DER GRÜNE BOTE 20. Jahrgang Oktober/November 2012

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4 DER GRÜNE BOTE 5 / 2012 Einladung zum Kaffeeklatsch Pflanzen mögen Kaffeesatz. Die braunen Krümel wirken im Garten wie ein leichtes Aufputschmittel. Kaffeesatz ist für den Müll viel zu schade. Auf dem Kompost ist er gut aufgehoben. Auch als leichter Dünger ist er geeignet. Denn er enthält die Pflanzennährstoffe Stickstoff, Phosphorsäure und kleine Mengen an Kalium, außerdem Kupfer und Zink. Als Torfersatz unter der Blumenerde gemischt macht er die Erde sauer, was vor allem Hortensien, Farne, Azaleen, Rhododendren und Zitrus schätzen. In kalkhaltigem Boden wachsende Hortensien blühen rosa. Versorgt man sie mit Kaffeesatz, blühen sie blau. Der Kaffee versauert den Boden, wodurch Aluminium frei wird, das die Blaufärbung auslöst. Auch Rosen mögen den Dünger. Eine feinstrahlige Dusche aus kaltem Kaffee schüchtert Blattläuse ein. Auf der Oberfläche der Topferde gestreut, düngt Kaffeesatz und wehrt lästige Trauermücken ab. Wird häufig gegossen, Immer da, immer nah. schimmelt er allerdings und sollte abgenommen oder unter die Erde gemischt werden. Auf Ameisenstraßen verteilt, verwirrt er den Geruchssinn der Tiere. Schnecken mögen ihn nicht, denn Koffein in höheren Konzentrationen (1-2%) ist für sie giftig. Streuen Sie deshalb einen dicken Ring Kaffeesatz um empfindliche Pflanzen. Auch um Erde, die ausreichend mit Kaffeesatz gedüngt wurde, machen Schnecken einen Bogen. Regenwürmer lieben Kaffeesatz und lassen ihn sich vor allem auf dem Kompost schmecken. Im Gegenzug lockern und durchlüften sie den Haufen und hinterlassen mit ihrem Kot nährstoffreichen Wurmhumus. Weil Kupfer und Zink in hoher Dosis Boden und Pflanzen schaden, sollte man die Kaffeereste nur in haushaltsüblichen Mengen auf den Kompost geben. Kaffeesatz bindet Gerüche, wenn man ihn trocknen lässt und in den Kompost-Eimer in der Küche streut. Auf guteNachbarschaft. Ihre Sicherheit ist unsere Aufgabe. Sprechen Sie mit uns über Vorsorge und Schutz für Ihre Familie, Ihr Auto, Ihr Hab und Gut. Fragen Sie nach unseren individuellen Tarifen für Sie als Mitglied des Stadverbandes Essen der Kleingartenvereine e.V. Geschäftsstellenleiter Karl Rex Alstadener Straße 124 • 46049 Oberhausen Telefon 0208 843344 Unser Versicherungsbeauftragter für Sie in Essen: Heinz Schulz • Telefon/Fax 0201 684961 www.provinzial.com
DER GRÜNE BOTE 5 / 2012 § Nachgefragt § In der Kleingartenanlage muss der Hund an die Leine Kleingärtnerinnen und Kleingärtner sind liebenswerte Menschen, die ihren Garten hegen und pflegen. Gemeinschaftssinn wird groß geschrieben, gleich dem Ideal eines Gartenfreundes gelebt. Bei Kleingärtnern beschränkt sich die Zuneigung nicht nur auf die Welt der Wer nicht hören will muss fühlen Wenn weder Bitten noch Aufforderungen, den Hund außerhalb des Gartens anzuleinen, weiterhelfen, muss der Vereinsvorstand handeln, um glaubwürdig zu bleiben und Gleichbehandlung sicherzustellen. Hierzu sah sich ein Verein in Bremen gezwungen, dessen Pächter seinen Hund nicht anleinen wollte, obwohl die Gartenordnung, die Bestandteil des Pachtvertrages ist, anderes vorgibt: „Hunde sind an der Leine zu führen, von Spielplätzen fern zu halten und im Garten unter Aufsicht zu stellen“. Der schriftlichen Abmah- Pflanzen. Die Freundschaft wird auch mit Haustieren, besonders mit Hunden, geteilt, die zur Familie gehören. Da versteht es sich von selbst, dass sämtliche Familienmitglieder gemeinsam „auf Parzelle“ gehen, um den Garten zu genießen. Damit der Frieden in der Kleingartengemeinschaft nicht gestört wird, Besucher/Gäste sich nicht belästigt fühlen und die Hinterlassenschaften der Vierbeiner nicht zu Problemen führen, sehen Pachtverträge und/oder Garten- nung folgte die ordentliche Kündigung, da der betreffende Gartenfreund seinen Hund auch weiterhin ohne Leine herumlaufen ließ. Zwangsläufig kam es zur Räumungsklage und zu einem Verfahren, das sich mit den Gründen der Kündigung und deren Wirksamkeit auseinanderzusetzen hatte. Im Wesentlichen stützte der Verein seinen Anspruch auf die Gartenordnung und auf § 9 Abs. 1 Bundeskleingartengesetz. Danach ist eine verpächterseitige Kündigung im Falle nicht unerheblicher Pflicht-/Vertragsverletzungen, die nicht abschließend im Gesetz genannt werden, möglich. Die Mehrfaches Verweigern begründet Erheblichkeit Dem Argument des Vorstandes, dass es vorliegend um das angeleinte Halten und Führen eines Hundes in der Gartenanlage (unabhängig von der Frage der Eigentumsverhältnisse am Hund) gehe, folgte das Gericht ebenso wie den Ausführungen zum Erfordernis der erheblichen Vertragsverletzung: „Bei Gewichtung der verpächter- seitigen und auch pächterseitigen Interessen ist bei einem einmaligen Verstoß gegen die Anleinpflicht, der keine Wiederholung findet, sicherlich noch keine Berechtigung zur Beendigung des Pachtvertrages gegeben. Hat der Beklagte an seiner Haltung, wie vorliegend nachgewiesen, offenkundig nichts geändert und sämtliche Aufforderungen einschließlich Abmahnung missachtet, stellt sich die Pflichtverletzung als rechtlich nicht unerheblich und eine Kündigung gemäß § 9 Abs. 1 ordnungen oft Regelungen vor, dies durch eine Anleinpflicht zu gewährleisten. Dennoch lassen es einzelne Gartenfreunde häufig an Einsicht fehlen. Die Argumente gegen das Anleinen sind vielfältig: „...der Hund tut doch niemanden etwas…“, „…er hört aufs Wort…“, „…er bewegt sich nicht von der Stelle…“ oder „…er folgt mir auf den Fuß und macht sein Geschäft nur im Garten…“ seien als Beispiel genannt. Gegenseite bezweifelte die Erheblichkeit der Vertragsverletzung und stellte im weiteren darauf ab, dass der Beklagte nicht selbst, sondern seine Lebensgefährtin die Halterin des Hundes sei und eine Regelung dergestalt, dass etwaige Verstöße von Besuchern zu Abmahnungen oder Kündigungen kommen können, im Bundeskleingartengesetz, dem Pachtvertrag und der Gartenordnung nicht aufgeführt seien. BKleingG begründet dar“. Trotz der eindeutigen Rechtslage stimmte der Vereinsvorstand einen Vergleich zu, um dem Beklagten weitere Kosten zu ersparen, eine kurzfristige Herausgabe des Gartens zu erreichen und die reibungslose Räumung zu gewährleisten-schließlich handelte es sich um einen Gartenfreund, der sich durch das Verfahren zwar nicht eines Besseren belehren ließ, der aber als Mitglied und Pächter über 10 Jahre im Verein dazugehörte. AG Bremen Geschäftsnummer 9C0026/09 1. Der Beklagte räumt die Parzelle des Klgv in Bremen und gibt diese an die Klägerin heraus. 2. Der Hund des Beklagten bzw. seiner Lebensgefährtin darf bis dahin außerhalb der Parzelle nur an der Leine geführt werden bzw. muss an der Leine bleiben. 3. Die Kosten des Rechtsstreites trägt der Beklagte. 5
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