E ieladueg zum //9.Ntiftuegsfest mom 4.bis 8.J btober0...

„ F ! “
Im Korporationswesen sind verschiedene Fraternitates
bekannt. Studienwillige aus Est-, Kur- und
Livland konnten bis zur Wiederbegründung der
Universität Dorpat fast nur an deutschen Universitäten
studieren, was sie vor allem in Göttingen und
Jena taten. Bei den ‚Fraternitates’ handelte es sich
um landsmannschaftliche Zusammenschlüsse, also
Verbindungen dieser Balten und russischer Studenten
unter Übernahme deutscher Korporationsformen
des 19. Jahrhunderts. Diese Bünde – z.B. die 1823
gegr. ’Fraternitas Rigensis’ oder die ‚Fraternitas
Arctica’ in Riga (1880-1940) – etablierten sich dann
besonders in St. Petersburg und den nunmehr
selbständigen Staaten des Baltikums.
Sogenannte „fraternities“ finden wir als außereuropäische
Korporationen vor allem in Kanada und
den USA. Sie bezeichnen sich fast alle mit
griechischen Buchstaben - die älteste ist die 1776
gegründete ‚Phi Beta Kappa’ - und haben heute
etwa 2 Millionen(!) Mitglieder.
Ich habe nun doch einmal beim AH-Verband der
Ernesto-Albertina angefragt, was die Coburger
bewogen hat, die Bezeichnung „Fraternitas“ zu
führen. Hier ist die Antwort :
„Sehr geehrter Herr Farbenbruder Reiser!
Ernesto-Albertinas Gruß voran!
Ganz richtig haben Sie die Abkürzung "F!" als
"Fraternitas" klassifiziert. Letztere ist jedoch in unse-
S C H W A R Z A U F W E I S (S) H E I T E N
Schulterzuckend und kopfschüttelnd wurde nebenstehende Karte
der befreundeten Schülerverbindung Ernesto Albertina von Hand zu
Hand gereicht, auf der Radantias Abordnung vom 80. Stiftungsfest
der Coburger Grüße geschickt hatte: keiner in der illustren Runde
des AH-Stammtisches konnte sich einen Reim auf das „F!“ vor dem
Namen der Ernesto-Albertina machen, das mir auf der Jubiläums-
Couleurkarte aufgefallen war.
„C!“ als Kürzel für ein Corps, „B!“ für eine Burschenschaft – ja, das
war allen geläufig, aber „F!“? Noch dazu vor dem Namen einer
Pennalverbindung?
Nachdem selbst der sonst in Verbindungsfragen beschlagene
Bbr.Rössner II die Wissenssegel streichen mußte, kam man überein,
den Kartenschreiber, Bbr. U.Pflaum, zu befragen. Doch der
hatte den Zu- bzw. Vorsatz weder bemerkt noch konnte er eine
Erklärung geben. Er versprach aber, seine persönlichen Kontakte
zu den Coburgern Farbenträgern zu nutzen und die Bedeutung
dieses „F!“ zu ergründen, das unseres Wissens auf der anläßlich
des 80. Stiftungsfestes herausgegebenen Karte erstmals aufgetaucht
ist. Nach Befragung eines Coburger Ernesto-Albertinen
präsentiert Bbr. U.Pflaum nun des Rätsels Lösung: „F!“ steht für
„Fraternitas“! = Brüderschaft.
rem Bund nicht gebräuchlich und stellt auch nicht
die offizielle Bezeichnung für die Art unserer
Korporation dar. Wir sind und bleiben die
Schülerverbindung Ernesto-Albertina zu Coburg.
Einzig und allein in der Deutung unseres Zirkels
taucht - auch in unserer Satzung - der Terminus
"Fraternitas Ernesto-Albertina" auf. Er findet jedoch
keinerlei offizielle Verwendung. Hier hat sich der
Zeichner der anläßlich unseres 80. Stiftungsfestes in
streng limitierter Auflage (ganze 80 Stück)
herausgegebenen Couleurkarte(n) einfach die
Freiheit herausgenommen, statt der Abkürzung
"SV!" das Kürzel "F!" zu wählen. Es sei ihm in
Anbetracht seiner - meiner Meinung nach -
gelungenen Arbeit nachgesehen.
Ansonsten freut es mich natürlich, daß die
Geschehnisse unsere Verbindung betreffend Ihr
reges Interesse finden. Ich hoffe, daß sich die
freundschaftlichen Bande zwischen unseren beiden
Korporationen weiter vertiefen lassen und wünsche
Ihnen und Ihrem verehrlichen Bunde
selbstverständlich für die Zukunft alles erdenkbar
Gute.
Mit schwarz-silber-rotem Farbengruß
Ihr
Peter Schrickel Z!Z!Z!Z! Ahxx
Reiser
Lord Francis Bacon (1561-1626), englischer Philosoph und Rechtsbeistand der Krone
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