Studie: Kundenkompass Stress - Techniker Krankenkasse
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Die <strong>Stress</strong>hormone Adrenalin und Kortisol<br />
werden aufgestaut und sorgen für eine Art<br />
Vergiftungseffekt im Körper.<br />
STRESS ZERRT AN NERVEN UND BELASTET PSYCHE<br />
Wenn immer weitere <strong>Stress</strong>reize folgen, ohne<br />
dass die mobilisierten Energien aktiv abgebaut<br />
werden, geraten die Betroffenen zusehends<br />
in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft.<br />
Bereits geringste Anlässe reichen<br />
dann aus, um <strong>Stress</strong>reaktionen auszulösen.<br />
Dauert der Zustand zu lange an,<br />
erschöpft sich die Widerstandskraft. Es entsteht<br />
ein Gefühl von Überforderung bis hin<br />
zum Burnout-Syndrom. 57 Prozent der Menschen,<br />
die häufig oder ständig unter <strong>Stress</strong><br />
stehen, fühlen sich erschöpft, im Extremfall<br />
sogar ausgebrannt. In der Gesamtbevölkerung<br />
liegt der Anteil der Betroffenen bei 31<br />
Prozent, bei den unterdurchschnittlich Gestressten<br />
nur bei 19 Prozent. Nervosität, Reizbarkeit<br />
und Angstzustände treten bei 40<br />
Prozent der Menschen auf, die stark unter<br />
Druck stehen. Im Bevölkerungsdurchschnitt<br />
sind es halb so viele.<br />
Auch Schlafstörungen korrelieren mit dem<br />
<strong>Stress</strong>pegel. Während durchschnittlich jeder<br />
Fünfte davon betroffen ist, beträgt der Anteil<br />
bei den Vielgestressten 35 Prozent. Ein stressfreies<br />
Leben sorgt dagegen auch für gesunden<br />
Schlaf. Nur 13 Prozent der selten oder nie<br />
Gestressten haben Schlafprobleme. Diese<br />
sind häufig eine Begleiterscheinung von<br />
Depressionen, von denen fast jeder vierte<br />
Dauergestresste betroffen ist. In der Gesamtbevölkerung<br />
ist der Anteil mit zwölf Prozent<br />
nur etwa halb so groß. Etwa vier Millionen<br />
Deutsche sind nach Angaben der Stiftung<br />
Deutsche Depressionshilfe derzeit aufgrund<br />
akuter depressiver Verstimmungen in Behandlung.<br />
Neben der genetischen Veranlagung<br />
spielt dabei die <strong>Stress</strong>belastung eine<br />
wichtige Rolle. So vermuten Forscher, dass<br />
ein Zusammenhang mit der durch <strong>Stress</strong> erhöhten<br />
Kortisolausschüttung besteht. Die<br />
Krankheit äußert sich unter anderem durch<br />
extrem niedergeschlagene Stimmung, Freud-<br />
Gefangen im Hamsterrad: Gefühl der Ausweglosigkeit versetzt<br />
Körper und Seele in den Ausnahmezustand<br />
(Angaben zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, in % der Befragten, die unter<br />
einer extrem hohen <strong>Stress</strong>belastung leiden1) )<br />
„Fühle mich vor lauter <strong>Stress</strong> wie in einem Hamsterrad gefangen“<br />
Muskelverspannungen und Rückenschmerzen<br />
Erschöpfung bzw. das Gefühl, ausgebrannt zu sein<br />
Nervosität, Gereiztheit, Angstzustände<br />
Schlafstörungen<br />
Kopfschmerzen, Migräne<br />
Niedergedrückte Stimmung, Depression<br />
Erkältungskrankheiten<br />
Übelkeit, Magenbeschwerden<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Tinnitus, Ohrgeräusche<br />
1) Mehrfachnennungen möglich. Quellen: <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong>, F.A.Z.-Institut.<br />
losigkeit und Antriebsschwäche. Bei schweren<br />
Fällen besteht sogar Suizidgefahr.<br />
Einen psychischen Hintergrund hat oftmals<br />
auch Tinnitus. Hierbei handelt es sich um<br />
störende Ohrgeräusche, die unabhängig von<br />
äußeren akustischen Signalen auftreten.<br />
Bereits knapp jeder zehnte Deutsche<br />
leidet darunter, unter den Vielgestressten ist<br />
der Anteil mit 13 Prozent noch größer.<br />
STRESS SCHWÄCHT DAS IMMUNSYSTEM<br />
Zur Untersuchung der Auswirkungen von<br />
<strong>Stress</strong> auf die Immunabwehr existiert mittlerweile<br />
ein eigenständiges Forschungsfeld,<br />
die Psycho-Neuro-Immunologie. Während<br />
bei kurzfristiger Belastung stimulierende Effekte<br />
auftreten und beispielsweise die Anzahl<br />
der Killerzellen steigt, bremst länger<br />
anhaltender <strong>Stress</strong> die Immunabwehr aus.<br />
Viren und Bakterien haben dadurch bei<br />
stark stressbelasteten Menschen leichtes<br />
Spiel. So plagen ein Drittel von ihnen regelmäßig<br />
Erkältungskrankheiten. In der Gesamtbevölkerung<br />
ist dagegen nur etwa jeder<br />
Vierte davon betroffen.<br />
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