rahmen ihrer Diplomarbeit<br />

die Krankheitsbilder genauer<br />

untersuchen. Schriftliche Zeugnisse sollen<br />

ebenfalls weiter ausgewertet werden,<br />

denn die <strong>in</strong> der Bibliothek des August<strong>in</strong>erklosters<br />

aufbewahrten Totenbücher<br />

vermerken zum<strong>in</strong>dest teilweise neben<br />

Todeszeitpunkt und Namen auch die Todesursachen.<br />

Besonders überraschend und erfreulich<br />

s<strong>in</strong>d die freigelegten Zeugnisse aus der<br />

�rühzeit der Stadt <strong>Erfurt</strong>. Nahmen die Archäologen<br />

zu Beg<strong>in</strong>n der Ausgrabung an,<br />

dass durch die Vielzahl der stellenweise<br />

bis auf den anstehenden Kies e<strong>in</strong>getief-


39 AUGUSTINERKLOSTER<br />

ten Gräber kaum noch ältere Befunde zu<br />

erwarten seien, konnten schließlich Baubefunde<br />

freigelegt werden, die bis zu fünf<br />

Phasen zwischen dem 11. und 14. Jh.<br />

umfassen. Es handelt sich neben den zu<br />

erwartenden Grubenhäusern auch um<br />

Pfostengebäude und e<strong>in</strong>en Keller <strong>in</strong> ganz<br />

ungewöhnlicher Bauweise. Auch zur beruflichen<br />

Tätigkeit der Bewohner lassen<br />

sich Aussagen machen, sowohl durch Befunde,<br />

als auch anhand der geborgenen<br />

�unde. Auch wurde die ältere Klostermauer<br />

(ca. 14. Jahrhundert) wieder entdeckt.<br />

Das ursprüngliche Areal wurde dann um<br />

1500 erweitert, da 1502 mit dem Bau der<br />

Klosterbibliothek und der Waidhäuser begonnen<br />

wurde.<br />

E<strong>in</strong> Teil der Befunde ist auch jetzt noch<br />

sichtbar, wird aber bei den im Herbst beg<strong>in</strong>nenden<br />

Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten<br />

an den historischen Ru<strong>in</strong>enund<br />

Klostermauern wieder überdeckt<br />

werden. Die ersten Grabungsfunde s<strong>in</strong>d<br />

bereits restauriert. Zum „Tag des offenen<br />

Denkmals“ am 9. und 10. September<br />

2006 werden Spezialführungen von �rau<br />

Dr. Kar<strong>in</strong> Szcech (Gebietsreferent<strong>in</strong> des<br />

Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie)<br />

und Lothar Schmelz (Kurator<br />

des August<strong>in</strong>erklosters) durchgeführt.<br />

Freundeskreis<br />

E<strong>in</strong> �reundeskreis soll das August<strong>in</strong>erkloster<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> national und <strong>in</strong>ternational<br />

bekannter machen sowie den Wiederaufbau<br />

der Klosterbibliothek befördern.<br />

Der „�reundeskreis <strong>Evangelische</strong>s August<strong>in</strong>erkloster<br />

zu <strong>Erfurt</strong> e.V.“ konstituierte<br />

sich am 19. Juli im Lutherfestsaal des Klosters.<br />

„Das August<strong>in</strong>erkloster als Begegnungsstätte<br />

und Tagungsort, als Kulturdenkmal<br />

und Lutherstätte von Rang braucht viele<br />

�reund<strong>in</strong>nen und �reunde. Der �reundeskreis<br />

wird uns helfen, über den Tellerrand<br />

der Alltagsarbeit zu schauen. Wir freuen<br />

uns auf das Engagement von Menschen,<br />

die mit ihrer Kompetenz und ihren Ideen<br />

unser Kloster bewahren und bekannter<br />

machen wollen“, so Kurator Lothar<br />

Schmelz, Initiator des �reundeskreises. Als<br />

Vere<strong>in</strong> sei der �reundeskreis für alle offen,<br />

die sich mit ihrer Mitgliedschaft für<br />

das Kloster e<strong>in</strong>setzen wollen, dessen Anfänge<br />

bis <strong>in</strong>s 13. Jahrhundert zurückreichen.<br />

Schwerpunkt wird für das Kloster <strong>in</strong> den<br />

kommenden Jahren der Wiederaufbau von<br />

zwei Waidhäusern und der historischen<br />

Bibliothek se<strong>in</strong>. Mit dem fünf Millionen<br />

Euro teuren Wiederaufbau soll 2007 begonnen<br />

werden. In dem wiederhergestellten<br />

Ensemble soll e<strong>in</strong> exklusiver Veranstaltungsort<br />

geschaffen werden.<br />

Zudem stehen <strong>in</strong> den nächsten Jahren Erhaltungsarbeiten<br />

an den bestehenden<br />

Klostergebäuden an. Insgesamt fehlen<br />

dem Kloster für die Bauvorhaben rund<br />

e<strong>in</strong>e Million Euro, die auch mit Unterstützung<br />

des �reundeskreises e<strong>in</strong>geworben<br />

werden sollen. In den vergangenen vier<br />

Jahren hat das Kloster aus dem eigenen<br />

Haushalt bereits 600.000 Euro <strong>in</strong> den Erhalt<br />

der Gebäude <strong>in</strong>vestiert.<br />

Sommerfest<br />

Am 5. August lädt das <strong>Evangelische</strong> August<strong>in</strong>erkloster<br />

zu dritten Mal zum Sommerfest<br />

für �amilien. Besonders s<strong>in</strong>d �amilien<br />

e<strong>in</strong>geladen, die die �erien zu Hause<br />

verbr<strong>in</strong>gen und nicht <strong>in</strong> den Urlaub<br />

fahren.<br />

Als Thema hat der Vorbereitungskreis die<br />

Jahreslosung 2006 gewählt:<br />

Gott spricht: „Ich lasse dich nicht fallen<br />

und verlasse dich nicht.“ Josua 1,5<br />

Das �est beg<strong>in</strong>nt um 12 Uhr mit dem Mittagsgebet<br />

der Schwestern der CCR.<br />

Danach wird es wieder viel Spiel und<br />

Spaß für die K<strong>in</strong>der geben – mit Clown<br />

Leo, Susi Sause oder dem Puppenspieler<br />

Henn<strong>in</strong>g Hacke mit se<strong>in</strong>em Stück „Kalif


AUGUSTINERKLOSTER / ELISABETH 40<br />

Storch“.<br />

Das Spielmobil des CVJM und die Offene<br />

Arbeit sorgen dafür, dass den ganzen<br />

Tag gespielt und gebastelt werden kann.<br />

Als kle<strong>in</strong>er Kostenbeitrag wird 1 Euro E<strong>in</strong>tritt<br />

erhoben, dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Essen und Tr<strong>in</strong>ken<br />

enthalten und alle Angebote.<br />

In diesem Jahr soll als neuer Programmpunkt<br />

e<strong>in</strong> �lohmarkt eröffnet werden mit<br />

Spielzeug, Büchern und Kleidung für K<strong>in</strong>der.<br />

Veranstaltungen<br />

Lutherarisches im Kloster<br />

„Me<strong>in</strong> lieber Herr Kathar<strong>in</strong>a“<br />

Unterhaltsame Betrachtungen aus dem<br />

Hause Luther<br />

Annette Seibt<br />

jeweils 20.30 Uhr<br />

3.-5.8.; 10., 11., 17.-19., 23.-27.8.,<br />

8.-10.9.<br />

„Heilige Anna, hilf“<br />

E<strong>in</strong> heiterer Theaterrundgang auf Luthers<br />

Spuren durch das August<strong>in</strong>erkloster<br />

Annette Seibt<br />

jeweils 20 Uhr<br />

12.8., 7., 14.-16., 22., 23. 9.<br />

Familientag im Kloster<br />

Clowns, Puppenspieler, Bastelangebot<br />

5.8. 12.45-16.30 Uhr<br />

Konzertantes im Kloster<br />

jeweils 18.30 Uhr im Lutherfestsaal<br />

Jocelyn B. Smith – Gospels u.a.<br />

20.8.<br />

Elfrun Gabriel, Leipzig – Klavier<br />

17.9.<br />

Goethe als Rosenfreund<br />

E<strong>in</strong> musikalisch-literarischer Abend zum<br />

257. Geburtstag des Dichters<br />

27.8. 18 Uhr Lutherfestsaal<br />

Tag des Denkmals<br />

Schwerpunkt archäologische<br />

Ausgrabungen am August<strong>in</strong>erkloster<br />

9., 10.9.<br />

August<strong>in</strong>erGespräch<br />

„EKM – alles im Lot?“<br />

Landesbischof Dr. Christoph Kähler<br />

15.9. 19.15 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erTafelrunde<br />

Erlesenes aus Luthers Werk<br />

bei Mahl und Musik<br />

Leitung Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich<br />

15.9. 20 Uhr<br />

Vortrag<br />

„Die <strong>Erfurt</strong>ensien-Sammlung der Bibliothek<br />

des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums“<br />

Ingrid Sturm, <strong>Erfurt</strong><br />

21.9. 19 Uhr<br />

Bibliothekssaal im August<strong>in</strong>erkloster<br />

anschließend Vere<strong>in</strong>sabend<br />

Reisen bildet<br />

Elisabethplatz, Elisabethbrücke, Elisabethstraße<br />

– Juni 2006 <strong>in</strong> Budapest: Schöne,<br />

markante Punkte <strong>in</strong> der ungarischen<br />

Hauptstadt.<br />

Elisabeth, ja klar, war ja e<strong>in</strong>e ungarische<br />

Königstochter, und im Herbst diesen Jahres<br />

eröffnen wir das „Elisabethjahr 2007“.<br />

Die Heilige Elisabeth von der Wartburg –<br />

das wird ihr Jahr. Schön, dass man ihr <strong>in</strong><br />

ihrem Heimatland auch begegnet...<br />

Touristenphantasie, nichts als Touristenphantasie!<br />

Der Stadtführer kennt diese<br />

Elisabeth gar nicht. Er me<strong>in</strong>t – und mit<br />

ihm wohl alle Ungarn – die schöne Sissi<br />

aus der K.u.K.-Zeit. Sie hat dort ihre Wunder<br />

getan und ist <strong>in</strong> den Herzen der Ungarn<br />

fest verankert. „Romy Schneider“,<br />

schwärmt e<strong>in</strong>er und machts damit noch<br />

konkreter.<br />

Immerh<strong>in</strong> war es möglich, den Historiker,<br />

der die Burg über Budapest so facettenreich<br />

erklärt, für jene Burg <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

zu <strong>in</strong>teressieren, die die Bildergeschichte<br />

der Heiligen Elisabeth birgt, der<br />

Königstochter aus Ungarn.<br />

Gerta L<strong>in</strong>k


41 KINDER<br />

KIRCHE<br />

MIT KINDERN<br />

Familientag im August<strong>in</strong>erkloster<br />

5.8. ab 12.30 Uhr<br />

Sommerfreizeit auf Hiddensee<br />

21.-30.8. Info ( 0361.6422661<br />

K<strong>in</strong>derfreizeit <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>sfeld<br />

15.9.-17.9.<br />

Info ( 0362<strong>08</strong>.70261<br />

Familien- und Geme<strong>in</strong>defeste<br />

16.9., 14 Uhr Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

17.9. 10.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />

17.9. 11 Uhr Möbisburger Kirche<br />

Familiengottesdienste zum<br />

Schuljahresbeg<strong>in</strong>n<br />

2.9.<br />

11 Uhr Möbisburger Kirche<br />

3.9.<br />

9.30 Uhr Reglerkirche und Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

10 Uhr Thomaskirche und<br />

Predigerkirche<br />

10.30 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />

14 Uhr Kirche <strong>in</strong> Kirchheim<br />

10.9.<br />

9.30 Uhr Kilianikirche Gispersleben<br />

10 Uhr Melanchthon-GZ<br />

14 Uhr Kirche <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dersleben<br />

Mystische Nacht<br />

für 10- bis 13-Jährige<br />

„Was du siehst, ist nicht alles …“<br />

22.9. 19 – 21.30 Uhr Lorenzkirche<br />

TRE�� �ÜR KINDER UND �AMILIEN<br />

Eltern-K<strong>in</strong>d-Treff (1-3 Jahre)<br />

dienstags 9.30-12 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Krabbelgruppe<br />

jeden 2. und 4. Dienstag im Monat<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

KINDERKREISE (6 bis 10 Jahre)<br />

Andreas Mi 16 Uhr Andreasstraße16<br />

Kaufmann Do 16 Uhr Ludolfweg 10<br />

(nicht <strong>in</strong> den �erien)<br />

Lutherkirche Mo 16 Uhr<br />

Magdeburger Allee<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche Di 16 Uhr Nikolausstraße<br />

Offene Arbeit So 15 Uhr Allerheiligenstr.<br />

Prediger Mo 15 Uhr Predigerstraße 4<br />

Regler Do 15.30 Uhr<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 130<br />

Südost Do 15.30 Uhr S<strong>in</strong>gerstraße1<br />

Thomas Do 15 Uhr Humboldtstraße 16<br />

Alach Di 15 Uhr Mönchsgasse 1<br />

Bischleben Do 16.30 Uhr Pfarrhaus<br />

Büßleben Mo 15.30 Uhr Am Peterbach<br />

Dachwig Di 15 Uhr Pfarrhaus<br />

Egstedt Mo 16 Uhr<br />

Pfarrhaus R<strong>in</strong>nebach<br />

Elxleben Do 14.45-17 Uhr Pfarrhaus<br />

Gebesee Mi 14.30 Uhr Pfarrgasse 1<br />

Gispersleben Di 15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Kirchheim �r 16 Uhr An der Kirche<br />

1. �r im Monat K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o<br />

Marbach Do 16 Uhr Petrikirche 14-tägig<br />

Möbisburg Do 14.30 Uhr Auf der Burg<br />

Tiefthal Do 16 Uhr <strong>in</strong> der Kirche<br />

TEENIEKREISE (11 bis 13 Jahre)<br />

Andreas Mi 15 Uhr<br />

Lutherkirche Mo 15 Uhr<br />

Prediger Di 15 Uhr<br />

Regler Do 16.30 Uhr<br />

GZ Roter Berg Mi 17 Uhr Hammerweg<br />

Südost Do 17.15 Uhr S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

ThomasDi 16 Uhr Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />

Bischleben Di 16.45 Uhr Backhausstr.<br />

Büßleben Do 16.45 Uhr Am Peterbach<br />

Dachwig Di 16 Uhr Pfarrhaus<br />

Gebesee Mi 15.45 Uhr Pfarrgasse 1<br />

Gisperleben Mo 15 Uhr Zittauer Straße<br />

Walschleben Mo 15.45 Uhr<br />

Breite Straße


LESERBRIE�E 42<br />

Warum muss das se<strong>in</strong>?<br />

Im August 2006 besteht das <strong>Kirchen</strong>asyl <strong>in</strong> der<br />

Lutherkirche e<strong>in</strong> Jahr. Seit ich <strong>in</strong> dem Unterstützerkreis<br />

mitarbeite, bewegen mich Meldungen<br />

über den Umgang mit Hilfesuchenden <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft besonders. Mit e<strong>in</strong>em Brief an<br />

die Tagung, zu welcher die <strong>Evangelische</strong> Akademie<br />

Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit kirchlichen<br />

Vere<strong>in</strong>igungen sowie Menschenrechtsorganisationen<br />

e<strong>in</strong>geladen hatte, wollte ich unterstreichen,<br />

dass zur Problematik <strong>Kirchen</strong>asyl von der<br />

Bundesregierung bzw. vom Bundestag baldigst<br />

e<strong>in</strong>e rechtlich e<strong>in</strong>deutige, für die Betroffenen<br />

menschlich akzeptable Regelung getroffen werden<br />

muss.<br />

Die Situation von Menschen, die unserem Gedanken-<br />

oder Lebensschema nicht ganz entsprechen,<br />

ist oft von Menschenwürde weit entfernt<br />

und unsere Denk- und Gefühlswelt zeigt <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang weith<strong>in</strong> Anzeichen e<strong>in</strong>er<br />

Eiseskälte. Dass dies oft Ablenkung bzw. Abreaktion<br />

von eigenen ungelösten Problemen bedeutet,<br />

führt ungewollt oder gewollt leicht zur<br />

Akzeptanz solcher beängstigenden Entwicklung.<br />

Aber e<strong>in</strong> Verschweigen solcher problematischen<br />

Ereignisse wie auch h<strong>in</strong>auszögernde Behandlung<br />

auf Kosten betroffener Menschen ist für die Menschenwürde<br />

allgeme<strong>in</strong> wie auch für unser Land<br />

e<strong>in</strong> gefährlicher Weg. Selbst <strong>Kirchen</strong>asyle –<br />

warum müssen sie überhaupt se<strong>in</strong> – s<strong>in</strong>d dafür<br />

neu e<strong>in</strong>e aufschiebende. oberflächliche Notbehandlung,<br />

aber ke<strong>in</strong>e Heilung, es kann nicht<br />

angehen, dass <strong>in</strong> unserem humanistischen<br />

Rechtsstaat Hilfesuchende durch e<strong>in</strong>en teils jahrelangen<br />

unsicheren Marsch durch Ämter, Gesetze,<br />

föderalistischen Wirrwarr oder gar durch<br />

persönliche Willkür <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e psychisch oder physisch<br />

unerträgliche Belastung gebracht werden.<br />

Dieter Lorenz, <strong>Erfurt</strong><br />

Bitte here<strong>in</strong> zur Taufe!<br />

„�röhlich wir zur Taufe gehen / denn die Kirche<br />

macht’s so schön“<br />

Neulich <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> erlebte ich e<strong>in</strong>en Gottesdienst,<br />

als gerade Taufe war. Angenehm angetan war<br />

ich von der locker-offenen Atmosphäre. Lange<br />

Lesungen wurden der Taufgeme<strong>in</strong>de erspart,<br />

bildhaft-symbolisch auf das lebensspendende<br />

Wasser verwiesen. Auch gelang es, e<strong>in</strong>e persönliche<br />

Beziehung zum Täufl<strong>in</strong>g herzustellen,<br />

<strong>in</strong>dem jeder e<strong>in</strong> Segenswort ihm zusprechen<br />

konnte, was etliche taten.<br />

Und mit vielen netten, kundenfreundlichen<br />

Worten wurde der Taufablauf gefüllt, wenn z.B.<br />

wiederholt gelobt wurde, welch wunderbarschönes<br />

K<strong>in</strong>d die Kle<strong>in</strong>e sei. Engelmusik für Elternohren.<br />

Das weckt natürlich den E<strong>in</strong>druck,<br />

als habe hier Gott sich besonders bemüht.<br />

Und die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den Slums? Aber die Adressaten<br />

s<strong>in</strong>d die Eltern und sie sollen die Taufe sehr<br />

schön f<strong>in</strong>den. Genauso die Worte nach der Besprengung:<br />

„Das ist was neues für dich, (Name).<br />

Da staunst du, nicht wahr?“ Ich musste sogar<br />

staunend hören, wie die Mutter unter anderem<br />

gefragt wurde: „Wollen Sie dem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gute<br />

Mutter se<strong>in</strong>, es lieb haben und (Name) sättigen<br />

(u.ä.mehr), so antworten Sie: „Ja, mit....“ Solchen<br />

überflüssigen kundenfreundlichen Schmalz suche<br />

ich vergeblich <strong>in</strong> unserer Agende.<br />

Man könnte lächeln – könnte. Denn e<strong>in</strong>e Taufgesellschaft,<br />

meist <strong>in</strong> kirchlichen D<strong>in</strong>gen unbewandert<br />

und vom Taufvorgang gefangen genommen,<br />

hört selektiv nur die freundlich-gefälligen<br />

Worte, aber die kirchlichen g<strong>in</strong>gen leider unter.<br />

Das Sakrament rückt aus dem Blick. Es ist zwar<br />

da, aber für die Taufgesellschaft, die eigentlichen<br />

Adressaten, gleichsam h<strong>in</strong>ter den Kulissen, nämlich:<br />

Dass jetzt hier der allmächtige, dreimalheilige<br />

GOTT handelt, an diesem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges<br />

und endgültiges Geschehen vollzieht,<br />

real, nicht symbolisch. In diesem „Bad der Wiedergeburt“<br />

(Tit.3,5) empfängt der Täufl<strong>in</strong>g neues<br />

Leben und den Hl. Geist, nun e<strong>in</strong> neues Leben<br />

zu führen, d.h. christlich zu leben, wozu er fortan<br />

verpflichtet ist. An Stelle des K<strong>in</strong>des übernehmen<br />

die Eltern diese Verpflichtung durch die<br />

Atmosphäre, <strong>in</strong> die sie es h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen lassen.<br />

Deshalb gehört es zum anderen auch zur Pflicht<br />

pastoraler Taufansprache, die Eltern betont darauf<br />

h<strong>in</strong>zuweisen. Das um so mehr, je weniger<br />

sie praktizierende Geme<strong>in</strong>deglieder s<strong>in</strong>d und<br />

momentan abgelenkt nur selektiv aufnehmen.<br />

Das wird landauf, -ab bei vielen Taufen vernachlässigt.<br />

Verständlich. Wer von Verb<strong>in</strong>dlichkeit,<br />

von Pflichten spricht oder gar anmahnt, macht<br />

sich nicht beliebt, wobei der Ton die Musike –<br />

und Schwieriges möglich – macht.<br />

„Ja, aber wir müssen die Leute doch <strong>in</strong> die Kirche<br />

holen.“ Wir? S<strong>in</strong>d Geistliche Regisseure oder<br />

Diener GÖTTLICHEN Handelns?<br />

Wer tauft! Dass bei allen ankommt, wer eigentlich<br />

tauft und was das alles e<strong>in</strong>schließt, darauf<br />

kommt es an, ohne anderes schlecht reden zu<br />

wollen. Karl-He<strong>in</strong>z Reipert, Düren


43 DIAKONIE<br />

Diakonie<br />

Kreisdiakonieausschuss<br />

Vorsitzende Brigitte Schröter<br />

Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

( 036201-50431<br />

Kreisdiakoniepfarrer<br />

Andreas L<strong>in</strong>dner, Humboldtstraße 16<br />

99<strong>09</strong>6 <strong>Erfurt</strong>, ( 0361-3731566<br />

e-mail: �am.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

BERATUNGEN<br />

EVANGELISCHER KIRCHENKREIS ER�URT<br />

Büro für ausländische<br />

Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />

Ausländerbeauftragte<br />

Ausländersozialberatung<br />

Hans-Sailer-Straße 57, 99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-75<strong>08</strong>4-22, �ax -24<br />

STADTMISSION<br />

Schwangerschaftsberatung<br />

Kostenlose Beratung im Schwangerschaftskonflikt,<br />

zu �ragen der Schwangerschaft,<br />

Verhütung, PEKiP-Kurse, Antragstellung<br />

„Thür<strong>in</strong>ger Stiftung“, Information zu Mütter-Kuren,<br />

Mutter-/Vater-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />

Anger 79, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong> ( 0361-5668189<br />

Mo, Mi 9-14 Uhr; Di, Do 9-18 Uhr<br />

Berater<strong>in</strong>nen<br />

Marion Böttger, Jeann<strong>in</strong>e Reichert<br />

Frauenhaus<br />

Schutz für �rau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />

Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />

Geldproblemen<br />

Notruf ( 0361-7462145 Tag und Nacht<br />

Suchtberatung<br />

Beratungs- und Behandlungsstelle für Menschen<br />

mit verschiedenen Suchtproblemen<br />

Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />

Michaelisstraße 14, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-59037-0, �ax -15<br />

ÖKP GGMBH<br />

Psychologische Beratungsstelle<br />

Erziehungs-, �amilien-, Paar- und<br />

Lebensberatung<br />

Mo, Di, Mi, �r 9-12 Uhr<br />

Do 14-18 Uhr<br />

und nach Vere<strong>in</strong>barung<br />

Beratungen Montag bis �reitag ganztägig<br />

Schillerstraße 12<br />

99<strong>09</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />

( / �ax 0361.3465722<br />

psych-beratung-ef@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

CHRISTOPHORUSWERK<br />

Psychosoziale Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

Beratung und Begleitung von Menschen<br />

mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />

Angehörige<br />

soziale Kontaktangebote<br />

Leipziger Straße 20, 99<strong>08</strong>5 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60051-02, �ax -01<br />

EINRICHTUNGEN<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Hospitalplatz 15a, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-65964-0 �ax -19<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen ( 6596420 und<br />

60147620<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />

( 6596430<br />

Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis / Caritas<br />

Allerheiligenstraße 8, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60050-22, �ax -11<br />

e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />

www.christophoruswerk.de<br />

Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />

Schule – Beratung und Begleitung<br />

CJD <strong>Erfurt</strong><br />

Donaustraße 2A, 99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-78343 �ax 0361-7834444


DIAKONIE 44<br />

www.cjd-erfurt.de, email:<br />

cjd.erfurt@cjd.de<br />

Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />

E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />

und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />

Allerheiligenstraße 9, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6422<strong>09</strong>0, �ax 0361-5623141<br />

e-mail: stadtmisef@aol.com<br />

www.stadtmission-erfurt.de<br />

„Café des Herzens“<br />

Mo-�r 9 – 12 Uhr<br />

Johannes-Lang-Haus<br />

Allerheiligenstraße<br />

Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück<br />

Haus Zuflucht<br />

Gefährdetenhilfe<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />

Camburger Straße 5, 99<strong>09</strong>1 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-77880-0, �ax -90<br />

www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Haus für Alt und Jung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

(/�ax 0361-6436520<br />

Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />

( 0361-5 62 44 91<br />

Offene Altenarbeit<br />

( 0361-5624491<br />

Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />

und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Anger 35, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2626380, �ax 0361-26263820<br />

Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />

und Kranke<br />

DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />

Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

( 036201-504-31, �ax -32<br />

Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />

Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />

O��ENE DIAKONISCHE ARBEIT<br />

<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

Seniorenberatungs- und<br />

Begegnungsstätte <strong>in</strong> der Krämpfervorstadt<br />

„Unter den Kastanien“<br />

Röntgenstraße 28, 99<strong>08</strong>5 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2626963<br />

�ax 0361- 64439861<br />

Beratung Di-Do 10-11 Uhr<br />

Seniorennachmittag Do 14-17 Uhr<br />

Seniorenchor Mi 14 Uhr<br />

Stricken für Bedürftige Mi 14 Uhr<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Di 10-11 Uhr<br />

Wandern Di 13.30-17 Uhr<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

Hans-Sailer-Straße 55, 99<strong>08</strong>9 <strong>Erfurt</strong><br />

(/�ax 0361- 7 91 73 39<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />

Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

Hammerweg 4a, 99<strong>08</strong>7 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361- 5 54 71 53<br />

Ökumenischer Seniorenkreis<br />

ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />

<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5 62 98 62<br />

Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

2. und 4 �reitag 15 Uhr<br />

<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />

Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361- 3 45 62 64<br />

Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />

Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />

<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Predigerstraße 4, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5626214<br />

Seniorenkreis donnerstags 14 Uhr<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6436520<br />

Offene Seniorenarbeit<br />

mittwochs 14 Uhr


45 DIAKONIE<br />

EVANGELISCHE<br />

KINDERTAGESSTÄTTEN<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Dionysius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />

Mühlgarten 5, 99<strong>09</strong>4 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />

( 0361-7968154<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />

Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />

Moskauer Straße 84, 99<strong>09</strong>1 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61-7921536, �ax 0361-2624568<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Peterbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />

Platz der Jugend 5<br />

99198 Büßleben<br />

( 0361-4233612<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„K<strong>in</strong>derland“<br />

Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />

Goethestraße 63a, 99<strong>09</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-3460226<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„St. Laurentius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />

Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />

99192 �rienstedt<br />

( 0362<strong>08</strong>-70465<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Weißbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />

Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />

( 036201-7259<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Spatzennest“<br />

Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />

Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99<strong>08</strong>7 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-7911036<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />

Hospitalplatz 15a, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6596430<br />

Arche Noah<br />

Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />

Moskauer Straße 85, 99<strong>09</strong>1 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-735238, �ax 0361-2624568<br />

Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Heide Kienel-Müller<br />

Paulstraße 11, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6464317<br />

<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />

am Drosselberg<br />

Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />

Curiestraße 26, 99<strong>09</strong>7 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-4233667<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Pusteblume“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />

Dornra<strong>in</strong> 12, 99<strong>09</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2220742<br />

Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />

Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />

Eislebener Straße 2, 99<strong>08</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5668273<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />

Regierungsstraße 52/53, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60<strong>08</strong>046-48<br />

Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />

Dalbergsweg 21, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252484<br />

Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />

für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />

Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />

99<strong>09</strong>2 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2113413, �ax 0361-6025039<br />

Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />

Pergamentergasse 31, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5629245, �ax 0361-55049878


IN�ORMATION 46<br />

CVJM <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Magdeburger Allee 46<br />

99<strong>08</strong>6 <strong>Erfurt</strong><br />

( /�ax 0361-65360-26 /-28<br />

www.cvjm-erfurt.de, ramdohr@cvjm-erfurt.de<br />

Christlicher Vere<strong>in</strong> Junger Menschen e.V.<br />

Wochenprogramm<br />

Montag<br />

15 – 17 Uhr Bürgercafé/Erzählcafé<br />

18 – 20 Uhr Volleyball ( Sporthalle der<br />

Neuerbeschule)<br />

20.15 – 22 Uhr Volleyball – Ligamannschaft<br />

(Sportgymnasium)<br />

Dienstag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

Mittwoch<br />

14 – 16 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

16 – 17.30 Uhr Jungschar „Peanuts“<br />

19.30 – 21 Uhr Bibelkreis „Glaube 46“<br />

Donnerstag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

17– 18.30 Uhr Jungschar „�antas“<br />

17– 18.30 Uhr Indiaca (Bechste<strong>in</strong>schule)<br />

Freitag<br />

14 – 17 Uhr K<strong>in</strong>dercafé<br />

19 – 22 Uhr Jugendkulturprojekt „�46“<br />

„K<strong>in</strong>o, Gäste und Brettspiele“<br />

20.30 – 22 Uhr �ußball (Sportgymnasium)<br />

Beratungen<br />

Offene Arbeit<br />

Allerheiligenstraße 9, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

Di 20.30 Uhr Arbeitsrecht<br />

Mi 17-19 Uhr Juristische Beratung für<br />

Ausländer<br />

Do 19 Uhr Kriegsdienstverweigerer<br />

amnesty <strong>in</strong>ternational<br />

<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />

Michaelisstraße 14, 99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

Di ab 18.30 Uhr<br />

Aktionskreis für Frieden e.V.<br />

Warsbergstraße 1, 99<strong>09</strong>2 <strong>Erfurt</strong><br />

( / �ax 0361-56 17 580<br />

Aktionskreis-�rieden-erfurt@gmx.de<br />

Mo-�r 9-15 Uhr, Infotag Mi 16-18 Uhr<br />

O��ENE ARBEIT<br />

ER�URT<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Allerheiligenstraße 9<br />

99<strong>08</strong>4 <strong>Erfurt</strong><br />

(/�ax 0361-6 42 26 61<br />

OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />

www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />

Wöchentliche Öffnungszeiten bis 3.9.2006<br />

Montag<br />

20-24 Uhr �ilmabend (14., 28.8.)<br />

OA Treff Kultur (4., 18.9.)<br />

Mittwoch<br />

15-17 Uhr OA-Café<br />

17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />

MitbürgerInnen und Café<br />

Donnerstag<br />

19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />

Kriegsdienstverweigererberatung<br />

19-24 Uhr OA-Treff<br />

Wöchentliche Öffnungszeiten ab 4.9.2006<br />

Montag<br />

17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />

17.30-19 Uhr Indiaca-Sport (Infos <strong>in</strong> der OA)<br />

17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />

20-23 Uhr �ilmabend (11.9., 25.9.) /<br />

OA KulturTreff im Wechsel 14tägig<br />

Dienstag<br />

18-20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />

19.30-1 Uhr Offene Arbeit -Treff mit Infobörse,<br />

Kultur, JIP<br />

Mittwoch<br />

14-17 Uhr Lesecafé im Wechsel Kreatives und<br />

K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o für Schlaumeier (15.30 Uhr)<br />

17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />

MitbürgerInnen und Café<br />

19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />

Absprachen mit Bruno oder Roland<br />

20-24 Uhr Tanzabend 14tägig (13., 27.9.)<br />

20-23 Uhr Bibelkreis 14tägig (6., 20.9.)<br />

Donnerstag<br />

9-12 Uhr Büro<br />

17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />

19 - 20 Uhr Umweltbibliothek /<br />

Kriegsdienstverweigererberatung<br />

20.30-24 Uhr Themenabend<br />

Sonntag<br />

K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o 15.30 Uhr 10.9.<br />

livemusic im Offene Arbeit Treff<br />

19.9. ab 21 Uhr mit Bage Stage (livemusic aus<br />

Slovenien)

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