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Kiesteichente Dezember 2011 - Freie Waldorfschule Mannheim

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ückblick<br />

Tour de Nederland <strong>2011</strong><br />

von Samira + Darius Khoschlessan<br />

Vom 12.-21.7.<strong>2011</strong> beendete die 8A in<br />

Begleitung von Frau Andres und Herrn<br />

Wagenmann ihr Schuljahr mit einer Fahrradexkursion<br />

nach Holland. Das klingt so<br />

wagemutig und herausfordernd, wie es im<br />

ersten Moment auf viele der SchülerInnen,<br />

aber auch auf eine Reihe von Eltern gewirkt<br />

hat. Neben den üblichen Befürchtungen<br />

und Fragen zum Equipment, kamen auch<br />

Bedenken auf, wie wohl die Übernachtungen<br />

auf den Campingplätzen in Zelten, das<br />

Kochen auf Gaskochern, die Launen des<br />

Wetters, sowie die der Kinder und deren<br />

Leistungsfähigkeit einzuschätzen seien. Frau<br />

Andres, die diese Tour schon vor einigen<br />

Jahren erfolgreich absolviert hatte, konnte<br />

(zumindest meine) Bedenken und Ängste<br />

nicht gänzlich zerstreuen. Selbst nach einer<br />

erfolgreich absolvierten Testfahrt nach Speyer sah ich vor meinem<br />

geistigen Auge 33 ineinander verwobene Fahrräder am Straßenrand<br />

und in Gräbern zwischen geschundenen Kinderleibern liegen.<br />

Abgesehen davon, waren aus meiner Sicht nicht alle Kinder so<br />

trainiert, dass man ihnen diese Strecke ohne weiteres hätte<br />

zumuten können. Nicht zuletzt deshalb, entschloss ich mich den<br />

Trupp mit meinem Wohnmobil als Transport- und Servicefahrzeug<br />

zu begleiten und zu unterstützen.<br />

Der guten Ordnung halber sei noch erwähnt, dass die Gesamtstrecke<br />

bis nach Domburg in Holland nicht komplett geradelt wurde,<br />

sondern in fünf Tagesetappen bis Köln, dann in eine Busfahrt<br />

bis Brügge, in 2 Tagesfahrt bis nach Domburg und dann in die<br />

Rückfahrt per Bus aufgeteilt waren (über 350 km reine Radfahrstrecke)<br />

.<br />

Der Prolog<br />

Zum „Warmfahren“ begab sich die Klasse 8A wenige Wochen vor<br />

der eigentlichen großen Radtour auf Testfahrt nach Speyer. Ohne<br />

große Probleme – mal abgesehen<br />

vor Reifenpannen – erreichte das Team das Ziel: Den Dom in<br />

Speyer.<br />

1. Etappe am 12.7.<strong>2011</strong><br />

34° Grad Außentemperatur, praller Sonnenschein, 71,58 km, ein<br />

anspruchsvoller Streckenverlauf entlang des Rheins durch die<br />

Jahrtausende mittelrheinischer Kultur.<br />

Schon der erste Tag sorgte für eine große Herausforderung an<br />

die RadfahrerInnen. Nach dem gelungenen Start vom Schulhof<br />

um 8:00 Uhr morgens zeigte der erste Servicestopp in Worms<br />

dann bei hochsommerlichen Temperaturen hochrote Köpfe, ein<br />

dringendes Planschbedürfnis im Nibelungenbrunnen und einen<br />

deutlichen Nachfüllbedarf der Wasserflaschen von über 40 Litern<br />

(Ein Glück hatte ich 120 Liter kühles Trinkwasser im Womo-Tank<br />

dabei!). Trotzdem war die Laune hervorragend und keine Ausfälle<br />

waren zu beklagen. Es folgte ein Kurzbesuch des Wormser ...<br />

nein nicht des Doms sondern der Wormser Eisdiele am Dom. So<br />

konnte nach zwei weiteren Trink- und Ruhepausen (mit einem<br />

Wasserbedarf von weiteren 60 Litern) das Tagesziel, das Strandbad<br />

in Oppenheim erreicht werden. Die außergewöhnliche Hitze<br />

des Tages hatte zwar allerhand Reifenpannen zur Folge, aber nur<br />

unbedeutende Leistungseinbrüche bei den TeilnehmerInnen. Ich<br />

18<br />

war ehrlich gesagt vollkommen perplex wie gut gelaunt und energiegeladen<br />

die SchülerInnen ihre Zelte auf dem freien Gelände<br />

des Strandbades aufbauten und zum Teil ein abkühlendes Bad im<br />

Rhein nahmen. Die nächste Herausforderung des Tages war auch<br />

weniger das erste Kochen mit den Gaskochern und eine geordnete<br />

Nahrungsaufnahme, sondern eher die Versuche, sich und den<br />

Topf mit Nudeln vor dem herannahenden kräftigen Gewitter in<br />

Sicherheit zu bringen. Ein Unterstand bot Schutz und fast alle Zelte<br />

beziehungsweise Fahrradpacktaschen hielten dem Regen stand.<br />

Bei einem lauschigen Sonnenuntergang am Lagerfeuer mit Gitarre<br />

und dem dringenden Austausch gewisperter Geheimnisse in den<br />

Zelten trat ab 23:00 Uhr eine entspannt-erschlaffende Ruhe ein...<br />

2. Etappe<br />

... bis circa 6:00 Uhr am Morgen, als einige Herren nach freiwilligem,<br />

intensiven Kontakt mit dem Rheinwasser der Meinung waren<br />

einen Weckschrei abgeben zu müssen. Leider aber nicht, weil sie<br />

von goldenen Sonnenstrahlen geweckt wurden, sondern wohl<br />

deswegen, weil sie keine Lust mehr hatten länger in den leicht<br />

feucht-klammen Zelten zu liegen.<br />

Und diese Sonne ließ sich den ganzen Tag über nicht blicken; im<br />

Gegenteil: kühler Wind aus Nordwest, 15° Grad niedrigere Temperaturen<br />

als gestern und gelegentlich bitterkalte Regenschauer. Sie<br />

machten den zweiten Tag der Tour zum Kontrastprogramm, das<br />

den Trinkwasserbedarf der RadlerInnen deutlich senkte, nicht aber<br />

die radfahrerischen Leistungen (52,8 km). Dafür gab‘s dann bei<br />

den Zwischenstopps Gummibärchen und wärmende Worte, beziehungsweise<br />

eine Kurzbesichtigung von Mainz inklusive Führung<br />

durch den dortigen ... nein... nicht den Dom: Den ...Penny Markt,<br />

denn selbstverständlich mussten neue Vorräte gebunkert werden.<br />

Bei der Ankunft am zweiten Tagesziel, dem Campingplatz<br />

Hindenburgbrücke bei Bingen, zeigten die TeilnehmerInnen dann<br />

dem Sturmregen und der Kälte angemessene Gesichter. Diese<br />

hellten sich jedoch umgehend wegen der Frittenbude auf dem<br />

Platz auf. Da blieb die Küche bei vielen kalt, was aber angesichts<br />

des Sturmes sowie des Regens, der in die Töpfe tropfte, absolut<br />

angebracht und verzeihlich war.<br />

3. Etappe<br />

Tag drei bot dann ein ganz neues Wettergefühl: ein steifer Gegenwind<br />

bei wechselnder Bewölkung und immer wieder Sonnenphasen<br />

forderte zwar harte Beinarbeit, aber die schöne Aussicht im<br />

Rheintal und entlang der Loreley entschädigten dafür. Die Fahrradwege<br />

beziehungsweise Strecken entlang der B9 waren weitge-<br />

04/11 kiesteichente

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