Dr. Gisela Felten - ID55

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ID55 FAHRRAD SPEZIAL raDelN MIt rücKeNwIND e-Bikes sind der Renner im Freizeitgeschäft. Mittlerweile haben sogar Discounter die Zweiräder mit dem vermeintlich eingebauten Rückenwind im Programm. Was darf ein E-Bike kosten? Was muss es leisten? Das ID55-Magazin fragte den Herner Fahrradexperten Frank Korte. „Vom Hollandrad über Klappmodell bis hin zum Mountainbike ist mittlerweile fast jeder Radtyp in der Elektrovariante erhältlich. Für welches E-Bike man sich letztendlich entscheidet, hängt ganz von den persönlichen Fahrgewohnheiten ab“, sagt der Geschäftsführer von „Fahrrad Korte“ in Herne. Der passionierte Radfahrer ist 2011 selbst umgestiegen und bewältigt auf einem edlen E-Moutainbike beachtliche Strecken und Höhenunterschiede. Motor in der Mitte Beachtliche Unterschiede liegen auch zwischen den Anschaffungskosten. Der Preis für ein gutes Einsteigermodell beginnt bei etwa 1.700 Euro. Speziell ausgestattete E-Bikes kosten gerne bis zu 4.000 Euro oder mehr. Wer ein E-Bike ins Auge NEU NEU Erster Masterstore Deutschlands E-BIKE Kompetenzcenter ! Homage/riese und müller hybrid touring HS Mit dem neuen Bosch 45 High Performance-Motor ausgestattet überzeugt es durch 350 Watt Leistung und eine Unterstützung bis 45 km/h. Der Bosch- Antrieb begeistert durch seine hoch effi ziente Motor- und Getriebetechnologie und seinen niedrigen Schwerpunkt. 4.199,-€ Er weiß, wo’s lang geht: Der Herner Fahrradhändler Frank Korte hat selbst längst auf’s E-Bike umgesattelt. Flyer C5R Das erste Flyer/Panasonic Elektrorad mit einer Rücktrittbremse. Das Rad ist mit dem neuen 36 Volt System ausgerüstet. 2.790,-€ Raleigh Impulse XXL Mit einem zulässigem Gesamtgewicht von 170 kg und der wartungsarmen Shimano Nexus 8-Gang Nabenschaltung ist es der optimale Allrounder. Für den nötigen Schub und enormer Reichweite sorgen ein starker Impulse-Mittelmotor mit einer 15 Ah Lithium-Ionen Batterie. 2.499,- € E-Bike ist nicht gleich E-Bike – Was Fahrradfans beim kauf beachten sollten gefasst hat, sollte sich nicht zuallererst vom Preis leiten lassen. Die Ausstattung sagt viel über die Qualität und den (Fahr-)Komfort aus. Die Position des Elektromotors beeinflusst zum Beispiel das Fahrgefühl maßgeblich. Sollte das zusätzliche Gewicht also vorne, in der Mitte oder hinten sitzen? „Für die Balance ist ein Motor in der Mitte am günstigsten“, rät Frank Korte E-Bike- Neulingen. So befindet er sich dann meistens auch in der Nähe des Akkus – dem Lebensspender der Elektrofahrräder. 80 Kilometer reichweite Leistungskonstant ist die aktuelle Generation der Lithium-Ionen-Akkus, die nach 500 bis 1.000 Ladezyklen oder drei bis vier Jahren erneuert werden müssen. Aber unabhängig von Batterie und Beanspruchung legen die meisten E-Bikes eine Strecke von 80 Kilometern mühelos zurück, bevor sie wieder an die Steckdose müssen. Abnehmbare Akkueinheiten lassen sich bequem in der Wohnung aufladen, wenn im Fahrradschuppen der Stromanschluss fehlt. auch hightech will gepflegt sein Wann der Akku wieder Saft braucht, verrät der Bordcomputer, über den die meisten Öff nungszeiten: Mo - Fr: 10.00-13.00 + 14.00-18.30 . Sa: 10.00-14.30 Flyer i:sY Eco Der ideale Stadtfl itzer. Klein, wendig und mit einem 250 Watt Mittelblockmotor von Panasonic ausgestattet. Durch den 12Ah-Akku haben Sie genügend Reichweite um jede Stadt erkunden zu können. Schiebehilfe und Speedlifter runden den Komfort im Stadteinsatz ab. 2.490,-€ Fahrrad Korte . Bahnhofstr.123 . 44623 Herne . Tel: 02323 - 53494 . Web: www.fahrrad-korte.de . Mail: hallo@fahrrad-korte.de 20 aktuellen Modelle verfügen. Den Elektromotor kontrolliert der Fahrer ebenso über das Display am Lenker. Zusätzliche Funktionen wie Geschwindigkeitsanzeige oder die Überwachung der Herzfrequenz unterstützen einige E-Bikes bereits. Trotz Hightech-Ausstattung unterscheidet sich die Pflege und Wartung eines Elektrofahrrads im Wesentlichen nicht von der eines normalen Drahtesels. Wegen des zusätzlichen Gewichts durch Motor und Akku sollte der Reifendruck allerdings regelmäßig überprüft werden. Probefahrt lohnt sich Damit die Freude am Fahren möglichst lange hält, empfiehlt sich eine Beratung beim Experten. Ein guter Fachhändler bietet den Kaufinteressierten auch eine Probefahrt auf dem E-Bike an. Korte: „An die Unterstützung durch einen Elektromotor – egal ob parallel zum Treten oder uneingeschränkt – muss sich der Fahrer zunächst noch gewöhnen.“ Sitzt man aber erst einmal sicher im Sattel, starten E-Bike-Fahrer richtig durch – egal ob auf dem Weg zur Arbeit oder der Radtour im Grünen. Bergamont E-Line Das Pedelec Bergamont E-Line C-N360 hat außer dem Bosch-Motor ein weiteres Highlight. Wie der Name es bereits erwähnt schalten Sie bei diesem E-Bike mit der NuVinci N360 - die Gangschaltung mit einem stufenlosen Planetengetriebe. mit der NuVinci N360 = 2.299,-€ mit der Shimano 8 Gang = 2.099,-€
21 Du BISt eIN ruB, MeIN KIND, Du MuSSt Nach BerlIN... Neulich habe ich am Reichstag einen tollen Sportler kennengelernt. Er sitzt im Rollstuhl und nimmt an den Paralympics teil. Irgendwie kam die Rede auf mein Alter: 57. „Wirklich?“ Er war tief betroffen. „Sie sehen viel älter aus!“ Dabei war ich mit dem Fahrrad unterwegs, einem Peugeotrad, von dem es in Wanne hieße - wo es gekauft worden ist -, es sei alt. Hier ist es „vintage“. Alte Sachen sind angesagt in Berlin. Alte Menschen eher nicht. Als wir eine Wohnung suchten - meine ähnlich betagte Frau (die erheblich jünger aussieht; Anm. d. L.) und ich -, zogen wir Prenzlberg in Erwägung. Wegen der schönen Gründerzeithäuser und der vielen Läden und Lokale, die allesamt aussehen, als würden sie von Tante Emma geführt. Wir haben die Idee schnell wieder fallen lassen. Wir hätten den gefühlten Altersschnitt im Kiez um gefühlte 50 Jahre in die Höhe getrieben. Was auf der Kö der Porsche, ist in Prenzlauer Berg der sportive Luxuskinderwagen, gern für Zwillinge. Das freut mich für die Rentenkassen, aber nachdem ich mir zwischen Biomarkt und Café den vierten Blauen Fleck beim Zusammenprall mit einem Kinderporsche geholt hatte, warfen Vera und ich einen Blick auf Schöneberg und Wilmersdorf. Für engagierte Prenzlberger Kinderwagenschieber sind Kinderwagenlose Luft. Es ist völlig unmöglich, mit diesen stark fokussierten Babybesitzern auch nur Blickkontakt aufzunehmen, wenn man nicht zur peer group gehört. Dabei hatten wir uns große Mühe gegeben, nicht wie Touristen auszusehen. Touristen sind für zugereiste Überzeugungsberliner, was Saupreißn früher für bayerische Biertrinker waren oder Itacker für Ruhrgebietler der Präpizzazeit. Wir hatten uns coole Sneakers zugelegt, Outdoorjacken von Patagonia, Rucksäcke von der taz und Sonnenbrillen aus den 70ern (die hatten wir noch, genauso wie die Fahrräder). Wir wurden trotzdem durchschaut. Im wahrsten Sinne des Wortes. KOLUMNE: BERLINER LUFT ID55 In Wilmersdorf („Wilmersdorfer Witwen...“), Schöneberg oder Dahlem fühlten wir uns dann aber auch nicht wohl, zumal wir uns an die Räder, die Rucksäcke und die Outdoorjacken inzwischen gewöhnt hatten. Dort hätten wir auf Nerzkrägelchen respektive Harvard-Professoren- Outfit (Cordhose, Tweedsakko) umrüsten müssen, um womöglich schnell assimiliert zu werden. Vielleicht wäre aber auch trotz Verkleidung nichts daraus geworden. Die Leute in den dortigen kleinen Cafés wirken alle, als wären sie seit Jahrhunderten in genau diesem Kiez angewachsen – und könnten Westdeutsche sofort als solche erkennen. Wir haben uns dann für Mitte entschieden. Da fallen Touristen nicht auf. Hier gibt es keine Einheimischen. Dafür tönt es dauernd englisch, italienisch, finnisch und so weiter. Für RUBs wie uns ist die Berliner Mitte ein ideales Pflaster. RUB gleich „Reifer Urban Bohemien“. Die Straßen und Trottoirs sind breit und gut beleuchtet, Steigungen gibt es nicht. U- und S-Bahnen, Busse und Trams fahren ständig und überall. Alle Häuser haben Aufzüge und sind ohnehin nicht hoch. Frühstück gibts bis 16 Uhr und Museen wie Strandkörbe in Timmendorf. Der Autoverkehr ist kleinstädtisch ruhig. Gemütlich. Oft sind ganze Straßenzüge gesperrt, weil der Papst oder der Präsident von Kaskanistan Berlin die Ehre gibt. Ein Flaneur- und Fahrradfahrerparadies. Zumal an jeder Ecke ein Fahrradladen nicht nur seine Hilfe anbietet, sondern auch jedes nur denkbare Sondergefährt und Accessoire. Das ID55-gerechte unumfallbare Dreirad- Pedelec mit eingebautem GPS und Inkontinenzvorsorge habe ich nur deshalb nicht gefunden, weil ich (noch) nicht danach gesucht habe. Herner in der Hauptstadt: „Vorwärts“-Chefredakteur und ID55-Autor Uwe Knüpfer lebt seit 2010 mit seiner Ehefrau Vera an der Spree. Wer meint, im Alter durchaus arbeiten zu sollen, aber nicht immer und nicht zuviel, und dabei nicht unbedingt Geld verdienen will, ist in Berlin überall richtig. In Mitte hilft es, wenn er sich ein iPad oder ein Ultrabook zulegt und seine 70er Jahre Sonnenbrille aufsetzt. Jetzt noch kreativ gucken, um 15 Uhr frühstücken gehen – und du kannst Kennedy zitieren: „Ich bin ein Börliner.“ Übrigens wird auch der letzte Weg nicht lang: Berlin ist voller Friedhöfe. Seid herzlich gegrüßt von Uwe Knüpfer
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Seite 31 und 32: 31 traIN the BraIN oDer: DeN graueN

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