Die Richtung selbst bestimmen - Nord-Handwerk
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8445 * 2,20<br />
Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />
Politik und Wirtschaft<br />
Neues Modell zur<br />
Rundfunkfinanzierung<br />
thEma dEs monats<br />
sPEcial<br />
<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />
ab Seite 38<br />
Juli/august 2010<br />
www.hwk-hamburg.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />
<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />
Christian Adam und weitere<br />
besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />
rEPortaGE<br />
Mit Fräse und Bohrer<br />
durch die Welt<br />
Kammer-Infos (ab S. 20)
8447 * 2,20<br />
Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />
Politik und Wirtschaft<br />
Neues Modell zur<br />
Rundfunkfinanzierung<br />
thEma dEs monats<br />
sPEcial<br />
<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />
ab Seite 38<br />
Juli/august 2010<br />
www.hwk-flensburg.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />
<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />
Christian Adam und weitere<br />
besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />
rEPortaGE<br />
Mit Fräse und Bohrer<br />
durch die Welt<br />
Kammer-Infos (ab S. 20)
8446 * 2,20<br />
Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />
Politik und Wirtschaft<br />
Neues Modell zur<br />
Rundfunkfinanzierung<br />
thEma dEs monats<br />
sPEcial<br />
<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />
ab Seite 38<br />
Juli/august 2010<br />
www.hwk-luebeck.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />
<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />
Christian Adam und weitere<br />
besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />
rEPortaGE<br />
Mit Fräse und Bohrer<br />
durch die Welt<br />
Kammer-Infos (ab S. 20)
11765 * 2,20<br />
Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />
Politik und Wirtschaft<br />
Neues Modell zur<br />
Rundfunkfinanzierung<br />
thEma dEs monats<br />
sPEcial<br />
<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />
ab Seite 38<br />
Juli/august 2010<br />
www.hwk-schwerin.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />
<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />
Christian Adam und weitere<br />
besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />
rEPortaGE<br />
Mit Fräse und Bohrer<br />
durch die Welt<br />
Kammer-Infos (ab S. 20)
Zuerst an die Kleinen denken!<br />
Andreas Katschke,<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck.<br />
Anfang Juni endete die zweite europaweite<br />
Aktionswoche der kleinen und mittleren<br />
Unternehmen. Das Ziel: Den EU-Grundsatz<br />
„zuerst an die Kleinen denken“ fest<br />
in der politischen Praxis zu verankern. Ein<br />
Thema, das wieder einmal diskutiert wurde,<br />
waren die bürokratischen Belastungen, die<br />
unseren Mitgliedsbetrieben aufgebürdet<br />
werden. Melde- und Informationspflichten<br />
sowie Genehmigungsverfahren binden<br />
Arbeitskraft und verursachen Kosten. Schätzungen<br />
gehen davon aus, dass Kleinbetriebe<br />
etwa 6 % ihres Umsatzes für die Deckung<br />
von Bürokratiekosten aufwenden müssen.<br />
Daher fällt „Bürokratie“ immer wieder als<br />
Stichwort, wenn Hemmnisse für Wachstum<br />
und Beschäftigung genannt werden.<br />
<strong>Die</strong> Bürokratie gebärt indessen „ihre<br />
eigenen Kinder“: Auf EU-Ebene leitet<br />
Edmund Stoiber eine Arbeitsgruppe zum<br />
Bürokratieabbau, es gibt ein Rechenmodell,<br />
um Bürolasten zu ermitteln, das sog.<br />
Standardkostenmodell und ein Normenkontrollrat<br />
ist auch vorhanden. <strong>Die</strong> wollen<br />
alle gut genährt werden …<br />
Dabei greift die Forderung nach „Bürokratieabbau“<br />
viel zu kurz. Notwendig ist<br />
nicht nur ein Abbau, sondern vor allem,<br />
dass nicht immer neue Pflichten für die Betriebe<br />
geschaffen werden. Der Umfang von<br />
Gesetzesblättern ist wahrlich kein Maßstab<br />
für gute Politik.<br />
Nach meinem natürlich höchst subjektiven<br />
Eindruck werden in dem Zeitraum,<br />
in dem es gelingt, eine Vorschrift abzubauen,<br />
etwa zehn neue geschaffen. Dazu<br />
ein kleiner „Erlebnisbericht“ aus den vergangenen<br />
Monaten: Ende April hat die<br />
Europäische Kommission den Entwurf für<br />
ein Konzept zur sog. „intelligenten Regulierung“<br />
vorgestellt, mit dessen Hilfe die<br />
Bürokratiebelastungen identifiziert und<br />
abgebaut werden sollen. Allzu weit muss<br />
die Europäische Kommission gar nicht<br />
schauen: Kurz danach „erfreute“ sie mit<br />
einer Verlängerung der Mutterschutzfrist<br />
bei voller Bezahlung von 14 auf 18<br />
(oder sogar 20) Wochen, das Europäische<br />
Parlament beschloss eine Ausweitung des<br />
sozialen Schutzes Selbständiger (verbunden<br />
mit dem Risiko, dass in Deutschland<br />
eine Rentenversicherungspflicht für alle<br />
Selbständigen eingeführt wird). <strong>Die</strong> Bundesregierung<br />
hat die <strong>Die</strong>nstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />
erlassen,<br />
die jeden <strong>Die</strong>nstleister (also auch unsere<br />
Mitgliedsbetriebe) verpflichtet, seinem<br />
Auftraggeber vor Vertragsschluss oder vor<br />
Erbringung einer <strong>Die</strong>nstleistung eine Fülle<br />
von Informationen zu geben. In die gleiche<br />
<strong>Richtung</strong> zielt das Gesetz zur Einführung<br />
einer Musterwiderrufsbelehrung<br />
in Verbraucherdarlehensverträgen, das die<br />
Betriebe belastet, die Darlehen vermitteln<br />
(z. B. im Kfz-<strong>Handwerk</strong>), um ihre Produkte<br />
oder <strong>Die</strong>nstleistungen abzusetzen.<br />
Hieraus ergibt sich: Überflüssige Bürokratie<br />
belastet insbesondere die kleinen<br />
Betriebe. Dabei ist es besonders wichtig,<br />
dass die heutigen Entscheidungsträger nicht<br />
mit wachsender Geschwindigkeit immer<br />
neue bürokratische Verpflichtungen erfinden<br />
und auftürmen. Bürokratieabbau ist<br />
wichtig, Bürokratieverhinderung ist noch<br />
wichtiger und besser. Insofern können Parlamentsferien<br />
auch ein Segen sein.<br />
Ihre Meinung unter E-Mail<br />
akatschke@hwk-luebeck.de<br />
standpunkt<br />
Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 3
Inhalt 7 / 8 | 2010<br />
Standpunkt<br />
03 Zuerst an die Kleinen denken!<br />
thema deS monatS<br />
08 Jahresurlaub bei kindern in mosambik<br />
Mathias Kohrt aus Neukloster unterstützt afrikanische Waisen.<br />
10 anwalt der unterdrückten<br />
Konditormeister und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg.<br />
12 klassische klänge im kongo<br />
Geigenbaumeister Christian Adam sorgt in Zentralafrika<br />
für den richtigen Ton.<br />
14 Jeder tag muss anders sein<br />
Elektroinstallateurmeister Ernst Legies aus Hörup.<br />
politik & WirtSchaft<br />
16 Wirtschaft befürchtet höhere Belastungen<br />
Neues Modell für die Rundfunkfinanzierung.<br />
16 Große probleme für kleine Betriebe<br />
Ergebnisse der KfW-Unternehmensbefragung 2010.<br />
17 Geduldprobe in Zeiten der krise<br />
<strong>Die</strong> Reform des Insolvenzrechts kommt nicht voran.<br />
18 Bundesregierung stellt klimaschutz infrage<br />
CO2-Gebäudesanierungsprogramm soll halbiert werden.<br />
reGionalteil<br />
20 Berichte und Bekanntmachungen aus<br />
Kammerbezirk und Bundesland.<br />
reportaGe<br />
36 mit fräse und Bohrer durch die Welt<br />
MTS Kasulke & Rohde GmbH aus Hamburg.<br />
Unser Onlinearchiv finden Sie unter: www.nord-handwerk.de<br />
08<br />
38<br />
die richtung <strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />
Christian Adam ist einer der 4,3 Millionen<br />
<strong>Handwerk</strong>er in Deutschland. Wir stellen den<br />
Meister aus Ahrensburg und drei seiner<br />
Kollegen vor. Vier außergewöhnliche Vertreter<br />
eines besonderen Wirtschaftszweigs.<br />
nordBau 2010 in neumünster<br />
<strong>Nord</strong>deutschlands größte Baufachmesse im<br />
<strong>Nord</strong>en präsentiert auch in diesem Jahr wieder<br />
aktuelle Trends wie das energieeffiziente Bauen<br />
zum Wohlfühlen. Ein eigens dafür gebautes<br />
Haus, zeigt wie es geht.<br />
Special: nordBau 2010 in neumünSter<br />
38 Wohnen und Wohlfühlen<br />
<strong>Die</strong> Trends der größten norddeutschen Baumesse.<br />
41 die nordBau im überblick<br />
Öffnungszeiten, Sonderschauen, Hallenbelegung.<br />
tippS für den BetrieB<br />
42 raus aus der Stressfalle<br />
Grundregeln für ein vernünftiges Notizmanagement.<br />
44 neue informationspflichten<br />
Bei Nichtbeachten drohen Abmahnungen.<br />
44 rechtstipp: nicht mehr als nötig unterschreiben<br />
Unterlassungserklärungen genau prüfen.<br />
45 Steuertipp: erneutes Wahlrecht<br />
Möglichkeiten für Sofortabschreibungen.<br />
4 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 5<br />
ruBriken<br />
06 Kurz & knapp<br />
35 Leute<br />
46 Branchen<br />
47 Feierabend<br />
49 Impressum und Kleinanzeigen<br />
50 Betriebsbörse<br />
Foto: Seemann<br />
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kurz und knapp<br />
ZDH in KürZe<br />
Verlässliche Prognose<br />
Der Zentralverband des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s<br />
ZDH) geht weiter davon aus, dass das Hand-<br />
werk die Prognose von 1 % Umsatzrückgang<br />
bei stabiler Beschäftigung im laufenden Jahr<br />
erreichen kann. Der schwache Start beruhe,<br />
so ZDH-Generalsekretär Holger Schwanne-<br />
Foto: pixelio.de, K. Michel<br />
cke, im wesent-<br />
lichen auf „Son-<br />
dereinflüssen und<br />
Nachwirkungen der<br />
Wirtschaftskrise“.<br />
Betroffen seien vor<br />
allem die Bereiche<br />
KfZ, Bau und Zuliefererbetriebe.<br />
Im Gegensatz dazu<br />
verzeichneten die übrigen <strong>Handwerk</strong>sgruppen<br />
eine „stabile oder sogar positive Entwicklung“.<br />
Das Statistische Bundesamt hatte<br />
für das erste Quartal 2010 in den zulassungspflichigen<br />
<strong>Handwerk</strong>en einen Umsatzrückgang<br />
von 6,7 % und einen Beschäftigungsrückgang<br />
von 1,5 % gemeldet.
Thema des monaTs<br />
Mathias Kohrt<br />
Jahresurlaub bei<br />
Kindern in Mosambik<br />
Mathias Kohrt fliegt regelmäßig nach Mosambik. Dort hilft<br />
der Elektriker aus Neukloster ehrenamtlich beim Aufbau eines<br />
Zentrums für Aidswaisen und Straßenkinder. Er errichtete<br />
beispielsweise eine Solaranlage, die ein Pumpe zur Förderung<br />
von Wasser aus einem Brunnen antreibt.<br />
Seit der Fußballweltmeisterschaft<br />
ist Südafrika in aller Munde. Sein<br />
Nachbarland Mosambik bleibt nahezu<br />
unbekannt. Dabei ist es am südwestlichen<br />
Zipfel Afrikas mit 800.000 km 2 doppelt<br />
so groß wie Deutschland. Über 50 % der<br />
21 Millionen Mosambikaner leben nach<br />
Angaben des Deutschen Auswärtigen<br />
Amtes in absoluter Armut. Wirtschaftlich<br />
Zwei Jungen, die im Zentrum Fonte da Vida eine<br />
neue Heimat gefunden haben.<br />
8 nordhandwerk Juli / August 2010<br />
rangiert das Land mit einem jährlichen<br />
Pro-Kopf-Einkommen von 400 € im Human<br />
Development Index der Vereinten<br />
Nationen auf Rang 172 von 182.<br />
Darunter leiden ganz besonders die<br />
Kinder. Eltern können sie nicht versorgen<br />
oder sterben früh an Aids. 60 solcher<br />
Jungen und Mädchen hilft Mathias Kohrt,<br />
ein 25-jähriger Elektriker aus dem meck-<br />
2.500 Liter Wasser speichert der Tank. Solarstrom<br />
treibt die Pumpe an.<br />
Fotos: hfr/Kohrt<br />
Mathias Kohrt aus Neukloster, hier beim Bau eines<br />
Lehmofens, nimmt immer seinen Jahresurlaub, um<br />
in Mosambik ehrenamtlich zu helfen.<br />
lenburgischen Neukloster. Das tut er nicht<br />
alleine. Kohrt ist ehrenamtlich engagiert<br />
beim Projekt „Fonte da Vida“. Aus dem<br />
Portugiesischen übersetzt, heißt das Quelle<br />
des Lebens. <strong>Die</strong> Helfer tun alles, um<br />
den Kindern das Leben erleichtern und<br />
ihnen eine aussichtsreiche Zukunft zu<br />
ermöglichen. Seit 2001 bauen sie 30 km<br />
nördlich der Hauptstadt Maputo nahe<br />
dem Dorf Maracuene auf rund 35.000 m 2<br />
ein Zentrum für Straßenkinder und Aidswaisen.<br />
Nach und nach entstehen sechs<br />
Häuser für jeweils zwölf Kinder, Wirtschaftsgebäude,<br />
eine Klärgrube, Werkstätten,<br />
Ställe und Gärten.<br />
Reise ins unbekannte Land<br />
Mathias Kohrt wird vom 25. Juli bis zum<br />
23. August zum vierten Mal nach Mosambik<br />
reisen. Was durch einen Zufall<br />
begann, ist zum festen Bestandteil seiner<br />
Planung geworden. „Für Fonte da Vida<br />
nehme ich meinen Jahresurlaub“, sagt<br />
der Geschäftsführer von Kohrt Elektro &<br />
Gebäudetechnik. Sich vier Wochen aus<br />
dem Staub zu machen, ist für ihn wahrlich<br />
nicht einfach. Doch die Kinder sind<br />
ihm ans Herz gewachsen: „Ich bewundere<br />
die Lebensfreude der Menschen, die sie<br />
trotz ihrer schwierigen Lebensverhältnisse<br />
ausstrahlen.“<br />
Mosambik – das war für ihn bis 2007<br />
auch nur ein Name auf der Landkarte.<br />
Dann fragten ihn Organisatoren des Projektes,<br />
ob er sich vorstellen könne, sein<br />
Fachwissen als Elektriker für den Aufbau<br />
einer Solaranlage in Mosambik einzusetzen.<br />
Das war zwei Wochen vor dem Abflug.<br />
Kohrt, der zuvor nie geflogen war, entschied<br />
sich spontan für den 20-stündigen Trip ins<br />
9.500 Kilometer entfernte Mosambik. Im<br />
Gepäck eine 70 Kilogramm schwere Solaranlage,<br />
für die jeder der Reisegruppe<br />
auf zehn Kilogramm Gepäck verzichtete.<br />
Mathias Kohrt packte viel Werkzeug ein.<br />
Schließlich wusste er nicht, was ihn erwarten<br />
würde.<br />
<strong>Die</strong> Ankunft wird er nie vergessen. <strong>Die</strong><br />
Hauptstadt Maputo mit ihren 2 Millionen<br />
Einwohnern glich so gar nicht einer<br />
Großstadt, wie Kohrt sie kannte. Auf einer<br />
riesigen Fläche reihte sich Holzhaus an<br />
Holzhaus. Menschen kochten auf offenem<br />
Feuer vor den Türen ihrer Hütten. Durch<br />
die engen Gassen zog dichter Rauch.<br />
Mit Geländewagen erreichte die Gruppe<br />
über steinige Sandpisten schließlich<br />
das Dorf.<br />
Solaranlage spart bares Geld<br />
Viel Zeit, um zu realisieren, wo er gelandet<br />
war, blieb nicht. In vier Wochen sollte die<br />
Solaranlage funktionieren. Beim Aufbau<br />
unterstützten ihn Mitreisende und Einheimische<br />
tatkräftig. Gemeinsam schaufelten<br />
sie einen 30 Meter langen Graben und<br />
installierten die Anlage. Gleichzeitig leistete<br />
Mathias Kohrt Aufklärungsarbeit. Schließlich<br />
war den Mosambikanern Solarenenergie<br />
völlig fremd. Der Fachmann erklärte die<br />
Funktionsweise und den Umgang mit der<br />
Anlage, um sicherzustellen, dass Probleme<br />
auch in seiner Abwesenheit behoben werden<br />
können. Das funktioniert reibungslos.<br />
ProjekT FonTe da Vida<br />
Mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher<br />
Helfer ist es Jutta Pfistner von der Evangelisch-<br />
Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Köpenick seit<br />
1998 gelungen, verschiedenste Workcamps in<br />
Mosambik zu organisieren. Eines davon ist<br />
Fonte da Vida. Dabei handelt es sich um ein<br />
Zentrum für Aidswaisen und Straßenkinder,<br />
das seit 2001 nördlich der Hauptstadt Maputo<br />
entsteht. Jedes Jahr reisen Freiwillige aus<br />
Deutschland für vier Wochen nach Mosambik,<br />
Thema des monaTs<br />
Seit die Anlage steht, produziert sie zuverlässig<br />
Strom, der eine Pumpe antreibt.<br />
Innerhalb von acht Stunden befördert<br />
diese 2.500 Liter Wasser aus dem Brunnen<br />
in einen Tank. Von dort aus wird es dann<br />
in die Häuser geleitet. Zuvor gelang dies<br />
nur mit einer Pumpe, die ein Generator<br />
antrieb. Und der benötigte teures Benzin.<br />
Dank Solar sparen die Dorfbewohner<br />
mit jedem Sonnstrahl bares Geld.<br />
Pro Jahr können so weitere 1.200 € in<br />
Bauarbeiten auf dem Gelände investiert<br />
werden. „Das ist eine Menge Geld bei<br />
einem monatlichen mosambikanischen<br />
Durchschnittsverdienst von rund 50 €“,<br />
sagt Kohrt. Für ihn ist Solar deshalb nicht<br />
nur an dieser Stelle sinnvoll und nützlich:<br />
„In solch einem sonnenreichen Land<br />
könnte auf einfache Weise Strom in den<br />
entlegensten Ecken produziert werden“<br />
Deshalb setzte er auch für die nächtliche<br />
Beleuchtung des Zentrums auf kleine<br />
solarbetriebe Lampen. Seit die Abend<br />
für Abend leuchten, können die Erzieher<br />
den Kindern auch nach Einbruch der<br />
Dunkelheit noch Geschichten vorlesen.<br />
„Es ist einfach schön zu sehen, was man<br />
mit solch vergleichbar kleinen Sachen für<br />
Freude auslösen kann“, sagt Kohrt.<br />
Mittlerweile reist er nicht mehr nur<br />
mit, um elektronische Probleme zu lösen.<br />
Heute packt er dort mit an, wo er<br />
gebraucht wird, um das Zentrum so<br />
schnell wie möglich fertigzustellen. Für<br />
die nötige finanzielle Unterstützung<br />
wirbt er mit Vorträgen in Deutschland<br />
und stellt auf der Homepage des Projektes<br />
www.mosambikprojekt.de Kinder des<br />
Dorfes vor. Ihnen möchte er in den kommenden<br />
Jahren noch bessere Zukunftsperspektiven<br />
schaffen.
Rüdiger Nehberg<br />
Anwalt der Unterdrückten<br />
Er schuf Frieden für brasilianische Indianer und kämpft gegen Genitalverstümmelungen<br />
von Mädchen. Der ehemalige Konditormeister Rüdiger Nehberg ist einer der bekanntesten<br />
Menschenrechtler Deutschlands. Sein Motto: „Auch als kleiner Vorstadtbäcker darf ich mich<br />
nicht für zu gering halten, um etwas zu verändern.“<br />
Mitten im Nirgendwo des Regenwaldes<br />
kriecht ein kleiner, graubärtiger,<br />
glatzköpfiger, mit Badehose bekleideter<br />
Mann durch Bäche und Sträucher.<br />
Seine Nahrung: Würmer und Käfer. Solche<br />
Bilder von Rüdiger Nehberg gingen um<br />
die Welt. Der Menschenrechtler aus dem<br />
schleswig-holsteinischen Rausdorf erregte<br />
mit seinen Abenteuern und Aktionen Aufmerksamkeit<br />
und rüttelte auf.<br />
Heute lassen seine schwächer gewordenen<br />
Knochen den Abenteuern des<br />
Überlebenskünstlers nicht mehr so viel<br />
Raum. Das sieht der mittlerweile 75-Jährige<br />
gelassen: „Wenn der Körper nicht<br />
mehr kann, muss ich meinen Kopf mehr<br />
einsetzen.“ Wichtig sei es, Leute für seine<br />
Ideen zu begeistern und auf Missstände in<br />
der Welt aufmerksam zu machen.<br />
Der gelernte Konditor ist der Anwalt der<br />
Unterdrückten. Ihm verdanken die Yanonami-<br />
Indianer im brasilianischen Dschungel Frie-<br />
den. Er ist es, der seit zehn Jahren mit seiner<br />
eigenen Menschenrechtsorganisation Target<br />
erfolgreich gegen die Genitalverstümmelung<br />
junger Frauen kämpft. Dabei überlässt er nichts<br />
dem Zufall: „Ich mache nichts, wenn ich mir<br />
nicht sicher bin, dass es funktioniert.“<br />
Rüdiger Nehberg mit einem Nachbau eines Floßes,<br />
mit dem er über den Atlantik segelte, um auf<br />
Missstände der brasilianischen Yanonami-Indianer<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Fotos: imago<br />
<strong>Die</strong> Wahl seines Berufs fiel in Nehbergscher<br />
Manier, also pragmatisch. Er war<br />
15 Jahre alt und nach dem Krieg lag das<br />
westfälische Münster in Schutt und Asche.<br />
In den größten Notzeiten entschied er<br />
sich für eine Ausbildung zum Bäcker. „Ich<br />
wollte etwas Krisenfestes und da immer<br />
gegessen wird, entschied ich mich für die<br />
Lebensmittelbranche“, sagt er heute, 20<br />
Jahre, nachdem er seinen letzten Kuchen<br />
gebacken hat. <strong>Die</strong> eigene Konditorei ist<br />
seit 1990 verkauft, sein Rezeptbuch verbrannt.<br />
Auch in diesem Punkt war Rüdiger<br />
Nehberg konsequent – wie im Laufe seines<br />
gesamten Berufslebens.<br />
<strong>Die</strong> Grundsteine für seine Selbstständigkeit<br />
legte er als Lehrling. 80 Stunden<br />
pro Woche schuftete in der Backstube –<br />
Kneten, Backen und tonnenweise Kohlen<br />
schleppen. Seine harte Arbeit und<br />
die Backwaren, die er mitnehmen durfte,<br />
machten die Familie satt. „Brot und<br />
Kuchen waren oft wertvoller als Geld“,<br />
erinnert sich Nehberg.<br />
Nach seiner verkürzten Ausbildung<br />
wollte er nicht Bäcker bleiben. Er entschied<br />
sich für die aus seiner Sicht kreativere<br />
Konditorei. Modellieren und gestalten,<br />
das war es, was ihn reizte und ihn<br />
zu einer weiteren Ausbildung bewog. Sein<br />
Ziel: die Selbstständigkeit. Der Vater, ein<br />
erfahrener Banker, richtete ihm ein Konto<br />
für den eigenen Laden ein. Auf das zahlte<br />
er eifrig ein. Jeden übrigen Pfennig sparte<br />
er für Reisen.<br />
Da er auf seinen Touren möglichst viel<br />
sehen wollte, benötigte er neben Geld viel<br />
Zeit. <strong>Die</strong> gab sein regulärer Urlaub nicht<br />
her. Deshalb arbeitete der Konditorgeselle<br />
nur für wohlwollende Meister, die ihm<br />
mindestens einmal im Jahr vier Wochen<br />
unbezahlten Urlaub gaben. Dann erkundete<br />
er zu Fuß oder mit dem Rad die Welt. Zum<br />
Beispiel fuhr er nach Marokko, um das Beschwören<br />
von Schlangen zu erlernen.<br />
In Deutschland wurde Hamburg die Heimat<br />
des Globetrotters. Dort nutzte er die<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten und lernte<br />
in der Volkshochschule Funken, Navigieren<br />
und Fotografieren.<br />
Traum der Selbstständigkeit<br />
Trotz des anhaltenden Fernwehs bewahrte<br />
Rüdiger Nehberg seinen Traum der Selbstständigkeit.<br />
1963 war es so weit. Erstmals<br />
öffnete er die Tür seines eigenen Geschäfts<br />
in Wandsbek – ein kleiner Laden samt Backstube.<br />
Seine Freiheit auf Reisen tauschte<br />
er dennoch nicht gegen die Arbeit. Seine<br />
50 zuverlässigen Mitarbeiter ermöglichten<br />
beides. „Ich konnte mit ruhigem Gewissen<br />
zwei Monate weg sein und der Laden lief<br />
trotzdem“, sagt er heute stolz.<br />
Konditorei und Reiserei trennte er nicht.<br />
Beide Bestandteile seines Lebens waren im<br />
Laden deutlich sichtbar. Alle zwei Jahre füllte<br />
ein weiteres Buch über seine Abenteuer ein<br />
Regal hinter dem Tresen. Und auch die<br />
Kunden akzeptierten schnell seine Lebensweise.<br />
„Zunächst waren einige abgeschreckt,<br />
als sie hörten, dass ich im Wald Würmer und<br />
Käfer esse. Dann habe ich aber eine große<br />
Glasscheibe zur Backstube eingebaut und<br />
den sauberen und hygienischen Teil meines<br />
Lebens gezeigt“, sagt Nehberg.<br />
In seinem Schaufenster präsentierte er lieber<br />
Politik als kunstvoll gestaltete Pralinen.<br />
Wenige Tage nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
modellierte er 1989 den russischen<br />
Präsidenten Michail Gorbatschow<br />
und verlieh ihm einen süßen Nobelpreis.<br />
Frieden für die Indianer<br />
Auch seine Reisen wurden politischer.<br />
Im Jahr 2000 gründete Rüdiger Nehberg<br />
gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin<br />
Annette Weber die Menschenrechtsorganisation<br />
Target. Sie setzen sich gegen die<br />
Genitalverstümmelung von Frauen und<br />
Mädchen ein. Ein großer Erfolg war die<br />
gemeinsame Veröffentlichung des Goldenen<br />
Buches mit den islamischen Führern, in<br />
dem der Brauch zur Sünde erklärt wird.<br />
<strong>Die</strong>ses Buch wird in 35 Ländern verteilt.<br />
Internet: www.target-nehberg.de<br />
Nehberg entwickelte sich zum Menschenrechtler.<br />
Während seine Angestellten<br />
in Wandsbek backten, kämpfte der Chef<br />
im brasilianischen Regenwald für 20.000<br />
Yanonami-Indianer, die von 65.000 Goldsuchern<br />
bedroht wurden. Nehberg filmte<br />
heimlich die Zustände oder überquerte<br />
mit einem Tretboot den Atlantik, um auf<br />
die Situation aufmerksam zu machen.<br />
Über 18 Jahre hinweg setzte er die brasilianische<br />
Regierung unter Druck und<br />
freute sich 1998 über den beschlossenen<br />
Frieden. Nehbergs Mission war erfüllt,<br />
aber er wollte weiter für Menschenrechte<br />
kämpfen. Das ließ sich nun mit der Verantwortung<br />
für seinen Betrieb und die<br />
Angestellten nicht mehr vereinbaren.<br />
Deshalb verkaufte er seine Konditorei<br />
und widmet sich seither seinem letzten<br />
großen Abendteuer.<br />
Kampf gegen Genitalverstümmelung<br />
Mit seiner eigenen Menschenrechtsorganisation<br />
Target kämpft Rüdiger Nehberg<br />
seit 2000 gemeinsam mit Vertretern des<br />
Islams für die Abschaffung der Genitalverstümmelung<br />
von Mädchen. Stolz<br />
berichtet er, dass es gelungen sei, zwölf<br />
hochrangige islamische Führer an einen<br />
Tisch zu bekommen. Sie erklärten den<br />
Brauch zur Sünde und schrieben es in<br />
ein Goldenes Buch. <strong>Die</strong>ses will Rüdiger<br />
Nehberg kostenlos in den 35 Ländern,<br />
in denen der Brauch noch üblich ist,<br />
verteilen. Nehberg ist zuversichtlich:<br />
„Ich habe gelernt, dass ich mich auch<br />
als vermeintlich kleiner Vorstadtbäcker<br />
nicht für zu gering halten sollte, etwas<br />
zu verändern.“
Während einer Konzertreise reparierte Christian Adam 2003 im Kongo (Bild rechts) viele Geigen des<br />
Sinfonieorchesters von Kinshasa, das ab September im Dokumentarfilm „Kinshasa Symphony“<br />
im Kino zu sehen und hören sein wird.<br />
Geigenbaumeister Christian Adam<br />
Klassische Klänge im Kongo<br />
Seit Christian Adam 2003 im Laufe einer Konzertreise durch Zentralafrika im Kongo ein<br />
klassisches Orchester erlebte, lassen ihn die Eindrücke nicht mehr los. Er reparierte Instrumente<br />
und hilft heute aus der Ferne, damit die Musiker professionell Musik machen können.<br />
Zwischen Daumen und Zeigefinger<br />
hält Christian Adam ein unscheinbares<br />
Holzplättchen. „Kaum zu glauben –<br />
das war einmal der Steg einer Geige, über<br />
den die Saiten gespannt wurden“, sagt der<br />
Geigenbauermeister aus dem schleswigholsteinischen<br />
Ahrensburg. Deutlich erkennbar:<br />
Es wurde von einem Laien mit<br />
einer Laubsäge in Form gebracht.<br />
Das schlichte Holzstück ist kein Rest<br />
einer Reparatur. Für Adam ist es Erinnerung<br />
und Mahnung zugleich. Es erinnert<br />
ihn an ein Erlebnis im Jahr 2003 – fernab<br />
seiner beschaulichen Werkstatt. Sofort hat<br />
er sie wieder vor Augen – tausende völ-<br />
12 nordhandwerk Juli / August 2010<br />
lig verängstigte Flüchtlinge, die aus dem<br />
Kriegsgebiet im Kongo in die sichere<br />
Stadt Kinshasa drängen. Und mitten in<br />
dieser Hektik ertönen Geigen, die klassische<br />
Stücke von Beethoven, Bach und<br />
Mozart spielen.<br />
Der Steg spannte damals die Saiten einer<br />
dieser Geigen des Sinfonie-Orchesters<br />
Kinshasas. Christian Adam bewahrte ihn<br />
nach einer Konzertreise auf. „Es ist bewundernswert,<br />
welchen Klang die Musiker<br />
erzeugten, schließlich haben sie improvisiert.<br />
<strong>Die</strong> Steg war viel zu niedrig und<br />
wurde mit Hilfe eines Taschentuchs erhöht<br />
– ein Wunder, dass da Töne erzeugt<br />
werden konnten“, sagt der <strong>Handwerk</strong>er<br />
und diplomierte Musiker.<br />
Regelmäßig lässt er sein Werkzeug für<br />
weltweite Konzertreisen des Auswärtigen<br />
Amtes liegen und packt seine Koffer. „Ich<br />
darf andere Menschen und Kulturen erleben“,<br />
sagt er bescheiden. Doch Adam ist<br />
nicht nur der reisende Musiker. Er möchte<br />
mit seinem handwerklichen Wissen helfen,<br />
die Musik noch besser klingen zu lassen –<br />
so auch im Kongo. Rückblickend war der<br />
Aufenthalt dort für ihn weit mehr als eine<br />
Konzertreise. Mit Blitzlichtern, Kameras<br />
und rotem Teppich empfingen die Menschen<br />
das Ensemble wie Fußballweltmeister.<br />
Fotos: Seemann / hfr(2)<br />
Adam begeisterte noch mehr die Freude,<br />
mit der die Einheimischen musizierten.<br />
„Da störte es niemanden, dass die Geigensaiten<br />
aus Bremszügen von Fahrrädern<br />
gemacht wurden“, sagt der Geigenbauer.<br />
Trotzdem half er dem Orchester seinen<br />
Klang zu verbessern. Schließlich ist er auf<br />
Konzertreise auch immer <strong>Handwerk</strong>er.<br />
Binnen vier Tagen reparierte er unzählige<br />
Geigen und erzielte große Wirkungen.<br />
„Schon das Einsetzen neuer Stege erhöhte<br />
die Lautstärke des Orchesters um<br />
ein Vielfaches“, so Adam, der ehrenamtlich<br />
Tag und Nacht schraubte, klebte und<br />
Saiten spannte.<br />
Zurück in Deutschland sammelt er Spenden<br />
und konnte Ersatzteile, Bögen, Saiten<br />
und Instrumente im Wert von 12.000 € in<br />
den Kongo schicken. Jüngst spendete er<br />
Instrumente im Wert von 5.000 €. <strong>Die</strong> hatte<br />
er <strong>selbst</strong> als Preisträger des VR-Förderpreises<br />
in Schleswig-Holstein gewonnen. Als Musiker<br />
ist er zufrieden, zu wissen, dass mit<br />
dem Geld Musik die Menschen im Kongo<br />
glücklich macht und keiner sich <strong>selbst</strong> Stege<br />
sägen muss.
Thema des monaTs<br />
Jeder Tag muss anders sein :<br />
Wenn <strong>Handwerk</strong> und Kreativität untrennbar zusammengehören,<br />
ist Elektroinstallateurmeister Ernst Legies aus Hörup ein typischer<br />
Vertreter seines Berufsstands. Ganz sicher ist er ein<br />
außergewöhnlicher Zeitgenosse.<br />
„<strong>Handwerk</strong>er sind Problemerkenner und -löser“, sagt Elektroinstallateurmeister Ernst Legies. Mit seiner<br />
neuesten Entwicklung lassen sich die Enden von Fernwärmeleitungsrohren begradigen.<br />
Als Erfinder lässt sich Ernst Legies<br />
nicht gerne bezeichnen. Das hieße<br />
doch, die eigene Arbeit zu hoch aufzuhängen,<br />
sagt er. Schließlich sei jeder <strong>Handwerk</strong>er<br />
Erfinder. Ohne Kreativität und Wendigkeit<br />
funktioniere <strong>Handwerk</strong> nicht. „Meine Entwicklungen<br />
sind oft nur Kleinigkeiten. Ihr<br />
einziger Zweck ist es, den Leuten das Leben<br />
ein bisschen einfacher zu machen.“<br />
Elektroinstallateurmeister Ernst Legies<br />
ist ein ungewöhnlicher Mann. Er blickt<br />
zurück auf ein 70jähriges bewegtes Leben.<br />
Doch eigentlich guckt er eher nach<br />
vorn; auch während er dem Besucher<br />
seine neueste „Erfindung“ vorstellt: Ein<br />
einfaches, aber effizientes Werkszeug, das<br />
krumme Fernwärmeleitungsrohre geradebiegt.<br />
„<strong>Die</strong> auf einer Rolle transportierten<br />
Rohre werden in Gräben und<br />
unter der Erde verlegt“, erklärt er. Wenn<br />
sie am Zielort aus dem Boden kommen,<br />
sind ihre Enden immer krumm. Sollen<br />
nun zwei Rohre miteinander verbunden<br />
14 nordhandwerk Juli / August 2010<br />
werden, sei das hochproblematisch. „Da<br />
wird dem thermoplastischen Kunststoff<br />
mit Flaschenzügen und Schaufelbaggern<br />
mühsam auf den Pelz gerückt. Das Elend<br />
konnte ich mir nicht länger mit ansehen.“<br />
Nach einigen Versuchen ist das Werkzeug<br />
inzwischen ausgereift und steht unter „Gebrauchsmusterschutz“,<br />
dem kleinen Bruder<br />
des „Patents“. Legies will damit schnellstmöglich<br />
auf den Markt gehen.<br />
Neugier lebenslänglich<br />
Neugier und Entdeckerlust begleiten den<br />
in Ostpreußen geborenen Legies seit Kindertagen.<br />
Er ist noch nicht einmal fünf<br />
Jahre alt, da weiß er, dass er zur Marine<br />
gehen will. Es ist Frühjahr 1945. In „Gotenhafen“,<br />
dem heute polnischen Gdynia<br />
in der Danziger Bucht, wartet seine Familie<br />
darauf, über die Ostsee evakuiert zu werden.<br />
Auf die „Wilhelm Gustloff“ sollen<br />
sie. <strong>Die</strong> „Hamburg“ wird sie sicher nach<br />
Sassnitz bringen. „Alles war grau“, erinnert<br />
Foto: Meyer-Lüttge<br />
sich Legies, „vor allem die Menschen. Das<br />
einzige, was Optimismus ausstrahlte, waren<br />
die Matrosen in ihren blauen Uniformen.<br />
Für mich war klar, wenn du groß bist, wirst<br />
du auch einer.“<br />
18 Wohnsitze in zwölf Jahren<br />
Gesagt, getan. Direkt nach der Elektrikerlehre<br />
geht Ernst Legies zur Kriegsmarine,<br />
bereist die ganze Welt, besucht die Marineschule,<br />
dient auf sechs verschiedenen<br />
Schiffstypen, ist zuletzt Obermaschinist auf<br />
einem U-Boot. „Zuletzt“, das ist 1970. Da<br />
ist er 30 Jahre alt und verliert die Lust, „als<br />
Schachfigur“ ständig hin und her geschoben<br />
zu werden. „Ich hatte in zwölf Jahren<br />
18 Wohnsitze, war auf der ganzen Welt zu<br />
Hause, hatte aber kein Zuhause. Ich wollte<br />
mich <strong>selbst</strong>ständig machen und suchte<br />
einen Ort, an dem ich meine Kreativität<br />
ausleben konnte“, erzählt er.<br />
1971 kauft der Unteroffizier a. D. die<br />
alte Schmiede in Hörup. Hier richtet er<br />
sich ein. Er wird Dauergast der Berufsbildungsstätte<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
in Travemünde, besucht Schweißerkurse,<br />
lernt Schmieden, Drehen und belegt Fortbildungsveranstaltungen<br />
über thermo- und<br />
duroplastische Kunststoffe. 1976 wagt er,<br />
den Meisterbrief gerade in der Tasche, den<br />
Schritt in die Selbstständigkeit. Bald holt<br />
Legies einen Lehrling in den Betrieb, ein<br />
Geselle kommt dazu.<br />
Tüfteln bleibt die große Leidenschaft des<br />
Elektroinstallateurmeisters. Bereits Ende<br />
der Sechziger entstand seine erste Entwicklung.<br />
Eine Patrone, eine kleine Batterie,<br />
eine Feder und eine winzige Glühbirne<br />
werden zum beleuchteten Schlüsselanhänger.<br />
Ärgerlicherweise dachte der Erfinder<br />
nicht daran, die Arbeit patentieren zu lassen.<br />
Später entwickelte er neben vielem<br />
anderen eine Zange, mit der man um die<br />
Ecke greifen kann; einen Verschlussmechanismus<br />
für Gatter im Kuhstall, den<br />
jeder Landwirt mit dem kleinen Finger<br />
öffnen kann, aber keine Kuh mit ihren<br />
Hörnern; einen Löwenzahnstecher, mit<br />
dem sich die gelben Plagegeister bequem<br />
aus dem gepflegten Rasen tilgen lassen<br />
und, und, und.<br />
Ans Aufhören verschwendet der 70-Jährige<br />
keinen Gedanken. „Jeder Tag muss anders<br />
sein, und jeder Tag muss etwas anderes<br />
bringen“, sagt er. „Das ist mein Motto, und<br />
das bleibt auch so.“
Politik & Wirtschaft<br />
Neues Modell zur Rundfunkfinanzierung<br />
Wirtschaft befürchtet<br />
höhere Belastungen<br />
<strong>Die</strong> Ministerpräsidenten haben sich über Eckpunkte zur Reform der<br />
Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt. <strong>Die</strong> neue<br />
geräteunabhängige Gebühr könnte für die Betriebe teuer werden.<br />
Als „grundsätzlich richtig“ bewertet<br />
die deutsche Wirtschaft das neue<br />
Modell zur Rundfunkfinanzierung, auf<br />
das sich die Ministerpräsidenten der Länder<br />
Mitte Juni in Berlin geeinigt haben.<br />
Nach deren Willen und gestützt auf ein<br />
Gutachten des Verfassungsrechtlers Paul<br />
Kirchhoff, soll die Rundfunk-Gebühr<br />
zukünftig nicht mehr pro Gerät, sondern<br />
pro Haushalt (und Betriebsstätte) erhoben<br />
werden. <strong>Die</strong> Unterscheidung zwischen<br />
Grund- und Fernsehgebühr entfällt. <strong>Die</strong><br />
neue vereinheitlichte Abgabe soll 17,98 €<br />
betragen. Das entspricht der aktuellen (höheren)<br />
Fernsehgebühr.<br />
In einer gemeinsamen Stellungnahme<br />
erinnern der Zentralverband des Deutschen<br />
16 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Foto: imago<br />
<strong>Handwerk</strong>s (ZDH), der Deutsche Industrie-<br />
und Handelskammertag (DIHK), der<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
(BDI) und neun weitere Spitzenverbände<br />
daran, dass sie sich in der Vergangenheit für<br />
einen geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag<br />
stark gemacht haben. Allerdings solle<br />
der Beitrag nur an den privaten Haushalten<br />
anknüpfen und die Betriebe ausnehmen.<br />
Schließlich bezahlten deren Mitarbeiter<br />
bereits als Bürger die Rundfunkgebühr.<br />
Nach Ansicht der Verbände drohen der<br />
Wirtschaft durch den Bezug des neuen<br />
Gebührenmodells auf jede einzelne Betriebsstätte<br />
höhere Belastungen.<br />
Für den nichtprivaten Bereich sieht das<br />
Eckpunktepapier zur „Neuordnung der<br />
Unternehmensfinanzierung<br />
Große Probleme für kleine Betriebe<br />
<strong>Die</strong> Kreditversorgung der Wirtschaft hat sich<br />
im vergangenen Jahr weiter verschlechtert.<br />
Während große, exportorientierte Unternehmen<br />
seit Beginn der Krise über Probleme<br />
bei der Finanzierung klagen, berichten in<br />
der aktuellen KfW-Unternehmensbefragung<br />
Betriebe aller Größenklassen, vor allem aber<br />
sehr kleine Firmen über Erschwernisse bei<br />
der Kreditaufnahme. Haupthemmnisse bei<br />
der Kreditvergabeaufnahme bildeten erhöhte<br />
Anforderungen der Kreditinstitute<br />
an die Dokumentation von Vorhaben, die<br />
Offenlegung von Informationen sowie die<br />
Stellung von Sicherheiten. Laut der Be-<br />
Finanzierung des öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunks“ ein Stufenmodell vor.<br />
Das sollen Betriebe zahlen<br />
Der Beitrag ist pro Betriebsstätte nach<br />
der Mitarbeiterzahl gestaffelt. Betriebsstätten<br />
mit bis zu vier regelmäßig Beschäftigten<br />
zahlen ein Drittel des Rundfunkbeitrags,<br />
mit fünf bis 14 Beschäftigten<br />
einen Rundfunkbeitrag, mit 15 bis 49<br />
Beschäftigten zwei Rundfunkbeiträge,<br />
mit 50 bis 249 Beschäftigten vier Rundfunkbeiträge,<br />
mit 250 bis 499 Beschäftigten<br />
acht Rundfunkbeiträge. Für alle<br />
nichtprivaten Kraftfahrzeuge wird außerdem<br />
ein Beitrag in Höhe von einem<br />
Drittel des Rundfunkbeitrags fällig.<br />
fragung, die die KfW-Bankengruppe mit<br />
führenden Wirtschaftsverbänden im ersten<br />
Quartal 2010 durchgeführt hat, mussten „die<br />
Kleinen“ im vergangenen Jahr besonders<br />
häufig eine Verschlechterung ihrer Ratingnote<br />
hinnehmen.<br />
Nach Meinung von KfW-Chefvolkswirt<br />
Norbert Irsch drohen den durch die<br />
Krise geschwächten Unternehmen in der<br />
„Nachrezessionsphase“ erhebliche Finanzierungsengpässe.<br />
Wichtig seien jetzt die<br />
Stärkung der Eigenkapitalbasis der Unternehmen<br />
und die ausreichende Kapitalisierung<br />
des Bankensektors.
Politik & Wirtschaft<br />
Jährlich 22.000 Übertragungen<br />
Betriebsnachfolge<br />
Das Institut für Mittelstandsforschung (IFM)<br />
in Bonn geht nach aktuellen Schätzungen<br />
davon aus, dass bis 2014 rund 110.000<br />
Familienbetriebe zur Übergabe anstehen.<br />
Von den Übertragungen entfallen jeweils<br />
ein Drittel auf das produzierende Gewerbe,<br />
den Handel und den unternehmensnahen<br />
<strong>Die</strong>nstleistungssektor. Als übernahmewürdig<br />
gelten Unternehmen, die mindestens<br />
einen Jahresgewinn in Höhe eines durchschnittlichen<br />
Abeitnehmerverdienstes plus<br />
des Arbeitsanteils zur Sozialversicherung<br />
erwirtschaften (rd. 49.000 €).
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Azubi-Speed-Dating am Elbcampus<br />
Sieben Minuten reichen<br />
Springt der Funke über? Beim Speed Dating, der schnellen Partnersuche, ist es allein der erste<br />
Eindruck, der über Sympathie entscheidet. Mehr Zeit bleibt nicht. Ob auf diese Weise auch Betrieb<br />
und künftige Auszubildende zueinanderfinden können – am Elbcampus erfolgte der Test.<br />
„Weißt du, was unsere Firma<br />
macht?“ In lockerem Plauderton<br />
lässt Hans-Joachim L’Estrade, Bereichsleiter<br />
bei der Firma TEREG Gebäudedienste,<br />
das Gespräch beginnen. Um Motivationen<br />
geht’s, um die Notwendigkeit von<br />
Fragen stellen, Auskunft geben über sich und seine Ziele: Innerhalb von Minuten können Unternehmen und<br />
Ausbildungsanwärter beim Speed Dating feststellen, ob sie zueinander passen.<br />
20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Schlüsseltugenden wie Teamfähigkeit und<br />
Flexibilität für den Beruf des Gebäudereinigers.<br />
Ihm gegenüber sitzt antwortend<br />
und aufmerksam fragend Yasin Kiril,<br />
17-jähriger Schüler, der überlegt, was nach<br />
dem Realschulabschluss kommen mag.<br />
Fotos: Fuge<br />
Sieben Minuten sind Zeit für jedes Gespräch<br />
beim Azubi-Speed-Dating auf dem<br />
Harburger Elbcampus: sieben Minuten, die<br />
im Bestfall einen Ausbildungsvertrag als<br />
Konsequenz haben. Organisiert von der<br />
Beruf und Integration Elbinseln gGmbH<br />
<strong>Die</strong> ausgehängten Lebensläufe verdeutlichen, dass<br />
es den Jugendlichen ernst ist mit der Berufssuche.<br />
Wie könnte es nach dem Realschulabschluss weitergehen?<br />
Yasin Kiril fragte bei den Firmen nach.<br />
in Kooperation mit der „Serviceagentur<br />
Anschluss <strong>Handwerk</strong>“ der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Hamburg und der Internationalen<br />
Bau Ausstellung Hamburg wurde das<br />
Speed Dating initiiert als eine neue Möglichkeit,<br />
Berufseinsteiger und Arbeitgeber<br />
zusammenzubringen: „Wir wollen ungewöhnliche<br />
Wege gehen“, erklärt Mitorganisatorin<br />
Rabin Seyfi vom Projekt „BERA<br />
– SchülerInnen aktiv in den Beruf“ bei<br />
der Elbinsel gGmbH, „und wir sind damit<br />
in Hamburg bisher einmalig.“<br />
Viel Aufklärungsarbeit<br />
Nachahmer könnte das Ganze aber durchaus<br />
finden – angenommen wird es nämlich<br />
durchweg positiv. 54 Schülerinnen<br />
und Schüler, dazu 16 Unternehmen, die<br />
noch Auszubildende suchen, waren beim<br />
mittlerweile zweiten Speed Dating dabei.<br />
Unter ihnen Britta Stender, Bereichsleiterin<br />
beim Frisör Klier: „Ich brauche noch<br />
16 Azubis für den Großraum Hamburg“,<br />
sagt sie. „Ganz spontan“ habe sie daher<br />
teilgenommen – und ist ebenso überrascht<br />
wie erfreut über diesen neuen Weg der<br />
Bewerberauswahl. „Sieben Minuten“, sagt<br />
sie, „reichen für einen ersten Eindruck.“<br />
Drei Gespräche hatte sie bis zu diesem<br />
Zeitpunkt geführt, viel Aufklärungsarbeit<br />
musste sie dabei leisten, denn: „Natürlich<br />
kann man im Frisörberuf gutes Geld<br />
verdienen – man muss dafür aber auch<br />
etwas leisten“, räumte sie mit Vorurteilen<br />
auf. Aufstiegschancen gebe es, sie <strong>selbst</strong><br />
habe eine Friseurausbildung absolviert,<br />
den Meister gemacht – und heute ist<br />
sie als Bereichsleiterin bei Deutschlands<br />
größtem System-Friseur mit mehr als<br />
1.200 Filialen in der gesamten Republik<br />
für 300 Mitarbeiter verantwortlich. Das<br />
Azubi-Speed-Dating bietet Britta Stender<br />
Raum, in kurzer Zeit viele Fragen zu beantworten<br />
– und der Sorge um geeigneten<br />
Ausbildungsnachwuchs zu begegnen. „Vor<br />
ein paar Jahren hatten wir noch 400 Bewerbungen<br />
im Jahr – heute sind es zehn“,<br />
schildert sie ihr Problem, die richtigen<br />
Kandidaten zu finden.<br />
Dass die es jedoch mit dem Ansinnen,<br />
einen passenden Beruf zu finden, außerordentlich<br />
ernst nehmen, wurde schnell klar:<br />
An Schautafeln hatten die Jugendlichen,<br />
häufig aus Hamburger Randbezirken, ihre<br />
Lebensläufe aufgehängt. <strong>Die</strong>se machten<br />
deutlich: Hier sind junge Leute, die starten<br />
möchten. „Eine Ausbildung ist mir sehr<br />
wichtig, da ich in meiner Zukunft sagen<br />
möchte, ich bin stolz auf mich“, schreibt<br />
eine 18-jährige Sofia und ergänzt: „Ich<br />
will keine Hartz-IV-Empfängerin sein.<br />
Ich will meine Ziele erreichen und unabhängig<br />
sein.“ Auch die 18-jährige Jennifer<br />
Bauer und die 16-jährige Anika Dürkop<br />
bestätigen dies. „Wir fragen – und kriegen<br />
Erklärungen“, beschreibt Anika das<br />
Speed Dating. „Ein bisschen kurz“ fand<br />
ihre Freundin Jennifer die Zeit. „Aber auf<br />
jeden Fall: sinnvoll“, sagt die Schülerin, die<br />
Till Kobusch,<br />
Leiter der SAH<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Schulabgänger ist tendenziell<br />
rückläufig. Für Betriebe, gerade im<br />
<strong>Handwerk</strong>, bedeutet das: Es genügt nicht<br />
mehr, auf Bewerbungen zu warten. Über<br />
Strategien, potenzielle Auszubildende aktiv<br />
anzusprechen, sprach <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong><br />
mit Till Kobusch, Leiter der „Serviceagentur<br />
Anschluss <strong>Handwerk</strong>“ (SAH) der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg.<br />
Ist Azubi-Speed Dating tatsächlich die<br />
Überholspur zu einem glücklichen Ausbildungsverhältnis?<br />
Oder doch eher ein medienwirksamer<br />
Gag?<br />
Kobusch <strong>Die</strong>ses neue Format, das unser<br />
Partner BI Beruf und Integration<br />
gGmbH schon zweimal umgesetzt hat,<br />
ermöglicht den teilnehmenden Betrieben<br />
in konzentrierter Form gut vorbereitete<br />
junge Leute kennenzulernen. Nicht<br />
nur die Resonanz der Medien, sondern<br />
vor allem seitens der Jugendlichen und<br />
der Personaler war sehr gut.<br />
Welche anderen Strategien zur Ansprache<br />
junger Leute empfehlen Sie?<br />
Kobusch Am besten sind Jugendliche<br />
über Vorbilder aus dem <strong>Handwerk</strong><br />
zu erreichen. Idealerweise über junge<br />
NACHGEFRAGT<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
im nächsten Jahr ihr Abitur ablegen will,<br />
„um konkretere Vorstellungen zu bekommen,<br />
was ich später machen möchte.“<br />
Und genau dafür war’s da, das Speed<br />
Dating: Orientierung geben, Möglichkeiten<br />
schaffen. So auch bei Hans-Joachim<br />
L’Estrade von TEREG Gebäudedienste.<br />
Seinem Kandidaten vom Anfang, Yasin,<br />
riet er, doch noch das Abitur zu machen.<br />
Ansonsten bescherte ihm das Dating fünf<br />
aussichtsreiche Kandidaten für die noch<br />
zu vergebenden Plätze. „Ich bin hochzufrieden“,<br />
so seine Bilanz.
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Hamburg fest im Griff des Fußballs: Das <strong>Handwerk</strong> spielt mit – ob beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld oder der E-Jugend-WM.<br />
Wer hat <strong>selbst</strong> bei einem 0:0 zwei Tore<br />
gemacht? Richtig: <strong>Die</strong> Profis, die für die<br />
Wirtschaftsmacht von nebenan auf den<br />
Platz gehen. Spätestens jetzt, nach den ersten<br />
Wochen der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
in Südafrika, wissen alle Hamburger Fans,<br />
was dieses Team der fünf Millionen darüber<br />
hinaus noch alles bewerkstelligt. Denn bei<br />
Deutschlands größtem Fanfest auf dem<br />
Heiligengeistfeld – Eintritt kostenlos –<br />
läuft vor und nach jeder Partie auf der 70<br />
Quadratmeter großen Monitorwand der<br />
Spot zur Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s<br />
(im Internet unter www.handwerk.de).<br />
Ohne <strong>Handwerk</strong> bröckelt der Putz,<br />
zerfällt die Zeitung zu Staub und bergen<br />
Schuhe mit hohen Hacken ein hohes Risiko.<br />
Bis zu 70.000 Fußball-Begeisterte<br />
amüsieren sich Tag für Tag über die Szenen,<br />
22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
<strong>Handwerk</strong> auf dem WM-Fanfest<br />
Mehr als zwei Tore<br />
die zeigen, wie chaotisch eine Welt ohne<br />
handwerkliche Arbeit aussähe. An den<br />
Bauzäunen, die das Gelände eingrenzen,<br />
hängen zudem Banner mit den Kampagnen-Motiven<br />
und der Kampagnen-Slogan<br />
findet sich auf den Banden des Soccer-<br />
Feldes wieder, auf dem Freizeitfußballer<br />
zum Kick antreten können. Da sie sich<br />
aufs Toremachen so gut verstehen, wetteiferten<br />
auf dem Kleinfeld am 26. Juni 12<br />
<strong>Handwerk</strong>er-Teams, bestehend aus je vier<br />
Spielern aus einem Gewerk, um den Sieg<br />
bei einer eigenen <strong>Handwerk</strong>er-WM.<br />
Ghana holt den Titel<br />
Bereits an Pfingsten hatte Hamburg sein<br />
erstes Fußball-Sommermärchen, die Fleischerinnung<br />
Hamburg ermittelte vorab<br />
die Weltmeister: E-Jugend-Teams aus der<br />
Fotos: Rosenau (3)/Pioch/hfr<br />
ganzen Stadt spielten um den Fleischer-<br />
Cup 2010. Über 800 Menschen – 320<br />
kickende Kinder sowie Trainer, Eltern und<br />
Geschwister – verwandelten die Sportanlage<br />
an der Hagenbeckstraße in ein WM-<br />
Stadion. Jeder Mannschaft wurde eine<br />
WM-Nation zugelost. Und natürlich wurde<br />
zünftig gegrillt. „Fußball und Grillen<br />
gehören einfach zusammen“, findet auch<br />
Oheneba Breyna, Trainer von Hamburgs<br />
erstem „E-Jugend-Weltmeister“. Seine<br />
Mannschaft vom Bramfelder SV startete<br />
unter der Flagge Ghanas und setzte sich<br />
im Finale gegen die algerische Mannschaft<br />
vom Horner TV durch. „Ein super Turnier,<br />
bei dem alles gepasst hat“, freute sich<br />
Breyna. Und das, so der Wunsch der Fans,<br />
lässt sich am Ende hoffentlich ebenso von<br />
der WM in Südafrika sagen.
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Testbleche vor harter Prüfung: Der Rostschutz soll<br />
auch unter widrigsten Bedingungen wirken.<br />
Foto: hfr<br />
Innovationsförderung<br />
Härtetest in der Gischt<br />
auf Helgoland<br />
Gerd Cordes, Inhaber der Firma TimeMAX, hat dem Rost den Kampf<br />
angesagt. Wurden in seiner Werkstatt bislang vorrangig empfindliche<br />
Karosserien von Oldtimern vor Rost geschützt, will Cordes seine<br />
Erfolge mit „Protect_3 UG“ jetzt auf andere Branchen übertragen.<br />
Denn: Rost gibt es bekanntlich überall.<br />
Im rauen <strong>Nord</strong>seeklima auf Helgoland<br />
erfolgt die wohl härteste Bewährungsprobe:<br />
Einige der 300 Testbleche, die zuvor<br />
Laborversuchen unterzogen wurden, werden<br />
auf dem Naturbewitterungsprüfstand der<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Hamburg HAW) nun Wind und Wetter<br />
ausgesetzt. In der Salzwassergischt, die die<br />
Witterungsbedingungen auf Schiffen und<br />
bei Offshore-Windenergieanlagen simuliert,<br />
soll das neue Rostschutzsystem zeigen, was<br />
es wirklich kann. Für die Umsetzung der<br />
innovativen Idee benötigte „Protect_3<br />
UG“ finanzielle Unterstützung. <strong>Die</strong>se<br />
erhielt Gerd Cordes aus dem Fördertopf<br />
des „Programms für Innovation“ (Profi)<br />
der Behörde für Wirtschaft und Arbeit.<br />
Als Projektträger des Profi-Programms<br />
hat hierbei die Innovationsstiftung Hamburg<br />
geholfen. Das Erfolg versprechende<br />
Rostschutzsystem wird zusammen mit der<br />
Korrosionsschutzexpertin Prof. Bozena<br />
Arnold vom Departement Maschinenbau<br />
der HAW in drei Stufen entwickelt:<br />
1. Realisierung eines lösemittelarmen und<br />
umweltfreundlichen Unterbodenschutzes,<br />
der LKW, Busse und Autos langfristig vor<br />
Regen und Salz schützt.<br />
2. Modifizierung des Korrosionsschutzes, so<br />
dass dieser für Schiffshohlräume und Windenergieanlagen,<br />
wie in der <strong>Nord</strong>see geplant,<br />
nutzbar wird.<br />
3. Erprobung unter realistischen Bedingungen.<br />
Neben dem Test auf der Hochseeinsel<br />
wird eine weitere harte Prüfung auf Hamburgs<br />
Straßen durchgeführt. Der Taxiunternehmer<br />
Uwe Stambula hat zugesagt,<br />
einige seiner Wagen hierfür zur Verfügung<br />
zu stellen. Festgeschraubt am Fahrzeugboden<br />
sollen die Testbleche dann mindestens<br />
ein Jahr durch Hamburg fahren.<br />
Zu guter Letzt hat auch ein Expeditionsausrüster<br />
seine Zusammenarbeit angeboten.<br />
Hintergrund: Um zu prüfen, wie<br />
sich die mit dem neuen Rostschutzsystem<br />
geschützten Testbleche in den verschiedenen<br />
Klimazonen gegen Hitze, Regen<br />
und Schnee behaupten, sollen die Bleche<br />
auch unter Expeditionsjeeps angebracht<br />
werden. Geplant sind neben Wüstendurchquerungen<br />
auch Expeditionen nach Island<br />
und quer durch Russland. Anspruchsvolle<br />
Testbedingungen also, damit nach Abschluss<br />
des Projektes ein sowohl innovatives als<br />
auch ausgereiftes und überlegenes Produkt<br />
auf den Markt kommen kann. „Das wird“,<br />
ist Gerd Cordes zuversichtlich, „in Hamburg<br />
neue, hoch qualifzierte Arbeitsplätze<br />
entstehen lassen.“
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
100 Jahre A. Hirschenkrämer‘s<br />
Güter in Bewegung<br />
Palettenrollenbahnen, Muldengurtförderer,<br />
Förderschnecken oder Trogkettenförderer<br />
– die Anton Hirschenkrämer’s Transportanlagenbau<br />
Hermann Thießen GmbH bringt<br />
Güter aller Art in Bewegung. Am 1. Juli<br />
2010 besteht das Unternehmen mit Sitz im<br />
Oehleckerring in Hamburg-Langenhorn<br />
seit genau 100 Jahren. <strong>Die</strong> T.H.T. GmbH<br />
ist spezialisiert auf die Planung, Konstruktion,<br />
Fertigung und Montage von Förderanlagen.<br />
Acht Mitarbeiter bauen sowohl<br />
Förderanlagen für Stückgüter, wie Pakete<br />
in Versandhäusern, als auch für Schüttgüter.<br />
Es werden Anlagen der Umwelttechnik,<br />
Palettierer und Magazine angeboten. Auch<br />
Sonderkonstruktionen sind möglich. Zu<br />
den Kunden zählen Logistikunternehmen<br />
ebenso wie die Automobilindustrie und<br />
Recyclingfirmen. Weitere Informationen<br />
unter www.hirschenkraemer.de.
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Wenn heute in Hamburg Gebäude<br />
mit komplexen energietechnischen<br />
Anlagen ausgerüstet oder Altbauten nachträglich<br />
gedämmt werden, sind Fachkräfte<br />
für Solar- oder Dämmtechnik und Kundendienstmonteure<br />
zur Stelle, die über das<br />
geforderte Know-how verfügen. <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
mit ihren qualifizierten<br />
Mitarbeitern spielen eine Schlüsselrolle,<br />
um bis zum Jahr 2020 die CO 2 -Emissionen<br />
in Deutschland um 40 % und bis 2050 um<br />
80 % zu senken.<br />
Abzusehen war dieser Bedeutungszuwachs<br />
der Umwelttechnik 1985 noch nicht.<br />
Es war <strong>Handwerk</strong>skammerpräsident Franz<br />
Eble, der Weitblick bewies: „<strong>Die</strong> Umweltprobleme<br />
fordern uns heraus, Hamburg zum<br />
führenden Standort für neue Umwelttechnologien<br />
zu entwickeln.“ Das Zentrum<br />
für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik<br />
(ZEWU) startete 1985 als wichtiger<br />
JUBILäUMsfeIeR<br />
Das ZEWU feiert sein Jubiläum am 27.<br />
August 2010 von 10 bis 18 Uhr im Elbcampus<br />
in Harburg. Eine Ausstellung<br />
zeigt Höhepunkte aus 25 Jahren, über<br />
40 Aussteller informieren über neueste<br />
Entwicklungen zu Umweltthemen wie<br />
Energieeffizienz. Vorträge über moderne<br />
Heizungstechnik, Solarsysteme,<br />
Windenergie und berufliche Qualifizierung<br />
sowie praktische Beratung, Werkstattbesichtigungen<br />
und Gewinnspiele<br />
bieten ein vielfältiges Programm für<br />
alle Umweltinteressierten. Ausführliche<br />
Informationen: www.zewu.de.<br />
28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Folge 6: ZEWU-Jubiläum<br />
Umwelttechnik für Praktiker<br />
Bereits vor 25 Jahren erkannte die <strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg, dass<br />
Umweltschutz nur mit starker Beteiligung des <strong>Handwerk</strong>s zu verwirklichen<br />
ist. Konsequenz war die Gründung des ZEWU im Jahr 1985.<br />
Was seitdem erreicht wurde: eine Zwischenbilanz zum Jubiläum.<br />
Baustein für dieses Ziel. Mit zunächst zehn<br />
Mitarbeitern (heute: über 20) sollte es von<br />
Beginn an kleine Unternehmen, Facharbeiter<br />
und Gesellen an neue Technologien<br />
heranführen, die zum Schutz der Umwelt<br />
beitragen. Es hatte damit Modellcharakter:<br />
In den Folgejahren wurden von Oberhausen<br />
bis Freiburg neun weitere Umweltzentren<br />
des <strong>Handwerk</strong>s gegründet.<br />
Großer Zuspruch von Anfang an<br />
Zu den technischen Beratungsangeboten<br />
gesellte sich schnell ein umfangreiches<br />
Qualifizierungsangebot, das bis heute<br />
ständig weiterentwickelt wird. Der Start<br />
des ZEWU glückte: Bereits 1986 kamen<br />
über 1.000 Teilnehmer zu rund 50 Veranstaltungen<br />
in die Buxtehuder Straße in<br />
Harburg. Vielen Absolventen ermöglichte<br />
die Zusatzqualifikation den Wiedereinstieg<br />
ins Berufsleben. Nach zahlreichen eigenen<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der<br />
1990er Jahre beteiligt sich das ZEWU seit<br />
dem Umzug in den Elbcampus an Innovationsvorhaben<br />
und Feldtests zu einzelnen<br />
Techniken, die mit Partnern wie der Technischen<br />
Universität Hamburg-Harburg<br />
durchgeführt werden.<br />
Auch in der Zukunft bleibt es Ziel des<br />
ZEWU, <strong>Handwerk</strong>er und Betriebe fit zu<br />
machen für den Umweltmarkt. Ein eigenes<br />
ZEWUmobil-Team berät jährlich 500<br />
Betriebe vor Ort, wie sie Energiekosten<br />
senken können. Einen wichtigen Part spielt<br />
das ZEWU auch im Veranstaltungsjahr<br />
2011, wenn Hamburg den Titel der Europäischen<br />
Umwelthauptstadt führt. Leiter<br />
Dr. Kai Hünemörder gibt einen Ausblick:<br />
„Mit einer Thementour durch den Elbcampus<br />
wollen wir viele Menschen für<br />
intelligente Lösungen zur Energieoptimierung<br />
begeistern.“
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑fORtBILDUNg gesamtangebot im Internet auf www.<br />
fortbildung gesamtangebot im Internet auf www.hwk‑hamburg.de/kurse<br />
VZ = Vollzeit, TZ = Teilzeit<br />
WE = Wochenende<br />
Hwk-Karte = <strong>Handwerk</strong>skarte<br />
ELBCAMPUS<br />
Akademie für Zahntechnik<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
• BEB Abrechnungsseminar, VZ,<br />
7.7.2010, 3 U-Std., Mi, 13.45–16 Uhr,<br />
71,25 € mit Hwk-Karte, 75 € ohne.<br />
Friseurakademie Hamburg<br />
• Haarschnitt Kreativ Seminar, VZ,<br />
12.–13.7.2010, 16 U-Std., Mo–Di,<br />
9–16.15 Uhr, 285 € mit Hwk-Karte,<br />
300 € ohne.<br />
• Professionelle Nagelpflege,<br />
Schnupperkurs,WE, 21.8.2010,<br />
8 U-Std., Sa, 8.30–16 Uhr, 137,75 €<br />
mit Hwk-Karte, 145 € ohne.<br />
• Nailart Grundkurs,WE, 28.8.2010,<br />
8 U-Std., Sa, 8.30–16 Uhr, 137,75 €<br />
mit Hwk-Karte, 145 € ohne.<br />
Kaufmännische Fortbildung<br />
• Technische/r Fachwirt/in (HWK),<br />
TZ, 23.8.–1.10.2010, 220 U-Std.,<br />
Mo–Fr, 8–15.15 Uhr, 1.140 € mit<br />
Hwk-Karte, 1.200 € ohne.<br />
• Kaufmännische/r Fachwirt/in<br />
(HWK), Personalwesen, TZ,<br />
24.8.–21.10.2010, 100 U-Std., Di+Do,<br />
18–21.15 Uhr, ca. alle 2 Wo Sa,<br />
8.30–15.30 Uhr, 665 € mit Hwk-Karte,<br />
Angebot des Monats<br />
30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
700 € ohne.<br />
• Kaufmännische/r Fachwirt/in<br />
(HWK), BWL, TZ, 31.8.–25.11.2010,<br />
150 U-Std., Di+Do, 18–21.15 Uhr,<br />
ca. alle 2 Wo Sa, 8.30–15.30 Uhr, 950 €<br />
mit Hwk-Karte, 1.000 € ohne.<br />
Fortbildung<br />
• Hydraulik Grundlagen, VZ, 23.–<br />
26.8.2010, 32 U-Std., Mo–Do, 8–15.15<br />
Uhr, 560,50 € mit Hwk-Karte, 590, €<br />
ohne.<br />
• Sachkundelehrgang nach Chem-<br />
Klimaschutz Verordnung, TZ,<br />
30.8.–11.9.2010, 48 U-Std., Mo–Mi,<br />
17.30–20.45 Uhr, Fr, 14.30–21 Uhr,<br />
Sa, 8–15 Uhr, 1.092,50 € mit<br />
Hwk-Karte, 1.150 € ohne.<br />
EDV-Seminare<br />
• AutoCAD Kompakt, VZ,<br />
5.7.–13.8.2010, 240 U-Std., Mo–Fr,<br />
8–15.15 Uhr, 2.451 € mit Hwk-Karte,<br />
2.580€ ohne.<br />
• Adobe Acrobat, IntensivkursVZ,<br />
12.–16.7.2010, 40 U-Std., Mo–Fr,<br />
9–16 Uhr, 850,25 € mit Hwk-Karte,<br />
895 € ohne.<br />
• MS Windows Server 2008 R, VZ,<br />
19.–23.7.2010, 40 U-Std., Mo–Fr,<br />
9–16 Uhr, 1.230,25 € mit Hwk-Karte,<br />
1.295 € ohne.<br />
• Microsoft Project 2007, VZ,<br />
11.–13.8.2010, 24 U-Std., Mi–Fr,<br />
8–15.15 Uhr, 208,05 € mit Hwk-Karte,<br />
219 € ohne..<br />
• Inventor 2010 und ProSteel 3-D,<br />
VZ, 28.5.–17.6.2010, 112 Unterrichtsstunden,<br />
Fr 16–20.45 Uhr,<br />
Mit der Sonne im Bunde: Fachkraft für Solartechnik<br />
Seit Jahren verzeichnet die Nutzung der<br />
solaren Energie und Wärme hohe Zuwachsraten.<br />
Durch zunehmend günstigere<br />
Modulpreise wird der Markt immer rentabler.<br />
Ziel der Bundesregierung ist es,<br />
dass Energie aus Wasser, Wind, Sonne und<br />
Biomasse bis zum Jahr 2050 50% der Energieversorgung<br />
ausmacht. Wachsende<br />
Beschäftigungszahlen spiegeln diesen<br />
Boom wider. Prognosen gehen davon<br />
aus, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze bis<br />
2020 noch einmal fast verdoppeln wird.<br />
Der Elbcampus trägt dieser Entwicklung<br />
Rechnung mit der Ausbildung zur<br />
„Fachkraft für Solartechnik (HWK)“. <strong>Die</strong><br />
Fachkraft für Solartechnik bestimmt die<br />
Montage und Ausrichtung sowie Standort<br />
und Größe von Photovoltaik- und thermischen<br />
Solaranlagen. Sie berechnet den<br />
Energieertrag und beachtet Vorgaben der<br />
Förderprogramme. Nächster berufsbegleitender<br />
Lehrgang: 3.9.–27.11.2010.
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Ein Abend, der ankommt: <strong>Die</strong> Amtsköst bietet einen geselligen Rahmen für die Begegnung von <strong>Handwerk</strong><br />
und Politik. Viel Beifall gab es für die Festredner der Veranstaltung.<br />
Amtsköst<br />
Bekömmlich und anregend im 30. Jahr<br />
Wirtschaftspolitischer Klartext, gute Küche<br />
und ein kultureller Nachtisch – die 225 Gäste<br />
der 29. Amtsköst erlebten einen ebenso anregenden<br />
wie unterhaltsamen Abend.<br />
„Zu einer Spar- gehört auch eine<br />
Wachstumsstrategie“, befand im Festvortrag<br />
Barbara Ahrons, stellvertretende<br />
Bundesvorsitzende der Mittelstands- und<br />
Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU<br />
(MIT) und Bürgerschaftsabgeordnete der<br />
CDU. Jeder Unternehmer wisse, dass man<br />
über die Krise hinausdenken müsse. Deshalb<br />
dürften für den Staat in der derzeitigen<br />
Situation auch Steuerentlastungen<br />
kein Tabu sein. Damit ihr Appell von allen<br />
gehört wurde, standen die Flügeltüren<br />
AMtLIcHes<br />
Wahl des Gesellenausschusses der<br />
Raumausstatter- und Sattler-Innung<br />
Hamburg<br />
Amtszeit 5 Jahre vom 1.4.2010 bis 1.4.2015.<br />
Vorsitzender: Dave Preuß, Lambrechtsweg 13,<br />
22309 Hamburg, i. Fa. Wehner.<br />
Stellv. Vorsitzender: Emanuel Parupski, Tondernstr.<br />
24, 22049 Hamburg, i. Fa. Ekselenski.<br />
32 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
des Kleinen Saals im Gewerbehaus am<br />
Holstenwall weit offen – so groß war die<br />
Schar der Gäste, die der Einladung der<br />
Betriebswirte des <strong>Handwerk</strong>s Hamburg<br />
zur Amtsköst im 30. Jahr ihres Bestehens<br />
gefolgt waren. Einmal mehr erwies sich<br />
die Veranstaltung als Ort der ungezwungenen<br />
Begegnung zwischen Politik und<br />
Wirtschaft. Solche Form des Austauschs<br />
sei, so Barbara Ahrons, „das A und O“ für<br />
das wechselseitige Verständnis.<br />
Auf der soliden Grundlage von Roastbeef<br />
und Bratkartoffeln, dem traditionellen<br />
Amtsköst-Gericht, nahm der Abend seinen<br />
Fortgang mit der Festrede des <strong>Handwerk</strong>skammerpräsidenten.<br />
Josef Katzer<br />
Schriftführerin: Nikolina Hoof, Bengelsdorfer Str.<br />
38, 22179 Hamburg, i. Fa. Borchardt.<br />
Stellv. Schriftführer: Peter-Paul Sütö,<br />
Erich-Ziegel-Ring 71, 22309 Hamburg, i. Fa.<br />
Drevenstedt.<br />
Wahl des Gesellenausschusses der<br />
Boots- und Schiffbauer-Innung<br />
Hamburg<br />
Lob einer Wirtschaftsmacht: MIT-Vizevorsitzende<br />
Barbara Ahrons und Kammerpräsident Josef Katzer.<br />
warb engagiert um eine Mitwirkung an<br />
der Imagekampagne, um Jugendliche für<br />
das <strong>Handwerk</strong> zu gewinnen. Und er stellte<br />
die Tugenden heraus, die das <strong>Handwerk</strong><br />
auszeichnen: „Verantwortung und Haftung<br />
für das eigene Tun – das sind Dinge, die<br />
uns alle in unserem unternehmerischen<br />
Fortkommen prägen, und das ist das, was<br />
vielen Finanzspezialisten abgeht.“ Der<br />
Shantychor „Windrose“ brachte mit<br />
maritimen Liedern dann Bewegung in<br />
die Reihen: Schunkeln erwünscht! Nur<br />
auf eine Tradition musste in diesem Jahr<br />
verzichtet werden: das Feuerwerk zum<br />
Abschluss des Abends. Der Hamburger<br />
Dom hat die älteren Rechte.
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Beautiful Sunday<br />
Hamburger Dom auf Nagelgröße<br />
Blickfang: hoch, höher, am höchsten.<br />
34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Fotos: Rosenau (3)/Zeyn<br />
Vorbereitung für den glanzvollen Auftritt am Abend.<br />
Bühne frei für neue Haartrends.<br />
Hommage an Hamburg<br />
auf einem Siegernagel: <strong>Die</strong><br />
Kunst besteht in Perfektion<br />
auf<br />
kleinstem Raum.<br />
<strong>Die</strong> Haare sind kurz, doch zur Hochzeit soll<br />
es eine Hochsteckfrisur sein: Solche Kundenwünsche<br />
müssen Friseure nicht länger<br />
zur Verzweiflung treiben. Wie dünne Haarbänder,<br />
die in Sandwich-Technik eingearbeitet<br />
werden, das natürliche Haarvolumen<br />
vergrößern, führte Jacqueline Wagner vom<br />
Anbieter HairContrast auf der Showbühne<br />
des „beautiful sunday“ vor. Neuheiten zur<br />
Haarpflege sowie zum Haarstyling für den<br />
Salon, aber auch extravagante Frisuren und<br />
kunstvoll gestaltete Fingernägel waren bei<br />
der Friseur- und Kosmetikmesse auf dem<br />
Elbcampus zu erleben. Auch WM-Strähnen in<br />
Schwarz-Rot-Gold gehörten zum Angebot.<br />
Im Foyer konnten die Besucher – im Laufe<br />
des Tages kamen rund 350 – verfolgen, wie<br />
Make-up-Artist Karl Gadzali einem Modell<br />
Pinselstrich für Pinselstrich ein Abend-<br />
Make-up auflegte. Ein Stockwerk höher<br />
galt die ganze Aufmerksamkeit von<br />
Sylke Hagemeister derweil einem<br />
Fünf-Zentimeter-Fingernagel, auf<br />
dem – so die Themenvorgabe – der<br />
Hamburger Hafen Platz finden sollte.<br />
<strong>Die</strong> Nail-Designerin trat bei der 2. Hamburger<br />
Nail-Meisterschaft in der Disziplin<br />
Pulver-Nail-Art an. Kunstvoll drapierte<br />
sie Victoreya Müller, als Elbe kostümiert,<br />
einen Störtebeker-Schädel, Michel, Dom<br />
und die „Gorch Fock“ auf die Fingernägel.<br />
Das Gesamtkunstwerk trug ihr einen<br />
ersten Platz ein. Weitere Preisträger waren<br />
Melanie Uhse (Disziplin Gel French), Joanna<br />
Slaska (Pulverflüssigkeit French) und<br />
Lidia Frank (Gel-Nail-Art).<br />
Als Training verstanden die vier deutschen<br />
Anwärter auf die Friseur-Weltmeisterschaft<br />
2010 ihre Präsentation, bei der<br />
sie von Schülern der „hair & make up<br />
company“ unterstützt wurden. Was sie boten,<br />
erwies sich als glamouröse Show: mit<br />
opulenten Frisuren, die bis knapp unter die<br />
Decke reichten, schillernden Bodypaintings<br />
und Fashion der Designerin Natha-<br />
Ly Trinh mit maritimem Bezug.
<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />
20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Zukunftsthema Ausbildung<br />
Mittendrin —<br />
statt nur dabei!<br />
Lang ist es her, dass sich Betriebsinhaber erst im<br />
Frühjahr Gedanken über die Nachbesetzung einer<br />
Lehrstelle machen mussten. <strong>Die</strong> Suche nach einem<br />
geeigneten Lehrling ist zum zeitlosen Dauerthema<br />
geworden. Auch das <strong>Handwerk</strong> stellt sich dieser<br />
Aufgabe. Mit unterschiedlichen Ansätzen.<br />
Fotos: Haumann<br />
Betriebspraktika, Informationsbörsen,<br />
Praktikumswochen in den<br />
Werkstätten, Girls Day, Kindergartenwochen<br />
und anderes mehr – seit vielen Jahren<br />
werden insbesondere Schülerinnen<br />
und Schülern allgemeinbildender Schulen<br />
umfangreiche Angebote gemacht, um sich<br />
über verschiedene Ausbildungsberufe ein<br />
Bild machen zu können. Das <strong>Handwerk</strong><br />
mischt dabei kräftig mit – als einzelner<br />
Betrieb, als Innung, als Kreishandwerkerschaft<br />
und als <strong>Handwerk</strong>skammer. Und<br />
dies ist nicht ganz uneigennützig, denn<br />
der demographische Wandel mit sinkenden<br />
Schülerzahlen in den kommenden Jahren<br />
wird den Wettlauf um die besten Nachwuchskräfte<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Wirtschaftsbereichen noch verschärfen.<br />
Imagekampagne<br />
Um gerade bei den Jugendlichen an Image<br />
zu gewinnen und mit vielen Vorurteilen<br />
gegenüber dem <strong>Handwerk</strong> aufzuräumen,<br />
wurde mit Beginn des Jahres die bundesweite<br />
Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s gestartet.<br />
„Bei dieser Kampagne steht neben<br />
dem zukünftigen Nachwuchs auch die<br />
breite Öffentlichkeit im Fokus. Darüber<br />
hinaus soll die Kampagne auch nach innen<br />
wirken und Stolz bei den <strong>Handwerk</strong>ern<br />
erzeugen“, sagt hierzu der Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />
Udo Hansen. „Deshalb ist es wichtig, dass<br />
vor allem die Betriebe diese Kampagne<br />
aktiv unterstützen.“ (Siehe hierzu auch<br />
die Homepage der Kampagne unter www.<br />
handwerk.de.)<br />
Gute Ausbildungszwischenbilanz<br />
Seit Jahren blickt das <strong>Handwerk</strong> im Kammerbezirk<br />
Flensburg auf ein sehr hohes<br />
Ausbildungsengagement zurück. Ca.<br />
2.500 neue Lehrverträge werden Jahr für<br />
Jahr in den Kreisen Schleswig-Flensburg,<br />
Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen,<br />
<strong>Nord</strong>friesland und der kreisfreien Stadt<br />
Flensburg im <strong>Handwerk</strong> abgeschlossen.<br />
Nicht einmal die viel thematisierte Wirtschaftskrise<br />
konnte dem <strong>Handwerk</strong> im Jahr<br />
2009 etwas anhaben. Auch im vergangenen<br />
Jahr blieb das Ausbildungsengagement auf<br />
vergleichbar hohem Niveau.<br />
Da man sich gerade in Bezug auf dieses<br />
Engagement in Zukunft nicht ausruhen<br />
darf, ist es daher ermutigend, was die<br />
Ausbildungszwischenbilanz für das Jahr<br />
2010 im Kammerbezirk Flensburg bislang<br />
registriert. „Natürlich ist es immer nur<br />
ein Stichtagsvergleich. Allerdings haben<br />
wir seit etlichen Wochen die erfreuliche<br />
Tendenz, dass der Zuwachs bei den neu<br />
abgeschlossenen Lehrverträgen zwischen<br />
6 und 8 % pendelt“, so Kammerpräsident<br />
Eberhard Jürgensen. Aus seiner Sicht habe<br />
auch das <strong>Handwerk</strong> erkannt, wie existenziell<br />
wichtig die Bereitschaft zum Ausbilden<br />
ist. „Vielleicht“, so Jürgensen, „sind die<br />
positiven Zahlen auch auf den bundes-<br />
weiten Start der Kampagne zuzuführen,<br />
deren extra dafür produzierter Imagefilm<br />
sich gerade bei der Jugend größter Beliebtheit<br />
erfreut.“<br />
Wettbewerb um die Besten hat<br />
eingesetzt<br />
Dass die Imagekampagne ihren Zweck<br />
erfüllt, das <strong>Handwerk</strong> aus seiner etwas<br />
„verstaubten Ecke“ herauszuführen und<br />
mehr Jugendliche für eine Ausbildung<br />
im <strong>Handwerk</strong> zu begeistern, ist für die<br />
weitere Entwicklung des Wirtschaftsbereiches<br />
<strong>Handwerk</strong> von großer Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> Erfahrung des „Bundesaktionstages<br />
Ausbildung“, bei dem Kreishandwerkerschaften<br />
und Kammern Informationen<br />
über Ausbildung im <strong>Handwerk</strong> und auch<br />
konkrete Lehrstellenangebote bereithielten<br />
und diese von Seiten der Jugendlichen<br />
vergleichsweise wenig nachgefragt wurden,<br />
verstärkt den Eindruck, dass schon jetzt<br />
ein Angebotsüberhang bei den Lehrstel-<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />
len existiert. <strong>Die</strong> Jagd nach den besten<br />
Jugendlichen hat schon eingesetzt, so die<br />
nüchterne Feststellung.<br />
<strong>Die</strong>s bestätigt auch der Ausbildungsberater<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg, Hans-<br />
Hermann Lausen. „Bei den Berufsinformationsmessen<br />
<strong>Nord</strong>job in Flensburg und<br />
Kiel haben wir die Erfahrung gemacht, dass<br />
deutlich weniger Schülerinnen und Schüler<br />
zu verzeichnen waren. Es hat tatsächlich<br />
bereits ein Trendwechsel eingesetzt.“<br />
Selbst initiativ werden<br />
Aber zwischen den allgemeinen Informationsveranstaltungen<br />
zu Berufsbildern und<br />
der Unterschrift unter einen Lehrvertrag<br />
besteht noch ein großer Unterschied. Als<br />
Fachmann in Sachen Ausbildung rät Lausen<br />
den Betrieben, bei der Suche nach<br />
geeignetem Nachwuchs <strong>selbst</strong> initiativ<br />
zu werden. „Natürlich machen sich auch<br />
Betriebsinhaber eine Vielzahl von Gedanken,<br />
wie man an gute Lehrlinge kommt.<br />
Aus meiner Erfahrung scheint häufig der<br />
direkte Weg der beste. Einfach einmal auf<br />
die Schule zugehen oder auch den Betrieb<br />
an einem Tag für Schulklassen öffnen.“<br />
Natürlich weiß auch Hans-Hermann<br />
Lausen, dass nicht jeder Betrieb diese<br />
Möglichkeiten bieten kann. In einem<br />
solchen Fall würden aber die über das<br />
„Zukunftsprogramm Arbeit“ des Landes<br />
Schleswig-Holstein geförderten Ausbildungsplatzakquisiteure<br />
weiterhelfen können.<br />
„<strong>Die</strong>se besitzen aus ihrer praktischen<br />
Arbeit viel Erfahrung, wie man sich möglichst<br />
erfolgreich auf die Suche nach geeinigten<br />
Lehrlingen begibt.“
<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />
Obermeistertagung in Rendsburg<br />
Inkasso — wichtige Hilfe für den Betrieb<br />
<strong>Die</strong> Imagekampagne im <strong>Handwerk</strong> und ein neues Angebot der Kreishandwerkerschaft (KH) zum Thema<br />
Inkasso und Informationen zur Verbandsarbeit von „<strong>Handwerk</strong> Schleswig-Holstein e.V.“ prägten<br />
inhaltlich die Obermeistertagung der KH Rendsburg-Eckernförde. Zudem informierte Kreishandwerksmeister<br />
Georg Wilkens über seine Arbeit und die Aktivitäten der KH in den vergangenen Monaten.<br />
Den Nachwuchs im Fokus: In der Diskussion mit Kreishandwerksmeister Georg Wilkens, Kammerpräsident Eberhard Jürgensen, Kammerhauptgeschäftsführer Udo<br />
Hansen und Kfz-Obermeister Karl-Peter Ahrendt wurde noch einmal die Hauptzielrichtung der Imagekampagne verdeutlicht (v. l.).<br />
Forderungsausfälle zählen zu den<br />
Hauptursachen für Insolvenzen. Häufig,<br />
vor allem bei kleineren <strong>Handwerk</strong>sbetrieben,<br />
wird dies durch ein unzureichendes betrieb-<br />
liches Mahnwesen begünstigt. <strong>Die</strong> Kreishandwerkerschaft<br />
(KH) Rendsburg-Eckernförde<br />
hält für ihre Mitgliedsbetriebe ein<br />
neues Inkasso-Angebot bereit. Hierzu<br />
wurde ein im <strong>Handwerk</strong> erfahrener Kooperationspartner<br />
ins Boot geholt, die P:DS<br />
(Projekt <strong>Die</strong>nstleistung und Service). Tanja<br />
Ludwig, P:DS-Geschäftsführerin, stellte auf<br />
der Obermeistertagung der KH in Rendsburg<br />
den Ablauf des Mahnverfahrens unter<br />
Beteiligung ihres Unternehmens vor und<br />
verdeutlichte die Vorteile für die Betriebe.<br />
Im Bericht von Kreishandwerksmeister<br />
Georg Wilkens standen Ereignisse des letzten<br />
halben Jahres im Fokus. „In diesem<br />
Amt muss man viele öffentliche Termine<br />
wahrnehmen, um das <strong>Handwerk</strong> einfach<br />
noch bekannter zu machen“, so Wilkens.<br />
<strong>Die</strong>sen Ansatz verfolge im großen Stil auch<br />
die bundesweite Imagekampagne. Dabei<br />
sei es wichtig, dass vor allem die Betriebe<br />
22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
die Kampagne unterstützten. Weiter lobte<br />
er die guten Gespräche mit dem Kreis, in<br />
denen er „eine gute Basis für die zukünftige<br />
Zusammenarbeit“ sieht.<br />
Erfolgreiche Innungsarbeit<br />
Positiv bewertete Wilkens auch die bisherige<br />
Tätigkeit des Innungsakquisiteurs<br />
Helmut Johannsen. Ihm sei gelungen, den<br />
natürlichen Verlust von Betrieben durch<br />
Insolvenzen oder andere Gründe nicht<br />
nur aufzufangen, sondern den Bestand der<br />
Innungsbetriebe sogar noch leicht zu steigern.<br />
Insgesamt ließen sich 28 Innungseintritte<br />
auf seine Tätigkeit zurückführen.<br />
Von Seiten der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Flensburg berichteten Präsident Eberhard<br />
Jürgensen und Hauptgeschäftsführer<br />
Udo Hansen über aktuelle Themen.<br />
Präsident Jürgensen stellte dabei für das<br />
<strong>Handwerk</strong> im Land eine durchweg positive<br />
Konjunkturstimmung fest. „<strong>Die</strong>ser<br />
Optimismus lässt sich auch an den neu<br />
abgeschlossenen Lehrverträgen festmachen.<br />
Derzeit registrieren wir im Vergleich<br />
zum Vorjahr ein Plus von 7 % im Kammerbezirk“,<br />
so Jürgensen. Für die Imagekampagne,<br />
die laut Jürgensen trotz gewisser<br />
Anlaufschwierigkeiten mittlerweile gut<br />
wahrgenommen werde, erhofft auch er<br />
sich eine stärkere Beteiligung von Seiten<br />
der Betriebe. „Letztlich zielt die Kampagne<br />
auch darauf ab, für uns zukünftig den<br />
Nachwuchs zu sichern.“ Hauptgeschäftsführer<br />
Hansen erläuterte noch einmal die<br />
generellen Absichten der Kampagne, die<br />
letztlich für das gesamte <strong>Handwerk</strong> etwas<br />
Positives bewirken soll.<br />
Über seine ersten fünf Monate als Geschäftsführer<br />
von „<strong>Handwerk</strong> Schleswig-<br />
Holstein e.V.“ berichtete Tim Brockmann.<br />
Dabei verwies er vor allem auf die Lobbyarbeit,<br />
die der Verband für die Betriebe der<br />
angeschlossenen Kreishandwerkerschaften<br />
und Fachverbände gegenüber der Politik<br />
geleistet habe, und nannte Beispiele für<br />
Themen, die mit der Politik erörtert wurden<br />
– u. a. die Mehrwertsteuerreduzierung,<br />
die <strong>Handwerk</strong>erpflichtversicherung oder<br />
auch das Sparkassengesetz.
<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />
Obermeistertagung der KH <strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong><br />
Kubicki: „Sparbeschlüsse sind alternativlos“<br />
Wolfgang Kubicki präsentierte sich<br />
auf der Obermeistertagung der KH<br />
<strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong> in Niebüll ausgesprochen<br />
sachlich und verkniff sich – wohl auch<br />
angesichts der prekären Haushaltslage – jene<br />
Bonmots, mit denen er sonst brilliert. Gleich<br />
zu Beginn machte er deutlich, dass es zum<br />
Sparen keine Alternative gebe. Sein Beleg<br />
dafür: „Bis 2020 sollen zwar 315 Millionen €<br />
beim Landespersonal gestrichen werden.<br />
Doch derselbe Betrag wird schon bis 2015<br />
allein durch Tarifsteigerungen und fällige<br />
Pensionszahlungen wieder als Belastung<br />
hinzukommen.“<br />
Kritik an Küstenschutzabgabe<br />
Kubicki verteidigte die in <strong>Nord</strong>friesland<br />
bereits heftig kritisierte Küstenschutzabgabe.<br />
Sie diene dem „Vorteilsausgleich“ – etwa<br />
für Wertsteigerungen von Immobilien „reicher<br />
Hamburger hinterm Deich auf Sylt“.<br />
Als <strong>Nord</strong>frieslands Kreispräsident Albert<br />
Pahl den Widerstand aller Fraktionen im<br />
Kreistag ankündigte, weil Deichbau für eine<br />
öffentliche Gemeinschaftsaufgabe gehalten<br />
werde und „die paar Millionen“ nicht ins<br />
Gewicht fallen würden, fragte Kubicki sogleich<br />
nach einer Alternative. „Dann weisen<br />
Sie mir bitte eine andere Sparmöglichkeit<br />
in selber Höhe nach.“<br />
Mitten in der Grenzregion zu Gast erläuterte<br />
Wolfgang Kubicki auch, warum<br />
bei den dänischen Schulen gekürzt werden<br />
solle. Sie seien formal Ersatzschulen wie<br />
jede private deutsche Schule auch. <strong>Die</strong> Bezuschussung<br />
solle nur auf dasselbe Niveau<br />
wie die der deutschen gesenkt werden. Wie<br />
hier spielten auch bei anderen Kürzungen<br />
Vergleiche mit anderen offenbar eine große<br />
Rolle. „Lehrer“, so der Kieler Gast, „arbeiten<br />
in anderen Bundesländern im Schnitt eine<br />
Stunde mehr.“ Also werde dies auch hier<br />
gefordert. Und weil alle anderen Landwirtschaftskammern<br />
im Bundesgebiet sich <strong>selbst</strong><br />
finanzieren müssten, zöge sich auch Schleswig-Holstein<br />
aus der Aufgabe zurück.<br />
Einmal mehr beklagte Kreishandwerksmeister<br />
Hans-Jürgen Grube in der Sitzung, dass<br />
Aufträge von der öffentlichen Hand europa-<br />
Mit Wolfgang Kubicki als Gastredner verzeichnete die Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong> anlässlich ihrer Obermeistertagung<br />
einen hohen politischen und ebenso populären Besuch. Der FDP-<br />
Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag nutzte seine Rede, um die<br />
jüngsten Sparbeschlüsse der Landesregierung zu verteidigen.<br />
Reagierte gelassen auf die Kritik von Kreishandwerksmeister Belde: Gastredner Wolfgang Kubicki.<br />
weit und in zu großen Stückelungen (Losen)<br />
ausgeschrieben würden. Das bestätigte auch<br />
Kubicki. Er empfahl deshalb, gerade bei der<br />
Losgröße darauf zu achten, dass diese so klein<br />
ausfallen, dass sie zwar für große, EU-weit<br />
agierende Konzerne uninteressant seien, fürs<br />
regionale <strong>Handwerk</strong> aber umso mehr. Man<br />
müsse halt „intelligent ausschreiben“.<br />
Neubauten statt Denkmalschutz<br />
Eine Milliarde € an Investitionen könnte<br />
zusätzlich freigesetzt werden, wenn weitere<br />
bürokratische Hemmnisse beseitigt<br />
würden, so der FDP-Politiker weiter. Etwa<br />
beim Thema Denkmalschutz. „Ein 60 Jahre<br />
alter Pavillon in Husum, die Rathausfassade<br />
in Elmshorn, ein alter Deich in Glückstadt<br />
– diese drei und viele andere geschützte<br />
Objekte stehen Neubauten oder Modernisierungen<br />
im Wege.“ Per Gesetz möchte<br />
Kubicki am liebsten den Denkmalschutz<br />
auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
zurückschrauben.<br />
Abschließend warb der Landespolitiker<br />
für das von Vertretern der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
immer wieder kritisierte neue<br />
Sparkassengesetz. <strong>Die</strong> Institute kämen<br />
ohne frisches Geld von Investoren mit<br />
der schwierigen Lage nicht klar. Ohne<br />
neues Gesetz wäre die erste Sparkasse im<br />
Land bald pleite, denn dann müsste die<br />
Hamburger Sparkasse ihr Engagement bei<br />
der Sparkasse Südholstein beenden.<br />
Aktuelle Zahlen zur Ausbildungssituation<br />
präsentierte Flensburgs Kammerpräsident<br />
Eberhard Jürgensen. Derzeit würde eine<br />
Zunahme an neuen Lehrverträgen im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum registriert<br />
– schon seit Wochen und stets zwischen<br />
plus 6 und 8 %. „Es ist zwar eine Momentaufnahme.<br />
Aber die Tendenz ist schon sehr<br />
erfreulich.“
Obermeister Ulf<br />
Christian Holm.<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />
Metall-Innung Flensburg<br />
Holm im Amt bestätigt<br />
Ulf Christian Holm bleibt Obermeister<br />
der Metallhandwerker-Innung Flensburg<br />
Stadt und Land. Bei den turnusgemäß anstehenden<br />
Vorstandswahlen in der <strong>Nord</strong>-<br />
Ostsee-Sparkasse in Flensburg wurden<br />
Holm sowie sein Stellvertreter Volker<br />
Rohde einstimmig im Amt bestätigt.<br />
Für Diskussionen sorgte ein Vortrag<br />
zu den Themen Rating und Finanzierung.<br />
Zwei Bereiche, die im täglichen<br />
Betriebsalltag für viele <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
existenzielle Bedeutung<br />
haben. Es zeigte<br />
sich, dass bei einer Bewilligung<br />
von Darlehen<br />
das Rating eine größere<br />
Rolle spiele als beispielsweise<br />
eine Besicherung.<br />
Der Obermeister zeigte<br />
sich zufrieden mit dem<br />
Foto: Haumann<br />
Ergebnis der Diskussi-<br />
on: „Der Vortrag und der<br />
anschließende gegenseitige<br />
Austausch diente vor<br />
allem dazu, die Hemmschwelle zwischen<br />
Bank und unseren Betrieben deutlich zu<br />
reduzieren. Ich denke, dies ist uns auch<br />
hervorragend gelungen.“<br />
In seinem Bericht lobte Holm rückblickend<br />
das große Interesse an der<br />
diesjährigen Einschreibungs- und Freisprechungsfeier<br />
mit rund 150 Gästen.<br />
Er informierte außerdem über erste<br />
praktische Aktionen des Klimapakts<br />
Flensburg und über die bevorstehenden<br />
Tagungen der Obermeister sowie<br />
des Landesverbandes.<br />
Neuigkeiten aus der Berufsschule hielt<br />
Studienrat Jan Stanke für die Innungsmitglieder<br />
bereit. Er wies darauf hin, dass die<br />
Lehrlinge der mittleren Ausbildungsjahre<br />
sehr stark vertreten seien. Zudem seien<br />
im Bereich der Edelstahlbearbeitung<br />
neue Geräte angeschafft worden. Etwas,<br />
was auch für die Befestigungstechnik<br />
wünschenswert wäre, so Stanke.<br />
Weiter als Beisitzer in den Vorstand<br />
gewählt wurden Thomas Freudenstein,<br />
Arno Johannen, Holger Braaf und Wolf<br />
<strong>Die</strong>ter Hans.
<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />
Kfz-Innung beteiligt sich am Klimapakt<br />
Schutz für Umwelt<br />
und Geldbeutel<br />
<strong>Die</strong> Vision einer CO2-neutralen Stadt<br />
Flensburg bis zum Jahr 2050 wurde<br />
2009 durch die Gründung des Klimapaktes<br />
Flensburg e.V. besiegelt. Initiator und wissen-<br />
schaftlicher Begleiter ist der anerkannte Ener-<br />
gieexperte Prof. Olav Hohmeyer (Uni Flensburg),<br />
der auch Mitglied im Weltklimarat<br />
ist. <strong>Die</strong> Allianz aus Stadt, Stadtwerken und<br />
weiteren größeren Betrieben, u. a. der Wohnungswirtschaft,<br />
hat nun weitere Unterstützung<br />
gefunden. <strong>Die</strong> Kfz-Innung Flensburg<br />
Stadt und Land startet gemeinsam mit dem<br />
TÜV <strong>Nord</strong> und der Dekra eine Initiative,<br />
um den Kraftstoffverbrauch auf Flensburgs<br />
Straßen nachhaltig zu senken – bei ca.<br />
40.000 Fahrzeugen in der Stadt immerhin<br />
rund 54 Mio. Liter Kraftstoff pro Jahr.<br />
Zur Auftaktveranstaltung dieser Initiative<br />
im Autohaus Klaus & Co. erklärte<br />
Hohmeyer noch einmal aus wissenschaftlicher<br />
Sicht die Notwendigkeit, konsequent<br />
glückwuNscH<br />
Ehrungen<br />
Ehrenurkunde in Bronze<br />
• Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister<br />
Bernd Dwinger<br />
• Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister<br />
Stefan Gosch<br />
Goldener Meisterbrief<br />
• Fleischermeister Erwin Bose in Sörup<br />
• Fleischermeister <strong>Die</strong>trich Neelsen<br />
in St. Michaelisdonn<br />
• Tischlermeister Günter Ramcke<br />
in Tellingstedt<br />
45-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
• Maurer Gerhard Schierholz bei<br />
Eichner-Bau GmbH in Treia<br />
35-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
• Kaufmännische Angestellte Sigrid<br />
Arendt bei Tischlerei Alfred Lassen<br />
28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Appellieren an die<br />
Vernunft der Autofahrer<br />
(v. li.): Obermeister<br />
Günther Görrissen,<br />
Prof. Olav Hohmeyer<br />
und Reimer Offenborn.<br />
gegen den Klimawandel vorzugehen. „Wir<br />
entscheiden in den nächsten Jahren <strong>selbst</strong>, ob<br />
sich die Entwicklung noch stoppen lässt.“<br />
Was die Autofahrer dazu beitragen können,<br />
erläuterten Reimer Offenborn, Sprecher der<br />
Kfz-Innung und Gastgeber, sowie Obermeister<br />
Günther Görrissen. „Wir wollen mit<br />
unseren Innungsbetrieben für einen geringeren<br />
CO2-Ausstoß von Autos sorgen. Und<br />
da sich nicht jeder ein neues Auto kaufen<br />
kann, müssen wir aus der bestehenden Situation<br />
das Beste machen“, so Offenborn. <strong>Die</strong><br />
technische Optimierung von Autos über<br />
die Einhaltung von Wartungsintervallen sei<br />
ein erster Schritt, um das Ziel zu erreichen.<br />
Denn gerade verschmutzte Luft- und Kli-<br />
Inh. Günter Lassen in Kappeln<br />
30-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
• Betonbohr- und Sägetechniker<br />
Heinz Johannsen bei<br />
Eichner-Bau GmbH in Treia<br />
25-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
• Maurergeselle Hermann Hansen bei<br />
Jensen Bau GmbH in Risum-Lindholm<br />
• Kraftfahrzeugmechaniker Edlef Jensen<br />
bei Klaus GmbH + Co. KG in Niebüll<br />
• Prokuristin und Verkaufsleiterin<br />
Hanna Ludwig bei Bäcker<br />
Meesenburg GmbH in Flensburg<br />
• Maurervorarbeiter Wolfgang Pauck bei<br />
Baugeschäft Erich Greve GmbH & Co.<br />
KG in Twedt<br />
• Zentralheizungs- und Lüftungsbauer<br />
Wolfgang Schröder bei Heinrich Krumme<br />
Gesellschaft für Heizungs- und Sanitärtechnik<br />
mbH in Büdelsdorf<br />
maanlagenfilter, aber auch Autoreifen und<br />
Öle ohne Leichtlaufeigenschaften erhöhen<br />
den Treibstoffverbrauch unnötig. „Wer an<br />
der Wartung seines Autos knausert, spart<br />
definitiv am falschen Platz“, so Görrissen.<br />
Und auch Hohmeyer ist sich sicher. „Allein<br />
die professionelle Wartung von Luftfilter,<br />
Klimaanlagenfilter und Ähnlichem kann in<br />
der Summe den Verbrauch um bis zu 25 %<br />
senken.“ Der TÜV <strong>Nord</strong> und die Dekra<br />
bieten im Rahmen des Projekts Fahrtrainings<br />
an, die für LKW-Fahrer schon längst<br />
verpflichtend sind. Ob und wie sich das<br />
Verhalten der Autofahrer ändert, wird die<br />
Universität kontrollieren, die die Kampagne<br />
wissenschaftlich begleitet.
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaftsmacht: von nebenan<br />
Image ist alles<br />
<strong>Die</strong> Imagekampagne des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s ist<br />
wenige Monate nach Beginn bereits ein voller Erfolg.<br />
Landauf, landab begegnen einem Bilder und Motive der<br />
Kampagne. Gerade bei Jugendlichen kommt die Kampagne<br />
an, und inzwischen gilt es als „cool“, eine Ausbildung im<br />
<strong>Handwerk</strong> zu absolvieren. Ebenso erfreulich: Immer mehr<br />
Betriebe machen mit und dokumentieren „Wir sind das<br />
<strong>Handwerk</strong>: die Wirtschaftsmacht von nebenan“.<br />
Immer im Einsatz für die<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe.<br />
Betriebsberaterin Ute Hanson;<br />
mit dabei natürlich auch<br />
der Werkzeugkoffer 2.0.<br />
Immer mehr junge Leute interessieren sich<br />
für eine Ausbildung im (Friseur-)<strong>Handwerk</strong>.<br />
Dank der Imagekampagne gilt <strong>Handwerk</strong> bei<br />
vielen Jugendlichen mittlerweile als „cooler“<br />
Ausbildungsberuf.<br />
20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 21<br />
Fotos: Hwk Lübeck<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
<strong>Die</strong> Berufe der Friseurin, des Kraftfahrzeugmechatronikers,<br />
der Bäckereifachverkäuferin, des Tischlers<br />
und der Maler- und Lackiererin nehmen unter den<br />
Top 10 der Ausbildungsberufe Spitzenplätze ein.<br />
22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Fotos: Grünke<br />
<strong>Die</strong> Top 10 der Ausbildungsberufe<br />
Kfz-Mechatroniker und<br />
Friseure ganz vorn<br />
In der Top-10-Liste der Berufe mit den meisten<br />
Ausbildungsverträgen im Kammerbezirk gibt es auch im<br />
Ausbildungsjahr 2009/2010 kaum Veränderungen. Nach wie<br />
vor unangefochten auf Platz 1 rangiert bei den Männern<br />
der Kfz-Mechatroniker, bei den Frauen ist es der Friseurberuf.<br />
<strong>Die</strong> Top-3-Platzierungen bei den<br />
Männern gehen wie auch in den Vorjahren<br />
an Berufe aus dem Elektro- und Metallgewerbe:<br />
Platz 2 belegt der Elektroniker für<br />
Energie- und Gebäudetechnik, auf den 3. Platz<br />
schafft es der Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik.<br />
Bei den Frauen nach wie vor am beliebtes-<br />
ten: der Friseurberuf vor der Bäckereifachver-<br />
käuferin auf dem 2. und der Bürokauffrau auf<br />
dem 3. Platz. Letztere schob sich diesmal vor<br />
die im Jahr 2008 drittplatzierte Fleischereifachverkäuferin.<br />
In den Zahlen spiegelt sich auch der bun-<br />
desweite Trend im Jahr 2009 wider. Mit aktuell<br />
rund 200.000 Lehrlingen liegt das Elektro- und<br />
Metallgewerbe klar vorn. Im Bau- und Ausbau-<br />
gewerbe werden rund 72.000 junge Menschen<br />
ausgebildet, gefolgt vom Gewerbe für Gesundheits-<br />
und Körperpflege sowie dem<br />
chemischen und Reinigungsgewerbe mit<br />
rund 60.000 Auszubildenden.<br />
Kfz-Mechatroniker bundesweit vorn<br />
Platz 1 bei den handwerklichen Ausbildungs-<br />
berufen belegt auch bundesweit der Kfz-<br />
Mechatroniker mit rund 62.000 Auszubildenden,<br />
davon etwa 1.450 Frauen. Den 2. Platz<br />
insgesamt und gleichzeitig 1. Platz bei den<br />
Frauen nimmt das Friseurhandwerk mit rund<br />
39.000 Lehrlingen ein. Platz 3 geht an den<br />
Beruf des Elektronikers für Energie- und Ge-<br />
bäudetechnik. Hier waren im Jahr 2009<br />
insgesamt rund 33.500 junge Menschen<br />
in Ausbildung, rund 400 von ihnen waren<br />
Frauen.<br />
„Motivierter und qualifizierter Nachwuchs<br />
ist im <strong>Handwerk</strong> immer gefragt“,<br />
stellt Horst Kruse, Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck, mit Blick auf die<br />
aktuellen Zahlen fest. „Und das nicht nur<br />
bei den Klassikern der Top-10-Liste, sondern<br />
in jedem der weit über 100 handwerklichen<br />
Ausbildungsberufe. Es lohnt sich<br />
also für junge Menschen, auch die weniger<br />
bekannten <strong>Handwerk</strong>e für sich zu entdecken.“
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
Urkunden für Jubiläen<br />
Glückwünsche der Kammer<br />
Jubiläen sind für Betriebe und Mitarbeiter<br />
ein besonderer Anlass zum Feiern. <strong>Die</strong><br />
<strong>Handwerk</strong>skammer erstellt, versendet<br />
und übergibt Urkunden zu Betriebs- und<br />
Arbeitsjubiläen. Für folgende Jubiläen<br />
werden Urkunden ausgestellt:<br />
Arbeitnehmerjubiläen:<br />
• Arbeitnehmer, die 25, 40 oder 50 Jahre<br />
ununterbrochen im Betrieb tätig sind.<br />
Geschäftsjubiläen:<br />
• 40-jähriges Bestehen:<br />
Eine Urkunde wird ausgestellt, wenn<br />
der Gründer des Betriebes noch in der<br />
<strong>Handwerk</strong>srolle eingetragen ist.<br />
• ab 50-jähriges Bestehen:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer stellt bei einem<br />
Geschäftsjubiläum von 50, 75, 100 und<br />
jeweils 25 weiteren Jahren eine Urkunde<br />
aus, die den jeweils in der <strong>Handwerk</strong>srolle<br />
eingetragenen Betriebsinhabern<br />
verliehen wird. Auf Wunsch kann die<br />
Urkunde bei Feierlichkeiten ab einem<br />
100-jährigen Jubiläum durch einen<br />
Kammervertreter übergeben werden.<br />
Alle Jubiläen werden auf der Internetseite<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
unter www.hwk-luebeck.de, Stichwort:<br />
Herzlichen Glückwunsch!, veröffentlicht.
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
Tagung der Kreishandwerksmeister<br />
Großes Interesse zeigten die Kreishandwerksmeister<br />
bei der Konferenz mit dem<br />
Präsidenten und der Geschäftsführung der<br />
Kammer an dem neuen Beratungsangebot<br />
für Gestaltung und Marketing, das Jana<br />
Schlüter (5. v. re.) vorstellte. Sie berät alle<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe in Schleswig-Holstein<br />
bei Fragen „rund um Auftritt und Vertrieb“.<br />
Auch das Angebot der Kammer,<br />
Anstrengungen zur Gewinnung neuer<br />
Innungsmitglieder zu finanzieren, fand<br />
die ungeteilte Anerkennung der Kreishandwerksmeister.
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
FoRtbildUNg<br />
Fortbildungszentrum der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck<br />
Betriebswirt/in (HWK)<br />
Lübeck: ab TZ 3.9.10, Fr 15–21 Uhr und<br />
VZ: ab 6.9.10, Mo–Fr 8.30–15.15 Uhr,<br />
Elmshorn: ab Juni 11, Fr 15–21 Uhr,<br />
Kiel: ab 5.11.10, Fr 16–20.15 +<br />
Sa 9–15 Uhr, 520 U-Std., 3.250 €<br />
Gebäudeenergieberater/in (HWK)<br />
Lübeck: ab 7.10.10, Do 18–21.15 +<br />
Sa 8–13 Uhr,<br />
Kiel: ab 15.11.10, Mo–Fr 8.30–15.30,<br />
Itzehoe: ab Herbst 2010, Fr 18–21.15 +<br />
Sa 8–13 Uhr, 200 U-Std., 1.490 €<br />
Fachkraft für Solartechnik<br />
ab 19.11.10, Fr 16–20.15 +<br />
Sa 8.30–13.30 Uhr, 200 U-Std., 1.500 €<br />
Führungskraft in Qualitäts-<br />
management<br />
29.10.–11.12.10, Fr 14.30–19.30 +<br />
Sa 8.30–15.30 Uhr, 96 U-Std., 800 €<br />
Existenzgründungslehrgang<br />
7.9.–7.10.10, Di + Do 18–21.15 Uhr,<br />
40 U-Std., 150 €<br />
Grundlagen zur DIN 18599 (Nichtwohngebäude)<br />
7.9.–5.10.10, Di 18–21.15 Uhr,<br />
20 U-Std., 160 €<br />
Meistervorbereitungslehrgänge<br />
Maurer und Betonbauer I + II<br />
Vollzeit: ab 21.9.10, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />
1.000 U-Std., 7.050 €<br />
Zimmerer I + II<br />
Vollzeit: ab 21.9.10, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />
1.000 U-Std., 7.050 €<br />
Maler und Lackierer II<br />
VZ: auf Anfrage, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />
800 U-Std., 5.700 €<br />
TZ: ab 10.9.10, Fr 17–20.15 + Sa 8–15 Uhr,<br />
600 U-Std., 4.100 €<br />
Metallbauer und Feinwerk-<br />
mechaniker<br />
TZ: ab 24.9.10, Fr 16–20.15 + Sa 8–14 Uhr,<br />
700 U-Std., 4.900 €<br />
Elektrotechniker I + II<br />
VZ: ab 26.10.10, Di–Sa 8 U-Std., tägl.,<br />
1.100 U-Std., 6.900 €<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
Fortbildungszentrum der HWK Lübeck,<br />
Juliane Wiesenhütter, Tel.: 0451 38887-710,<br />
28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Nadire Aslan-Tut, Tel.: 0451 38887-711,<br />
E-Mail: fbz@hwk-luebeck.de.<br />
Berufsbildungsstätte Kiel<br />
Meistervorbereitungslehrgang<br />
Kfz I + II<br />
seit 12.3.10, Fr 16–20.15 + Sa 8–15 Uhr,<br />
770 U-Std., 4.155 € (Einstieg noch möglich)<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
Berufsbildungsstätte Kiel,<br />
Tel.: 0431 53332-0,<br />
E-Mail: fortbildung@hwk-luebeck.de.<br />
Berufsbildungsstätte Elmshorn<br />
Abgasuntersuchungs-Prüflehrgänge<br />
(AU) = Pkw,<br />
auf Anfrage, ab 8 Uhr, 1–2 Tage, 154/308 €<br />
Nicole Klopp, Tel.: 04121 4739-611<br />
Vorbereitung auf die Schweißerprüfung<br />
auf Anfrage<br />
Meistervorbereitungslehrgänge<br />
Tischler I + II<br />
Juli 10, Mo 18–21.45, Fr 17–20.15 + Sa<br />
8–13 Uhr, 800 U-Std., 4.990 €<br />
Zimmerer I + II<br />
Juli 10, Mo 18–21.45, Di 18–21 +<br />
Sa 8–13 Uhr, 800 U-Std., 5.850 €<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
Tipp des Monats<br />
Berufsbildungsstätte Elmshorn,<br />
Holger Hester, Tel.: 04121 4739-612,<br />
E-Mail: bbe@hwk-luebeck.de.<br />
Berufsbildungsstätte Travemünde<br />
Meistervorbereitungslehrgang<br />
Kfz-Techniker I + II<br />
ab 23.8.10, Mo–Fr 8–16 Uhr, 770 U-Std.,<br />
4.155 €<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
Berufsbildungsstätte Travemünde,<br />
Viola Landschoof, Tel.: 04502 887-360,<br />
E-Mail: vlandschoof@hwk-luebeck.de.<br />
Kreishandwerkerschaft Lübeck<br />
Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung<br />
31.8.–2.12.10, Di + Do 18–21.15 Uhr,<br />
92 U-Std., 440 €<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
Kreishandwerkerschaft Lübeck,<br />
Silke Wallentowitz, Tel.: 0451 38959-17,<br />
E-Mail: s.wallentowitz@khs-luebeck.de.<br />
Akademie des Ehrenamtes<br />
Für die Ehrenamtsträger der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck steht die Akademie des<br />
Ehrenamts zur Verfügung. Infos unter<br />
www.akademie-des-ehrenamtes.de.
Fachtagung „Ausbildung sichert Fachkräftebedarf“<br />
Hilfe für Jugend und Wirtschaft<br />
Der demografische Wandel rückt das Thema Fachkräftesicherung immer stärker<br />
in den Fokus. Damit steigt gleichzeitig der Bedarf an Informationen, Beratung und<br />
Unterstützung zu diesem Thema. Das bestätigte auch die hohe Zahl von 160 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern zur Fachtagung „Ausbildung sichert Fachkräftebedarf“ in Kiel,<br />
zu der das Arbeits- und das Wirtschaftsministerium eingeladen hatten.<br />
Wie können passgenaue Maßnahmen<br />
der beruflichen Ausbildung dem<br />
absehbaren Engpass beim Fachkräftenachwuchs<br />
entgegenwirken? Wodurch wird der<br />
Qualifizierungsbedarf bereits gedeckt und<br />
wodurch kann die Attraktivität der Berufsausbildung<br />
dauerhaft gesichert werden? Auf<br />
diese und viele weitere Fragen gab die von<br />
den beiden schleswig-holsteinischen Ministerien<br />
für Arbeit und Wirtschaft organisierte<br />
Fachtagung „Ausbildung sichert Fachkräfte-<br />
bedarf“ Antworten. Gleichzeitig wurde ein<br />
guter Überblick über Maßnahmen und Projekte<br />
beider Ministerien zur flankierenden<br />
Unterstützung der Erstausbildung gegeben.<br />
„<strong>Die</strong> Sicherung des Fachkräftebedarfes<br />
wird in den kommenden Jahren zu der zentralen<br />
Herausforderung für die Unternehmen<br />
werden“, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin<br />
Tamara Zieschang. „<strong>Die</strong> Landesregierung ist<br />
sich ihrer Verantwortung in diesem Bereich<br />
sehr wohl bewusst und hat mit dem ‚Zu-<br />
30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
kunftsprogramm Arbeit‘ Rahmenbedingungen<br />
geschaffen, damit unsere Unterneh-<br />
men diese Herausforderungen meistern. Denn<br />
nur wer gut ausgebildet ist, kann beste Leistun-<br />
gen erzielen und zum Wachstum der Wirtschaft<br />
beitragen“, so Zieschang weiter.<br />
Jugendliche brauchen Hilfe<br />
Ihre Kollegin aus dem Arbeitsministerium,<br />
Staatssekretärin Bettina Bonde, verwies auf den<br />
Spagat, den Schleswig-Holstein in Zukunft<br />
meistern müsse. „Unser Land steht vor der<br />
Herausforderung, in den kommenden Jahren<br />
einen steigenden Bedarf an Fachkräften bei<br />
gleichzeitig sinkenden Arbeitskräftezahlen<br />
zu bewältigen.“ Daher sei es wichtig, jungen<br />
Menschen bei der Bewältigung der beruflichen<br />
Herausforderungen in der Erstausbildung<br />
zu helfen. „Das hilft den Jugendlichen<br />
und der Wirtschaft insgesamt.“<br />
Wie vorhandene Potenziale für den Fach-<br />
kräftenachwuchs besser genutzt und gleich-<br />
zeitig auch Jugendlichen mit schlechteren<br />
Startchancen geholfen werden kann, verdeutlichten<br />
nachfolgend die Referenten<br />
anhand von Praxisbeispielen und Zahlen. Allein<br />
durch die Arbeit von Ausbildungsplatz-<br />
akquisiteuren und deren gezielte Ansprache<br />
konnten etwa bis Ende 2009 rund 4.000<br />
Ausbildungsplätze akquiriert werden.<br />
Reiner Herzog, Ausbildungsbetreuer im<br />
Kreis Rendsburg-Eckernförde, berichtete<br />
gemeinsam mit seiner Kollegin Berta-Marie<br />
Markussen (<strong>Nord</strong>friesland) von rund 1.750<br />
Lehrlingen, die im Jahr 2009 landesweit<br />
beraten, unterstützt und in vielen Fällen<br />
somit auch vor einem frühzeitigen Abbruch<br />
ihrer Lehre bewahrt worden seien.<br />
„Ausbildung in Teilzeit“<br />
Das Projekt „Ausbildung in Teilzeit“ stellte<br />
Antje Gerdau vor und bilanzierte für die<br />
landesweit fünf akquirierenden Projektmitarbeiterinnen,<br />
dass bereits mehr als 400<br />
Staatssekretärin<br />
Tamara Zieschang (re.)<br />
und Friedrich Leopold,<br />
Referatsleiter Berufliche<br />
Ausbildung im Wirtschaftsministerium,<br />
sprachen mit<br />
Mitarbeiterinnen des Projekts<br />
„Ausbildung in Teilzeit“.<br />
Vorbildliche <strong>Handwerk</strong>sbetriebe in Schleswig-Holstein<br />
können beim VR-Förderpreis<br />
<strong>Handwerk</strong> 2010 wieder Preisgelder in<br />
Höhe von insgesamt 10.000 € gewinnen.<br />
Zum 9. Mal schreiben die Volks- und Raif-<br />
feisenbanken Schleswig-Holstein den Preis<br />
aus. Beim Vorjahressieger, Geigenbaumeister<br />
Christian Adam aus Ahrensburg, gaben<br />
Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Lan-<br />
deswirtschaftsministerium, Flensburgs<br />
Kammerpräsident Eberhard Jürgensen<br />
gemeinsam mit Bankdirektor Dr. Michael<br />
Brandt den Startschuss für den diesjährigen<br />
Wettbewerb. „Wir schreiben diesen Preis<br />
weiterhin aus, weil wir das <strong>Handwerk</strong> als<br />
eine der tragenden Säulen unserer mittel-<br />
standsorientierten Bankengruppe verstehen“,<br />
so Brandt.<br />
Zieschang, die den Schirmherrn des<br />
Wettbewerbs Wirtschaftsminister Jost de<br />
Jager vertrat, sagte: „Das <strong>Handwerk</strong> ist<br />
ein verlässlicher Partner bei den Themen<br />
Beschäftigung und Ausbildung. Der Preis<br />
ist deshalb bestens geeignet, vorbildliche<br />
Betriebe des <strong>Handwerk</strong>s in den Mittelpunkt<br />
der Öffentlichkeit zu rücken.“ Auch<br />
SchleSwig-holStein<br />
Fachvorträge und Diskussionen zum<br />
Thema „Ausbildung sichert<br />
Fachkräftebedarf“ stießen auf<br />
großes Interesse. Unter den<br />
Zuhörern auch der Lübecker<br />
Kammerpräsident Horst Kruse. Fotos: Jekat<br />
stundenreduzierte, familienfreundliche<br />
Ausbildungsverhältnisse in Teilzeit initiiert<br />
worden seien, so dass „viele junge Mütter<br />
auf diesem Wege ihren Berufsabschluss geschafft<br />
haben beziehungsweise noch schaffen<br />
werden“, so Gerdau.<br />
Der Leiter der Berufsbildungsstätte Travemünde,<br />
Thomas Baehr, gab einen Einblick<br />
in die auf dem Priwall stattfindenden<br />
überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen,<br />
die durch ihre hohe Qualität die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Unternehmen und ihrer<br />
Beschäftigten unterstützen. Pro Jahr durchlaufen<br />
landesweit 25.000 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer die Maßnahmen der überbetrieblichen<br />
Lehrlingsunterweisung, der<br />
bedeutendsten Fördermaßnahme für das<br />
<strong>Handwerk</strong>.<br />
Bündnis für Ausbildung<br />
Darüber hinaus verschafften sich die Tagungsteilnehmerinnen<br />
und –teilnehmer<br />
an Projektständen einen Überblick über<br />
die Maßnahmen zur Ausbildungsförderung<br />
im Rahmen des Bündnisses für Ausbildung.<br />
Neben den oben angegebenen Projekten<br />
wurden an diesen Ständen die Projekte<br />
„Regionale Fachberatung Schule und Betrieb“,<br />
„Ausbildungsplatzakquise“, „Ausbildungsplatzakquisition<br />
in Migrantenbetrieben“<br />
und „Ausbildung und Integration von<br />
Migranten – AIM“ vorgestellt.
SchleSwig-holStein<br />
++ AusseNwirtscHAftsticker ++<br />
Skandinavien<br />
Marktübersichten kostenlos<br />
Kostenlose aktuelle Marktrecherchen für<br />
die Länder Dänemark, Schweden und<br />
Norwegen gibt es ab sofort in den Branchen<br />
Heiztechnik, Dachdecker, Elektro, energie-<br />
effizientes Bauen, Fenster, Hallenbau, Hand-<br />
werk, Holzbau, Maler, Maurer, Metallbau,<br />
öffentliches Bauwesen, regenerative<br />
Energien, Türen, Straßenbau und Zahntechnik.
SchleSwig-holStein<br />
Ausbildungsbegleitende Hilfen<br />
Gezielte Unterstützung für Auszubildende<br />
Schlechte Noten, Lernschwächen oder persönliche Probleme können<br />
den erfolgreichen Abschluss der Lehre erheblich gefährden. Damit<br />
solche Schwierigkeiten nicht zum unüberwindbaren Hindernis werden,<br />
finanziert die Arbeitsagentur ausbildungsbegleitende Hilfen.<br />
Davon profitieren Lehrling und Ausbildungsbetrieb gleichermaßen.<br />
Jan Häuslers Lehre zum Metallbauer<br />
verlief zuerst alles andere als unproblematisch.<br />
Schon zu Beginn hatte er nicht<br />
die besten Noten. Dann wurde aus einem<br />
Ausreichend schnell ein Mangelhaft. Jan<br />
Häusler hatte den Durchblick verloren, war<br />
mit dem in der Berufsschule vermittelten<br />
Stoff überfordert. Der erfolgreiche Abschluss<br />
seiner Ausbildung stand auf der Kippe.<br />
Doch er konnte das Ruder noch einmal<br />
herumreißen. Geholfen haben ihm so<br />
genannte ausbildungsbegleitende Hilfen,<br />
ein Angebot der Agentur für Arbeit. Dabei<br />
handelt es sich um einen speziellen<br />
Stütz- und Förderunterricht für Jugendliche,<br />
denen das Lernen schwerfällt, die<br />
sich mit der Prüfungsvorbereitung überfordert<br />
fühlen oder die Schwierigkeiten im<br />
Ausbildungsbetrieb oder im persönlichen<br />
Bereich haben.<br />
AusbilduNgsbegleiteNde HilfeN (abH)<br />
Wann gibt es ausbildungsbegleitende<br />
Hilfen?<br />
Wenn schon vor Beginn der Ausbildung feststeht,<br />
dass der Jugendliche Hilfen benötigt,<br />
werden sie von an Anfang an gewährt. <strong>Die</strong> Hilfen<br />
gibt es auch, wenn während der Ausbildung<br />
auftretende Probleme den erfolgreichen Abschluss<br />
gefährden; außerdem dann, wenn der<br />
Auszubildende schon einmal eine Ausbildung<br />
abgebrochen hat oder ein Abbruch droht.<br />
Wie funktionieren ausbildungsbegleitende<br />
Hilfen?<br />
Ein Verbund regionaler Bildungsträger, bestehend<br />
aus dem Jugendaufbauwerk Ahrensburg<br />
der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein,<br />
34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Frühzeitig aktiv werden<br />
Jan Häusler hat die Hilfe rechtzeitig in<br />
Anspruch genommen. Im Laufe seiner Berufsausbildung<br />
haben sich seine Zensuren<br />
in der Berufsschule deutlich verbessert. Im<br />
Januar dieses Jahres bestand der 25-Jährige<br />
schließlich im ersten Anlauf die Gesellenprüfung.<br />
„Wir wollen Jugendlichen helfen, bei<br />
denen das Risiko besteht, dass sie ihre Ausbildung<br />
nicht mit Erfolg abschließen oder<br />
vielleicht sogar abbrechen“, sagt Jürgen<br />
Goecke, Geschäftsführer der Regionaldirektion<br />
<strong>Nord</strong> der Arbeitsagentur. „Außerdem<br />
schaffen die ausbildungsbegleitenden<br />
Hilfen die Möglichkeit, leistungsschwächere<br />
Jugendliche einzustellen – eine Option, die<br />
gerade vor dem Hintergrund zurückgehender<br />
Bewerberzahlen für Betriebe interessant<br />
sein dürfte“, so Goecke weiter.<br />
dem Jugendaufbauwerk der Kreishandwerkerschaft<br />
Stormarn und dem Ausbildungsverbund<br />
Stormarn/Lauenburg, stellt im Auftrag<br />
der Agentur für Arbeit in Ahrensburg, Bad<br />
Oldesloe, Geesthacht, Glinde und Mölln erfahrene<br />
Pädagogen für die abH zur Verfügung.<br />
Es wird auf den Einzelfall abgestimmt in kleinen<br />
Lerngruppen und im Einzelunterricht gelernt.<br />
Der regelmäßige Stütz- und Förderunterricht<br />
umfasst 3 bis 8 Stunden in der Woche und findet<br />
in der Regel außerhalb der betrieblichen<br />
Ausbildungszeiten statt.<br />
Was kosten ausbildungsbegleitende<br />
Hilfen?<br />
Für den Jugendlichen und Betrieb entstehen<br />
Leider werde das Angebot noch viel zu<br />
wenig genutzt. Dabei profitiert auch der<br />
Betrieb, wenn er – wie im beschriebenen<br />
Fall – nicht umsonst in die Ausbildung<br />
investiert hat. Häuslers Ausbildungsbetrieb,<br />
die Firma Wiegers Metallbau in Ratzeburg,<br />
ist froh über die bestandene Gesellenprüfung<br />
ihres Lehrlings. Gleich im Anschluss<br />
an die Ausbildung hat der Betrieb Jan<br />
Häusler als Mitarbeiter übernommen.<br />
Ohne den zusätzlichen Förderunterricht<br />
wäre dieser reibungslose Übergang vielleicht<br />
nicht möglich gewesen.
<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />
<strong>Die</strong> Dachdecker waren sowohl mit dem Landesinnungsverband als auch mit vielen einzelnen Betrieben<br />
stark im Festumzug vertreten. Sie sorgten mit „Body Painting“ für höchste Aufmerksamkeit.<br />
850 Jahre Schwerin<br />
Was wäre die Welt ohne<br />
das <strong>Handwerk</strong>?<br />
Schwerin ist jetzt 850 Jahre alt und die gesamte Stadtgeschichte ist ohne das <strong>Handwerk</strong> gar<br />
nicht denkbar. Im großen Festumzug zum Stadtjubiläum haben Betriebe und Innungen in<br />
beeindruckender Vielzahl gezeigt, dass <strong>Handwerk</strong> auch in der Gegenwart ein wirtschaftliches<br />
Schwergewicht ist. Eben eine Wirtschaftsmacht. Ja, genau, die von nebenan.<br />
So wie die Stadtgeschichtsschreibung<br />
Schwerins, begann der bilderreiche<br />
Festumzug mit der Darstellung des Jahres<br />
1160, als der Sachsenherzog Heinrich der<br />
Löwe siegreich in die Stadt einzog. Er endete<br />
in der Gegenwart.<br />
Gut 200.000 Besucher wurden während<br />
des Festwochenendes in historische<br />
Epochen entführt: Auf dem Altstädtischen<br />
Marktplatz fand ein Mittelalter-Spektakulum<br />
statt, das Schlossfest versetzte zurück<br />
in die Zeit des mecklenburgischen<br />
Adels und rund um die Schelfkirche gab<br />
ein Barockfest Einblicke in die üppige<br />
Prachtepisode.<br />
20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Absolutes Highlight und ein Muss für jeden<br />
Schweriner und Gast aber war der<br />
opulente, drei Kilometer lange Festumzug,<br />
der am Sonnabend mit Pferden, Wagen,<br />
Fahrzeugen und Menschen durch die ganze<br />
Innenstadt führte und die Stadtgeschichte<br />
bis hin zur Gegenwart abbildete.<br />
Der Festumzug startete in der Alexandrinenstraße<br />
und führte etwa vier Stunden<br />
lang über die Alexandrinen- , Mecklenburg-<br />
und Geschwister-Scholl-Straße zum<br />
Alten Garten und danach in die Werderstraße,<br />
wo er in Höhe Knaudtstraße endete.<br />
Der bunte Bilderbogen durch die Geschichte<br />
und Gegenwart der Landeshaupt-<br />
Traditionsbewusstes <strong>Handwerk</strong> mit neuer Botschaft:<br />
Auch die Imagekampagne fuhr mit.<br />
stadt mit rund 3.100 Mitwirkenden, 550<br />
historischen Kostümen, 49 Pferden und<br />
etwa 100 Fahrzeugen wurde vollständig<br />
über Spenden finanziert.<br />
<strong>Handwerk</strong> mittendrin<br />
Im ersten Teil des Festumzuges präsentierte<br />
sich Schwerin als Jubiläumsstadt mit den<br />
offiziellen Stadtvertretern und Honoratioren.<br />
Der zweite Teil zeigte die Historie<br />
des 850-jährigen Geburtstagskindes von<br />
der Stadtgründung 1160 bis heute in 37<br />
historischen Bildern. Den dritten Teil des<br />
Umzugs gestalteten 110 Schweriner Vereine,<br />
Verbände, Schulen und Unterneh-<br />
Steinbildhauermeister Uwe Lange (li.) hatte sein<br />
Fahrzeug zur Schauwerkstatt umgestaltet.<br />
men. Insgesamt hatte der Festumzug 157<br />
„Bilder“, von denen eine Vielzahl durch<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe und Innungen aus<br />
Schwerin und Umgebung höchst phantasievoll<br />
gestaltet wurden.<br />
Den von <strong>Handwerk</strong>ern gestalteten Teil<br />
des Umzugs führte die Kreishandwerkerschaft<br />
Schwerin mit einem symbolischen<br />
kleinen „Rathaus des <strong>Handwerk</strong>s“ an.<br />
Dem folgte eine beeindruckende Vielzahl<br />
von Gewerken, z. B. die Landesinnung der<br />
MV-Tag 2010<br />
<strong>Handwerk</strong> zeigt sich<br />
Am 14. und 15. August 2010 wird die<br />
Landeshauptstadt Schwerin Standort des<br />
diesjährigen Mecklenburg-Vorpommern-<br />
Tages sein. Passend zum 850. Stadtjubiläum<br />
wird zwei Tage lang gezeigt, was das<br />
Land zu bieten hat und was typisch für<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist. Natürlich<br />
ist auch hier das <strong>Handwerk</strong> nicht nur dabei,<br />
sondern mittendrin. Organisiert von der<br />
Kampagne „Besser ein Meister“ wird in<br />
der Innenstadt unter dem Motto „Ideenland<br />
MV“ eine große Straße des <strong>Handwerk</strong>s<br />
ausgerichtet, an der sich Betriebe aus<br />
dem ganzen Land mit Verkaufsständen und<br />
Schauhandwerk beteiligen.
<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />
Schulaktionen zur Nachwuchswerbung<br />
Filmpremiere im Schulfoyer<br />
<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin hat gemeinsam mit Partnern einen Film zur Nachwuchswerbung<br />
produzieren lassen, der im Schulunterricht zum Einsatz kommt. Seine Premiere<br />
feierte er im Rahmen der ersten Ausbildungsmesse in der Regionalen Schule Bützow.<br />
Martina Fregin (li.), die Chefin der LKT Lüftungs- und Klimatechnik GmbH aus Bützow, erklärt interessierten<br />
Schülern die in ihrem Betrieb angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Tischlermeister Volkmar Rossnagel aus Bützow lockte die Schüler mit einem Praxistest, in dem es vor allem<br />
um Schnelligkeit ging, an seinen Stand.<br />
22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Fotos: Gansen<br />
Der Film zeigt sechs junge Frauen<br />
und Männer, die in unterschiedlichen<br />
Berufen im <strong>Handwerk</strong> ausgebildet<br />
werden. Finanziert vom Versorgungswerk<br />
des <strong>Handwerk</strong>s der Signal Iduna und produziert<br />
von Sabelli Film in Schwerin, ist<br />
dieser Film ein optimales Mittel, um Schüler<br />
auf Augenhöhe für eine Ausbildung im<br />
<strong>Handwerk</strong> zu interessieren.<br />
Bevor er flächendeckend zum Einsatz<br />
kommen soll, feierte er Premiere in der<br />
Regionalen Schule in Bützow. Hier wurde<br />
kürzlich die erste Ausbildungsmesse<br />
für Schüler und deren Eltern organisiert,<br />
bei der sich Betriebe aus der Region und<br />
Institutionen beteiligten.<br />
Es sind zwei <strong>Handwerk</strong>sunternehmerinnen,<br />
denen das Zustandekommen<br />
dieser Aktion maßgeblich zu verdanken<br />
ist: Martina Fregin von der LKT GmbH<br />
und Susanne Röwe vom gleichnamigen<br />
Autohaus in Bützow. In Zusammenarbeit<br />
mit der Schulleitung und der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Schwerin gibt es bereits seit 2008<br />
verschiedene Aktivitäten, um Jugendliche<br />
bei der Berufsorientierung zu unterstützen<br />
und geeigneten Nachwuchs für das<br />
<strong>Handwerk</strong> zu begeistern.<br />
Nach Abschluss der Ausbildungsmesse<br />
haben beide eine positive Resonanz<br />
gezogen, da das Interesse der Besucher<br />
groß war. „Es ist schon erstaunlich, wie<br />
wenig die Jugendlichen und Eltern von<br />
den Möglichkeiten in unserer Region wissen“,<br />
sagt Martina Fregin. „Viele denken<br />
immer noch, sie müssen zur Ausbildung<br />
in den Westen gehen, weil es hier nichts<br />
gibt“. „Genau darum“, so Susanne Röwe,<br />
„müssen wir <strong>selbst</strong> aktiv werden und uns<br />
vor Ort in den Schulen zeigen.“
<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />
Wettbewerb „Top-Azubi“ 2010<br />
Wieder gesucht<br />
Das <strong>Handwerk</strong> sucht wieder seine Superstars.<br />
Um das positive Image des <strong>Handwerk</strong>s<br />
zu stärken und möglichst viele gute<br />
Schulabgänger für die <strong>Handwerk</strong>sberufe zu<br />
begeistern, rufen die <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
des Landes auch 2010 zur Teilnahme am<br />
„Top-Azubi“-Wettbewerb auf.<br />
Der Wettbewerb wird von vielen Partnern<br />
unterstützt, u. a. von den Medien des<br />
Landes wie Antenne MV, der Schweriner<br />
Volkszeitung, der Ostsee-Zeitung und dem<br />
<strong>Nord</strong>kurier. Aber auch die Innungskrankenkasse<br />
(IKK <strong>Nord</strong>), die Inter-Versicherungen<br />
und die Genossenschaftsbanken<br />
sitzen mit auf der Sponsoren- und Unterstützerbank.<br />
Nach dem Live-Ausscheid, der in vier<br />
Einzeldisziplinen ausgetragen wird, werden<br />
im Herbst sowohl die drei Erstplatzierten<br />
„Top-Azubis ‘10“ als auch die jeweiligen<br />
Ausbildungsbetriebe öffentlich ausgezeichnet.<br />
Der erste Preisträger wird mit einem<br />
Pokal, einer Urkunde und 1.000 € ausgezeichnet.<br />
Der Zweitplatzierte bekommt<br />
750 €, der Drittplatzierte 500 €.<br />
Bewerben kann sich bis zum 30. Juli<br />
2010 jeder Ausbildungsbetrieb im <strong>Handwerk</strong><br />
mit einem oder mehreren Lehrlingen,<br />
die zum Zeitpunkt des Wettbewerbs<br />
die Ausbildung noch nicht abgeschlossen<br />
haben. Auswahlkriterien für die Teilnahme<br />
bilden die bisherigen berufsschulischen<br />
Leistungen, die überzeugende Beurteilung<br />
durch den Betrieb sowie die Eigendarstellung<br />
des Lehrlings.
<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />
Kammerservice: Betriebsjubiläen<br />
Ein ganz besonderer Wandschmuck<br />
Was manche vielleicht noch gar nicht wissen:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />
bietet für die besonderen Höhepunkte<br />
im Geschäftsleben und im Ehrenamt des<br />
<strong>Handwerk</strong>s einen kostenfreien Schmuckurkundenservice<br />
an. Je nach Ereignis<br />
erfolgt die Erstellung der Urkunde auf<br />
Grundlage der vorhandenen Daten der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin oder aber auf<br />
Antrag eines Betriebes. Für folgende Ereig-<br />
glückwuNscH<br />
Meisterjubiläen<br />
Juli / August 2010<br />
Schwerin<br />
25<br />
• Zahntechnikermeister Klaus-<strong>Die</strong>ter<br />
Klebba, Schwerin (5.7.)<br />
• Feinmechanikermeister Axel-<br />
Christian Schmolke, Schwerin (15.8.)<br />
• Augenoptikermeisterin Pia Weiss,<br />
Schwerin (30.8.)<br />
Hagenow/Ludwigslust<br />
60<br />
• Augenoptikermeister Hans Klöfkorn,<br />
Boizenburg (28.7.)<br />
26 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
nisse und Anlässe können Urkunden angefertigt<br />
werden.<br />
Meisterjubiläen<br />
Selbstständige <strong>Handwerk</strong>smeister werden<br />
nach 25, 40, 50 oder 60 Jahren nach Ablegen<br />
der <strong>Handwerk</strong>smeisterprüfung geehrt.<br />
<strong>Die</strong> Verleihung erfolgt auf Grundlage der<br />
vorhandenen Daten der <strong>Handwerk</strong>skammer,<br />
ohne dass Betriebe dies anfordern<br />
müssen. Auf Antrag von <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
ist auch die Ehrung<br />
von angestellten<strong>Handwerk</strong>smeistern<br />
möglich, damit<br />
diese für<br />
besonders gute<br />
Leistung oder<br />
lange Betriebszugehörigkeit<br />
von<br />
der Geschäftsführung<br />
geehrt werden<br />
können.<br />
Geschäftsjubiläen<br />
Wer ein Geschäftsjubiläum<br />
feiern<br />
will, kann z. B. zum<br />
40<br />
• Schornsteinfegermeister Jürgen Koop,<br />
Hagenow (13.8.)<br />
• Schornsteinfegermeister Wolfgang<br />
Schult, Ludwigslust (13.8.)<br />
Parchim<br />
25<br />
• Orthopädieschuhmachermeister<br />
Bernd Petrat, Lübz (5.7.)<br />
• Elektroinstallateurmeister Manfred<br />
Kegler, Plau (17.7.)<br />
<strong>Nord</strong>westmecklenburg/Wismar<br />
50<br />
• Augenoptikermeister Georg<br />
Biedermann,Wismar (30.7.)<br />
25-jährigen Bestehen und nach weiteren<br />
25 Jahren, ab 50 Jahre dann alle 10 Jahre<br />
einen kostenlosen Schmuckbrief bei der<br />
Kammer beantragen.<br />
Besondere Ehrungen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin zeichnet<br />
verdiente Persönlichkeiten des <strong>Handwerk</strong>s<br />
und Personen, die sich in besonderer Weise<br />
für das <strong>Handwerk</strong> engagieren, durch Verleihung<br />
besonderer Ehrungen aus. <strong>Die</strong>se<br />
erfolgen immer in Form einer Schmuckurkunde,<br />
zum Teil ergänzt durch eine<br />
Ehrennadel in Gold, Silber und Bronze<br />
oder eine Ehrenmedaille. Vorschlagsberechtigt<br />
sind z. B. die Innungen, die Kreishandwerkerschaften<br />
sowie die Gremien<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin.<br />
<strong>Die</strong> Einzelheiten dazu sind in der Ehrenordnung<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />
geregelt, die im Internet unter www.hwkschwerin.de<br />
zu finden ist.
<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />
Bundeswehr - Wirtschaft<br />
Qualifizierte Fachkräfte vom Bund<br />
Wirtschaft und Bundeswehr haben an der<br />
bestmöglichen Aus- und Weiterbildung<br />
junger Menschen ein gemeinsames Interesse.<br />
Das Konzept, junge Menschen für eine<br />
begrenzte Zeit als Soldatin oder Soldat<br />
zu verpflichten und sie mit gewachsenen<br />
Kompetenzen an die Wirtschaft zurückzugeben,<br />
wird von vielen Unternehmen<br />
als Angebot der Bundeswehr zur Ergänzung<br />
der eigenen Personalplanung angenommen.<br />
Im Herbst dieses Jahres werden<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin und Bundeswehr<br />
dazu eine gemeinsame Informationsveranstaltung<br />
für die Betriebe anbieten.<br />
Näheres dazu wird in der kommenden<br />
NH-Ausgabe veröffentlicht werden.<br />
In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft<br />
gibt es zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
für Soldaten auf Zeit, um<br />
zivilberuflich nutzbare Qualifikationen,<br />
z. B. eine Berufs- oder Meisterausbildung,<br />
während und nach der <strong>Die</strong>nstzeit zu erwerben.<br />
Organisiert wird dies über die<br />
Berufsförderungsdienste (BFD), die bei den<br />
Kreiswehrersatzämtern angesiedelt sind.<br />
<strong>Die</strong> demografische Entwicklung – gerade<br />
in Mecklenburg-Vorpommern – führt die<br />
Wirtschaftsunternehmen des Landes bei<br />
dem bereits jetzt spürbaren Fachkräfteman-<br />
28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
gel in zunehmende Schwierigkeiten. Das<br />
bereits beschriebene Konzept, nämlich<br />
junge Menschen durch den <strong>Die</strong>nst in den<br />
Streitkräften mit gewachsenen Kompetenzen<br />
in die gewerbliche Wirtschaft zurückzugeben,<br />
ist geeignet, diesem Problem<br />
in bestimmten Fällen zu begegnen und es<br />
ggf. zu lösen. <strong>Die</strong> hierfür zur Verfügung<br />
stehenden Instrumente sind vielfältig und<br />
der Einsatz finanzieller Mittel durch die<br />
Berufsförderungsdienste erheblich.<br />
Kostenfreie Angebote für Betriebe<br />
Für die Unternehmen kostenfreie Berufsorientierungspraktika<br />
der Soldatinnen<br />
und Soldaten können ein erstes „Kennenlernen“<br />
bewirken, aus dem ggf. nach<br />
entsprechender beruflicher Weiterbildung<br />
ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis<br />
erwächst. So wie die Berufsorientierungspraktika<br />
sind alle notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
der Soldatinnen und<br />
Soldaten vor einer Einstellung für den<br />
Betrieb kostenfrei. Eine Besonderheit in<br />
den Möglichkeiten beruflicher Qualifizierung<br />
stellt die „Arbeitsplatzorientierte<br />
Bildungsmaßnahme“ dar. Beruflicher Bildungsbedarf,<br />
der nicht durch Gesetz oder<br />
Verordnung geregelt, gleichwohl jedoch<br />
Foto: pixelio.de<br />
für die Beschäftigung in dem Betrieb unverzichtbar<br />
ist, kann über eine bestimmte<br />
Dauer und unter bestimmten Voraussetzungen<br />
durch den Berufsförderungsdienst<br />
gefördert werden. <strong>Die</strong> berufliche Bildung<br />
wird dann im und durch den Betrieb für<br />
die vorgesehene Tätigkeit vermittelt. <strong>Die</strong>s<br />
geschieht für die Dauer der Förderung für<br />
das Unternehmen weitgehend kostenfrei,<br />
da die Bezüge des sich in der Qualifizierungsmaßnahme<br />
befindlichen Menschen<br />
von der die Bundeswehr getragen<br />
werden.<br />
Zuschüsse für die Einarbeitung<br />
Neben den vielfältigen Möglichkeiten der<br />
dem Fachkräftemangel entgegenwirkenden<br />
Qualifizierungen gibt es weitere unterstützende<br />
Maßnahmen, welche die Aufnahme<br />
einer ehemaligen Soldatin oder eines<br />
Soldaten attraktiv machen. An erster Stelle<br />
ist hier die Möglichkeit der Zahlung eines<br />
u. U. erheblichen Einarbeitungszuschusses<br />
an den neuen Arbeitgeber zu nennen, wenn<br />
die volle berufliche Leistungsfähigkeit der<br />
ehemaligen Soldatinnen und Soldaten erst<br />
nach einer Einarbeitung am Arbeitsplatz<br />
erreicht werden kann. Ihre freien Stellen<br />
können die Betriebe kostenfrei in die<br />
„Stellenbörse“ der Berufsförderungsdienste<br />
einstellen. Stelle und „passende“ Soldatin<br />
oder Soldat werden durch den Berufsförderungsdienst<br />
zusammengeführt und<br />
vermittelnd vorgeschlagen.<br />
Weitere Informationen zum Thema sind<br />
im Internet unter www.bfd.bundeswehr.<br />
de abrufbar. Nähere Auskünfte über alle<br />
Förderungsmöglichkeiten an Betriebe<br />
im Kammerbezirk Schwerin erteilt: Ralf<br />
Lange, Kreiswehrersatzamt Kiel, Berufsförderungsdienst,<br />
Tel: 0431 384-7955 oder<br />
0431 384-7954, E-Mail BFDKiel@bundeswehr.org<br />
oder RalfLange@bundeswehr.<br />
org.
<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />
Schlosserei Willert aus Ludwigslust<br />
Für das Leben lernen<br />
Schlossermeister Frank Willert hatte kürzlich außergewöhnlichen Besuch. 18 wissenshungrige<br />
KitaKinder erkundeten seinen Betrieb während ihrer „TechnikWoche“.<br />
<strong>Die</strong> Ludwigsluster Kita Parkviertel<br />
setzt regelmäßig spezielle Themenwochen<br />
an und das Thema Technik hatten<br />
sich die Kleinen <strong>selbst</strong> gewünscht. Schon<br />
mehrfach sind sie dabei in engen Kontakt<br />
mit Betrieben vor Ort gekommen. So haben<br />
sie vor einiger Zeit auch schon das<br />
Autohaus Zimmermann besucht. „Wir<br />
bereiten die Kinder umfassend auf das Leben<br />
vor“, begründet die Kita-Erzieherin<br />
Martina Weding diese besonders realistische<br />
Form der Früherziehung.<br />
Bei Schlossermeister Frank Willert gab<br />
es dann auch jede Menge zu bestaunen<br />
und zu erleben. Begeistert zeigten sich die<br />
Kinder von der Wirkung von Magneten<br />
auf Metall und auch von den unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten der Metallbearbeitung.<br />
Der absolute Höhepunkt aber war,<br />
dass sie gemeinsam mit Frank Willert<br />
mittels einer speziellen Vorrichtung ein<br />
Eisenrohr verbiegen durften. Jungs wie<br />
Mädchen kamen sich dabei wie Herkules<br />
vor und waren unverkennbar stolz auf ihre<br />
handwerkliche Leistung.<br />
Frank Willert, der sich 1987 <strong>selbst</strong>ständig<br />
machte, führt seine traditionsreiche Schlosserei<br />
in Ludwiglsust in der dritten Gene-<br />
Messe <strong>Handwerk</strong> 2010<br />
18. Schaufenster des <strong>Handwerk</strong>s<br />
<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>smesse in Schwerin wird in<br />
diesem Jahr 18. Sie zeigt vom 8. bis 10.<br />
Oktober mit weiterentwickeltem Konzept,<br />
dass das <strong>Handwerk</strong> ein wichtiger Motor<br />
der Wirtschaft ist. Zugleich ist die Messe<br />
das wichtigste „Schaufenster“ des <strong>Handwerk</strong>s<br />
und seiner Partner in der Region. Es<br />
wird ein informatives Rahmenprogramm<br />
30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
ration. In seinem Unternehmen werden<br />
vor allem Tore und Geländer gefertigt und<br />
restauriert. Häufig ist der Betrieb dabei im<br />
Bereich der Denkmalpflege aktiv.Obwohl<br />
die 18 Kita-Kinder, die im Sommer eingeschult<br />
werden, ganz schön viel Bewegung<br />
in den Betriebsalltag gebracht haben, hat<br />
Frank Willert diese Aktion gerne unterstützt.<br />
Schließlich war auch sein Enkel Leopold<br />
Ist das nicht stark? Schlossermeister Frank Willert (re.) beim Eisenbiegen mit den Kita-Kindern.<br />
und attraktive Sonderschauen geben, die<br />
Vorführungen, Vorträge und Aktionen<br />
anbieten und zum Mitmachen auffordern.<br />
<strong>Die</strong> Messe will Fachbesuchern und<br />
Endverbrauchern eine interessante Erlebnis-<br />
und Familienausstellung präsentieren,<br />
eine Verbraucherschau mit einer kommunikativen<br />
Plattform für jedermann.
Mecklenburg-vorpoMMern<br />
Betriebsbesuche mit Dr. Stephan Rudolph, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium M-V<br />
Tour de <strong>Handwerk</strong><br />
Es gehört zu seinen Prinzipien, sich <strong>selbst</strong> ein Bild zu machen: Staatssekretär Dr. Stefan<br />
Rudolph aus dem Wirtschaftsministerium besuchte auf der diesjährigen <strong>Handwerk</strong>s-Tour vier<br />
Betriebe aus dem Landkreis Ludwigslust. Begleitet von Kammerpräsident Peter Günther und<br />
Hauptgeschäftsführer Edgar Hummelsheim wollte er wissen, wie es um das <strong>Handwerk</strong> steht.<br />
<strong>Die</strong> „<strong>Handwerk</strong>s-Tour“ mit dem<br />
Wirtschaftsstaatssekretär wird von<br />
den <strong>Handwerk</strong>skammern des Landes<br />
einmal jährlich im Rahmen der landesweiten<br />
Informations- und Imagekampagne<br />
„Besser ein Meister“ organisiert. In<br />
diesem Jahr wurden Meisterbetriebe in<br />
Plate, Lübtheen, Hagenow und Wöbbelin<br />
besucht.<br />
Ziel dieser jährlichen Betriebsbesuche ist<br />
es, vor Ort Einblick in die aktuelle wirtschaftliche<br />
Situation von <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
zu erhalten, branchenspezifische<br />
Probleme zu erkennen und sich mit den<br />
<strong>Handwerk</strong>smeistern und deren Mitarbeitern<br />
über Erfolge, Chancen und derzeitige<br />
Risiken auszutauschen.<br />
<strong>Die</strong> Tour 2010 machte zunächst Station<br />
bei der Bootsbau Schubert GmbH<br />
in Plate, ging dann weiter zu der auf die<br />
32 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
Restaurierung von historischen Fahrzeugen<br />
spezialisierte Beetles Revival GmbH<br />
in Wöbbelin, weiter zur Terrazzo- & Naturstein<br />
GmbH der Familie Antonioli<br />
in Hagenow und endete schließlich bei<br />
der Agrarproduktion Lübtheen eG, die<br />
Fleisch- und Wurstprodukte aus eigenem<br />
Viehzuchtbestand produziert und <strong>selbst</strong><br />
vermarktet.<br />
Tiefe Wurzeln<br />
In Jürgen Schuberts Bootsbaufirma mit<br />
sieben Mitarbeitern und einem Lehrling<br />
herrschte beim Besuch alles andere als<br />
Flaute. <strong>Die</strong> Belegschaft hatte sichtlich gut<br />
zu tun. Der Obermeister der Landesinnung<br />
seines Gewerkes verzeichnete aber dennoch<br />
einen Rückgang bei der Bestellung<br />
neuer Boote. <strong>Die</strong> Wirtschaftskrise habe<br />
hier schon einige Spuren hinterlassen, aber<br />
Bootsbaumeister Jürgen Schubert aus Plate, Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph und Kammerpräsident Peter Günther (v. li.).<br />
immer noch baue man im Schnitt zwölf<br />
Boote im Jahr. Auf die Frage nach seiner<br />
Einschätzung der zukünftigen Entwicklung<br />
deutete er auf einen Sinnspruch, der<br />
im Eingangsbereich seines Betriebes als<br />
Lebensmotto an der Wand hängt. „Wenn<br />
die Wurzeln tief sind, braucht man den<br />
Wind nicht zu fürchten.“<br />
Positiv wertete Schubert die Messeförderung<br />
des Landes, die auch kleineren<br />
Betrieben die Teilnahme an wichtigen<br />
überregionalen Messen erleichtern würde.<br />
So kämen aus den verschiedensten Regionen<br />
immer neue Kunden hinzu. Einem<br />
Kunden aus der Schweiz habe er kürzlich<br />
ein Boot für den Einsatz auf dem Bodensee<br />
gefertigt. Da der Kunde die deutsche<br />
Mehrwertsteuer nicht zahlen musste, habe<br />
dieser bei dem Bootskauf in Mecklenburg-<br />
Vorpommern viel Geld sparen können.<br />
Fotos: Gansen<br />
Hochzeit gehalten<br />
Martin Ebert, dem Geschäftsführer der<br />
Beetles Revival GmbH in Wöbbelin,<br />
konnten die Teilnehmer der Tour beim<br />
Besuch gleich zum 20-jährigen Geschäftsjubiläum<br />
gratulieren. Zu diesem Anlass<br />
schauten auch Innungsobermeister Gerhard<br />
Klinckmann und Innungskollege<br />
Wolfgang-Rainer Hildesheim vorbei.<br />
Laut Martin Ebert gibt es in ganz<br />
Deutschland höchstens drei vergleichbar<br />
spezialisierte Betriebe in dieser Branche.<br />
Für den Staatssekretär umfasste die Werkstattbesichtigung<br />
in Wöbbelin auch eine<br />
praktische „Aufgabe“. Er wurde in die<br />
Vorbereitungen zu einer sogenannten<br />
„Hochzeit“ eingebunden, bei der die Karosserie<br />
eines VW Käfers mit dem Chassis<br />
verbunden wurde. Es klappte auf Anhieb<br />
und der Praxistest war bestanden.<br />
Massive Werte auf Lager<br />
Der Bus der Meisterkampagne fuhr weiter<br />
zur Antonioli Terrazzo-Naturstein GmbH<br />
in Hagenow. Der in der vierten Familiengeneration<br />
geführte Betrieb beeindruckte<br />
mit einer großen Materialvielfalt. Junior-<br />
Chef Andreas Antonioli konnte das Alter<br />
mancher Steinplatten auf drei Milliarden<br />
Jahre beziffern. Als großes Problem seiner<br />
Branche beschrieb er das Vordrängen<br />
Chinas auf den Markt mit Billigangeboten.<br />
Für seinen Betrieb sei es ein Grundprinzip,<br />
keine Steine aus Ländern zu kaufen,<br />
die für Kinderarbeit bekannt seien. Das<br />
Geschäft habe sich mittlerweile von der<br />
Wohnungsbauindustrie auf kleinere, dafür<br />
aber lukrativere Aufträge verlagert, mit denen<br />
die zwölf Mitarbeiter in der Werkstatt<br />
gut ausgelastet seien.<br />
Akuter Nachwuchsmangel<br />
Bei der zuletzt besuchten Agrarproduktion<br />
Lübtheen eG stand die Besichtigung der<br />
handwerklichen Fleischverarbeitung im<br />
Mittelpunkt. Geschäftsführerin Roswitha<br />
Beu verwies auf den hohen Qualitätsanspruch<br />
der eigenen Erzeugnisse. So enthalte<br />
die eigene Leberwurst einen Leberanteil<br />
von 30 bis 40 %, während in vielen Industrieerzeugnissen<br />
lediglich 2 bis 3 % enthalten<br />
seien. Als eines der größten Probleme<br />
wertete sie den immer akuter werdenden<br />
Mangel an motivierten Nachwuchskräften,<br />
sowohl für den Fleischerbereich als auch<br />
für die Landwirtschaft.
Mecklenburg-vorpoMMern<br />
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anz_nordhandwerk_1_3_hoch_mai_201 34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 1 Juli / August 2010 07.05.2010 17:00:02 Uhr<br />
Bürgschaftsbank MV<br />
Neues Programm und neuer Kopf<br />
Mit einem neuen Kombinationsprogramm<br />
können <strong>Handwerk</strong>sbetriebe künftig ihre<br />
Betriebsmittel finanzieren: „BMV/MBMV<br />
kombi“. <strong>Die</strong> Bürgschaftsbank Mecklenburg<br />
Vorpommern (BMV) und die Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg<br />
Vorpommern (MBMV) haben ein<br />
Produkt entwickelt, das durch Liquidität<br />
und Kapitalstärke die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
(KMU) sichert. Bislang wurde mit jeder<br />
verbürgten Kreditfinanzierung durch die<br />
Bürgschaftsbank den Unternehmen zusätzlich<br />
Liquidität bereitgestellt. <strong>Die</strong>s war<br />
für viele Betriebe eine große Hilfe.<br />
Das Problem, zu wenig Eigenkapital<br />
zur Verfügung zu haben, konnte dadurch<br />
jedoch nicht gelöst werden. Mit der neuen<br />
Kombination von verbürgtem Kredit<br />
und Beteiligungskapital werden nunmehr<br />
in einem Produkt ein fremdkapital- und<br />
eigenkapitalähnlicher Baustein verknüpft.<br />
Damit könnten Unternehmen deutlich<br />
gestärkt werden, so die Bürgschaftsbank.<br />
Das Programm BMV/MBMV kombi<br />
richtet sich an Unternehmen mit einem<br />
Finanzierungsbedarf ab 100.000 € bis<br />
Termin vormerken!<br />
maximal 1.875.000 €. 75 % des Finanzierungsbedarfs<br />
können auf einen durch<br />
die Bürgschaftsbank verbürgten Betriebsmittelkredit<br />
entfallen. <strong>Die</strong> restlichen 25 %<br />
werden über eine eigenkapitalähnliche stille<br />
Einlage der MBMV bereitgestellt. „<strong>Die</strong><br />
Beteiligungsfinanzierung für Betriebsmittel<br />
ist ein echtes Novum. Durch diese Nachrangtranche<br />
der MBMV kann sich das<br />
Rating eines Unternehmens deutlich verbessern.<br />
Einer weiteren Verschlechterung<br />
wird in jedem Falle vorgebeugt“, sagt Dr.<br />
Thomas Drews, Geschäftsführer der BMV<br />
und MBMV. Erhöht sich die Kreditwürdigkeit<br />
des Unternehmens, können sich<br />
auch die Kreditkonditionen verbessern.<br />
Weiterhin mit Doppelspitze<br />
Mit Steffen Hartung haben die Bürgschaftsbank<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
(BMV) und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />
(MBMV) eine neue<br />
Doppelspitze. Der am 1. April 2010 nach<br />
dem Ausscheiden von Johann Lankenau<br />
in die Geschäftsführung der BMV und<br />
MBMV berufene Steffen Hartung führt<br />
nun gemeinsam mit Dr. Thomas Drews<br />
die Geschäfte.
tiM BloHMe kAuFte stroMBergs FilMFAHrzeug<br />
Tim Blohme mit seiner neuen Anschaffung, dem <strong>Die</strong>nstwagen aus der Fernsehserie Stromberg.<br />
FLENSBURG. Tim Blohme, Geschäftsführer<br />
von Absolut Auto in Flensburg, ist<br />
großer Fan des fiesesten Chefs Deutschlands<br />
– Bernd Stromberg. Er hat<br />
alle Staffeln der gleichnamigen<br />
Fernsehserie auf DVDs. Doch<br />
damit nicht genug. Ihm gehört<br />
sogar Strombergs <strong>Die</strong>nstwagen<br />
– ein Subaru Legacy, Baujahr<br />
1992. Den kaufte er kürzlich<br />
einem Wolfsburger Versicherungsmakler<br />
ab, der das Filmfahrzeug bei einer Auktion<br />
erworben hatte und bei einem Händlertreffen<br />
ausstellte. Da Blohme mit der<br />
NORTORF. Im Schnelldurchlauf zum<br />
Meister: Anna Mohrs Zielstrebigkeit ist<br />
beeindruckend. Im Juli 2009 bekam sie<br />
ihren Gesellenbrief. Ein Jahr später ist sie<br />
Friseurmeisterin – mit 19 Jahren wohl die<br />
jüngste Deutschlands.<br />
<strong>Die</strong> Jugendliche aus dem schleswig-holsteinischen<br />
Nortorf hat drei intensive Jahre<br />
hinter sich – zwei Jahre Ausbildung und<br />
anschließend die Meisterschule. Seit April<br />
hat sie ihren Meisterbrief – der Grundstein,<br />
um die Familientradition der Mohrs<br />
weiterzuführen. Irgendwann möchte sie<br />
den Salon in dritter Generation überneh-<br />
Auf der Tür klebt noch<br />
der Name der fiktiven<br />
„Capitol Versicherung“<br />
ANNA MoHr ist Mit 19 JAHreN FriseurMeisteriN<br />
Fotos: Seemann(3)/Pro7<br />
Leute<br />
Marke Subaru handelt und Fan der Serie<br />
ist, wollte er ihn unbedingt haben. Heute<br />
staunt er über den guten Zustand. Der<br />
Wagen ist mit 132.000 Kilometern<br />
noch gut in Schuss – obwohl<br />
Stromberg ein schlechter<br />
Fahrer war. Nur wenige Beulen<br />
erinnern an dessen Unfälle. <strong>Die</strong><br />
Halterungen für Kameras im Innenraum<br />
will Blohme erhalten.<br />
<strong>Die</strong> erzeugen das richtige Stromberg-<br />
Gefühl, wenn er wie der Serienheld, gespielt<br />
von Christoph Maria Herbst, durch<br />
Flensburg fährt.
MTS Kasulke & Rohde GmbH in Hamburg-Moorburg<br />
Mit Fräse und Bohrer<br />
durch die Welt<br />
Zwei Pässe je Mann sind ein Muss: Damit die Monteure der<br />
MTS Kasulke & Rohde GmbH ihre Aufträge ausführen können,<br />
ist einiger logistischer Aufwand erforderlich. Zu Vor-Ort-<br />
Reparaturen reisen die Spezialisten <strong>selbst</strong> in entlegene Häfen<br />
der Welt. Ihr Einsatz – oft als Einzelkämpfer – erspart<br />
Schiffen meist lange Liegezeiten.<br />
<strong>Die</strong> Drehbank in der großen<br />
Werkstatt in Hamburg-Moorburg<br />
ist verwaist. Kein Schleifgeräusch, kein<br />
Hämmern oder Sägen erfüllt die Luft<br />
bei der MTS Kasulke & Rohde GmbH.<br />
Erst auf den zweiten Blick ist hinter<br />
Regalen ein Mitarbeiter auszumachen,<br />
damit beschäftigt, Werkzeug zu polieren<br />
und aufzuräumen. Ein Krisenbild? Keineswegs.<br />
Detlev Rohde treiben andere<br />
Firmenchef Detlev Rohde in Fort-de-France auf<br />
Martinique: Beim Ausbau der Steuerrohrbuchse<br />
eines Containerschiffs ist seine Hilfe gefragt.<br />
Sorgen um: „Wir möchten gern größer<br />
werden“, sagt der Geschäftsführer des<br />
Mobil Technic Service (MTS). Das Unternehmen,<br />
das auf Vor-Ort-Reparaturen<br />
mit transportablen Werkzeugmaschinen<br />
spezialisiert ist, könnte problemlos von<br />
derzeit sechs auf acht bis zehn Mitarbeiter<br />
wachsen – auch wenn die Schiffsindustrie<br />
als Hauptauftraggeber schwächelt. Zerspaner,<br />
Motorenschlosser, auch Seeleute,<br />
die sich im Maschinenraum auskennen,<br />
haben beste Chancen. Gute Englisch-<br />
oder auch Russisch-Kenntnisse sind indes<br />
nicht die einzige Anforderung. Wer nach<br />
Feierabend um 17 Uhr gern mit seinen<br />
Kindern spielen möchte oder regelmäßig<br />
zum Fußballtraining muss, braucht<br />
sich die Mühe einer Bewerbung nicht<br />
zu machen.<br />
„Heute morgen haben wir einen Mann<br />
mit neun Kisten in die Türkei geschickt, ein<br />
anderer ist gerade in Schanghai“, erzählt<br />
Detlev Rohde, der seinen Berufsweg als<br />
Kfz-Mechaniker begann. <strong>Die</strong> Einsätze, neben<br />
der Schifffahrt auch in der chemischen<br />
Industrie und bei Kraftwerksbetreibern, erfolgen<br />
weltweit – und sind nicht im Voraus<br />
planbar. Kommt am Sonnabend ein Anruf<br />
aus dem russischen Murmansk, dass ein<br />
Containerschiff mit einer defekten Kurbelwelle<br />
in dem <strong>Nord</strong>meerhafen festliegt,<br />
sitzt am Sonntag ein MTS-Mitarbeiter<br />
im Flugzeug. Per Luftfracht begleiten ihn<br />
mobile Fräsen, Schleifmaschinen und bis<br />
zu acht Meter lange Bohrer in die Arktis.<br />
„Manchmal schaffen wir es, vorher<br />
noch ein Angebot zu erstellen“, schildert<br />
Rohde ein Geschäft, in dem Schnelligkeit<br />
zählt. „Unsere Leute müssen permanent<br />
bereitstehen – da muss auch die Partnerin<br />
einverstanden sein“, kennt der 46-Jährige<br />
das Leben auf gepackten Koffern aus eigener<br />
Anschauung.<br />
Imposante Visa-Sammlung<br />
An rund 200 Tagen im Jahr sind die Mitarbeiter<br />
des Reparaturbetriebs überall anzutreffen,<br />
nur nicht in der Werkstatt-Halle in<br />
Moorburg. Dort hält Jana Rohde, Ehefrau<br />
des Geschäftsführers, die Stellung. Sie kümmert<br />
sich um die Logistik, angefangen bei<br />
den Werkzeugmaschinen, die quer durch<br />
FirmeNgescHicHte<br />
1994 Gründung durch Klaus Kasulke,<br />
vormals bei Metalock Engineering, Nor-<br />
derstedt, im selben Feld tätig, mittlerweile<br />
im Ruhestand. <strong>Die</strong> Firma operiert zunächst<br />
von einer Garage aus.<br />
1995 Detlev Rohde wechselt von Metalock<br />
zu MTS. Gründung einer gemeinsamen oHG<br />
mit Klaus Kasulke, 1997 Umwandlung in<br />
eine GmbH. Umzug in eine umgebaute<br />
Schlachterei nach Buchholz.<br />
seit 2002 Neuer Standort der Firma ist<br />
Hamburg-Moorburg.<br />
die Welt zu den Einsatzorten fliegen, bis<br />
zu den zwei Pässen eines jeden Monteurs.<br />
Innerhalb weniger Monate weisen diese<br />
mehr Visa und Einreisestempel auf, als<br />
Eine Kurbelwelle als Trainingsgerät: In den wenigen<br />
Tagen, in denen Sergej Frolikov in der Werkstatt<br />
in Moorburg arbeitet, verfeinert er Arbeitstechnik<br />
und Maschinen für die mobilen Einsätze.<br />
eifrige Urlaubsreisende in einem ganzen<br />
Leben sammeln.<br />
Für Reedereien ist der Zeitgewinn<br />
das zentrale Argument, MTS mit einer<br />
Reparatur zu beauftragen. Oftmals wäre<br />
eine Bearbeitung in der Werkstatt oder<br />
einer Werft für sich gesehen zwar günstiger<br />
als die komplizierte Erneuerung<br />
von Motorenteilen oder Lagerstühlen<br />
im eingebauten Zustand. Doch wo findet<br />
sich in Nouadhibou (Mauretanien)<br />
die nächste Werkstatt, die einen defekten<br />
Lagerzapfen fachmännisch aufschweißt<br />
und aufarbeitet? Und wie lange benötigt<br />
ein Original-Ersatzteil für die Reise vom<br />
Hersteller in Südkorea nach Barbados?<br />
Werden Liegezeiten und Transportkosten<br />
hinzugerechnet, gewinnt das Angebot der<br />
Hamburger Spezialfirma schnell an Attraktivität.<br />
Meisterhaft im Improvisieren<br />
Geht alles nach Plan, genügen zwei Wochen,<br />
um eine defekte Kurbelwelle wieder<br />
36 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 37<br />
Fotos: Rosenau (2)/hfr<br />
RepoRtage<br />
in Stand zu setzen – nach allen Regeln, die<br />
die Klassifikationsgesellschaften, eine Art<br />
Schiffs-TÜV, vorgeben. „Unser Geschäftserfolg<br />
steht und fällt mit der Qualität der<br />
Arbeit. Wenn wir einmal einen Fehler machen,<br />
ist der Küstenschnack rum“, erklärt<br />
der MTS-Geschäftsführer, warum er auf<br />
die Zertifizierung des Qualitätsmanagements<br />
der Firma nach ISO-Norm großen<br />
Wert legt. Und warum neue Mitarbeiter<br />
erst nach einer zweijährigen „Lehrzeit“<br />
allein auf Reisen gehen. Improvisationstalent<br />
ist gefragt, ebenso wie ein hohes<br />
Maß an Selbstständigkeit: „Es steht kein<br />
Meister hinter einem.“ Widrigkeiten sind<br />
in fernen Häfen an der Tagesordnung: Mal<br />
fällt für Stunden der Strom aus, mal liegen<br />
Mannschaft und Schiffsoffizier über<br />
Kreuz, was den Reparaturauftrag nicht<br />
eben erleichtert.<br />
<strong>Die</strong>nstreise auf die Bahamas<br />
Sergej Frolikov, der Mann, der hinter<br />
den Regalen werkelt, kennt diese Unwägbarkeiten<br />
nach dreieinhalb Jahren bei<br />
MTS gut. Gerade ist der 45-jährige Russlanddeutsche,<br />
gelernter Turbinenbauer,<br />
heimgekehrt von einer 20-tägigen Irrfahrt<br />
zwischen Hongkong und Schanghai. Geplant<br />
war längstens ein zweiwöchiger Trip.<br />
<strong>Die</strong> besondere Konstruktion eines Getriebes<br />
war vorab nicht bekannt und ließ<br />
den Routineauftrag, drei Kurbelzapfen zu<br />
reduzieren, zu einer kniffligen Herausforderung<br />
werden. Unterstützung gibt es auf<br />
See bestenfalls von der Crew. Viel Sorgfalt<br />
wird deshalb auf die Ausrüstung verwendet:<br />
Das Werkzeug für einen Auftrag stellt<br />
jeder Mitarbeiter <strong>selbst</strong> aus den Stores, den<br />
gut bestückten Materiallagern, zusammen.<br />
Und in den Tagen zwischen den Einsätzen<br />
werden die Maschinen für ihre mobilen<br />
Aufgaben immer wieder weiter entwickelt<br />
und angepasst – eine Besonderheit<br />
gegenüber großen Konkurrenten, erläutert<br />
Rohde.<br />
Beliebter als die Soloeinsätze sind im<br />
MTS-Team allerdings die Aufträge, die<br />
allein nicht zu meistern sind, wie die<br />
Komplettüberholung eines Getriebes auf<br />
See oder die Flanschbearbeitung für ein<br />
Krandrehkreuz. „Mit vier Mann auf den<br />
Bahamas – und nach dem Auftrag noch ein<br />
paar freie Tage“: Das sind die Sonnenseiten<br />
im Arbeitsalltag von Sergej Frolikov und<br />
seinen Kollegen.
<strong>Nord</strong>Bau in Neumünster<br />
Wohnen und Wohlfühlen<br />
„Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ lautet der bekannte Werbespruch einer großen<br />
Möbelhauskette. Wohnen und Wohlbefinden scheinen heute untrennbar miteinander verbunden<br />
zu sein. Allerdings bezieht sich dieses individuelle Wohngefühl mittlerweile nicht mehr nur auf<br />
das Interieur von Häusern und Wohnungen, sondern auf deren bauliche Ausstattung. Ein Trend, den<br />
auch die <strong>Nord</strong>Bau vom 2. bis 7. September 2010 in Neumünster in den Mittelpunkt stellt.<br />
Untersuchungen zufolge verbringen<br />
wir bis zu 80 % unserer Zeit in geschlossenen<br />
Räumen. Besonders für Kinder<br />
und Senioren ist das Zuhause der zentrale<br />
Lebensmittelpunkt. Kein Wunder also, dass<br />
das private Wohnumfeld einen großen Einfluss<br />
auf unser Wohlbefinden hat. Dementsprechend<br />
hat das „Wohlfühlen“ in den<br />
eigenen vier Wänden in den vergangenen<br />
Jahren stark an Bedeutung zugenommen.<br />
Themen der Zukunft<br />
Auf der <strong>Nord</strong>Bau, mit rund 900 Ausstellern<br />
aus dem In- und Ausland die größte<br />
Baufachmesse des <strong>Nord</strong>ens, wurde dieser<br />
Entwicklung bereits in den vergangenen<br />
Jahren Rechnung getragen. In diesem<br />
Jahr rücken der Komfort und das Wohlbehagen<br />
des Bauherren mit der Sonderschau<br />
„Bauen zum Wohlfühlen“ in<br />
den Fokus. Vom 2. bis zum 7. September<br />
können Messebesucher in einem eigens<br />
dafür gebauten „Wohlfühlhaus“ in Halle 7<br />
selber erfahren, was gesundes und gut ausgestattetes<br />
Wohnen ausmacht.<br />
Denn vieles, was zum Wohlfühlen in<br />
einem Haus beiträgt, wird unbewusst wahrgenommen.<br />
Es sind u. a. das Wohnklima<br />
mit der Raumtemperatur, die Akustik, der<br />
Schallschutz, die Luft oder die Sicherheit.<br />
„Mit dem Motto ‚energieeffizientes Bauen<br />
zum Wohlfühlen‘ trifft die Messe nicht nur<br />
den Zeitgeist, sondern thematisiert auch<br />
eines der wichtigsten Zukunftsfelder für<br />
Bauherren wie Bauunternehmer“, erklärt<br />
Michael Seitz, Geschäftsführer der Bau-<br />
Innung Hamburg. Für die Hamburger Baubetriebe<br />
sei die Messe deshalb seit Jahren<br />
ein Muss.<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Nord</strong>Bau ist nach wie vor die<br />
Leitmesse im <strong>Nord</strong>en schlechthin“, betont<br />
auch Kollege Georg Schareck, Geschäftsführer<br />
des Baugewerbeverbandes<br />
Schleswig-Holstein. „Sie hebt sich wohl-<br />
tuend von anderen Großmessen ab. Und<br />
ist gerade wegen ihrer Größe das ideale<br />
Forum zur Kontaktaufnahme für die Betriebe.“<br />
Nah dran an den Betrieben<br />
Thematisch sei die <strong>Nord</strong>Bau ganz nah dran<br />
an den Betrieben, Renovieren und Sanieren<br />
nach wie vor Dauerbrennerthemen der<br />
Branche, so Schareck. <strong>Die</strong> in Neumünster<br />
gezeigte Bandbreite – gerade auch im technischen<br />
Bereich und bei den Baumaschinen<br />
– sei sehr interessant für die Betriebe.<br />
Sie könnten sich dort, auch angesichts des<br />
gestiegenen Qualitätsbewusstseins der Kunden,<br />
umfassend informieren.<br />
Neben den weiteren Sonderschauen<br />
(eine Übersicht finden Sie auf Seite 40)<br />
bietet die <strong>Nord</strong>Bau den über 70.000 erwarteten<br />
Besuchern wieder eine Vielzahl<br />
von Neuheiten und Weiterentwicklungen<br />
aus den Bereichen Hochbau, Garten- und<br />
Landschaftsbau sowie Kommunaltechnik.<br />
Schwerpunkt bei den Baumaschinen auf<br />
dem Freigelände ist in diesem Jahr der „Straßenbau“.<br />
Weiter wird auch eine Reihe für<br />
den Bau interessanter Nutzfahrzeuge zu<br />
sehen sein.<br />
Wie immer wird die Messe von einem<br />
vielseitigen Veranstaltungsprogramm begleitet.<br />
Themen werden hier u. a. Dachbegrünung,<br />
Photovoltaik-Technologie,<br />
Holzbau, Mauerwerksbau, Aufbereitung<br />
und Recycling, die Energiesparverordnung<br />
und Barrierefreiheit sein.<br />
Weitere Infos auf Seite 40 oder im<br />
Internet unter www.nordbau.de.<br />
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38 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 39<br />
Foto: Seemann<br />
Studie: treNdS beim baueN uNd woHNeN biS 2015<br />
Im Herbst vergangenen Jahres hat die Heinze Marktforschung<br />
knapp 400 Architekten und Innenarchitekten zu<br />
den möglichen Trends der nächsten fünf bis sechs Jahre<br />
im Wohnungsbau befragt. <strong>Die</strong> Auswertung der Studie<br />
ergab fünf Megatrends.<br />
Megatrend 1: städtisches, stadtnahes Wohnen<br />
Das städtische und stadtnahe Wohnen sowie die Mehrgenerationen-Wohnweise<br />
wird in den nächsten Jahren<br />
zunehmen. Eine attraktive Grundversorgung in oder<br />
nahe der Stadt wird bei einer immer älter werdenden<br />
Bevölkerung, aber auch bei der wachsenden Zahl der<br />
Single-Haushalte, zunehmend wichtiger bei der Wohnentscheidung.<br />
Ob sich dieser Trend weiter verstärkt, hängt<br />
vor allem von der Bezahlbarkeit des Wohnraums im<br />
städtischen und stadtnahen Umfeld ab. Erste Alarmzeichen<br />
sind allerdings steigende Mietpreise und der geringe Anteil<br />
des Mehrfamilienhaus-Neubaus.<br />
Megatrend 2: Ökologie und sinkender Energieverbrauch<br />
<strong>Die</strong>ser Trend findet sich in unterschiedlichen Bereichen des<br />
Bauens und Wohnens wieder. Bei der Fassadengestaltung<br />
werden Wärmedämmverbundsysteme und Wärmeschutzverglasung<br />
deutlich zunehmen. Im Dachbereich sind es die<br />
Solarthermie und Photovoltaik. Hier gehen die Befragten<br />
bei einer steigenden Nachfrage von sinkenden Kosten<br />
aus. Klare Trends bei der Haustechnik sind die Wärme-<br />
pumpe und die kontrollierte zentrale Zu- und Abluftanlage,<br />
während Heizsysteme auf der Basis fossiler<br />
Brennstoffe — mit Ausnahme des Erdgases — wohl<br />
zu den Verlierern zählen werden. Holz- und Pelletheizungen,<br />
aber auch Kaminöfen werden dagegen<br />
deutlich zulegen. Eine relativ gleichbleibende Verwendung<br />
sehen die Befragten bei den traditionellen<br />
Wandbaustoffen wie Ziegel, Kalksandstein, Beton<br />
oder Porenbeton. Nur Holz als Wandbaustoff wird sich<br />
stärker entwickeln. <strong>Die</strong>s zeigte sich auch bei der Bewertung<br />
der Häusertypen, wo Holzhäuser auf Platz 1 liegen.<br />
special<br />
Megatrend 3: Baubiologie/gesundes Wohnen<br />
Im Innenbereich werden die Bodenbelagsarten Holzboden/<br />
Parkett, Keramik-Fliesen, Naturwerksteine und Naturstein<br />
zulegen. Verlierer sind Kunststoff- und Laminatböden. An<br />
der Wand stehen natürliche Anstriche, Sichtputze, Natursteinwände,<br />
Betonoberflächen oder Spachteltechniken<br />
an der Spitze, während Rau- und Glasfasertapeten an<br />
Bedeutung verlieren. Bei der Dämmung favorisieren die<br />
Architekten zukünftig Holzfaserdämmplatten/-stoffe und<br />
Altpapier/Zellulosedämmstoffe.<br />
Megatrend 4: Komfort, Bequemlichkeit<br />
und Sicherheit<br />
Komfort (z. B. durch Bussysteme zur Steuerung der gesamten<br />
Haustechnik oder Sonnenschutzsteuerungen),<br />
Bequemlichkeit (z. B. durch <strong>selbst</strong>reinigendes Glas) und<br />
Sicherheit (z. B. durch Rauchmelder, Alarmanlagen und<br />
Bewegungsmelder mit Außenbeleuchtung) sind wichtige<br />
Punkte des zukünftigen Wohnens. Es wird ein Kontrapunkt<br />
zum stressigen Alltag gesucht. Grundsätzlich gilt: Alles was<br />
ein gesundes, erholsames Wohnen und Barrierefreiheit,<br />
zusammen mit einem umfassenden Home Entertainment,<br />
bietet, ist zukünftig noch stärker gefragt. Angesichts des<br />
spürbaren Wunsches nach Vernetzung werden konstruktive<br />
Lösungen zur Vermeidung von Elektrosmog zukünftig<br />
stärker nachgefragt werden.<br />
Megatrend 5: Bad und Wellness<br />
Der Trend beim Bad von der Nasszelle zur Wellnessoase<br />
geht weiter. Großzügigere Flächen, Wellnesszonen,<br />
barrierefreie Lösungen, Design-Armaturen, hochwertige<br />
Möbel und Multimedia machen das Bad zum zweiten<br />
Wohnzimmer. Kombinierte Dusch- und Dampfkabinen,<br />
Whirlpools und die Sauna gehören ebenfalls dazu.<br />
<strong>Die</strong> vollständige Studie zum Nachlesen finden Sie<br />
unter www.heinze.de/data/show.php3?id=39&nodeid=<br />
mit dem Titel „Heinze Marktforschung: <strong>Die</strong> Bautrends<br />
2015“.<br />
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die <strong>Nord</strong>bau im überblick<br />
TERMIN:<br />
2.-7. September 2010<br />
ÖFFNuNGSzEITEN:<br />
täglich 9 bis 18 uhr, <strong>Die</strong>nstag 9 bis 17 uhr<br />
PREISE:<br />
Tageskarte 8,50 €<br />
Vorzugskarte 5,50 €<br />
Menschen mit Behinderung 5,50 €<br />
Gruppen ab 10 Personen (pro Person) 5,50 €<br />
Feierabend-Ticket (Do, Mo u. Di ab 15 uhr) 4 €<br />
Schüler und Studenten (Kinder bis<br />
14 J. in Begleitung Erwachsener frei) 3,50 €<br />
Dauerkarte 16 €<br />
Katalog 4 €<br />
Ihr Messebesuch mit persönlicher Beratung 26 €<br />
SoNDERScHAuEN:<br />
• Sonderschau „Das Wohlfühlhaus“ (Haus in<br />
originalgröße) Halle 7<br />
• „Haus der Zukunft“ im Rahmen der Son-<br />
40 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
derschau „Holz“ (Passivhaus – nachhaltiger<br />
Holzbau - innovative Haustechnik)<br />
Halle 9/Eingang Süd<br />
• Sonderschau „Gründach“ Halle 2<br />
• Baumaschinen und Straßenbau<br />
Freigelände <strong>Nord</strong>/Freigelände Eingang Süd<br />
• Kommunal- und Umwelttechnik<br />
Freigelände West u. vor Halle 1<br />
• „Zukunft Bauen – Wohnen – Heizen“<br />
Halle 8<br />
• „Bauen – made in Denmark“ Halle 8<br />
• Info-Stand „Wir in Europa“ Halle 8<br />
• Treffpunkt der Straßenbauverwaltung<br />
Halle 2<br />
• Sonderschau „IT am Bau“ Halle 6<br />
• Gemeinschaftsstand „Mit guten Partnern<br />
planen und bauen“ Halle 5<br />
• Informationsstand „Clever bauen – clever<br />
finanzieren“ Halle 5<br />
• Lebende Baustelle<br />
Freigelände Holstenstraße<br />
• Messefernsehen mit täglichen Diskussionsveranstaltungen<br />
Halle 1 Foyer <strong>Nord</strong><br />
HaLLenBeLeGUnG:<br />
Halle 1, 3, 4, 5 Hochbau, Ausbau, Innenausbau,<br />
Baustoffe, Bauchemie, Beratung,<br />
Dach, Decken, Sauna, Fassaden,<br />
Wand, Klinker, ziegel, Fliesen<br />
Halle 2 Straßenbau, Außenanlagen, Fliesen,<br />
Bad<br />
Halle 5 Werkzeuge, Arbeitsschutz, Profile,<br />
Bleche, Berufsbekleidung<br />
Halle 6 computer am Bau, EDV, Software<br />
Halle 7 Heizung, Solartechnik, Energie,<br />
Kamine, Haustechnik, Öfen<br />
Halle 8 Skandinavienhalle, Skandinavische<br />
Bauprodukte<br />
Halle 7 + 8 Fenster, Elemente, Balkon, Treppen,<br />
Türen, Tore, Wintergärten, Jalousien,<br />
Markisen, Rollläden, Metallarbeiten,<br />
Bauplanung, Häuser<br />
Halle 8 + 9 Holzbau, Befestigungstechnik,<br />
Parkett, Werkzeug<br />
Bauen und Wohnen genießen steigende Wertigkeit<br />
Hartmut Richter ist Geschäftsführer eines Baustoffhandelsunternehmens. Der 1926 gegründete Familienbetrieb<br />
mit 18 Standorten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt über 300 Mitarbeiter.<br />
<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> sprach mit Hartmut Richter über die Bedeutung der <strong>Nord</strong>Bau und Trends im Baustoffbereich.<br />
Herr Richter, die <strong>Nord</strong>Bau ist die größte<br />
Baufachmesser im <strong>Nord</strong>en. Warum sollten<br />
Betriebe die Messe unbedingt besuchen?<br />
Richter <strong>Die</strong> direkte Kommunikation<br />
ist einer der Hauptgründe. Der Blick ins<br />
Internet ersetzt nicht, einen Stein oder ein<br />
anderes Material in die Hand zu nehmen.<br />
<strong>Die</strong> Aussteller präsentieren seit einigen<br />
Jahren vor Ort Gesamtlösungen, so dass<br />
der Besucher das Endergebnis direkt beurteilen<br />
kann. Fragen können sofort an die<br />
jeweiligen Spezialisten gestellt und intensive<br />
Gespräche geführt werden, die sonst<br />
langwierig geplant werden müssten.<br />
Für Privatkunden bietet die <strong>Nord</strong>Bau,<br />
neben der Möglichkeit eine große Produkt-<br />
Wir liefern Zement, Kies,<br />
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und Spezialbaustoffen – pünktlich und zuverlässig.<br />
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jede Menge Anregungen rund um den<br />
Hausbau.<br />
Welche Trends bei Baustoffen gibt es? Wie sieht<br />
es z. B. mit ökologischen Baustoffen aus?<br />
Richter Es besteht eine große Nachfrage<br />
nach natürlichen Materialien. Noch nie<br />
wurden beispielsweise so viele Natursteine<br />
in Gärten verbaut. Nachhaltigkeit hat einen<br />
großen Stellenwert bekommen und außerdem<br />
hat sich die Kundschaft gewandelt. Es<br />
wird hochwertiger gebaut. So ist etwa eine<br />
erstklassige Wärmedämmung sehr wichtig<br />
geworden. In diesem Bereich werden viele<br />
Neuentwicklungen dazu kommen.<br />
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Klimawandel, knappe<br />
Ressourcen und steigende<br />
Energiekosten sind wichtige<br />
Zukunftsthemen. Auf<br />
welchen Bereich werden<br />
sich die Baustoffhersteller<br />
besonders konzentrieren?<br />
Richter Der Schallschutz<br />
wird herausragen. Der Städtebau<br />
verdichtet sich zunehmend und die<br />
Grundstücke werden aufgrund der hohen<br />
Preise kleiner. <strong>Die</strong> Schalldichtigkeit führt<br />
zu einer geringeren Luftzirkulation, weshalb<br />
automatisch auch Klimaanlagen in<br />
ein paar Jahren zum Standard gehören<br />
werden.
tipps für den betrieb<br />
Notizmanagement<br />
Raus aus der Stressfalle<br />
Richtig angewendet, können Notizen den Berufsalltag um ein Vielfaches stressfreier und<br />
geordneter gestalten. Dabei gilt es, lediglich drei Grundregeln zu beachten und ein gut<br />
strukturiertes Notizbuch anzulegen.<br />
Ein bekanntes Sprichwort lautet:<br />
„Wer schreibt, der bleibt.“ Vor allem<br />
Unternehmer sollten sich dies zum Leitsatz<br />
machen. Notizen machen nicht nur den<br />
Kopf frei – sie bringen Struktur in ein Gedankenknäuel<br />
aus unerledigten Aufgaben<br />
und anderen Informationen, die ständig im<br />
Kopf schwirren. Das Knäuel erzeugt Stress.<br />
Richtig angewandt können Notizen diese<br />
Stressgedanken reduzieren und entlasten<br />
das Gedächtnis.<br />
Aber nicht nur das. Wer etwas schriftlich<br />
dokumentiert, auch in Form von Notizen,<br />
sitzt in Konfliktsituationen in der Regel<br />
am längeren Hebel. Und darauf bezieht<br />
sich auch das erwähnte Sprichwort. Des-<br />
42 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
halb sollte man sich die Zeit nehmen,<br />
ein individuelles Notizmanagement zu<br />
entwickeln. Dabei gilt es, folgende drei<br />
Grundregeln zu beachten.<br />
1. Viel notieren<br />
2. Alles an einem Ort notieren<br />
3. Geordnet und strukturiert notieren<br />
Das ideale Notizwerkzeug<br />
Um diese drei Regeln ideal zu nutzen,<br />
empfiehlt sich zunächst der Kauf eines Notizbuches.<br />
<strong>Die</strong> Vorteile: Es kann jederzeit<br />
überall mit hingenommen werden. Notizen<br />
können blitzschnell aufgeschrieben<br />
und zeitlich gut zurückverfolgt werden.<br />
Am besten eignet sich ein dickes, stabiles,<br />
fest gebundenes DIN-A4- oder DIN-A5-<br />
Notizbuch mit einem seitlichen Rand.<br />
Damit die Übersichtlichkeit nicht leidet,<br />
sollte es nicht kleiner sein. Empfehlenswert<br />
ist ein fest gebundenes und strapazierfähiges<br />
Buch mit mindestens 100 Seiten.<br />
Ob diese dann liniert, kariert und weiß<br />
sind, richtet sich nach den persönlichen<br />
Bedürfnissen. Sehr nützlich ist auch ein<br />
Leseband, um schnell Zugriff auf die aktuelle<br />
Seite zu haben.<br />
Nachsendehinweis<br />
Auf die Buchinnenseite gehört ein Verweis<br />
für den Fall, dass das Notizbuch verlo-<br />
Foto: shutterstock<br />
ren geht. Um ganz sicher zu gehen, kann<br />
zusätzlich eine Visitenkarte eingeklebt<br />
werden.<br />
Der Seitenrand<br />
Sollte kein linker Rand vorhanden sein,<br />
empfiehlt es sich, einen solchen auf jedem<br />
Blatt zu ziehen – Breite etwa fünf Zentimeter.<br />
Er dient als Orientierung auf der<br />
Seite. In diesen Bereich werden Kürzel<br />
(z. B. Kennzeichnung von Aufgaben, Telefonaten<br />
etc.), das Datum oder Prioritäten<br />
(z. B. mit einem oder mehreren Sternen)<br />
notiert. Alternativ kann im Randbereich<br />
noch eine schmale Spalte ergänzt werden.<br />
Hier werden beispielsweise Zuständigkeiten<br />
eingetragen.<br />
Seitennummern<br />
Eine nicht zu unterschätzende Orientierungshilfe<br />
ist die Nummerierung der<br />
Seiten. Für die Übersichtlichkeit hat es<br />
sich bewährt, die Seitenzahl an der oberen<br />
Ecke der Seite zu notieren.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Es kommt häufig vor, dass man eine Notiz<br />
einträgt, von der man genau weiß, dass sie<br />
noch öfters benötigt wird. Deshalb sollte<br />
entweder die erste oder letzte Seite als<br />
Inhaltsverzeichnis genutzt werden.<br />
Kürzel<br />
Noch mehr Übersichtlichkeit im Notizbuch<br />
geben Kürzel. Hier gilt es, einige Vorüberlegungen<br />
anzustellen: Welche Kürzel<br />
sind für die persönlichen Anforderungen<br />
Das NotizbucH<br />
Fester Platz<br />
Das Arbeitsbuch muss einen festen Platz<br />
auf dem Schreibtisch haben. Man sollte jederzeit<br />
losschreiben können. Rechtshänder<br />
platzieren es am besten rechts.<br />
Tagestrennlinie<br />
Nach jedem Arbeitstag wird ein Querstrich<br />
unter die Aufzeichnungen gezogen. Am<br />
linken Rand über dem Strich wird das Datum<br />
notiert. Das vereinfacht die zeitliche<br />
Orientierung.<br />
Aufgaben kennzeichnen<br />
Aufgaben sollten als solche sofort erkennbar<br />
sein. Es empfiehlt sich zum Beispiels die<br />
Verwendung ein A.<br />
Telefonnummer hervorheben<br />
Telefonnummern, die notiert werden,<br />
sollten herausstechen. <strong>Die</strong>s gelingt mit<br />
der Verwendung von Farben oder einer<br />
Markierung.<br />
Unterschiedliche Farben<br />
Unterschiedliche Farben tragen zur Übersichtlíchkeit<br />
bei. Jedoch sollten nie mehr als drei<br />
Farben verwendet werden. Empfehlenswert<br />
ist die Verwendung eines dreifarbigen Kugelschreibers.<br />
sinnvoll? Nachdem man solche festgelegt<br />
hat, sollte man sie beispielsweise<br />
auf der letzten Seite des Notizbuches<br />
auflisten. Damit kann man auch später<br />
deren Bedeutung nachvollziehen.<br />
Grundsätzlich sind möglichst ein-<br />
tipps für den betrieb<br />
deutige, <strong>selbst</strong>erklärende und nicht<br />
zu viele Kürzel empfehlenswert. Ein<br />
simples Beispiel ist der Buchstabe T für<br />
Telefonat. Wenn man das aufgeschlagene<br />
Notizbuch vor sich hat, sieht man sofort<br />
die durch das T im linken Randbereich<br />
gekennzeichneten erforderlichen Telefonate.<br />
Erweiterung zum Computer<br />
Das Notizbuch kann in Kombination mit<br />
einer Organisationssoftware (z. B. Outlook)<br />
verwendet werden, wenn beispielsweise<br />
Termine, Adressen und Notizen<br />
übertragen werden. Wer hingegen lieber<br />
ohne elektronische Medien arbeitet,<br />
kann hinten noch ein Adressverzeichnis<br />
und ein Kalenderregister einfügen.<br />
Wenn das Grundgerüst des Notizbuches<br />
steht, muss der Nutzer nach seinen Bedürfnissen<br />
herausfinden, ob beispielsweise der<br />
Einsatz von Farben hilfreich ist.<br />
Entscheidend ist zu klären, was alles notiert<br />
werden soll. Um dafür ein gutes Gefühl zu<br />
bekommen, sollte folgende Frage beantwortet<br />
werden: Wie komme ich zu dieser Information,<br />
wenn ich sie jetzt nicht notiere, sie aber<br />
zu einem späteren Zeitpunkt schnell benötige?
tipps für den betrieb<br />
Aufgepasst<br />
Neue Informationspflichten<br />
Regulierungswut und behördlicher Feinsinn für Sprache führten im<br />
Mai zum Inkrafttreten der <strong>Die</strong>nstleistungs-Informationspflichten-<br />
Verordnung (Dl-InfoV). Auch <strong>Handwerk</strong>ern drohen Abmahnungen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />
(Dl-InfoV),<br />
die seit Mai gültig ist und auf europäischen<br />
Richtlinien beruht, spricht zwar nur von<br />
„<strong>Die</strong>nstleistungen“, gemeint sind jedoch<br />
auch <strong>Handwerk</strong>sleistungen.<br />
Also auch <strong>Handwerk</strong>er müssen ihren<br />
Kunden eine Reihe von Informationen<br />
zur Verfügung stellen. In Form einer<br />
Checkliste sind in § 2 Dl-InfoV die einzelnen<br />
Informationen aufgeführt, die<br />
ständig zur Verfügung gehalten werden<br />
müssen und in § 3 solche Informationen,<br />
die auf Anfrage erteilt werden müssen.<br />
<strong>Die</strong> nach § 2 Dl-InfoV geforderten Informationen<br />
entsprechen im wesentlichen<br />
denjenigen, die § 5 Telemediengesetz<br />
vom Website-Betreiber verlangt (siehe<br />
Rechtstipp). <strong>Die</strong> Kundeninformationen<br />
gemäß § 2 Dl-InfoV müssen vor dem Abschluss<br />
von schriftlichen Verträgen erteilt<br />
werden. Das ist in der Praxis nicht immer<br />
REcHtstiPP<br />
Nicht mehr als nötig unterschreiben<br />
FAll Meister Jung erhält ein Anwaltsschreiben,<br />
dass ebenso knapp wie ärgerlich<br />
ist: Er habe versäumt, auf seiner Internetseite<br />
die Handelsregisternummer seines<br />
Betriebes anzugeben. Innerhalb<br />
einer Woche soll er eine Unterlassungserklärung<br />
abgeben und<br />
eine Gebühr von 500 € zahlen. Er<br />
stellt sich die Frage, ob er tatsächlich<br />
zahlen muss.<br />
löSUNg Es besteht für jeden<br />
Gewerbetreibenden die Pflicht,<br />
im Impressum der Webseite die<br />
Handelsregisternummer und das<br />
44 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
ganz einfach. Bei Werkstattarbeiten sollten<br />
die Informationen überall aushängen oder<br />
zur Mitnahme bereitliegen. Bei größeren<br />
Aufträgen können die Angaben dem<br />
Angebot beigefügt werden. Bei Notreparaturen<br />
sollte das Informationsmaterial<br />
als erstes ausgehändigt werden, der vom<br />
Kunden gegenzuzeichnende Arbeitsbericht<br />
könnte um eine Rubrik ergänzt<br />
werden, in der der Kunde den vorherigen<br />
Erhalt der Informationen nach der Dl-<br />
InfoV bestätigt.<br />
Im Fall der telefonischen Auftragserteilung<br />
bietet es sich an, beim Kunden<br />
dessen E-Mail-Adresse zum Zwecke der<br />
Zurverfügungstellung der gebotenen Informationen<br />
abzufragen und sich später<br />
vom Kunden schriftlich auf dem Arbeitszettel<br />
den Erhalt dieser Informationen<br />
vor Leistungserbringung bestätigen zu<br />
lassen. Vorsorglich sollten <strong>Handwerk</strong>er<br />
auf jeden Fall die geforderten Informa-<br />
Unterlassungserklärung bei Abmahnungen sollten genau geprüft werden<br />
Registergericht zu benennen. Meister Jung<br />
ist daher verpflichtet, die Unterlassungserklärung<br />
abzugeben und sollte seinen Internetauftritt<br />
unverzüglich ergänzen. Auch die<br />
Gebührenforderung muss er bezahlen, wobei<br />
die Höhe im Einzelfall durch einen Rechtsanwalt<br />
überprüft werden sollte. Allerdings<br />
muss in der Regel mit 500 € gerechnet<br />
werden.<br />
TIPP Regelmäßig liegt dem Abmahnschreiben<br />
eine vorformulierte Unterlassungserklärung<br />
bei, die unterschrieben<br />
zurückgeschickt werden soll. Allerdings<br />
ist Vorsicht geboten. Häufig geht die Unterlassungserklärung<br />
zu weit oder ist<br />
tionen auf der Website einfach abrufbar<br />
machen.<br />
Verstößt der <strong>Handwerk</strong>er gegen die<br />
Verpflichtungen aus der Dl-InfoV, so<br />
droht ihm ein Ordnungsgeld von bis zu<br />
1.000 €Wahrscheinlicher aber dürften Abmahnungen<br />
von hierauf spezialisierten<br />
Abmahnvereinen sein.
Branchen<br />
Das Kraftfahrzeuggewerbe fordert ein klares Bekenntnis gegen die PKW-Maut.<br />
Neuer Tarifvertrag der Bäcker<br />
Schrittweise gleicher Lohn<br />
für Azubis in Ost und West<br />
Bis 2012 werden schrittweise die Vergütungen<br />
von Auszubildenden im Bäckerhandwerk<br />
in Ost und West angeglichen.<br />
Das ist das Ergebnis der Tarifverhandlungen<br />
des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks<br />
und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-<br />
Gaststätten. Demnach sollen die Lohnunterschiede<br />
abgeschafft werden. Ab September<br />
erhalten Auszubildende in Ost- und Westberlin<br />
das gleiche Gehalt. In Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,<br />
Sachsen und Thüringen werden die<br />
Löhne in zwei Schritten bis September<br />
2012 angepasst. Damit soll auch die Abwanderung<br />
aus den neuen Bundesländern<br />
eingedämmt werden. Um die Attraktivität<br />
des Berufs zu sichern, steigt für alle die Ausbildungsvergütung.<br />
„Mit Blick auf den<br />
starken Geburtenrückgang brauchen wir<br />
ausreichend motivierte und qualifizierte<br />
Nachwuchskräfte“, so Peter Becker, Präsident<br />
des Zentralverbandes.
Schleswig-Holstein Musikfestival<br />
Da ist Musik drin<br />
Auch das 25. Schleswig-<br />
Holstein Musikfestival<br />
vom 10. Juli bis 29. August<br />
2010 wäre ohne das<br />
<strong>Handwerk</strong> kaum vorstellbar.<br />
Man denke nur an<br />
die von Geigenbauern,<br />
Klavier- und Cembalobauern<br />
oder Holz- bzw.<br />
Metallblasinstrumentenmachern<br />
gefertigten<br />
Musikinstrumente. Aber<br />
Eckernförder Strandfestival 2010<br />
Sonne, Strand und viel Musik<br />
Am Sonntag, den 22. August 2010 ist<br />
der Eckernförder Strand wieder Schaubühne<br />
für eines der größten Open-Air-<br />
Konzerte im hohen <strong>Nord</strong>en.<br />
Zum Eckernförder Strandfestival<br />
2010 werden wie<br />
schon in den Vorjahren rund<br />
10.000 Besucher erwartet.<br />
Nationale Musikgruppen<br />
mit internationalem Erfolg<br />
sind in diesem Jahr am<br />
Start und versprechen ein<br />
erstklassiges Programm vor<br />
schöner Kulisse. Mit dabei<br />
auch das Rahmenprogramm<br />
wird durch die<br />
zahlreichen <strong>Handwerk</strong>s-<br />
Foto: hfr<br />
Foto: Grünke, NH-ARchiv<br />
Das Mecklenburgische<br />
Staatstheater Schwerin,<br />
das noch bis zum 1.<br />
August die diesjährigen<br />
Schlossfestspiele präsentiert,<br />
kehrt mit der Oper<br />
„La forza del destino“<br />
(<strong>Die</strong> Macht des Schicksals)<br />
zur langjährigen Verdi-Serie<br />
zurück. Der Alte<br />
Garten als Spielort bietet<br />
mit dem Ensemble aus<br />
Staatstheater, Staatlichem<br />
betriebe im Lande erst<br />
möglich. Das Festival<br />
widmet sich in diesem<br />
Sommer dem Länderschwerpunkt<br />
Polen und<br />
lädt neben einer Hommage<br />
an Frédéric Chopin<br />
zu einer musikalischen<br />
Entdeckungsreise durch<br />
Polen ein.
Feierabend<br />
Buchtipps für den Urlaub und danach<br />
Leben, Sterben, Gegenwart<br />
Leben. Tante Inge, 64 Jahre, nimmt sich<br />
das Leben. Im übertragenen Sinne: Sie<br />
beschließt, ihr eigenes<br />
zu führen. Ohne Onkel<br />
Walter, der den ganzen<br />
Tag im Trainingsanzug<br />
durch die Gegend<br />
läuft und sich neben<br />
Borussia Dortmund<br />
vielleicht noch für seine<br />
eingebildeten Wehwehchen interessiert.<br />
Dora Heldts neuer Roman „Tante Inge<br />
haut ab“ ist mit schwungvoller Feder<br />
geschrieben. Anrührend und heiter zugleich.<br />
<strong>Die</strong> ideale Lektüre für drei ruhige<br />
Sommernachmittage.
impressum<br />
Das Magazin der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
Flensburg, Hamburg, Lübeck, Schwerin<br />
Verlag: Verlag <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> GmbH,<br />
Holstenwall 12, 20355 Hamburg<br />
Sekretariat: Dagmar Spreemann,<br />
Tel.: 040 35905-222, Fax: 040 35905-309,<br />
dspreemann@hwk-hamburg.de;<br />
http://www.nord-handwerk.de<br />
Chefredakteurin: Anemone Schlich (ans; v. i. S. d. P.)<br />
Tel.: 040 35905-324, aschlich@hwk-hamburg.de<br />
Herausgeber: <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg, <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Hamburg, <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck,<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin, vertreten durch das<br />
Herausgeber-Gremium, bestehend aus den jeweiligen<br />
Hauptgeschäftsführern Udo Hansen, Frank Glücklich,<br />
Andreas Katschke und Edgar Hummelsheim<br />
Mantelredaktion:<br />
Dr. Thomas Meyer-Lüttge (tm), Tel.: 040 35905-272,<br />
tmeyer-luettge@nord-handwerk.de;<br />
Kerstin Gwildis (kl), Tel.: 040 35905-253,<br />
kgwildis@nord-handwerk.de;<br />
Jens Seemann (jes), Tel.: 040 35905-345<br />
jseemann@nord-handwerk.de<br />
Redaktionsfax: 040 35905-347<br />
Kammerredaktionen:<br />
• <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />
Andreas Haumann (ah), Johanniskirchhof 1,<br />
24937 Flensburg, Tel.: 0461 866-181,<br />
Fax: 0461 866-184,<br />
a.haumann@hwk-flensburg.de<br />
• <strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg,<br />
Claus Rosenau (cro),<br />
Holstenwall 12, 20355 Hamburg,<br />
Tel.: 040 35905-472, Fax: 040 35905-309,<br />
crosenau@hwk-hamburg.de<br />
• <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck,<br />
Ulf Grünke (grü), Breite Straße 10–12, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451 1506-202, Fax: 0451 1506-180,<br />
ugruenke@hwk-luebeck.de<br />
• <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin und Landesredaktion<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Dr. Petra Gansen (pg), Friedensstraße 4A,<br />
19053 Schwerin, Tel.: 0385 7417-152,<br />
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Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH<br />
Schanzenstraße 7o, 20357 Hamburg<br />
Ansprechpartnerin: Tanya Kumst<br />
Tel.: 040 4143338-44, Fax: 040 4143338-49<br />
E-Mail: tanya.kumst@hbzv.com<br />
Anzeigentarif 2010<br />
Erscheinungsweise: monatlich (26. Jahrgang)<br />
<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> ist das offizielle Organ der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
Flensburg, Hamburg, Lübeck, Schwerin. Für<br />
alle im Bereich der genannten <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
in die <strong>Handwerk</strong>srolle eingetragenen Betriebe ist<br />
der Bezugspreis mit dem <strong>Handwerk</strong>skammerbeitrag<br />
abgegolten. Für alle anderen Bezieher beträgt der<br />
Bezugspreis jährlich 24,20 € (einschl. Postgebühren<br />
und 7 v. H. Mehrwertsteuer); Einzelverkaufspreis 2,20 €<br />
(einschl. 7 v. H. Mehrwertsteuer). Das Magazin und alle<br />
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Lektorat: Michael Hartmann<br />
Titelfoto: privat<br />
Kleinanzeigen_Juli10 17.06.2010 11:37 Uhr Seite 1<br />
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Rechtsanwalt Andreas Behem<br />
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht<br />
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In einigen Ausgaben finden Sie<br />
Beilagen von:<br />
- Stabila Maßgeräte GmbH<br />
In der Ausgabe Lübeck und<br />
Schwerin finden Sie Amtliche<br />
Mitteilungen von:<br />
- <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
- <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />
GESCHÄFTSVERBINDUNGEN<br />
Wangentreppen, Bolzentreppen<br />
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0177 / 5898885<br />
Betriebsaufgabe: Fleischfachgeschäft<br />
im Süden HH aus Altersgründen<br />
abzugeben, als Filiale<br />
gut geeignet, Tel. 040 / 7429131<br />
Etabliertes Augen0ptikgeschäft<br />
mit CL (über 50J.) im NW von HH aus<br />
privaten Gründen zu verkaufen.<br />
Zuschriften unter Chiffre-Nr. 5078<br />
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Telefon: 0173/6021546<br />
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käuflichem Erwerb bzw. Beteiligung.<br />
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sein, Tel. 040/63948426<br />
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Abiturientin, 21 Jahre, sucht Ausbildungsplatz<br />
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Bau- KFZ- EDV-<br />
Bewertungs-Sachverständiger<br />
Sachverständiger für Haustechnik<br />
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Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 49
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<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
Breite Straße 10–12<br />
23552 Lübeck<br />
Tel. 0451 1506-238<br />
Fax 0451 1506-277<br />
E-Mail: cmueller@hwk-luebeck.de<br />
www.hwk-luebeck.de<br />
50 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />
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Metallbaubetrieb im Landkreis Parchim<br />
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Werkstatt-, Montageraum) in Güstrow<br />
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neuen Geschäftsführer. Spätere<br />
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<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Holstenwall 12<br />
20355 Hamburg<br />
Tel. 040 35905-361<br />
Fax 040 35905-506<br />
www.hwk-hamburg.de/<br />
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Baugeschäft abzug. oder Beteiligung A101/1/2/3/4/6/7/8<br />
Dachdeckerei abzug. A106/1<br />
Straßen- und Tiefbaubetrieb s. Nachf. A107/1<br />
Steinmetzbetrieb in Dithmarschen abzug. A113/1<br />
Malereibetrieb abzug. A115/1/3<br />
Fachbetrieb für Fahrzeuglackierung an<br />
der Ostküste abzug. A115/2<br />
Kunstschmiede mit Wohnhaus an der<br />
Ostseeküste abzug. A201/2<br />
Metallbaubetrieb abzug. A201/3<br />
Zweiradhandelsgeschäft abzug. A207/1/2/3<br />
Kfz-Betriebe abzug. A209/1/2/3/4/5/<br />
6/7/8/9/10/11/13/14<br />
Kleiner Kfz- und Bootsmotorenbetrieb an<br />
der nördl. Ostküste s. Nachfolger/-in A209/12<br />
Elektroinstallateurbetrieb abzug. A218/1/2/3/4/<br />
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Tischlereien abzug. A301/1/2/3/4/5<br />
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Schuh- und Schlüssel-/Stempeldienst<br />
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Schuhgeschäft mit Reparaturabteilung<br />
(auf Orthopädietechnik ausbaubar) auf<br />
nordfriesischer Insel abzug. A413/2<br />
Bäckereien/Konditorei abzug. A501/2/3/4<br />
Dentallabor i. R. Rendsburg s. Nachfolger<br />
oder Teilhaber A606/1<br />
Friseurgeschäfte abzug. A607/1-13<br />
Verlags- und Offsetdruckerei/Werbetechnikbetrieb<br />
abzug. A725/2/3<br />
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Dipl.-Ing. s. Betrieb im Bereich Öko-Bau N100/1<br />
Betriebswirt s. branchenunabhängig<br />
Betrieb N100/2<br />
Karosserie und Fahrzeugbauermeister s.<br />
Betrieb i. R. Flensburg/Schleswig N203/1<br />
Kfz-Betrieb ges. N209/1/2<br />
Installateur- und Heizungsbaubetrieb i.<br />
R. Flensburg zwecks Expansion ges. N216/2<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg<br />
Johanniskirchhof 1–7<br />
24937 Flensburg<br />
Tel. 0461 866-132<br />
Fax 0461 866-184<br />
E-Mail: a.gimm@hwk-flensburg.de<br />
www.hwk-flensburg.de<br />
Konditormeister s. Konditorei/Café N502/1/2<br />
Friseurmeisterin s. Betrieb i. R. Flensburg N607/1<br />
Kosmetiksalon i. R. Rendsburg/Eckernförde/Schleswig<br />
ges. N8637/1<br />
Bestattungsunternehmen ges. N8737/1<br />
Hwk lüBeck ANGEBoTE<br />
Bauunternehmen abzug. A1<br />
Straßenbauerbetrieb abzug. A5<br />
Fliesenlegerbetrieb abzug. A7<br />
Autolackiererwerkstatt abzug. A13<br />
Metallbauerbetriebe abzug. A16<br />
Kälteanlagenbauerbetrieb abzug. A21<br />
Informationstechnikerbetr. abzug. A22<br />
Kfz-Betriebe abzug. A23<br />
Landmaschinenmechanikerbetriebe abzug. A22<br />
Installateur-/Heizungsbauerbetriebe abzug. A27<br />
Elektrotechnikerbetriebe abzug. A29<br />
Elektromaschinenbauerbetrieb abzug. A30<br />
Tischlereien abzug. A38<br />
Raumausstatterbetrieb abzug. A56<br />
Bäckereien/Konditoreien abzug. A57<br />
Fleischereibetriebe abzug. A59<br />
Friseur-/Kosmetiksalons abzug. A68<br />
Glasereibetriebe abzug. A72<br />
Fotostudios abzug. A78<br />
Hwk lüBeck NACHFrAGE<br />
Maurermeister s. Betriebe B1<br />
Malermeister s. Betriebe B13<br />
Metallbauermeister s. Betriebe B16<br />
Feinwerkmechanikerbetrieb ges. B19<br />
Kfz-Meister s. Betriebe B23<br />
Installateur- u. Heizungsbauermeister<br />
s. Betriebe B27<br />
Elektrotechnikermeister s. Betriebe B29<br />
Tischlermeister s. Betriebe B38<br />
Schuh- u. Schlüsseldienst ges. B54<br />
Bäckerei/Konditorei ges. B57<br />
Augenoptikerin s. Betrieb B63<br />
Friseurmeister s. Betriebe B68<br />
BETRIEBSVERMITTLUNG (Auszug)<br />
Angebote und Nachfragen von Beteiligungen oder<br />
ganzen Unternehmen können der jeweiligen <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
mitgeteilt werden. Interessenten für<br />
die hier veröffentlichten Angebote und Nachfragen<br />
wenden sich bitte ebenfalls unter Angabe der Chiffre<br />
an die zuständigen <strong>Handwerk</strong>skammern.<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />
Friedensstraße 4A<br />
19053 Schwerin<br />
Tel. 0385 7417-152<br />
Fax 0385 7417-151<br />
E-Mail: p.gansen@hwk-schwerin.de<br />
www.hwk-schwerin.de<br />
Gewerbeflächenvermittlung<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Tel. 040 35905-363<br />
Fax 040 35905-506<br />
www.hwk-hamburg.de/<br />
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fertigen die Tore an, auf die die Spieler schießen. Und die<br />
Gehhilfen, falls mal einer nur das Schienbein trifft.<br />
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