St. Moritzer wollen ein Familienbad - Engadiner Post
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Samstag, 9. August 2008 11<br />
Almut Kaiser zu Gast bei 2art in Samedan<br />
Kaiserliche Papierwelten<br />
Am Freitag fand in den<br />
Samedner Galerien Riss und<br />
Punt (2art) die Vernissage<br />
zur Ausstellung «Papierobjekte<br />
& Collagen» von<br />
Almut Kaiser statt. Dass<br />
<strong>ein</strong>e Künstlerin ihre Werke<br />
gleichzeitig in zwei Galerien<br />
zeigt, dürfte auch 2art-eigen<br />
s<strong>ein</strong>.<br />
Jonny Duschletta<br />
Die Galeristen um Silvia <strong>St</strong>ulz<br />
und Marcel Koller/Hansjörg Buob<br />
gehen immer wieder neue, mitunter<br />
auch ungewohnte Wege. So fand die<br />
Vernissage nicht zu Beginn der Ausstellung,<br />
sondern mitten in der Ausstellungsdauer<br />
statt. Noch bis zum<br />
15. August dauert die Ausstellung<br />
von Almut Kaiser in Samedan.<br />
Die im deutschen Nürtingen am<br />
Neckar und in Sils im Engadin lebende<br />
Künstlerin zeigt <strong>ein</strong>en höchst<br />
spannenden Einblick in verschiedene<br />
Schaffensperioden und künstlerische<br />
<strong>St</strong>ile ihrer langen Karriere.<br />
Von Collagen zu Reliefs<br />
Sind ab 1989 textile und papierene<br />
Collagen vorherrschend, so verlagert<br />
sich das künstlerische Schaffen<br />
von Almut Kaiser gegen Ende der<br />
1990er-Jahre in Richtung dreidimensionaler<br />
Reliefs und Collagen.<br />
Nach und nach folgen filigrane Papier-Skulpturen,<br />
Verflechtungen von<br />
selbst hergestellten Papierschnüren<br />
und eigenhändig geschröpften Papieren.<br />
Seit 2003 widmet sich Kaiser<br />
vermehrt gewölbten und gebogenen<br />
Papierobjekten sowie Buchobjekten<br />
und lässt vermehrt auch Erdfarben<br />
in ihre Arbeiten <strong>ein</strong>fliessen.<br />
Grob überspachtelte und übermalte<br />
Textilien von gebrauchten Verpackungen<br />
und Umhüllungen sind<br />
dezent arrangiert, oftmals kl<strong>ein</strong>formatig,<br />
ver<strong>ein</strong>zelt aber auch grossfor-<br />
VERMISCHTES<br />
Designpreis für Kaffee Badilatti<br />
(pd) Schon lange ist die Rösterei<br />
Badilatti im Engadin in Zuoz bei<br />
<strong>St</strong>. Moritz den schönen Künsten verbunden:<br />
Halbjährlich ersch<strong>ein</strong>t <strong>ein</strong><br />
kl<strong>ein</strong>es Kulturprogramm und lädt<br />
<strong>Engadiner</strong> und Engadin-Besucher<br />
zu Konzerten und Lesungen <strong>ein</strong>.<br />
Etwas ganz Besonderes auch fürs<br />
Auge schwebte dem Unternehmer<br />
Daniel L. Badilatti deshalb vor als<br />
er über <strong>ein</strong>e neue Produktlinie nachdachte<br />
– auch hier sollte sich der f<strong>ein</strong>e<br />
Kunstsinn als erfolgreich weisen.<br />
Die «internationale Linie» aus dem<br />
Hause Badilatti präsentiert sich in <strong>ein</strong>er<br />
eleganten Geschenkverpackung,<br />
die von der Malerin Irina Aloverdova<br />
gestaltet wurde. Die junge, 1974<br />
in Moskau geborene Künstlerin, studierte<br />
in ihrer Heimatstadt am Art<br />
College und lebt in Moskau. Zahl-<br />
matig ausgestellt. Diese Arbeiten aus<br />
den Anfängen sind laut der Künstlerin<br />
in den beiden Galerien «mutig»<br />
mit ganz neuen, in Farbe und Form<br />
kräftigen Arbeiten kombiniert.<br />
Aufwändig und vielschichtig<br />
Besonders ins Auge fallen die extrem<br />
aufwändig und vielschichtig<br />
gefertigten Papierobjekte. Almut<br />
Kaiser verwendete hierzu wertvolle<br />
Papiere aus Fernost, die mit Engelsgeduld<br />
zu Objekten geschichtet und<br />
arrangiert wurden. Unzählige, meist<br />
weisse Seiden-, Reis- oder Tempelpapiere<br />
bilden Formen und Räume<br />
und gewähren Einblicke in dreidimensionale<br />
Schichten. Eindrucksvoll,<br />
wie farbig und lebendig weisses<br />
Papier s<strong>ein</strong> kann. Für den Betrachter<br />
nicht immer vorteilhaft sind die<br />
meisten Papierobjekte durch Glas<br />
geschützt. In Anbetracht der Fragilität<br />
der Objekte ist diese Massnahme<br />
letztlich aber mehr als nachvollziehbar.<br />
Schalenförmige Papierskulpturen<br />
in kräftigen Erdfarben – aufgetragen<br />
mit wertvollen chinesischen Tuschen<br />
– sowie Objekte, die an Buchumschläge<br />
erinnern gehören zu den<br />
neuen Arbeiten der 1943 in Pforzheim<br />
geborenen Künstlerin. Auch<br />
diese Objekte bestehen aus zahlreichen<br />
Papierschichten verschiedener<br />
<strong>St</strong>ärke und Beschaffenheit,<br />
die mit Buchbinderleim geschichtet<br />
und aufgefaltet werden. Dank den<br />
papierenen Eigenschaften wirkt die<br />
Farbgebung sehr lebendig. Unterschiedliche<br />
Papiere sorgen für <strong>ein</strong>e<br />
ebensolche Farbaufnahme und Falten,<br />
Furchen oder Mulden verursachen<br />
spannende Farbverläufe. Das<br />
stimmige Umgebungslicht trägt das<br />
S<strong>ein</strong>e zu <strong>ein</strong>em dreidimensionalen<br />
Erlebnis bei.<br />
Die Galerien 2art sind von Montag<br />
bis Freitag von 16.00 bis 18.00 Uhr<br />
geöffnet.<br />
Almut Kaiser vor dem Papierobjekt «Ohne Titel» aus dem Jahr 2008.<br />
Foto: Jonny Duschletta<br />
reiche internationale Ausstellungen<br />
machten sie bekannt. Mit ihrer für<br />
Kaffee Badilatti entworfenen Linie<br />
wurde sie mit dem zweiten Platz<br />
beim Coffee Innovation Award ausgezeichnet.<br />
Dieser Preis wird jährlich für herausragendes<br />
Design für Produkte<br />
aus der Kaffeebranche vergeben.<br />
Eine Jury in Deutschland bewertete<br />
ausschliesslich qualitativ hochwertige<br />
Produkte aus traditioneller Fertigung.<br />
Die fünf neuen Qualitäten Borobodur,<br />
Chalet, Davos, Don Daniele und<br />
Mocca werden aus brasilianischen,<br />
äthiopischen und indonesischen Topbohnen<br />
komponiert. Zusammen mit<br />
der Geschenkverpackung von Irina<br />
Aloverdova entführen sie in die ferne<br />
Welt des Kaffees.<br />
Tredeschin (Marcelina Kessler, vorne links) kommt vom gefährlichen Unterfangen beim Türken-König erfolgreich<br />
zurück zu König Ludwig (Röbi Giger, rechts). Gian Bundis <strong>Engadiner</strong> Mrächen «Tredeschin» ist gegenwärtig als<br />
Open-Air-Aufführung in Haldenst<strong>ein</strong> zu sehen. Foto: Trudi Tuffli<br />
Haldenst<strong>ein</strong>er Freilichtspiel 2008 mit «Tredeschin»<br />
<strong>Engadiner</strong> Märchen überzeugt<br />
Premierenpublikum<br />
Das Märchen «Tredeschin»<br />
nach Gian Bundi in der Neufassung<br />
von Annina Giovanoli<br />
und mit der Musik von<br />
Edi Nüscheler wird als Freilichtspiel<br />
im Schlossgarten<br />
Haldenst<strong>ein</strong> aufgeführt.<br />
Das Premierenpublikum am<br />
Donnerstag war begeistert.<br />
Trudi Tuffli<br />
Als Erzähler und als «Barba Gian»<br />
führt mit viel Herzblut der Münstertaler<br />
Joos Risch durch das fast zweistündige<br />
Spiel. Von den 13 mitwirkenden<br />
Laienspielern stehen vier<br />
junge Nachwuchstalente erstmals<br />
überhaupt auf der Bühne und überzeugten<br />
mit überraschender Leistung.<br />
Ein besonderes, sagenhaftes<br />
Ambiente erzeugt die Haldenst<strong>ein</strong>er<br />
Schlossmauer, die die Spielebene<br />
im Freien umgibt, und die spezielle<br />
Beleuchtung. Die Möbel zu «Tredeschin»<br />
wurden extra von der <strong>Engadiner</strong><br />
Lehrwerkstatt für Schr<strong>ein</strong>er in<br />
Samedan nach eigenen Entwürfen<br />
angefertigt.<br />
Traumwelt <strong>ein</strong>es Bauernbubs<br />
Die Geschichte des <strong>Engadiner</strong> Buben<br />
«Tredeschin» («Dreizehnter»)<br />
stammt aus der Feder von Gian Bundi.<br />
Die Regisseurin Annina Giovanoli<br />
(Sekretärin Bündner Ver<strong>ein</strong>igung für<br />
das Volkstheater, BVV) hat das Märchen<br />
in <strong>ein</strong> Musiktheater verwandelt<br />
und in die Traumwelt des Bauernbuben<br />
Simon <strong>ein</strong>gebettet. Die von ihr<br />
OBERHALBSTEIN<br />
Origen Festival mit positiver Zwischenbilanz<br />
(ep) Das Mittelbündner Origen<br />
Festival Cultural unter der Leitung<br />
von Hans-R<strong>ein</strong>hart-Ring-Träger Giovanni<br />
Netzer zieht <strong>ein</strong>e erste Zwischenbilanz.<br />
Das Festivalprogramm<br />
unter dem Thema «Endzeitmythen»<br />
habe gute künstlerische Noten erhalten,<br />
sei landesweit in den Medien<br />
besprochen worden und werde voraussichtlich<br />
<strong>ein</strong>en neuen Besucherrekord<br />
erzielen, heisst es in <strong>ein</strong>er Medienmitteilung.<br />
Laut Intendant Giovanni Netzer<br />
hat sich Origen in diesem Jahr dem<br />
künstlerischen Experiment verschrieben.<br />
«Mit der Oper ‘Messias’ haben<br />
wir neue Horizonte ausgelotet; dabei<br />
ging es uns vor allem um die Verbindung<br />
ältester, kultischer Theaterelemente<br />
mit zeitgenössischer Musik.<br />
Entstanden ist <strong>ein</strong> kontroverses,<br />
getexteten Lieder vertonte der Prättigauer<br />
Komponist Edi Nüscheler.<br />
Das spannende Spiel mit s<strong>ein</strong>en<br />
Gesängen, die von den dreizehn<br />
Spielern und Laiensängern gut verständlich<br />
vorgetragen wurden, die<br />
mehrfachen Rollenwechsel sowie die<br />
prächtigen Kostüme, die von Annina<br />
Giovanoli entworfen und angefertigt<br />
worden sind, vermochten das<br />
Premierenpublikum zu begeistern.<br />
Die Schauspieler zwischen 12 und 79<br />
Jahren überzeugten mit ihrem fesselnden<br />
Spiel und guter Aussprache.<br />
Tredeschin (Marcelina Kessler, 16,<br />
als Simon und als Tredeschin), Kater<br />
Pitschen (Lea Giovanoli, 15, als Flurina<br />
und Kater Pitschen), s<strong>ein</strong>e sprechende<br />
Geige (Laura Salzgeber, 16,<br />
als Anna und sprechende Geige) sowie<br />
Ramona Schleier (12, als Ursina<br />
und Prinzessin) sind vier junge Nachwuchsspielerinnen<br />
im BVV, die mit<br />
faszinierendem Auftritt überzeugten.<br />
Doppel- und Dreifachrollen mit<br />
fliegenden Kostümwechseln belegten<br />
danebst Monika Curschellas (als<br />
Mutter und Königin), Röbi Giger (als<br />
Men und Franzosenkönig Ludwig),<br />
Amateurtheater-<br />
Biennale in Vulpera<br />
tt. Die 8. Biennale des Schweizerischen<br />
Amateurtheaters findet<br />
vom 3. bis 5. Oktober in Vulpera<br />
statt. Gemeldet sind 13 Theaterver<strong>ein</strong>e<br />
in allen vier Landessprachen.<br />
www.bvv.ch<br />
raues Mysterienspiel, das beim Publikum<br />
starke Bilder evoziert und sehr<br />
unterschiedliche Reaktionen hervorruft.»<br />
Es zeige sich immer mehr, dass das<br />
Origen-Publikum gerade die unterschiedlichen<br />
künstlerischen Ansätze<br />
und Gattungen der Origen-Produktionen<br />
schätzt und häufig mehrere<br />
Veranstaltungen besucht.<br />
Trotz – oder gerade wegen – des<br />
anspruchsvollen Programms wird<br />
Origen voraussichtlich auch in diesem<br />
Jahr mit <strong>ein</strong>em Besucherrekord<br />
aufwarten können: «Im vergangenen<br />
Jahr haben 6100 Besucher unsere<br />
Veranstaltungen besucht. Wir werden,<br />
wenn das Wetter mitspielt, dieses<br />
Ergebnis noch steigern können.»<br />
Finanziell werde sich das Festival<br />
voraussichtlich im «gewohnt defizi-<br />
Dieter Schleuning (als Giovanni und<br />
als Türkenkönig), Renate Schneider<br />
(als Hermina und Türken-Königin),<br />
Hansulrich Fausch (als Vater, <strong>St</strong>allknecht<br />
und Hofknecht), Annemarie<br />
Sievi (79, als Tante Clara und Wirtin),<br />
Joana Mark (als Babi und der Papagei)<br />
sowie Anita Mark (als Somi der<br />
Traum).<br />
In die Traumwelt entführen<br />
Als Erzähler mit Herzblut führte<br />
Joos Risch in der Rolle des Barba<br />
Gian durch das spannende <strong>Engadiner</strong><br />
Märchen. S<strong>ein</strong>e Erzählung wurde<br />
mehrmals durch Abschnitte in<br />
Valader ergänzt, was das Publikum<br />
erfreut mit Applaus verdankte.<br />
Angesprochen auf die verschiedensten<br />
Charaktere im fast zweistündigen<br />
Spiel, das den <strong>Engadiner</strong><br />
Jüngling bis an den Hof von König<br />
Ludwig in Frankreich und dreimal<br />
zu dessen Erzf<strong>ein</strong>d, dem Türken-König,<br />
führt, m<strong>ein</strong>t Regisseurin Annina<br />
Giovanoli: «Wichtig ist, dass die Zuschauer<br />
erkennen, dass jede Figur ihr<br />
passendes Pendant in Simons Traumwelt<br />
hat.» Sie hofft, dass viele Besucher<br />
im Schlossgarten Haldenst<strong>ein</strong><br />
sich verzaubern und sich aus dem<br />
Alltag in Tredeschins Traumwelt entführen<br />
lassen.<br />
Dass das gelingt, hat das Publikum<br />
an der Premiere mit grossem Applaus<br />
bestätigt.<br />
Weitere Aufführungen sind am 9.,<br />
12., 13. und 15. August, jeweils um<br />
20.15 Uhr sowie am 10. August um<br />
16.00 Uhr.<br />
Billett-Reservationen: Tel. 081 284 94 63<br />
täglich von 16.00 bis 19.00 Uhr.<br />
tären Rahmen» bewegen, sagt Netzer:<br />
«Origen kann nur dank dem<br />
grossen Einsatz vieler Voluntaris realisiert<br />
werden, die auch in diesem<br />
Jahr unverzichtbare Dienste geleistet<br />
haben.»<br />
Das Festival dauert noch bis zum<br />
16. August.<br />
K<strong>ein</strong> Briefpapier?<br />
Wird sofort gedruckt.<br />
Alles in <strong>ein</strong>em Haus.<br />
info@gammeterdruck.ch<br />
Die Druckerei der <strong>Engadiner</strong>.