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Ein Beitrag zur Pädagogischen Diagnostik

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Portfolios, u.v.m. -, um zu einem tieferen Verständnis der Kompetenzentwicklung zu<br />

gelangen (3. Textverstehen). Dies kann als Spirale (Bolten 1985) oder eben auch als<br />

Verstehensschleife verstanden werden, die auch zunehmend im Prozess alle Portfolio-<br />

Bestandteile als Ganzes begreift und in den Gesamtzusammenhang der<br />

Ausbildungssituation einbettet.<br />

Die intersubjektive Überprüfbarkeit des Verstehens kann in einer vierten Schleife mit<br />

Ausbilderkollegen und in einer fünften mit den Lehramtsanwärtern selbst getestet werden.<br />

(B2) Die Erkenntnis meiner „Selbst“ als Erkenntissubjekt<br />

Die selbstreflexive Bewusstmachung der eigenen Vorverständnisse und der eigenen<br />

Beschränkungen konterkariert schematisch angelegte Bewertungsfehler nach folgendem<br />

methodischen Vorgehen: 4<br />

• Habe ich Erwartungen (Vorurteile) in Bezug auf die portfolioführende Person?<br />

• Habe ich mit Personen kommuniziert, die eine Wahrnehmungs- bzw.<br />

Bewertungsrichtung bereit indiziert haben?<br />

• Habe ich eigene Anschlüsse/Erfahrungen an Produkte/Belege im Portfolio, die ein<br />

vorgefasstes Urteil ermöglichen?<br />

• Habe ich bereits andere Portfolios gelesen/bewertet, die eine nicht repräsentative<br />

Vergleichsbasis ermöglichen?<br />

• Habe ich im Moment der <strong>Ein</strong>blicknahme starke persönliche emotionale<br />

<strong>Ein</strong>spurungen, die mein Urteil beeinflussen könnten?<br />

• Beeinflussen externale Bedingungen die Wahrnehmung/Bewertung (z.B.<br />

Notwendigkeit des Bestehens, Voraussetzung <strong>zur</strong> Fortführung der schulischen,<br />

studentischen oder lehramtsmäßigen Laufbahn)?<br />

Wird mindestens eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet, gilt es die Hintergründe bewusst<br />

zu machen und die <strong>Ein</strong>flüsse auf die Bewertung durch kognitive Verarbeitung und<br />

<strong>Ein</strong>bezug weiterer Bewerter (durch Herbeiführung intersubjektiver Übereinstimmung)<br />

einzudämmen.<br />

(B3) Analytisch-hermeneutische Herangehensweise<br />

Dieser Ansatz dient dazu, aus der Methode (2a) Wert- und Geschmacksurteile<br />

herauszubekommen. In Anlehnung an Oevermann sind die soziale <strong>Ein</strong>bettung der<br />

dargestellten Erfahrungen im Schulkontext und die grammatikalischen sowie syntaktischen<br />

Strukturen der Schriftstücke im Portfolio, an die „objektiv“ angeknüpft werden kann,<br />

4 Vgl. auch die wohl bekannten Wahrnehmungs- bzw. Beurteilungsfehler, die Richtschnur für die Ableitung<br />

dieser Leitfragen waren, z.B. Halo-, Pygmalioneffekt u.v.m. (vgl. den „Klassiker“ für die Bedeutung in der<br />

Schule, Dreikurs 2003).

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