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Mündlichkeit - elementargermanistik.uni-bremen.de - Universität ...

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Übung Debattierclub<br />

� Je drei Teilnehmer sitzen sich an einem Tisch gegenüber, zwischen ihnen ein Diskussionsleiter.<br />

� Je<strong>de</strong> Gruppe bekommt eine These für und wi<strong>de</strong>r, über die sie als Mannschaften gegeneinan<strong>de</strong>r diskutieren.<br />

� Das Publikum o<strong>de</strong>r eigens bestimmte Punkterichter entschei<strong>de</strong>n, wer von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Mannschaften<br />

überzeugen<strong>de</strong>r diskutierte.<br />

� Anschließend wer<strong>de</strong>n diese Entscheidungen begrün<strong>de</strong>t und mit <strong>de</strong>m Publikum diskutiert.<br />

Siehe dazu weitere Vorschläge für Diskussionsübungen im Anhang 2.3.<br />

Praxis Kin<strong>de</strong>rgarten und Grundschule:<br />

Konfliktregelung<br />

Das Verfahren <strong>de</strong>r Konfliktregelung über Mediation wird als Rollenspiel auf einen ausgedachten Konflikt<br />

zwischen Schülern angewen<strong>de</strong>t:<br />

� Der Konflikt wird dargestellt und eventuell nach <strong>de</strong>n Wünschen und Einwendungen <strong>de</strong>r Schüler verän<strong>de</strong>rt.<br />

� Vorweg wer<strong>de</strong>n die Regeln <strong>de</strong>r Konfliktbereinigung festgelegt: Je<strong>de</strong>r kommt zu Wort. Eine Form <strong>de</strong>r<br />

Entscheidung wird gemeinsam abgesprochen. Die Teilnehmer erklären sich mit <strong>de</strong>m Verfahren einverstan<strong>de</strong>n.<br />

� Danach wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Seiten gehört und nach <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n ihres Verhaltens gefragt.<br />

� Neutrale Beobachter wer<strong>de</strong>n gehört.<br />

� Schließlich wird eine Entscheidung getroffen (entwe<strong>de</strong>r von einer Person, einem Gremium o<strong>de</strong>r allen<br />

Beteiligten per Abstimmung)<br />

� Das Spiel wird möglichst aufgezeichnet und ausgewertet.<br />

Dritter Schritt: Vortragen<br />

Vortragen heißt zunächst längere sprachliche Ausführungen<br />

vor einer Zuhörerschaft zu machen. Das erfor<strong>de</strong>rt<br />

neben <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong>fähigkeit auch ein angemessenes<br />

körperliches Auftreten und begleiten<strong>de</strong> nonverbale<br />

Mitteilungen, die ein gutes Selbstbewusstsein <strong>de</strong>s<br />

Re<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n voraussetzen. Die komm<strong>uni</strong>kativen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Vortrags können an<strong>de</strong>rerseits aber geübt<br />

und darüber kann das Selbstbewusstsein gestärkt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Übung und Selbstvertrauen für <strong>de</strong>n Vortrag können<br />

zunächst durch das Vortragen fester Texte geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n, die entwe<strong>de</strong>r auswendig vorgetragen o<strong>de</strong>r<br />

vorgelesen wer<strong>de</strong>n. Über <strong>de</strong>n Vortrag fester Texte<br />

kann Aussprache und Gefühl für die rhythmischmelodischen<br />

Elemente <strong>de</strong>r Sprache ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Vortragen von ansprechen<strong>de</strong>n Versen o<strong>de</strong>r Lieblingstexten<br />

(die Kin<strong>de</strong>r oft auswendig beherrschen)<br />

kann bereits im Kin<strong>de</strong>rgarten als Vorstufe zum Vortragen<br />

gepflegt wer<strong>de</strong>n. Sachbezogenes Vortragen wird<br />

Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r meist überfor<strong>de</strong>rn, sollte aber<br />

frühzeitig im Grundschulunterricht angeregt und geübt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die längere Re<strong>de</strong>, eben <strong>de</strong>r Vortrag, hat aber auch<br />

inhaltliche Konsequenzen: Von einem Vortrag erwartet<br />

Themen:<br />

� Vortragen von auswendig gelernten Texten<br />

� Die Be<strong>de</strong>utung sinngemäßen lauten (Vor-)<br />

Lesens<br />

man nicht nur, dass er länger dauert als <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong>beitrag<br />

in einer Besprechung, er weckt auch die Erwartung,<br />

über Zusammenhänge aufzuklären. Und dafür<br />

wird <strong>de</strong>m Redner ja eine längere zusammenhängen<strong>de</strong><br />

Re<strong>de</strong>zeit zugestan<strong>de</strong>n.<br />

Diese Erwartung bedingt <strong>de</strong>n (üblichen) Aufbau eines<br />

Vortrags: Nach einleiten<strong>de</strong>n Worten wer<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong>,<br />

Zustän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Verhaltensweisen beschrieben<br />

und anschließend wird nach <strong>de</strong>ren Zusammenhang<br />

und Ursachen gefragt. Der (wissenschaftlich orientierte)<br />

Vortrag sucht die Erklärungsmo<strong>de</strong>lle, die von verschie<strong>de</strong>nen<br />

Fachvertretern vorgebracht wer<strong>de</strong>n, zu<br />

vergleichen und über die Darstellung kontroverser<br />

Argumentationen zu einer eigenen Position zu gelangen.<br />

Damit schließt er neben <strong>de</strong>m Berichten und Beschreiben<br />

auch das Diskutieren und Argumentieren<br />

mit ein.<br />

In <strong>de</strong>r pädagogischen Arbeit kann die Aufgabe gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, mit altersgemäßen Themen vor <strong>de</strong>r Gruppe<br />

o<strong>de</strong>r Klasse aufzutreten und darüber einerseits die<br />

Fähigkeit zum öffentlichen Auftreten zu för<strong>de</strong>rn, an<strong>de</strong>rerseits<br />

Grundlagen für das Schreiben <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Aufsatzarten zu legen.<br />

� Rhetorik öffentlichen Vortragens<br />

� Themen und Verfahren <strong>de</strong>s Vortragens in<br />

<strong>de</strong>r Grundschule<br />

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