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Tradition – Faszination – Vielfalt - Kölner Karneval

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NARRENSPIEGEL _ 9<br />

FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />

›Fastelovendsfoßballspill ist angepfiffen‹<br />

Gelungene Sessionseröffnung auf Heumarkt und Alter Markt machte Lust auf mehr<br />

„Ellef, zehn, nüng...“ <strong>–</strong> als Peter<br />

Schmitz-Hellwing, Präsident der<br />

Willi Ostermann Gesellschaft am<br />

Elften im Elften die letzten elf Sekunden<br />

vor elf Uhr elf herunterzählte,<br />

stimmten etwa dreimal Elftausend<br />

Jecke auf dem Heumarkt mit<br />

ein. Dann startete ein wenig Pyrotechnik,<br />

Scheinwerfer strahlten auf<br />

und die Kapelle Helmut Blödgen<br />

blies einen Tusch. Die Session erlebte<br />

einen Traumstart.<br />

Es waren längst nicht nur die Kölschen,<br />

die den Auftakt zur schönsten<br />

Jahreszeit erleben wollten: Holland,<br />

Belgien, Ruhrgebiet, Eifel und<br />

Sauerland waren in der knubbelvollen<br />

Altstadt vertreten. Bei der<br />

Kostümierung hatten sich viele Jecke<br />

für das Thema Fußball entschieden<br />

<strong>–</strong> schließlich wurde mit<br />

Sessionsbeginn das „Fastelovendsfoßballspill“<br />

angepfiffen. Spätestens<br />

jetzt musste dem Rest der Republik,<br />

der via WDR-Fernsehen live<br />

zuschauen durfte, klar sein: Die<br />

lange vermisste Begeisterung für<br />

die Fußballweltmeisterschaft 2006<br />

hat Kölle längst ergriffen.<br />

Ein gut abgestimmtes Bühnenprogramm<br />

unterhielt die Jecken bereits<br />

ab zehn Uhr. Die Boore, Marie-Luise<br />

Nikuta, das schrille Bock-<br />

mayer-Ensemble und die Höhner<br />

hatten die Zigtausenden bereits in<br />

Schwung gebracht, so dass das<br />

Dreigestirn in spe leichtes Spiel<br />

hatte. Aus dem künftigen „Prinz Josef<br />

VII.“ Franz-Josef Hermann sprudelte<br />

die Vorfreude nur so heraus.<br />

Mit Bauer Rüdiger Höffken und<br />

„Jungfrau Josi“ Heinz-Josef Breuer<br />

wäre er am liebsten vom Bühnenrand<br />

in die wogende Menge<br />

gesprungen.<br />

Die Menschenmassen vergnügten<br />

sich bei der Mega-Freiluft-Party bis<br />

in die Dunkelheit. Topgruppen wie<br />

Bläck Fööss, Paveier, Räuber und<br />

Brings, dazwischen Colör, Rabaue<br />

und viele mehr sorgten für eine Nonstop-Show<br />

der Extraklasse. Ganz<br />

auf Schunkeln und Abrocken war<br />

das Feier-Konzept angelegt. „Jeschwad“<br />

wurde erfreulich wenig.<br />

Ausnahme: Die Verleihung des „Ostermann-Brunnens“<br />

an Bürgermeister<br />

Josef Müller für seine Verdienste<br />

um den Fasteleer.<br />

Übers ganze Gesicht strahlend betrachtete<br />

FK-Präsident Markus Ritterbach<br />

das Treiben. Der verheißungsvolle<br />

Start in die erste Session<br />

als Narrenchef dürfte nicht nur<br />

ihm Lust auf mehr gemacht haben.<br />

Heribert Rösgen<br />

›„Et Botterblömche“ Hans Bols ist tot‹<br />

Sein Markenzeichen <strong>–</strong> die Stoffblume <strong>–</strong><br />

hatte Hans Bols immer mit dabei.<br />

Zehntausende von Jecken feierten<br />

in der <strong>Kölner</strong> Altstadt die Eröffnung<br />

der Session 2005/2006 <strong>–</strong><br />

doch einer war nicht dabei und wird<br />

leider nie wieder mitfeiern können.<br />

„Auf jede Bühne gehört ein schöner<br />

Mann: Hier bin ich“ <strong>–</strong> das waren<br />

die ersten Worte seiner launigen<br />

Reden, die wir zukünftig im<br />

<strong>Karneval</strong> nicht mehr hören werden.<br />

Der Mann, dessen Markenzeichen<br />

eine große Stoffblume<br />

war, und der uns immer wieder mit<br />

spitzfindigen Pointen, auch zu aktuellen<br />

Themen, überraschte, hat<br />

uns nach einem Herzinfarkt auf dem<br />

Ihr erstes Bad in der Menge genossen Franz-Josef<br />

Hermann, Rüdiger Höffken und Heinz-Josef Breuer.<br />

Menschen und Fußbälle, so weit das Auge reichte. Die<br />

Jecken hatten sich schnell mit dem Motto identifiziert.<br />

Münchener Flughafen im Alter von<br />

67 Jahren für immer verlassen: Hans<br />

Bols, „et Botterblömche“, ist tot. Er<br />

brachte im gesamten Rheinland<br />

über dreißig Jahre lang mit seinen<br />

Reden die Säle zum Kochen <strong>–</strong> seine<br />

Büttenreden waren Kult.<br />

Die <strong>Kölner</strong> und der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong><br />

verlieren mit Hans Bols einen<br />

der letzten großen Büttenredner.<br />

In den <strong>Karneval</strong>sannalen hat sich<br />

der langjährige <strong>Karneval</strong>ist einen<br />

festen Platz erobert. Dort wird man<br />

sein Andenken immer in Ehren<br />

halten.<br />

Willi Rothenbücher

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