Mündlichkeit - elementargermanistik.uni-bremen.de - Universität ...
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Vierter Schritt: Mit Kin<strong>de</strong>rn Geschichten erfin<strong>de</strong>n<br />
Erzählungen regen Kin<strong>de</strong>r bald zum eigenen Erzählen<br />
an. Sie haben jedoch zunächst oft noch Schwierigkeiten,<br />
eine vollständige Erzählung zustan<strong>de</strong> zu bringen.<br />
Durch stützen<strong>de</strong> Vorgaben <strong>de</strong>r Pädagogen o<strong>de</strong>r beim<br />
gemeinsamen Erfin<strong>de</strong>n in einer Gruppe wird ihnen das<br />
Erfin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Erzählung erleichtert. Zugleich können im<br />
Grundschulunterricht die Erzählungen als Vorlagen für<br />
schriftliche Fassungen dienen.<br />
Ohne Vorbereitung können Kin<strong>de</strong>r sich zu Kettenerzählungen<br />
neue Episo<strong>de</strong>n aus<strong>de</strong>nken und sie spontan<br />
in die laufen<strong>de</strong> Erzählung einfügen. Der Erzähler überlässt<br />
dann einem Kind für eine Episo<strong>de</strong> die Erzählerrolle.<br />
Wenn die Erzählbereitschaft <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
Themen:<br />
� Episo<strong>de</strong>nerzählungen erzählen und dazu<br />
neue Episo<strong>de</strong>n erfin<strong>de</strong>n lassen<br />
� Methodische Verfahren, um zu Geschichten<br />
anzuregen:<br />
� Erzählungen diktieren lassen und durch<br />
Nachfragen vervollständigen,<br />
� Erzählungen nach einer Folge unzusammenhängen<strong>de</strong>r<br />
Bil<strong>de</strong>r aus<strong>de</strong>nken,<br />
erschöpft ist, erzählt er <strong>de</strong>n Abschluss <strong>de</strong>r Geschichte.<br />
Pädagogen o<strong>de</strong>r Erzähler können sich, nach<strong>de</strong>m sie<br />
erzählten, von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Geschichten diktieren<br />
lassen und dabei durch Nachfragen auf Lücken und<br />
Wi<strong>de</strong>rsprüche hinweisen, die dann gemeinsamen<br />
geglättet und ergänzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Sollen sich Kin<strong>de</strong>r eigene Geschichten aus<strong>de</strong>nken,<br />
hilft ihnen oft die Anregung durch scheinbar zufälliges<br />
Material, das Einfälle und Vorstellungen auslöst. Da<br />
Erzählungen sich aus bildhaften Handlungsszenen<br />
und sprachlichen Erzähltexten zusammensetzen, kann<br />
das Aus<strong>de</strong>nken von Geschichten entwe<strong>de</strong>r über Spielgegenstän<strong>de</strong><br />
und Bildfolgen o<strong>de</strong>r über sprachliche<br />
Elemente stimuliert wer<strong>de</strong>n.<br />
� Figuren auf Bildhintergrün<strong>de</strong> kleben und<br />
Geschichten dazu erfin<strong>de</strong>n,<br />
� Mit Hilfe einer Reihe von Gegenstän<strong>de</strong>n<br />
Geschichten erfin<strong>de</strong>n („Schachtelgeschichten“<br />
nach Claus Claussen),<br />
� Das „Geschichtenerfin<strong>de</strong>rspiel“ (nach Claus<br />
Claussen).<br />
Literatur<br />
Becker-Textor, I./Michelfeit, G. (2000): Was Kin<strong>de</strong>rgeschichten erzählen. Kin<strong>de</strong>rn zuhören. Kin<strong>de</strong>r verstehen lernen. München.<br />
Claussen, C. (2006): Mit Kin<strong>de</strong>rn Geschichten erzählen. Berlin (zu verschie<strong>de</strong>nen Erzählprojekten, u. a. <strong>de</strong>n „Schachtelgeschichten“<br />
S.131-173).<br />
Kohl, E. M. (1995): Spielzeug Sprache. Ein Werkstattbuch. Neuwied.<br />
Merkel, J. : Wie man zu erzählbaren Geschichten kommt. In: Merkels Erzählkabinett. Vom Erzählen. www.stories.<strong>uni</strong>-<strong>bremen</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Rodari, G. (1999): Grammatik <strong>de</strong>r Phantasie. Leipzig.<br />
Übung zum Geschichtenerfin<strong>de</strong>n:<br />
Ausgehend von Bildmaterial:<br />
� Die Studieren<strong>de</strong>n schnei<strong>de</strong>n aus alten Zeitschriften wahllos Bildausschnitte aus. Dann erhalten sie<br />
eine Reihe zufällig ausgewählter Bil<strong>de</strong>r und legen diese Bil<strong>de</strong>r in Zweiergruppen zu einer Bildfolge,<br />
zusammen, in<strong>de</strong>m sie dazu eine Geschichte assoziieren. Diese Geschichte wird dann <strong>de</strong>n übrigen<br />
Teilnehmern anhand <strong>de</strong>r ausgewählten Bildfolge erzählt.<br />
� Mögliche Fortführung: Die Bildserien wer<strong>de</strong>n getauscht und die neue Gruppe <strong>de</strong>nkt sich mit <strong>de</strong>m<br />
gleichen Bildmaterial eine neue Geschichte aus.<br />
Ausgehend von Sprachmaterial:<br />
� Nach <strong>de</strong>n Kategorien <strong>de</strong>s Erfin<strong>de</strong>rspiels wer<strong>de</strong>n Stichworte auf Karteikarten geschrieben. Wie<strong>de</strong>rum<br />
in Zweiergrüppchen <strong>de</strong>nken sich die Teilnehmen<strong>de</strong>n eine Geschichte aus, in<strong>de</strong>m sie die Kärtchen in<br />
eine entsprechen<strong>de</strong> Reihenfolge bringen und dafür die auf <strong>de</strong>n Kärtchen genannten sprachlichen<br />
Elemente verwen<strong>de</strong>n..<br />
Siehe dazu das „Geschichtenerfin<strong>de</strong>rspiel“ (nach Claus Claussen) im Anhang 1.3.<br />
� Die entstan<strong>de</strong>nen Entwürfe wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n daraufhin diskutiert und abgeän<strong>de</strong>rt, wie<br />
weit sie die Anfor<strong>de</strong>rungen an eine erzählbare Geschichte erfüllen.<br />
Siehe Kriterien zur Bewertung im Anhang 2.2.<br />
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