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MAgAzIN HVM - Schwarz-Rot

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Thema<br />

Doppeltes Glück, Doppelspielrecht<br />

Hintergrund der Diskrepanz – im Vergleich<br />

zum anderen Geschlecht – ist das<br />

schlechtere Image des Frauenhandballs.<br />

Fakt ist, dass die Rahmenbedingungen im<br />

Frauenhandball deutlich schlechter sind.<br />

Ein renommierter Handballverein sagt<br />

zum Beispiel: „Frauenhandball lässt sich<br />

schlecht verkaufen und dadurch fördern<br />

wir diesen auch nicht so wie den Männerhandball.“<br />

Allgemein gilt: Je höher eine<br />

Mannschaft spielt, desto höher sind nicht<br />

nur die sportlichen Anforderungen und<br />

der Zeitaufwand, sondern besonders die<br />

Kosten für qualifizierte Trainer sowie die<br />

langen Auswärtsreisen. Die Folgen durch<br />

das Ungleichgewicht in der finanziellen<br />

Förderung sind daher verheerend. „Das<br />

führt immer wieder zu Aufstiegsverweigerungen“,<br />

ärgert sich <strong>HVM</strong>-Frauenwartin<br />

Trudi Fieger. Ziel sollte es daher sein, die<br />

Mädchen, aber auch die Frauen, genauso<br />

zu stärken, wie das vermeintlich starke<br />

Der erweiterte Vorstand<br />

des Handballverbandes<br />

hat in seiner letzten Sitzung<br />

beschlossen, in Zukunft in<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Kreisen eine Arbeitsgruppe einzusetzen,<br />

um gemeinsam gegen die Problematik im<br />

Mädchenhandball vorzugehen. Kooperativ<br />

soll ein Gesamtkonzept erstellt werden,<br />

in dem die grundsätzliche Förderung<br />

des Mädchenhandballs im Detail definiert<br />

wird. „Ich freue mich sehr, dass wir Maike<br />

Balthazar vom TSV Bayer Leverkusen für<br />

dieses Projekt gewinnen konnten“, erklärt<br />

<strong>HVM</strong>-Präsident Lutz Rohmer. Die neue Co-<br />

Trainerin und Verantwortliche für den Jugendbereich<br />

von Bayer Leverkusen sowie<br />

Trainerin der weiblichen DHB-Jugend: „Im<br />

Sinne des Nachwuchses ist es selbstverständlich,<br />

dass wir unsere professionellen<br />

Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stel-<br />

Junge Mädchen profitieren vom Doppelspielrecht.<br />

Kooperation mit Bayer Leverkusen<br />

Um seine Auswahlspielerinnen besser fördern zu können, wird der <strong>HVM</strong><br />

in Zukunft enger mit dem TSV Bayer Leverkusen zusammenarbeiten. Der<br />

Verband soll von den Möglichkeiten des professionell geführten Vereins<br />

profitieren.<br />

len.“ Wichtig ist es Balthazar, dass Leverkusen<br />

durch die Zusammenarbeit nicht anderen<br />

Vereinen die Talente klauen möchte.<br />

„Wir sind daran interessiert, allen talentierten<br />

Spielerinnen die bestmögliche Ausbildung<br />

zu ermöglichen. Wir würden uns nur<br />

selbst schaden und die Entwicklung unserer<br />

eigenen Spieler stören, wenn wir gegnerische<br />

Mannschaften schwächen“, erklärt<br />

Balthazar. Leverkusen wird unter anderem<br />

qualifizierte Trainer etwa für Lehrgänge zur<br />

Verfügung stellen und auch die Trainer sollen<br />

einen Nutzen von der Zusammenarbeit<br />

haben. Angedacht sind Tagesseminare mit<br />

Andreas Thiel, Handballlegende und Torwarttrainer<br />

der Bundesligafrauen, zur Verbesserung<br />

des Torwarttrainings. Bereits<br />

seit einiger Zeit werden die Ressourcen<br />

des Vereins zum Stützpunkttraining<br />

weiblicher Auswahlmannschaften des<br />

<strong>HVM</strong>, aber auch des HVN, genutzt. �<br />

18<br />

Geschlecht, um den Fertigkeiten und Begabungen<br />

der Mädchen gerecht zu werden.<br />

Andernfalls wird sich das zu beobachtende<br />

Abwandern der Spielerinnen, da diese ihre<br />

Interessen neu definieren, nicht einstellen.<br />

Die Regeln des Doppelspielrechts belegen<br />

das Dilemma, dass es zu wenige Aktive<br />

gibt und der Trend zur Überalterung der<br />

Seniorenmannschaften geht. Viele Frauenmannschaften,<br />

gerade in unteren Ligen,<br />

sind ohne die Unterstützung der Jugendlichen<br />

gar nicht spielfähig. Bereits mit der<br />

Vollendung des 16. Lebensjahres dürfen<br />

junge Mädchen in den Frauenmannschaften<br />

aushelfen. Was organisatorisch häufig<br />

pure Notwendigkeit ist, kristallisiert sich<br />

für die Mannschaften als doppeltes Glück<br />

heraus, da der Nachwuchs früh Einblicke<br />

in die Wettkampfhärte des Seniorenbereichs<br />

bekommt.<br />

Ziel Nationalmannschaft<br />

Noch liegt die Jugendarbeit beim 1. FC<br />

Köln brach. Zuletzt musste die A-Jugend<br />

abgemeldet werden, da die Mannschaft in<br />

der Breite nicht ausreichend aufgestellt war<br />

und die Ungewissheit, ob es die Mannschaft<br />

durch die Saison schafft, als zu riskant angesehen<br />

wurde. „Es wurde zuletzt zu wenig in<br />

den Mädchenhandball investiert“, sagt Geertje<br />

Oldermann, seit drei Jahren Trai- �

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