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Mündlichkeit - elementargermanistik.uni-bremen.de - Universität ...

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3.3.1 Übung zu kontroversem Diskutieren<br />

(Vier Diskutanten, die sich über das Thema „Wirkungen<br />

<strong>de</strong>s Fernsehens auf Kin<strong>de</strong>r“ streiten und dazu<br />

erst die eine, nach einem abgesprochenen Zeichnen<br />

die gegenteilige Position vertreten.)<br />

Position 1: Fernsehen bil<strong>de</strong>t. Im Fernsehen können<br />

Kin<strong>de</strong>r die Welt weit über das hinaus kennen, was sie<br />

selbst in ihrer Umgebung erfahren könnten o<strong>de</strong>r was<br />

ihre Eltern ihnen beibringen könnten. Fernsehen erweitert<br />

<strong>de</strong>shalb ständig <strong>de</strong>n Horizont <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s.<br />

Gegenposition 1: Wirklich wahrgenommen und gelernt<br />

wird, überhaupt, aber insbeson<strong>de</strong>re von Kin<strong>de</strong>rn doch<br />

nur, was sie mit ihren eigenen Sinnen wahrnehmen<br />

und womit sie handfest und aktiv umgehen können.<br />

Eine Fernsehsendung dagegen ist schon fast vergessen,<br />

sobald <strong>de</strong>r Titel <strong>de</strong>r nächsten Sendung auf <strong>de</strong>r<br />

Mattscheibe erscheint.<br />

Position 1: Das Fernsehen macht Kin<strong>de</strong>r nur nervös.<br />

Die Actionszenen, die ihnen da ständig vorgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, erzeugen Impulse, selbst zu han<strong>de</strong>ln. Diese<br />

Impulse wer<strong>de</strong>n aber nicht ausgelebt, son<strong>de</strong>rn unterdrückt,<br />

weil ja schon gleich <strong>de</strong>r nächste Eindruck wie<strong>de</strong>r<br />

davon ablenkt. Im Ergebnis führt das zu ziellosem<br />

Hampeln und erzeugt die steigen<strong>de</strong> Zahl hyperaktiver<br />

Kin<strong>de</strong>r.<br />

Gegenposition 2: Das Fernsehen bringt die Kin<strong>de</strong>r<br />

dazu, still zu sitzen und sich auf eine Sache zu konzentrieren.<br />

Die Aufmerksamkeit ist dabei nicht zerstreut<br />

und von allen möglichen Dingen <strong>de</strong>r Umgebung<br />

abgelenkt, wie bei an<strong>de</strong>ren alltäglichen Aktivitäten.<br />

Fernsehen för<strong>de</strong>rt darum die Konzentrationsfähigkeit<br />

und das Durchhaltevermögen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r.<br />

3.3.2 Mo<strong>de</strong>rierte Podiumsdiskussion<br />

(Eine Diskussionsrun<strong>de</strong> im Stil <strong>de</strong>s Fernsehens diskutiert<br />

über das Problem <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Arbeitslosigkeit<br />

und seine Lösung. Dazu wer<strong>de</strong>n Tische im Stil<br />

dieser Run<strong>de</strong>n aufgestellt. Ein Mo<strong>de</strong>rator leitet die<br />

Diskussion. Die Zahl <strong>de</strong>r Diskutanten kann nach Bedarf<br />

verkleinert wer<strong>de</strong>n.)<br />

Mo<strong>de</strong>ratorIn: Du mo<strong>de</strong>rierst eine Podiumsdiskussion<br />

über das Problem <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Arbeitslosigkeit<br />

und seine Lösung.<br />

Zunächst gibt du <strong>de</strong>n Zuschauern das Thema bekannt,<br />

danach for<strong>de</strong>rst du die Teilnehmer auf, sich mit Namen<br />

und beruflichen Tätigkeiten vorzustellen.<br />

Danach bittest du sie nacheinan<strong>de</strong>r, jeweils ein kurzes<br />

Statement zur Frage <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit und ihrer<br />

Bewältigung abzugeben.<br />

3.3 Übungen zum Diskutieren<br />

Position 3: Fernsehen hilft gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, die im<br />

Elternhaus nicht so sehr geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, ihren Rückstand<br />

gegenüber besser gestellten Familien aufzuholen.<br />

Ihre Phantasie und ihr Denkvermögen wird durch<br />

die Sendungen angeregt und sie können damit die<br />

Nachteile ihrer familiären Sozialisation ausgleichen.<br />

Gegenposition 3: Fernsehen för<strong>de</strong>rt doch nur scheinbar<br />

die Intelligenz. Die För<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Familie beruht<br />

darauf, dass mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn gere<strong>de</strong>t und gespielt<br />

wird. Da im Fernsehen alles in Bil<strong>de</strong>r verpackt wird,<br />

wird das Denken, das mit <strong>de</strong>r Sprachfähigkeit entwickelt<br />

wird, behin<strong>de</strong>rt. Fernsehen vergrößert <strong>de</strong>shalb<br />

<strong>de</strong>n Abstand zwischen Kin<strong>de</strong>rn aus besser gestellten<br />

Familien und <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Unterschichten.<br />

Position 4: Fernsehen hilft Aggressivität abzubauen.<br />

Denn in<strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>r ihre aggressiven Impulse im Fernsehen<br />

wahrnehmen und dabei abreagieren, müssen<br />

sie sie nicht mehr in ihrer Umwelt ausleben. Fernsehen<br />

trägt somit zu einer besseren Bewältigung zerstörerischer<br />

Neigungen bei.<br />

Gegenposition 4: Fernsehen knüpft an aggressive und<br />

zerstörerische Neigungen an und verstärkt sie. Da das<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r fiktiven Realität <strong>de</strong>s Fernsehens<br />

ständig vorgemacht wird, verlieren sie das Unterscheidungsvermögen<br />

zwischen Realität und Schein und<br />

versuchen nachzuahmen, was sie gesehen haben.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r, dass Kin<strong>de</strong>r immer brutaler und aggressiver<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Anschließend steigst du mit <strong>de</strong>n gegensätzlichsten<br />

Positionen in die Diskussion ein und bittest die Teilnehmer,<br />

sich dazu zu äußern. Wenn zwei gleichzeitig<br />

re<strong>de</strong>n, greifst du ein. Wenn es Pausen gibst, for<strong>de</strong>rst<br />

du einzelne Teilnehmer zu einer Äußerung auf.<br />

Schließlich öffnest du irgendwann die Run<strong>de</strong> zum<br />

Publikum hin, und lässt die Zuschauer Fragen stellen<br />

und Beiträge äußern.<br />

TeilnehmerIn 1: Du <strong>de</strong>nkst dir einen Namen und eine<br />

berufliche Tätigkeit für dich aus, die du am Beginn <strong>de</strong>r<br />

Diskussion präsentierst. Den Namen schreibst du in<br />

großen Buchstaben auf eine Karte, die du vor dir aufstellst.<br />

Deine Stellung zum Problem <strong>de</strong>r Massenarbeitslosigkeit:<br />

In <strong>de</strong>r Marktwirtschaft regiert <strong>de</strong>r Markt. Wer nicht<br />

mithalten kann, fliegt eben raus. Sozialklimbim hat da<br />

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