DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...
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AMPAGNE<br />
großen Angebot vegetarischer Speisen dafür geworben, wenigstens<br />
an einem Tag in der Woche auf den Konsum von<br />
Fleisch zu verzichten.<br />
Um die Auswirkungen des Fleischverzichts begreifen zu können,<br />
hilft ein Blick auf die Statistik: Jeder Deutsche isst demnach<br />
in seinem Leben vier Kühe, vier Schafe, zwölf Gänse,<br />
37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner -<br />
macht 1.094 Tiere. Über eine Milliarde Tiere landen jedes<br />
Jahr auf deutschen Tellern. Mit nur einem Tag Fleischverzicht<br />
könnten, eine konsequente Einhaltung vorausgesetzt, über<br />
eine Million Tiere verschont werden. Nicht nur den mittlerweile<br />
auch in der Gesellschaft wahrgenommenen Missständen<br />
der industriellen Massentierhaltung könnte so ein Stück<br />
weit Einhalt geboten werden.<br />
Wenn jedes Jahr mehr als eine Million Tiere weniger versorgt,<br />
ernährt, untergebracht, geschlachtet, verpackt, ihr Fleisch<br />
transportiert und ihre Fäkalien entsorgt werden müssten,<br />
würde auch die Umweltbelastung deutlich zurückgehen.<br />
Nach Angaben der UNO ist der Agrarsektor hauptverantwortlich<br />
für den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen. Der<br />
fleischfreie Wochentag würde das Klima danach stärker entlasten<br />
als eine Einsparung von 6-8 Millionen Fahrzeugen -<br />
allein auf deutschen Straßen: Der Ausstoß von Treibhausgasen,<br />
die zur Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch anfallen,<br />
entspricht einer Autofahrt über 250 Kilometer.<br />
Die schlechte Energiebilanz in der Fleischproduktion macht<br />
sich jedoch auch direkt bemerkbar: Die WHO rechnet mit einer<br />
Menge von etwa 15 kg pflanzlicher Nahrung sowie bis<br />
zu 20.000 Liter Wasser, die für die Erzeugung von einem Kilogramm<br />
Rindfleisch nötig sind. Rund ein Drittel der weltweiten<br />
Getreide- und Sojaernte wird heute als Tierfutter verwendet,<br />
während gleichzeitig rund eine Milliarde Menschen<br />
an Hunger und Unterernährung leidet. Bereits ein kleiner<br />
Verzicht auf Fleisch könnte dafür sorgen, dass die Ernährungskatastrophe<br />
der Dritten Welt massiv eingedämmt wird.<br />
Eine direkte Versorgung der Menschen mit pflanzlicher Nahrung<br />
könnte dazu beitragen, dass der Welthunger bekämpft,<br />
V EGETARISMUS<br />
stag ist Veggie-Tag<br />
die Umweltverschmutzung eingeschränkt, der Klimawandel<br />
verlangsamt und die industrielle Massentierhaltung in ihren<br />
Ausmaßen verringert wird. Viele Prominente unterstützen daher<br />
den "Meat Free Monday" oder, als deutsche Variante,<br />
"Donnerstag = Veggietag." Neben international bekannten<br />
Künstlern wie Bryan Adams, Alec Baldwin, Yoko Ono oder<br />
Sheryl Crow gehört in Deutschland etwa der für seinen Einsatz<br />
im Naturschutz bekannte Hannes Jaenicke zu den aktiven<br />
Unterstützern der Kampagne, außerdem der bmt.<br />
Auch in der Politik haben die Initiatoren Rückhalt gefunden:<br />
Sowohl Bündnis 90 / Die Grünen als auch die Piratenpartei<br />
befürworten den fleischfreien Tag. Dem Bremer Vorbild folgten<br />
bisher die Städte Leer, Leverkusen, Paderborn, Gütersloh,<br />
Magdeburg, Schweinfurt, Wiesbaden, Deggendorf, Rotenburg,<br />
die Nordseeinsel Juist, Bad Hersfeld, Freiburg, Hannover,<br />
Dinslaken, Düren, Köln, Münster, Karlsruhe, Straubing<br />
und Ingolstadt. Zahlreiche Antworten auf die Anfragen der<br />
Kampagne stehen noch aus.<br />
Wenn Sie auch in Ihrer Stadt Werbung für die Kampagne<br />
"Donnerstag ist Veggietag" machen wollen, finden Sie unter<br />
www.donnerstag-veggietag.de zahlreiche Informationsmaterialien<br />
und natürlich auch alle Anschreiben sowie<br />
bisher eingegangenen Antworten der teilnehmenden Städte.<br />
Text: Roman Kriebisch<br />
Das Recht der Tiere 4/2012<br />
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