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Die Richtung selbst bestimmen - Nord-Handwerk

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8445 * 2,20<br />

Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Neues Modell zur<br />

Rundfunkfinanzierung<br />

thEma dEs monats<br />

sPEcial<br />

<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />

ab Seite 38<br />

Juli/august 2010<br />

www.hwk-hamburg.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />

<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />

Christian Adam und weitere<br />

besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />

rEPortaGE<br />

Mit Fräse und Bohrer<br />

durch die Welt<br />

Kammer-Infos (ab S. 20)


8447 * 2,20<br />

Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Neues Modell zur<br />

Rundfunkfinanzierung<br />

thEma dEs monats<br />

sPEcial<br />

<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />

ab Seite 38<br />

Juli/august 2010<br />

www.hwk-flensburg.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />

<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />

Christian Adam und weitere<br />

besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />

rEPortaGE<br />

Mit Fräse und Bohrer<br />

durch die Welt<br />

Kammer-Infos (ab S. 20)


8446 * 2,20<br />

Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Neues Modell zur<br />

Rundfunkfinanzierung<br />

thEma dEs monats<br />

sPEcial<br />

<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />

ab Seite 38<br />

Juli/august 2010<br />

www.hwk-luebeck.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />

<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />

Christian Adam und weitere<br />

besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />

rEPortaGE<br />

Mit Fräse und Bohrer<br />

durch die Welt<br />

Kammer-Infos (ab S. 20)


11765 * 2,20<br />

Das Magazin Der HanDwerkskaMMern Flensburg Hamburg lübeck scHwerin 7/8<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Neues Modell zur<br />

Rundfunkfinanzierung<br />

thEma dEs monats<br />

sPEcial<br />

<strong>Nord</strong>Bau 2010<br />

ab Seite 38<br />

Juli/august 2010<br />

www.hwk-schwerin.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Richtung</strong><br />

<strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />

Christian Adam und weitere<br />

besondere <strong>Handwerk</strong>er<br />

rEPortaGE<br />

Mit Fräse und Bohrer<br />

durch die Welt<br />

Kammer-Infos (ab S. 20)


Zuerst an die Kleinen denken!<br />

Andreas Katschke,<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Lübeck.<br />

Anfang Juni endete die zweite europaweite<br />

Aktionswoche der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen. Das Ziel: Den EU-Grundsatz<br />

„zuerst an die Kleinen denken“ fest<br />

in der politischen Praxis zu verankern. Ein<br />

Thema, das wieder einmal diskutiert wurde,<br />

waren die bürokratischen Belastungen, die<br />

unseren Mitgliedsbetrieben aufgebürdet<br />

werden. Melde- und Informationspflichten<br />

sowie Genehmigungsverfahren binden<br />

Arbeitskraft und verursachen Kosten. Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass Kleinbetriebe<br />

etwa 6 % ihres Umsatzes für die Deckung<br />

von Bürokratiekosten aufwenden müssen.<br />

Daher fällt „Bürokratie“ immer wieder als<br />

Stichwort, wenn Hemmnisse für Wachstum<br />

und Beschäftigung genannt werden.<br />

<strong>Die</strong> Bürokratie gebärt indessen „ihre<br />

eigenen Kinder“: Auf EU-Ebene leitet<br />

Edmund Stoiber eine Arbeitsgruppe zum<br />

Bürokratieabbau, es gibt ein Rechenmodell,<br />

um Bürolasten zu ermitteln, das sog.<br />

Standardkostenmodell und ein Normenkontrollrat<br />

ist auch vorhanden. <strong>Die</strong> wollen<br />

alle gut genährt werden …<br />

Dabei greift die Forderung nach „Bürokratieabbau“<br />

viel zu kurz. Notwendig ist<br />

nicht nur ein Abbau, sondern vor allem,<br />

dass nicht immer neue Pflichten für die Betriebe<br />

geschaffen werden. Der Umfang von<br />

Gesetzesblättern ist wahrlich kein Maßstab<br />

für gute Politik.<br />

Nach meinem natürlich höchst subjektiven<br />

Eindruck werden in dem Zeitraum,<br />

in dem es gelingt, eine Vorschrift abzubauen,<br />

etwa zehn neue geschaffen. Dazu<br />

ein kleiner „Erlebnisbericht“ aus den vergangenen<br />

Monaten: Ende April hat die<br />

Europäische Kommission den Entwurf für<br />

ein Konzept zur sog. „intelligenten Regulierung“<br />

vorgestellt, mit dessen Hilfe die<br />

Bürokratiebelastungen identifiziert und<br />

abgebaut werden sollen. Allzu weit muss<br />

die Europäische Kommission gar nicht<br />

schauen: Kurz danach „erfreute“ sie mit<br />

einer Verlängerung der Mutterschutzfrist<br />

bei voller Bezahlung von 14 auf 18<br />

(oder sogar 20) Wochen, das Europäische<br />

Parlament beschloss eine Ausweitung des<br />

sozialen Schutzes Selbständiger (verbunden<br />

mit dem Risiko, dass in Deutschland<br />

eine Rentenversicherungspflicht für alle<br />

Selbständigen eingeführt wird). <strong>Die</strong> Bundesregierung<br />

hat die <strong>Die</strong>nstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />

erlassen,<br />

die jeden <strong>Die</strong>nstleister (also auch unsere<br />

Mitgliedsbetriebe) verpflichtet, seinem<br />

Auftraggeber vor Vertragsschluss oder vor<br />

Erbringung einer <strong>Die</strong>nstleistung eine Fülle<br />

von Informationen zu geben. In die gleiche<br />

<strong>Richtung</strong> zielt das Gesetz zur Einführung<br />

einer Musterwiderrufsbelehrung<br />

in Verbraucherdarlehensverträgen, das die<br />

Betriebe belastet, die Darlehen vermitteln<br />

(z. B. im Kfz-<strong>Handwerk</strong>), um ihre Produkte<br />

oder <strong>Die</strong>nstleistungen abzusetzen.<br />

Hieraus ergibt sich: Überflüssige Bürokratie<br />

belastet insbesondere die kleinen<br />

Betriebe. Dabei ist es besonders wichtig,<br />

dass die heutigen Entscheidungsträger nicht<br />

mit wachsender Geschwindigkeit immer<br />

neue bürokratische Verpflichtungen erfinden<br />

und auftürmen. Bürokratieabbau ist<br />

wichtig, Bürokratieverhinderung ist noch<br />

wichtiger und besser. Insofern können Parlamentsferien<br />

auch ein Segen sein.<br />

Ihre Meinung unter E-Mail<br />

akatschke@hwk-luebeck.de<br />

standpunkt<br />

Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 3


Inhalt 7 / 8 | 2010<br />

Standpunkt<br />

03 Zuerst an die Kleinen denken!<br />

thema deS monatS<br />

08 Jahresurlaub bei kindern in mosambik<br />

Mathias Kohrt aus Neukloster unterstützt afrikanische Waisen.<br />

10 anwalt der unterdrückten<br />

Konditormeister und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg.<br />

12 klassische klänge im kongo<br />

Geigenbaumeister Christian Adam sorgt in Zentralafrika<br />

für den richtigen Ton.<br />

14 Jeder tag muss anders sein<br />

Elektroinstallateurmeister Ernst Legies aus Hörup.<br />

politik & WirtSchaft<br />

16 Wirtschaft befürchtet höhere Belastungen<br />

Neues Modell für die Rundfunkfinanzierung.<br />

16 Große probleme für kleine Betriebe<br />

Ergebnisse der KfW-Unternehmensbefragung 2010.<br />

17 Geduldprobe in Zeiten der krise<br />

<strong>Die</strong> Reform des Insolvenzrechts kommt nicht voran.<br />

18 Bundesregierung stellt klimaschutz infrage<br />

CO2-Gebäudesanierungsprogramm soll halbiert werden.<br />

reGionalteil<br />

20 Berichte und Bekanntmachungen aus<br />

Kammerbezirk und Bundesland.<br />

reportaGe<br />

36 mit fräse und Bohrer durch die Welt<br />

MTS Kasulke & Rohde GmbH aus Hamburg.<br />

Unser Onlinearchiv finden Sie unter: www.nord-handwerk.de<br />

08<br />

38<br />

die richtung <strong>selbst</strong> <strong>bestimmen</strong><br />

Christian Adam ist einer der 4,3 Millionen<br />

<strong>Handwerk</strong>er in Deutschland. Wir stellen den<br />

Meister aus Ahrensburg und drei seiner<br />

Kollegen vor. Vier außergewöhnliche Vertreter<br />

eines besonderen Wirtschaftszweigs.<br />

nordBau 2010 in neumünster<br />

<strong>Nord</strong>deutschlands größte Baufachmesse im<br />

<strong>Nord</strong>en präsentiert auch in diesem Jahr wieder<br />

aktuelle Trends wie das energieeffiziente Bauen<br />

zum Wohlfühlen. Ein eigens dafür gebautes<br />

Haus, zeigt wie es geht.<br />

Special: nordBau 2010 in neumünSter<br />

38 Wohnen und Wohlfühlen<br />

<strong>Die</strong> Trends der größten norddeutschen Baumesse.<br />

41 die nordBau im überblick<br />

Öffnungszeiten, Sonderschauen, Hallenbelegung.<br />

tippS für den BetrieB<br />

42 raus aus der Stressfalle<br />

Grundregeln für ein vernünftiges Notizmanagement.<br />

44 neue informationspflichten<br />

Bei Nichtbeachten drohen Abmahnungen.<br />

44 rechtstipp: nicht mehr als nötig unterschreiben<br />

Unterlassungserklärungen genau prüfen.<br />

45 Steuertipp: erneutes Wahlrecht<br />

Möglichkeiten für Sofortabschreibungen.<br />

4 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 5<br />

ruBriken<br />

06 Kurz & knapp<br />

35 Leute<br />

46 Branchen<br />

47 Feierabend<br />

49 Impressum und Kleinanzeigen<br />

50 Betriebsbörse<br />

Foto: Seemann<br />

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kurz und knapp<br />

ZDH in KürZe<br />

Verlässliche Prognose<br />

Der Zentralverband des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s<br />

ZDH) geht weiter davon aus, dass das Hand-<br />

werk die Prognose von 1 % Umsatzrückgang<br />

bei stabiler Beschäftigung im laufenden Jahr<br />

erreichen kann. Der schwache Start beruhe,<br />

so ZDH-Generalsekretär Holger Schwanne-<br />

Foto: pixelio.de, K. Michel<br />

cke, im wesent-<br />

lichen auf „Son-<br />

dereinflüssen und<br />

Nachwirkungen der<br />

Wirtschaftskrise“.<br />

Betroffen seien vor<br />

allem die Bereiche<br />

KfZ, Bau und Zuliefererbetriebe.<br />

Im Gegensatz dazu<br />

verzeichneten die übrigen <strong>Handwerk</strong>sgruppen<br />

eine „stabile oder sogar positive Entwicklung“.<br />

Das Statistische Bundesamt hatte<br />

für das erste Quartal 2010 in den zulassungspflichigen<br />

<strong>Handwerk</strong>en einen Umsatzrückgang<br />

von 6,7 % und einen Beschäftigungsrückgang<br />

von 1,5 % gemeldet.


Thema des monaTs<br />

Mathias Kohrt<br />

Jahresurlaub bei<br />

Kindern in Mosambik<br />

Mathias Kohrt fliegt regelmäßig nach Mosambik. Dort hilft<br />

der Elektriker aus Neukloster ehrenamtlich beim Aufbau eines<br />

Zentrums für Aidswaisen und Straßenkinder. Er errichtete<br />

beispielsweise eine Solaranlage, die ein Pumpe zur Förderung<br />

von Wasser aus einem Brunnen antreibt.<br />

Seit der Fußballweltmeisterschaft<br />

ist Südafrika in aller Munde. Sein<br />

Nachbarland Mosambik bleibt nahezu<br />

unbekannt. Dabei ist es am südwestlichen<br />

Zipfel Afrikas mit 800.000 km 2 doppelt<br />

so groß wie Deutschland. Über 50 % der<br />

21 Millionen Mosambikaner leben nach<br />

Angaben des Deutschen Auswärtigen<br />

Amtes in absoluter Armut. Wirtschaftlich<br />

Zwei Jungen, die im Zentrum Fonte da Vida eine<br />

neue Heimat gefunden haben.<br />

8 nordhandwerk Juli / August 2010<br />

rangiert das Land mit einem jährlichen<br />

Pro-Kopf-Einkommen von 400 € im Human<br />

Development Index der Vereinten<br />

Nationen auf Rang 172 von 182.<br />

Darunter leiden ganz besonders die<br />

Kinder. Eltern können sie nicht versorgen<br />

oder sterben früh an Aids. 60 solcher<br />

Jungen und Mädchen hilft Mathias Kohrt,<br />

ein 25-jähriger Elektriker aus dem meck-<br />

2.500 Liter Wasser speichert der Tank. Solarstrom<br />

treibt die Pumpe an.<br />

Fotos: hfr/Kohrt<br />

Mathias Kohrt aus Neukloster, hier beim Bau eines<br />

Lehmofens, nimmt immer seinen Jahresurlaub, um<br />

in Mosambik ehrenamtlich zu helfen.<br />

lenburgischen Neukloster. Das tut er nicht<br />

alleine. Kohrt ist ehrenamtlich engagiert<br />

beim Projekt „Fonte da Vida“. Aus dem<br />

Portugiesischen übersetzt, heißt das Quelle<br />

des Lebens. <strong>Die</strong> Helfer tun alles, um<br />

den Kindern das Leben erleichtern und<br />

ihnen eine aussichtsreiche Zukunft zu<br />

ermöglichen. Seit 2001 bauen sie 30 km<br />

nördlich der Hauptstadt Maputo nahe<br />

dem Dorf Maracuene auf rund 35.000 m 2<br />

ein Zentrum für Straßenkinder und Aidswaisen.<br />

Nach und nach entstehen sechs<br />

Häuser für jeweils zwölf Kinder, Wirtschaftsgebäude,<br />

eine Klärgrube, Werkstätten,<br />

Ställe und Gärten.<br />

Reise ins unbekannte Land<br />

Mathias Kohrt wird vom 25. Juli bis zum<br />

23. August zum vierten Mal nach Mosambik<br />

reisen. Was durch einen Zufall<br />

begann, ist zum festen Bestandteil seiner<br />

Planung geworden. „Für Fonte da Vida<br />

nehme ich meinen Jahresurlaub“, sagt<br />

der Geschäftsführer von Kohrt Elektro &<br />

Gebäudetechnik. Sich vier Wochen aus<br />

dem Staub zu machen, ist für ihn wahrlich<br />

nicht einfach. Doch die Kinder sind<br />

ihm ans Herz gewachsen: „Ich bewundere<br />

die Lebensfreude der Menschen, die sie<br />

trotz ihrer schwierigen Lebensverhältnisse<br />

ausstrahlen.“<br />

Mosambik – das war für ihn bis 2007<br />

auch nur ein Name auf der Landkarte.<br />

Dann fragten ihn Organisatoren des Projektes,<br />

ob er sich vorstellen könne, sein<br />

Fachwissen als Elektriker für den Aufbau<br />

einer Solaranlage in Mosambik einzusetzen.<br />

Das war zwei Wochen vor dem Abflug.<br />

Kohrt, der zuvor nie geflogen war, entschied<br />

sich spontan für den 20-stündigen Trip ins<br />

9.500 Kilometer entfernte Mosambik. Im<br />

Gepäck eine 70 Kilogramm schwere Solaranlage,<br />

für die jeder der Reisegruppe<br />

auf zehn Kilogramm Gepäck verzichtete.<br />

Mathias Kohrt packte viel Werkzeug ein.<br />

Schließlich wusste er nicht, was ihn erwarten<br />

würde.<br />

<strong>Die</strong> Ankunft wird er nie vergessen. <strong>Die</strong><br />

Hauptstadt Maputo mit ihren 2 Millionen<br />

Einwohnern glich so gar nicht einer<br />

Großstadt, wie Kohrt sie kannte. Auf einer<br />

riesigen Fläche reihte sich Holzhaus an<br />

Holzhaus. Menschen kochten auf offenem<br />

Feuer vor den Türen ihrer Hütten. Durch<br />

die engen Gassen zog dichter Rauch.<br />

Mit Geländewagen erreichte die Gruppe<br />

über steinige Sandpisten schließlich<br />

das Dorf.<br />

Solaranlage spart bares Geld<br />

Viel Zeit, um zu realisieren, wo er gelandet<br />

war, blieb nicht. In vier Wochen sollte die<br />

Solaranlage funktionieren. Beim Aufbau<br />

unterstützten ihn Mitreisende und Einheimische<br />

tatkräftig. Gemeinsam schaufelten<br />

sie einen 30 Meter langen Graben und<br />

installierten die Anlage. Gleichzeitig leistete<br />

Mathias Kohrt Aufklärungsarbeit. Schließlich<br />

war den Mosambikanern Solarenenergie<br />

völlig fremd. Der Fachmann erklärte die<br />

Funktionsweise und den Umgang mit der<br />

Anlage, um sicherzustellen, dass Probleme<br />

auch in seiner Abwesenheit behoben werden<br />

können. Das funktioniert reibungslos.<br />

ProjekT FonTe da Vida<br />

Mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher<br />

Helfer ist es Jutta Pfistner von der Evangelisch-<br />

Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Köpenick seit<br />

1998 gelungen, verschiedenste Workcamps in<br />

Mosambik zu organisieren. Eines davon ist<br />

Fonte da Vida. Dabei handelt es sich um ein<br />

Zentrum für Aidswaisen und Straßenkinder,<br />

das seit 2001 nördlich der Hauptstadt Maputo<br />

entsteht. Jedes Jahr reisen Freiwillige aus<br />

Deutschland für vier Wochen nach Mosambik,<br />

Thema des monaTs<br />

Seit die Anlage steht, produziert sie zuverlässig<br />

Strom, der eine Pumpe antreibt.<br />

Innerhalb von acht Stunden befördert<br />

diese 2.500 Liter Wasser aus dem Brunnen<br />

in einen Tank. Von dort aus wird es dann<br />

in die Häuser geleitet. Zuvor gelang dies<br />

nur mit einer Pumpe, die ein Generator<br />

antrieb. Und der benötigte teures Benzin.<br />

Dank Solar sparen die Dorfbewohner<br />

mit jedem Sonnstrahl bares Geld.<br />

Pro Jahr können so weitere 1.200 € in<br />

Bauarbeiten auf dem Gelände investiert<br />

werden. „Das ist eine Menge Geld bei<br />

einem monatlichen mosambikanischen<br />

Durchschnittsverdienst von rund 50 €“,<br />

sagt Kohrt. Für ihn ist Solar deshalb nicht<br />

nur an dieser Stelle sinnvoll und nützlich:<br />

„In solch einem sonnenreichen Land<br />

könnte auf einfache Weise Strom in den<br />

entlegensten Ecken produziert werden“<br />

Deshalb setzte er auch für die nächtliche<br />

Beleuchtung des Zentrums auf kleine<br />

solarbetriebe Lampen. Seit die Abend<br />

für Abend leuchten, können die Erzieher<br />

den Kindern auch nach Einbruch der<br />

Dunkelheit noch Geschichten vorlesen.<br />

„Es ist einfach schön zu sehen, was man<br />

mit solch vergleichbar kleinen Sachen für<br />

Freude auslösen kann“, sagt Kohrt.<br />

Mittlerweile reist er nicht mehr nur<br />

mit, um elektronische Probleme zu lösen.<br />

Heute packt er dort mit an, wo er<br />

gebraucht wird, um das Zentrum so<br />

schnell wie möglich fertigzustellen. Für<br />

die nötige finanzielle Unterstützung<br />

wirbt er mit Vorträgen in Deutschland<br />

und stellt auf der Homepage des Projektes<br />

www.mosambikprojekt.de Kinder des<br />

Dorfes vor. Ihnen möchte er in den kommenden<br />

Jahren noch bessere Zukunftsperspektiven<br />

schaffen.


Rüdiger Nehberg<br />

Anwalt der Unterdrückten<br />

Er schuf Frieden für brasilianische Indianer und kämpft gegen Genitalverstümmelungen<br />

von Mädchen. Der ehemalige Konditormeister Rüdiger Nehberg ist einer der bekanntesten<br />

Menschenrechtler Deutschlands. Sein Motto: „Auch als kleiner Vorstadtbäcker darf ich mich<br />

nicht für zu gering halten, um etwas zu verändern.“<br />

Mitten im Nirgendwo des Regenwaldes<br />

kriecht ein kleiner, graubärtiger,<br />

glatzköpfiger, mit Badehose bekleideter<br />

Mann durch Bäche und Sträucher.<br />

Seine Nahrung: Würmer und Käfer. Solche<br />

Bilder von Rüdiger Nehberg gingen um<br />

die Welt. Der Menschenrechtler aus dem<br />

schleswig-holsteinischen Rausdorf erregte<br />

mit seinen Abenteuern und Aktionen Aufmerksamkeit<br />

und rüttelte auf.<br />

Heute lassen seine schwächer gewordenen<br />

Knochen den Abenteuern des<br />

Überlebenskünstlers nicht mehr so viel<br />

Raum. Das sieht der mittlerweile 75-Jährige<br />

gelassen: „Wenn der Körper nicht<br />

mehr kann, muss ich meinen Kopf mehr<br />

einsetzen.“ Wichtig sei es, Leute für seine<br />

Ideen zu begeistern und auf Missstände in<br />

der Welt aufmerksam zu machen.<br />

Der gelernte Konditor ist der Anwalt der<br />

Unterdrückten. Ihm verdanken die Yanonami-<br />

Indianer im brasilianischen Dschungel Frie-<br />

den. Er ist es, der seit zehn Jahren mit seiner<br />

eigenen Menschenrechtsorganisation Target<br />

erfolgreich gegen die Genitalverstümmelung<br />

junger Frauen kämpft. Dabei überlässt er nichts<br />

dem Zufall: „Ich mache nichts, wenn ich mir<br />

nicht sicher bin, dass es funktioniert.“<br />

Rüdiger Nehberg mit einem Nachbau eines Floßes,<br />

mit dem er über den Atlantik segelte, um auf<br />

Missstände der brasilianischen Yanonami-Indianer<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Fotos: imago<br />

<strong>Die</strong> Wahl seines Berufs fiel in Nehbergscher<br />

Manier, also pragmatisch. Er war<br />

15 Jahre alt und nach dem Krieg lag das<br />

westfälische Münster in Schutt und Asche.<br />

In den größten Notzeiten entschied er<br />

sich für eine Ausbildung zum Bäcker. „Ich<br />

wollte etwas Krisenfestes und da immer<br />

gegessen wird, entschied ich mich für die<br />

Lebensmittelbranche“, sagt er heute, 20<br />

Jahre, nachdem er seinen letzten Kuchen<br />

gebacken hat. <strong>Die</strong> eigene Konditorei ist<br />

seit 1990 verkauft, sein Rezeptbuch verbrannt.<br />

Auch in diesem Punkt war Rüdiger<br />

Nehberg konsequent – wie im Laufe seines<br />

gesamten Berufslebens.<br />

<strong>Die</strong> Grundsteine für seine Selbstständigkeit<br />

legte er als Lehrling. 80 Stunden<br />

pro Woche schuftete in der Backstube –<br />

Kneten, Backen und tonnenweise Kohlen<br />

schleppen. Seine harte Arbeit und<br />

die Backwaren, die er mitnehmen durfte,<br />

machten die Familie satt. „Brot und<br />

Kuchen waren oft wertvoller als Geld“,<br />

erinnert sich Nehberg.<br />

Nach seiner verkürzten Ausbildung<br />

wollte er nicht Bäcker bleiben. Er entschied<br />

sich für die aus seiner Sicht kreativere<br />

Konditorei. Modellieren und gestalten,<br />

das war es, was ihn reizte und ihn<br />

zu einer weiteren Ausbildung bewog. Sein<br />

Ziel: die Selbstständigkeit. Der Vater, ein<br />

erfahrener Banker, richtete ihm ein Konto<br />

für den eigenen Laden ein. Auf das zahlte<br />

er eifrig ein. Jeden übrigen Pfennig sparte<br />

er für Reisen.<br />

Da er auf seinen Touren möglichst viel<br />

sehen wollte, benötigte er neben Geld viel<br />

Zeit. <strong>Die</strong> gab sein regulärer Urlaub nicht<br />

her. Deshalb arbeitete der Konditorgeselle<br />

nur für wohlwollende Meister, die ihm<br />

mindestens einmal im Jahr vier Wochen<br />

unbezahlten Urlaub gaben. Dann erkundete<br />

er zu Fuß oder mit dem Rad die Welt. Zum<br />

Beispiel fuhr er nach Marokko, um das Beschwören<br />

von Schlangen zu erlernen.<br />

In Deutschland wurde Hamburg die Heimat<br />

des Globetrotters. Dort nutzte er die<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten und lernte<br />

in der Volkshochschule Funken, Navigieren<br />

und Fotografieren.<br />

Traum der Selbstständigkeit<br />

Trotz des anhaltenden Fernwehs bewahrte<br />

Rüdiger Nehberg seinen Traum der Selbstständigkeit.<br />

1963 war es so weit. Erstmals<br />

öffnete er die Tür seines eigenen Geschäfts<br />

in Wandsbek – ein kleiner Laden samt Backstube.<br />

Seine Freiheit auf Reisen tauschte<br />

er dennoch nicht gegen die Arbeit. Seine<br />

50 zuverlässigen Mitarbeiter ermöglichten<br />

beides. „Ich konnte mit ruhigem Gewissen<br />

zwei Monate weg sein und der Laden lief<br />

trotzdem“, sagt er heute stolz.<br />

Konditorei und Reiserei trennte er nicht.<br />

Beide Bestandteile seines Lebens waren im<br />

Laden deutlich sichtbar. Alle zwei Jahre füllte<br />

ein weiteres Buch über seine Abenteuer ein<br />

Regal hinter dem Tresen. Und auch die<br />

Kunden akzeptierten schnell seine Lebensweise.<br />

„Zunächst waren einige abgeschreckt,<br />

als sie hörten, dass ich im Wald Würmer und<br />

Käfer esse. Dann habe ich aber eine große<br />

Glasscheibe zur Backstube eingebaut und<br />

den sauberen und hygienischen Teil meines<br />

Lebens gezeigt“, sagt Nehberg.<br />

In seinem Schaufenster präsentierte er lieber<br />

Politik als kunstvoll gestaltete Pralinen.<br />

Wenige Tage nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

modellierte er 1989 den russischen<br />

Präsidenten Michail Gorbatschow<br />

und verlieh ihm einen süßen Nobelpreis.<br />

Frieden für die Indianer<br />

Auch seine Reisen wurden politischer.<br />

Im Jahr 2000 gründete Rüdiger Nehberg<br />

gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin<br />

Annette Weber die Menschenrechtsorganisation<br />

Target. Sie setzen sich gegen die<br />

Genitalverstümmelung von Frauen und<br />

Mädchen ein. Ein großer Erfolg war die<br />

gemeinsame Veröffentlichung des Goldenen<br />

Buches mit den islamischen Führern, in<br />

dem der Brauch zur Sünde erklärt wird.<br />

<strong>Die</strong>ses Buch wird in 35 Ländern verteilt.<br />

Internet: www.target-nehberg.de<br />

Nehberg entwickelte sich zum Menschenrechtler.<br />

Während seine Angestellten<br />

in Wandsbek backten, kämpfte der Chef<br />

im brasilianischen Regenwald für 20.000<br />

Yanonami-Indianer, die von 65.000 Goldsuchern<br />

bedroht wurden. Nehberg filmte<br />

heimlich die Zustände oder überquerte<br />

mit einem Tretboot den Atlantik, um auf<br />

die Situation aufmerksam zu machen.<br />

Über 18 Jahre hinweg setzte er die brasilianische<br />

Regierung unter Druck und<br />

freute sich 1998 über den beschlossenen<br />

Frieden. Nehbergs Mission war erfüllt,<br />

aber er wollte weiter für Menschenrechte<br />

kämpfen. Das ließ sich nun mit der Verantwortung<br />

für seinen Betrieb und die<br />

Angestellten nicht mehr vereinbaren.<br />

Deshalb verkaufte er seine Konditorei<br />

und widmet sich seither seinem letzten<br />

großen Abendteuer.<br />

Kampf gegen Genitalverstümmelung<br />

Mit seiner eigenen Menschenrechtsorganisation<br />

Target kämpft Rüdiger Nehberg<br />

seit 2000 gemeinsam mit Vertretern des<br />

Islams für die Abschaffung der Genitalverstümmelung<br />

von Mädchen. Stolz<br />

berichtet er, dass es gelungen sei, zwölf<br />

hochrangige islamische Führer an einen<br />

Tisch zu bekommen. Sie erklärten den<br />

Brauch zur Sünde und schrieben es in<br />

ein Goldenes Buch. <strong>Die</strong>ses will Rüdiger<br />

Nehberg kostenlos in den 35 Ländern,<br />

in denen der Brauch noch üblich ist,<br />

verteilen. Nehberg ist zuversichtlich:<br />

„Ich habe gelernt, dass ich mich auch<br />

als vermeintlich kleiner Vorstadtbäcker<br />

nicht für zu gering halten sollte, etwas<br />

zu verändern.“


Während einer Konzertreise reparierte Christian Adam 2003 im Kongo (Bild rechts) viele Geigen des<br />

Sinfonieorchesters von Kinshasa, das ab September im Dokumentarfilm „Kinshasa Symphony“<br />

im Kino zu sehen und hören sein wird.<br />

Geigenbaumeister Christian Adam<br />

Klassische Klänge im Kongo<br />

Seit Christian Adam 2003 im Laufe einer Konzertreise durch Zentralafrika im Kongo ein<br />

klassisches Orchester erlebte, lassen ihn die Eindrücke nicht mehr los. Er reparierte Instrumente<br />

und hilft heute aus der Ferne, damit die Musiker professionell Musik machen können.<br />

Zwischen Daumen und Zeigefinger<br />

hält Christian Adam ein unscheinbares<br />

Holzplättchen. „Kaum zu glauben –<br />

das war einmal der Steg einer Geige, über<br />

den die Saiten gespannt wurden“, sagt der<br />

Geigenbauermeister aus dem schleswigholsteinischen<br />

Ahrensburg. Deutlich erkennbar:<br />

Es wurde von einem Laien mit<br />

einer Laubsäge in Form gebracht.<br />

Das schlichte Holzstück ist kein Rest<br />

einer Reparatur. Für Adam ist es Erinnerung<br />

und Mahnung zugleich. Es erinnert<br />

ihn an ein Erlebnis im Jahr 2003 – fernab<br />

seiner beschaulichen Werkstatt. Sofort hat<br />

er sie wieder vor Augen – tausende völ-<br />

12 nordhandwerk Juli / August 2010<br />

lig verängstigte Flüchtlinge, die aus dem<br />

Kriegsgebiet im Kongo in die sichere<br />

Stadt Kinshasa drängen. Und mitten in<br />

dieser Hektik ertönen Geigen, die klassische<br />

Stücke von Beethoven, Bach und<br />

Mozart spielen.<br />

Der Steg spannte damals die Saiten einer<br />

dieser Geigen des Sinfonie-Orchesters<br />

Kinshasas. Christian Adam bewahrte ihn<br />

nach einer Konzertreise auf. „Es ist bewundernswert,<br />

welchen Klang die Musiker<br />

erzeugten, schließlich haben sie improvisiert.<br />

<strong>Die</strong> Steg war viel zu niedrig und<br />

wurde mit Hilfe eines Taschentuchs erhöht<br />

– ein Wunder, dass da Töne erzeugt<br />

werden konnten“, sagt der <strong>Handwerk</strong>er<br />

und diplomierte Musiker.<br />

Regelmäßig lässt er sein Werkzeug für<br />

weltweite Konzertreisen des Auswärtigen<br />

Amtes liegen und packt seine Koffer. „Ich<br />

darf andere Menschen und Kulturen erleben“,<br />

sagt er bescheiden. Doch Adam ist<br />

nicht nur der reisende Musiker. Er möchte<br />

mit seinem handwerklichen Wissen helfen,<br />

die Musik noch besser klingen zu lassen –<br />

so auch im Kongo. Rückblickend war der<br />

Aufenthalt dort für ihn weit mehr als eine<br />

Konzertreise. Mit Blitzlichtern, Kameras<br />

und rotem Teppich empfingen die Menschen<br />

das Ensemble wie Fußballweltmeister.<br />

Fotos: Seemann / hfr(2)<br />

Adam begeisterte noch mehr die Freude,<br />

mit der die Einheimischen musizierten.<br />

„Da störte es niemanden, dass die Geigensaiten<br />

aus Bremszügen von Fahrrädern<br />

gemacht wurden“, sagt der Geigenbauer.<br />

Trotzdem half er dem Orchester seinen<br />

Klang zu verbessern. Schließlich ist er auf<br />

Konzertreise auch immer <strong>Handwerk</strong>er.<br />

Binnen vier Tagen reparierte er unzählige<br />

Geigen und erzielte große Wirkungen.<br />

„Schon das Einsetzen neuer Stege erhöhte<br />

die Lautstärke des Orchesters um<br />

ein Vielfaches“, so Adam, der ehrenamtlich<br />

Tag und Nacht schraubte, klebte und<br />

Saiten spannte.<br />

Zurück in Deutschland sammelt er Spenden<br />

und konnte Ersatzteile, Bögen, Saiten<br />

und Instrumente im Wert von 12.000 € in<br />

den Kongo schicken. Jüngst spendete er<br />

Instrumente im Wert von 5.000 €. <strong>Die</strong> hatte<br />

er <strong>selbst</strong> als Preisträger des VR-Förderpreises<br />

in Schleswig-Holstein gewonnen. Als Musiker<br />

ist er zufrieden, zu wissen, dass mit<br />

dem Geld Musik die Menschen im Kongo<br />

glücklich macht und keiner sich <strong>selbst</strong> Stege<br />

sägen muss.


Thema des monaTs<br />

Jeder Tag muss anders sein :<br />

Wenn <strong>Handwerk</strong> und Kreativität untrennbar zusammengehören,<br />

ist Elektroinstallateurmeister Ernst Legies aus Hörup ein typischer<br />

Vertreter seines Berufsstands. Ganz sicher ist er ein<br />

außergewöhnlicher Zeitgenosse.<br />

„<strong>Handwerk</strong>er sind Problemerkenner und -löser“, sagt Elektroinstallateurmeister Ernst Legies. Mit seiner<br />

neuesten Entwicklung lassen sich die Enden von Fernwärmeleitungsrohren begradigen.<br />

Als Erfinder lässt sich Ernst Legies<br />

nicht gerne bezeichnen. Das hieße<br />

doch, die eigene Arbeit zu hoch aufzuhängen,<br />

sagt er. Schließlich sei jeder <strong>Handwerk</strong>er<br />

Erfinder. Ohne Kreativität und Wendigkeit<br />

funktioniere <strong>Handwerk</strong> nicht. „Meine Entwicklungen<br />

sind oft nur Kleinigkeiten. Ihr<br />

einziger Zweck ist es, den Leuten das Leben<br />

ein bisschen einfacher zu machen.“<br />

Elektroinstallateurmeister Ernst Legies<br />

ist ein ungewöhnlicher Mann. Er blickt<br />

zurück auf ein 70jähriges bewegtes Leben.<br />

Doch eigentlich guckt er eher nach<br />

vorn; auch während er dem Besucher<br />

seine neueste „Erfindung“ vorstellt: Ein<br />

einfaches, aber effizientes Werkszeug, das<br />

krumme Fernwärmeleitungsrohre geradebiegt.<br />

„<strong>Die</strong> auf einer Rolle transportierten<br />

Rohre werden in Gräben und<br />

unter der Erde verlegt“, erklärt er. Wenn<br />

sie am Zielort aus dem Boden kommen,<br />

sind ihre Enden immer krumm. Sollen<br />

nun zwei Rohre miteinander verbunden<br />

14 nordhandwerk Juli / August 2010<br />

werden, sei das hochproblematisch. „Da<br />

wird dem thermoplastischen Kunststoff<br />

mit Flaschenzügen und Schaufelbaggern<br />

mühsam auf den Pelz gerückt. Das Elend<br />

konnte ich mir nicht länger mit ansehen.“<br />

Nach einigen Versuchen ist das Werkzeug<br />

inzwischen ausgereift und steht unter „Gebrauchsmusterschutz“,<br />

dem kleinen Bruder<br />

des „Patents“. Legies will damit schnellstmöglich<br />

auf den Markt gehen.<br />

Neugier lebenslänglich<br />

Neugier und Entdeckerlust begleiten den<br />

in Ostpreußen geborenen Legies seit Kindertagen.<br />

Er ist noch nicht einmal fünf<br />

Jahre alt, da weiß er, dass er zur Marine<br />

gehen will. Es ist Frühjahr 1945. In „Gotenhafen“,<br />

dem heute polnischen Gdynia<br />

in der Danziger Bucht, wartet seine Familie<br />

darauf, über die Ostsee evakuiert zu werden.<br />

Auf die „Wilhelm Gustloff“ sollen<br />

sie. <strong>Die</strong> „Hamburg“ wird sie sicher nach<br />

Sassnitz bringen. „Alles war grau“, erinnert<br />

Foto: Meyer-Lüttge<br />

sich Legies, „vor allem die Menschen. Das<br />

einzige, was Optimismus ausstrahlte, waren<br />

die Matrosen in ihren blauen Uniformen.<br />

Für mich war klar, wenn du groß bist, wirst<br />

du auch einer.“<br />

18 Wohnsitze in zwölf Jahren<br />

Gesagt, getan. Direkt nach der Elektrikerlehre<br />

geht Ernst Legies zur Kriegsmarine,<br />

bereist die ganze Welt, besucht die Marineschule,<br />

dient auf sechs verschiedenen<br />

Schiffstypen, ist zuletzt Obermaschinist auf<br />

einem U-Boot. „Zuletzt“, das ist 1970. Da<br />

ist er 30 Jahre alt und verliert die Lust, „als<br />

Schachfigur“ ständig hin und her geschoben<br />

zu werden. „Ich hatte in zwölf Jahren<br />

18 Wohnsitze, war auf der ganzen Welt zu<br />

Hause, hatte aber kein Zuhause. Ich wollte<br />

mich <strong>selbst</strong>ständig machen und suchte<br />

einen Ort, an dem ich meine Kreativität<br />

ausleben konnte“, erzählt er.<br />

1971 kauft der Unteroffizier a. D. die<br />

alte Schmiede in Hörup. Hier richtet er<br />

sich ein. Er wird Dauergast der Berufsbildungsstätte<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

in Travemünde, besucht Schweißerkurse,<br />

lernt Schmieden, Drehen und belegt Fortbildungsveranstaltungen<br />

über thermo- und<br />

duroplastische Kunststoffe. 1976 wagt er,<br />

den Meisterbrief gerade in der Tasche, den<br />

Schritt in die Selbstständigkeit. Bald holt<br />

Legies einen Lehrling in den Betrieb, ein<br />

Geselle kommt dazu.<br />

Tüfteln bleibt die große Leidenschaft des<br />

Elektroinstallateurmeisters. Bereits Ende<br />

der Sechziger entstand seine erste Entwicklung.<br />

Eine Patrone, eine kleine Batterie,<br />

eine Feder und eine winzige Glühbirne<br />

werden zum beleuchteten Schlüsselanhänger.<br />

Ärgerlicherweise dachte der Erfinder<br />

nicht daran, die Arbeit patentieren zu lassen.<br />

Später entwickelte er neben vielem<br />

anderen eine Zange, mit der man um die<br />

Ecke greifen kann; einen Verschlussmechanismus<br />

für Gatter im Kuhstall, den<br />

jeder Landwirt mit dem kleinen Finger<br />

öffnen kann, aber keine Kuh mit ihren<br />

Hörnern; einen Löwenzahnstecher, mit<br />

dem sich die gelben Plagegeister bequem<br />

aus dem gepflegten Rasen tilgen lassen<br />

und, und, und.<br />

Ans Aufhören verschwendet der 70-Jährige<br />

keinen Gedanken. „Jeder Tag muss anders<br />

sein, und jeder Tag muss etwas anderes<br />

bringen“, sagt er. „Das ist mein Motto, und<br />

das bleibt auch so.“


Politik & Wirtschaft<br />

Neues Modell zur Rundfunkfinanzierung<br />

Wirtschaft befürchtet<br />

höhere Belastungen<br />

<strong>Die</strong> Ministerpräsidenten haben sich über Eckpunkte zur Reform der<br />

Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt. <strong>Die</strong> neue<br />

geräteunabhängige Gebühr könnte für die Betriebe teuer werden.<br />

Als „grundsätzlich richtig“ bewertet<br />

die deutsche Wirtschaft das neue<br />

Modell zur Rundfunkfinanzierung, auf<br />

das sich die Ministerpräsidenten der Länder<br />

Mitte Juni in Berlin geeinigt haben.<br />

Nach deren Willen und gestützt auf ein<br />

Gutachten des Verfassungsrechtlers Paul<br />

Kirchhoff, soll die Rundfunk-Gebühr<br />

zukünftig nicht mehr pro Gerät, sondern<br />

pro Haushalt (und Betriebsstätte) erhoben<br />

werden. <strong>Die</strong> Unterscheidung zwischen<br />

Grund- und Fernsehgebühr entfällt. <strong>Die</strong><br />

neue vereinheitlichte Abgabe soll 17,98 €<br />

betragen. Das entspricht der aktuellen (höheren)<br />

Fernsehgebühr.<br />

In einer gemeinsamen Stellungnahme<br />

erinnern der Zentralverband des Deutschen<br />

16 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Foto: imago<br />

<strong>Handwerk</strong>s (ZDH), der Deutsche Industrie-<br />

und Handelskammertag (DIHK), der<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

(BDI) und neun weitere Spitzenverbände<br />

daran, dass sie sich in der Vergangenheit für<br />

einen geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag<br />

stark gemacht haben. Allerdings solle<br />

der Beitrag nur an den privaten Haushalten<br />

anknüpfen und die Betriebe ausnehmen.<br />

Schließlich bezahlten deren Mitarbeiter<br />

bereits als Bürger die Rundfunkgebühr.<br />

Nach Ansicht der Verbände drohen der<br />

Wirtschaft durch den Bezug des neuen<br />

Gebührenmodells auf jede einzelne Betriebsstätte<br />

höhere Belastungen.<br />

Für den nichtprivaten Bereich sieht das<br />

Eckpunktepapier zur „Neuordnung der<br />

Unternehmensfinanzierung<br />

Große Probleme für kleine Betriebe<br />

<strong>Die</strong> Kreditversorgung der Wirtschaft hat sich<br />

im vergangenen Jahr weiter verschlechtert.<br />

Während große, exportorientierte Unternehmen<br />

seit Beginn der Krise über Probleme<br />

bei der Finanzierung klagen, berichten in<br />

der aktuellen KfW-Unternehmensbefragung<br />

Betriebe aller Größenklassen, vor allem aber<br />

sehr kleine Firmen über Erschwernisse bei<br />

der Kreditaufnahme. Haupthemmnisse bei<br />

der Kreditvergabeaufnahme bildeten erhöhte<br />

Anforderungen der Kreditinstitute<br />

an die Dokumentation von Vorhaben, die<br />

Offenlegung von Informationen sowie die<br />

Stellung von Sicherheiten. Laut der Be-<br />

Finanzierung des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks“ ein Stufenmodell vor.<br />

Das sollen Betriebe zahlen<br />

Der Beitrag ist pro Betriebsstätte nach<br />

der Mitarbeiterzahl gestaffelt. Betriebsstätten<br />

mit bis zu vier regelmäßig Beschäftigten<br />

zahlen ein Drittel des Rundfunkbeitrags,<br />

mit fünf bis 14 Beschäftigten<br />

einen Rundfunkbeitrag, mit 15 bis 49<br />

Beschäftigten zwei Rundfunkbeiträge,<br />

mit 50 bis 249 Beschäftigten vier Rundfunkbeiträge,<br />

mit 250 bis 499 Beschäftigten<br />

acht Rundfunkbeiträge. Für alle<br />

nichtprivaten Kraftfahrzeuge wird außerdem<br />

ein Beitrag in Höhe von einem<br />

Drittel des Rundfunkbeitrags fällig.<br />

fragung, die die KfW-Bankengruppe mit<br />

führenden Wirtschaftsverbänden im ersten<br />

Quartal 2010 durchgeführt hat, mussten „die<br />

Kleinen“ im vergangenen Jahr besonders<br />

häufig eine Verschlechterung ihrer Ratingnote<br />

hinnehmen.<br />

Nach Meinung von KfW-Chefvolkswirt<br />

Norbert Irsch drohen den durch die<br />

Krise geschwächten Unternehmen in der<br />

„Nachrezessionsphase“ erhebliche Finanzierungsengpässe.<br />

Wichtig seien jetzt die<br />

Stärkung der Eigenkapitalbasis der Unternehmen<br />

und die ausreichende Kapitalisierung<br />

des Bankensektors.


Politik & Wirtschaft<br />

Jährlich 22.000 Übertragungen<br />

Betriebsnachfolge<br />

Das Institut für Mittelstandsforschung (IFM)<br />

in Bonn geht nach aktuellen Schätzungen<br />

davon aus, dass bis 2014 rund 110.000<br />

Familienbetriebe zur Übergabe anstehen.<br />

Von den Übertragungen entfallen jeweils<br />

ein Drittel auf das produzierende Gewerbe,<br />

den Handel und den unternehmensnahen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungssektor. Als übernahmewürdig<br />

gelten Unternehmen, die mindestens<br />

einen Jahresgewinn in Höhe eines durchschnittlichen<br />

Abeitnehmerverdienstes plus<br />

des Arbeitsanteils zur Sozialversicherung<br />

erwirtschaften (rd. 49.000 €).


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Azubi-Speed-Dating am Elbcampus<br />

Sieben Minuten reichen<br />

Springt der Funke über? Beim Speed Dating, der schnellen Partnersuche, ist es allein der erste<br />

Eindruck, der über Sympathie entscheidet. Mehr Zeit bleibt nicht. Ob auf diese Weise auch Betrieb<br />

und künftige Auszubildende zueinanderfinden können – am Elbcampus erfolgte der Test.<br />

„Weißt du, was unsere Firma<br />

macht?“ In lockerem Plauderton<br />

lässt Hans-Joachim L’Estrade, Bereichsleiter<br />

bei der Firma TEREG Gebäudedienste,<br />

das Gespräch beginnen. Um Motivationen<br />

geht’s, um die Notwendigkeit von<br />

Fragen stellen, Auskunft geben über sich und seine Ziele: Innerhalb von Minuten können Unternehmen und<br />

Ausbildungsanwärter beim Speed Dating feststellen, ob sie zueinander passen.<br />

20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Schlüsseltugenden wie Teamfähigkeit und<br />

Flexibilität für den Beruf des Gebäudereinigers.<br />

Ihm gegenüber sitzt antwortend<br />

und aufmerksam fragend Yasin Kiril,<br />

17-jähriger Schüler, der überlegt, was nach<br />

dem Realschulabschluss kommen mag.<br />

Fotos: Fuge<br />

Sieben Minuten sind Zeit für jedes Gespräch<br />

beim Azubi-Speed-Dating auf dem<br />

Harburger Elbcampus: sieben Minuten, die<br />

im Bestfall einen Ausbildungsvertrag als<br />

Konsequenz haben. Organisiert von der<br />

Beruf und Integration Elbinseln gGmbH<br />

<strong>Die</strong> ausgehängten Lebensläufe verdeutlichen, dass<br />

es den Jugendlichen ernst ist mit der Berufssuche.<br />

Wie könnte es nach dem Realschulabschluss weitergehen?<br />

Yasin Kiril fragte bei den Firmen nach.<br />

in Kooperation mit der „Serviceagentur<br />

Anschluss <strong>Handwerk</strong>“ der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Hamburg und der Internationalen<br />

Bau Ausstellung Hamburg wurde das<br />

Speed Dating initiiert als eine neue Möglichkeit,<br />

Berufseinsteiger und Arbeitgeber<br />

zusammenzubringen: „Wir wollen ungewöhnliche<br />

Wege gehen“, erklärt Mitorganisatorin<br />

Rabin Seyfi vom Projekt „BERA<br />

– SchülerInnen aktiv in den Beruf“ bei<br />

der Elbinsel gGmbH, „und wir sind damit<br />

in Hamburg bisher einmalig.“<br />

Viel Aufklärungsarbeit<br />

Nachahmer könnte das Ganze aber durchaus<br />

finden – angenommen wird es nämlich<br />

durchweg positiv. 54 Schülerinnen<br />

und Schüler, dazu 16 Unternehmen, die<br />

noch Auszubildende suchen, waren beim<br />

mittlerweile zweiten Speed Dating dabei.<br />

Unter ihnen Britta Stender, Bereichsleiterin<br />

beim Frisör Klier: „Ich brauche noch<br />

16 Azubis für den Großraum Hamburg“,<br />

sagt sie. „Ganz spontan“ habe sie daher<br />

teilgenommen – und ist ebenso überrascht<br />

wie erfreut über diesen neuen Weg der<br />

Bewerberauswahl. „Sieben Minuten“, sagt<br />

sie, „reichen für einen ersten Eindruck.“<br />

Drei Gespräche hatte sie bis zu diesem<br />

Zeitpunkt geführt, viel Aufklärungsarbeit<br />

musste sie dabei leisten, denn: „Natürlich<br />

kann man im Frisörberuf gutes Geld<br />

verdienen – man muss dafür aber auch<br />

etwas leisten“, räumte sie mit Vorurteilen<br />

auf. Aufstiegschancen gebe es, sie <strong>selbst</strong><br />

habe eine Friseurausbildung absolviert,<br />

den Meister gemacht – und heute ist<br />

sie als Bereichsleiterin bei Deutschlands<br />

größtem System-Friseur mit mehr als<br />

1.200 Filialen in der gesamten Republik<br />

für 300 Mitarbeiter verantwortlich. Das<br />

Azubi-Speed-Dating bietet Britta Stender<br />

Raum, in kurzer Zeit viele Fragen zu beantworten<br />

– und der Sorge um geeigneten<br />

Ausbildungsnachwuchs zu begegnen. „Vor<br />

ein paar Jahren hatten wir noch 400 Bewerbungen<br />

im Jahr – heute sind es zehn“,<br />

schildert sie ihr Problem, die richtigen<br />

Kandidaten zu finden.<br />

Dass die es jedoch mit dem Ansinnen,<br />

einen passenden Beruf zu finden, außerordentlich<br />

ernst nehmen, wurde schnell klar:<br />

An Schautafeln hatten die Jugendlichen,<br />

häufig aus Hamburger Randbezirken, ihre<br />

Lebensläufe aufgehängt. <strong>Die</strong>se machten<br />

deutlich: Hier sind junge Leute, die starten<br />

möchten. „Eine Ausbildung ist mir sehr<br />

wichtig, da ich in meiner Zukunft sagen<br />

möchte, ich bin stolz auf mich“, schreibt<br />

eine 18-jährige Sofia und ergänzt: „Ich<br />

will keine Hartz-IV-Empfängerin sein.<br />

Ich will meine Ziele erreichen und unabhängig<br />

sein.“ Auch die 18-jährige Jennifer<br />

Bauer und die 16-jährige Anika Dürkop<br />

bestätigen dies. „Wir fragen – und kriegen<br />

Erklärungen“, beschreibt Anika das<br />

Speed Dating. „Ein bisschen kurz“ fand<br />

ihre Freundin Jennifer die Zeit. „Aber auf<br />

jeden Fall: sinnvoll“, sagt die Schülerin, die<br />

Till Kobusch,<br />

Leiter der SAH<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Schulabgänger ist tendenziell<br />

rückläufig. Für Betriebe, gerade im<br />

<strong>Handwerk</strong>, bedeutet das: Es genügt nicht<br />

mehr, auf Bewerbungen zu warten. Über<br />

Strategien, potenzielle Auszubildende aktiv<br />

anzusprechen, sprach <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong><br />

mit Till Kobusch, Leiter der „Serviceagentur<br />

Anschluss <strong>Handwerk</strong>“ (SAH) der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg.<br />

Ist Azubi-Speed Dating tatsächlich die<br />

Überholspur zu einem glücklichen Ausbildungsverhältnis?<br />

Oder doch eher ein medienwirksamer<br />

Gag?<br />

Kobusch <strong>Die</strong>ses neue Format, das unser<br />

Partner BI Beruf und Integration<br />

gGmbH schon zweimal umgesetzt hat,<br />

ermöglicht den teilnehmenden Betrieben<br />

in konzentrierter Form gut vorbereitete<br />

junge Leute kennenzulernen. Nicht<br />

nur die Resonanz der Medien, sondern<br />

vor allem seitens der Jugendlichen und<br />

der Personaler war sehr gut.<br />

Welche anderen Strategien zur Ansprache<br />

junger Leute empfehlen Sie?<br />

Kobusch Am besten sind Jugendliche<br />

über Vorbilder aus dem <strong>Handwerk</strong><br />

zu erreichen. Idealerweise über junge<br />

NACHGEFRAGT<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

im nächsten Jahr ihr Abitur ablegen will,<br />

„um konkretere Vorstellungen zu bekommen,<br />

was ich später machen möchte.“<br />

Und genau dafür war’s da, das Speed<br />

Dating: Orientierung geben, Möglichkeiten<br />

schaffen. So auch bei Hans-Joachim<br />

L’Estrade von TEREG Gebäudedienste.<br />

Seinem Kandidaten vom Anfang, Yasin,<br />

riet er, doch noch das Abitur zu machen.<br />

Ansonsten bescherte ihm das Dating fünf<br />

aussichtsreiche Kandidaten für die noch<br />

zu vergebenden Plätze. „Ich bin hochzufrieden“,<br />

so seine Bilanz.


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Hamburg fest im Griff des Fußballs: Das <strong>Handwerk</strong> spielt mit – ob beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld oder der E-Jugend-WM.<br />

Wer hat <strong>selbst</strong> bei einem 0:0 zwei Tore<br />

gemacht? Richtig: <strong>Die</strong> Profis, die für die<br />

Wirtschaftsmacht von nebenan auf den<br />

Platz gehen. Spätestens jetzt, nach den ersten<br />

Wochen der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

in Südafrika, wissen alle Hamburger Fans,<br />

was dieses Team der fünf Millionen darüber<br />

hinaus noch alles bewerkstelligt. Denn bei<br />

Deutschlands größtem Fanfest auf dem<br />

Heiligengeistfeld – Eintritt kostenlos –<br />

läuft vor und nach jeder Partie auf der 70<br />

Quadratmeter großen Monitorwand der<br />

Spot zur Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s<br />

(im Internet unter www.handwerk.de).<br />

Ohne <strong>Handwerk</strong> bröckelt der Putz,<br />

zerfällt die Zeitung zu Staub und bergen<br />

Schuhe mit hohen Hacken ein hohes Risiko.<br />

Bis zu 70.000 Fußball-Begeisterte<br />

amüsieren sich Tag für Tag über die Szenen,<br />

22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

<strong>Handwerk</strong> auf dem WM-Fanfest<br />

Mehr als zwei Tore<br />

die zeigen, wie chaotisch eine Welt ohne<br />

handwerkliche Arbeit aussähe. An den<br />

Bauzäunen, die das Gelände eingrenzen,<br />

hängen zudem Banner mit den Kampagnen-Motiven<br />

und der Kampagnen-Slogan<br />

findet sich auf den Banden des Soccer-<br />

Feldes wieder, auf dem Freizeitfußballer<br />

zum Kick antreten können. Da sie sich<br />

aufs Toremachen so gut verstehen, wetteiferten<br />

auf dem Kleinfeld am 26. Juni 12<br />

<strong>Handwerk</strong>er-Teams, bestehend aus je vier<br />

Spielern aus einem Gewerk, um den Sieg<br />

bei einer eigenen <strong>Handwerk</strong>er-WM.<br />

Ghana holt den Titel<br />

Bereits an Pfingsten hatte Hamburg sein<br />

erstes Fußball-Sommermärchen, die Fleischerinnung<br />

Hamburg ermittelte vorab<br />

die Weltmeister: E-Jugend-Teams aus der<br />

Fotos: Rosenau (3)/Pioch/hfr<br />

ganzen Stadt spielten um den Fleischer-<br />

Cup 2010. Über 800 Menschen – 320<br />

kickende Kinder sowie Trainer, Eltern und<br />

Geschwister – verwandelten die Sportanlage<br />

an der Hagenbeckstraße in ein WM-<br />

Stadion. Jeder Mannschaft wurde eine<br />

WM-Nation zugelost. Und natürlich wurde<br />

zünftig gegrillt. „Fußball und Grillen<br />

gehören einfach zusammen“, findet auch<br />

Oheneba Breyna, Trainer von Hamburgs<br />

erstem „E-Jugend-Weltmeister“. Seine<br />

Mannschaft vom Bramfelder SV startete<br />

unter der Flagge Ghanas und setzte sich<br />

im Finale gegen die algerische Mannschaft<br />

vom Horner TV durch. „Ein super Turnier,<br />

bei dem alles gepasst hat“, freute sich<br />

Breyna. Und das, so der Wunsch der Fans,<br />

lässt sich am Ende hoffentlich ebenso von<br />

der WM in Südafrika sagen.


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Testbleche vor harter Prüfung: Der Rostschutz soll<br />

auch unter widrigsten Bedingungen wirken.<br />

Foto: hfr<br />

Innovationsförderung<br />

Härtetest in der Gischt<br />

auf Helgoland<br />

Gerd Cordes, Inhaber der Firma TimeMAX, hat dem Rost den Kampf<br />

angesagt. Wurden in seiner Werkstatt bislang vorrangig empfindliche<br />

Karosserien von Oldtimern vor Rost geschützt, will Cordes seine<br />

Erfolge mit „Protect_3 UG“ jetzt auf andere Branchen übertragen.<br />

Denn: Rost gibt es bekanntlich überall.<br />

Im rauen <strong>Nord</strong>seeklima auf Helgoland<br />

erfolgt die wohl härteste Bewährungsprobe:<br />

Einige der 300 Testbleche, die zuvor<br />

Laborversuchen unterzogen wurden, werden<br />

auf dem Naturbewitterungsprüfstand der<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Hamburg HAW) nun Wind und Wetter<br />

ausgesetzt. In der Salzwassergischt, die die<br />

Witterungsbedingungen auf Schiffen und<br />

bei Offshore-Windenergieanlagen simuliert,<br />

soll das neue Rostschutzsystem zeigen, was<br />

es wirklich kann. Für die Umsetzung der<br />

innovativen Idee benötigte „Protect_3<br />

UG“ finanzielle Unterstützung. <strong>Die</strong>se<br />

erhielt Gerd Cordes aus dem Fördertopf<br />

des „Programms für Innovation“ (Profi)<br />

der Behörde für Wirtschaft und Arbeit.<br />

Als Projektträger des Profi-Programms<br />

hat hierbei die Innovationsstiftung Hamburg<br />

geholfen. Das Erfolg versprechende<br />

Rostschutzsystem wird zusammen mit der<br />

Korrosionsschutzexpertin Prof. Bozena<br />

Arnold vom Departement Maschinenbau<br />

der HAW in drei Stufen entwickelt:<br />

1. Realisierung eines lösemittelarmen und<br />

umweltfreundlichen Unterbodenschutzes,<br />

der LKW, Busse und Autos langfristig vor<br />

Regen und Salz schützt.<br />

2. Modifizierung des Korrosionsschutzes, so<br />

dass dieser für Schiffshohlräume und Windenergieanlagen,<br />

wie in der <strong>Nord</strong>see geplant,<br />

nutzbar wird.<br />

3. Erprobung unter realistischen Bedingungen.<br />

Neben dem Test auf der Hochseeinsel<br />

wird eine weitere harte Prüfung auf Hamburgs<br />

Straßen durchgeführt. Der Taxiunternehmer<br />

Uwe Stambula hat zugesagt,<br />

einige seiner Wagen hierfür zur Verfügung<br />

zu stellen. Festgeschraubt am Fahrzeugboden<br />

sollen die Testbleche dann mindestens<br />

ein Jahr durch Hamburg fahren.<br />

Zu guter Letzt hat auch ein Expeditionsausrüster<br />

seine Zusammenarbeit angeboten.<br />

Hintergrund: Um zu prüfen, wie<br />

sich die mit dem neuen Rostschutzsystem<br />

geschützten Testbleche in den verschiedenen<br />

Klimazonen gegen Hitze, Regen<br />

und Schnee behaupten, sollen die Bleche<br />

auch unter Expeditionsjeeps angebracht<br />

werden. Geplant sind neben Wüstendurchquerungen<br />

auch Expeditionen nach Island<br />

und quer durch Russland. Anspruchsvolle<br />

Testbedingungen also, damit nach Abschluss<br />

des Projektes ein sowohl innovatives als<br />

auch ausgereiftes und überlegenes Produkt<br />

auf den Markt kommen kann. „Das wird“,<br />

ist Gerd Cordes zuversichtlich, „in Hamburg<br />

neue, hoch qualifzierte Arbeitsplätze<br />

entstehen lassen.“


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

100 Jahre A. Hirschenkrämer‘s<br />

Güter in Bewegung<br />

Palettenrollenbahnen, Muldengurtförderer,<br />

Förderschnecken oder Trogkettenförderer<br />

– die Anton Hirschenkrämer’s Transportanlagenbau<br />

Hermann Thießen GmbH bringt<br />

Güter aller Art in Bewegung. Am 1. Juli<br />

2010 besteht das Unternehmen mit Sitz im<br />

Oehleckerring in Hamburg-Langenhorn<br />

seit genau 100 Jahren. <strong>Die</strong> T.H.T. GmbH<br />

ist spezialisiert auf die Planung, Konstruktion,<br />

Fertigung und Montage von Förderanlagen.<br />

Acht Mitarbeiter bauen sowohl<br />

Förderanlagen für Stückgüter, wie Pakete<br />

in Versandhäusern, als auch für Schüttgüter.<br />

Es werden Anlagen der Umwelttechnik,<br />

Palettierer und Magazine angeboten. Auch<br />

Sonderkonstruktionen sind möglich. Zu<br />

den Kunden zählen Logistikunternehmen<br />

ebenso wie die Automobilindustrie und<br />

Recyclingfirmen. Weitere Informationen<br />

unter www.hirschenkraemer.de.


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Wenn heute in Hamburg Gebäude<br />

mit komplexen energietechnischen<br />

Anlagen ausgerüstet oder Altbauten nachträglich<br />

gedämmt werden, sind Fachkräfte<br />

für Solar- oder Dämmtechnik und Kundendienstmonteure<br />

zur Stelle, die über das<br />

geforderte Know-how verfügen. <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />

mit ihren qualifizierten<br />

Mitarbeitern spielen eine Schlüsselrolle,<br />

um bis zum Jahr 2020 die CO 2 -Emissionen<br />

in Deutschland um 40 % und bis 2050 um<br />

80 % zu senken.<br />

Abzusehen war dieser Bedeutungszuwachs<br />

der Umwelttechnik 1985 noch nicht.<br />

Es war <strong>Handwerk</strong>skammerpräsident Franz<br />

Eble, der Weitblick bewies: „<strong>Die</strong> Umweltprobleme<br />

fordern uns heraus, Hamburg zum<br />

führenden Standort für neue Umwelttechnologien<br />

zu entwickeln.“ Das Zentrum<br />

für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik<br />

(ZEWU) startete 1985 als wichtiger<br />

JUBILäUMsfeIeR<br />

Das ZEWU feiert sein Jubiläum am 27.<br />

August 2010 von 10 bis 18 Uhr im Elbcampus<br />

in Harburg. Eine Ausstellung<br />

zeigt Höhepunkte aus 25 Jahren, über<br />

40 Aussteller informieren über neueste<br />

Entwicklungen zu Umweltthemen wie<br />

Energieeffizienz. Vorträge über moderne<br />

Heizungstechnik, Solarsysteme,<br />

Windenergie und berufliche Qualifizierung<br />

sowie praktische Beratung, Werkstattbesichtigungen<br />

und Gewinnspiele<br />

bieten ein vielfältiges Programm für<br />

alle Umweltinteressierten. Ausführliche<br />

Informationen: www.zewu.de.<br />

28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Folge 6: ZEWU-Jubiläum<br />

Umwelttechnik für Praktiker<br />

Bereits vor 25 Jahren erkannte die <strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg, dass<br />

Umweltschutz nur mit starker Beteiligung des <strong>Handwerk</strong>s zu verwirklichen<br />

ist. Konsequenz war die Gründung des ZEWU im Jahr 1985.<br />

Was seitdem erreicht wurde: eine Zwischenbilanz zum Jubiläum.<br />

Baustein für dieses Ziel. Mit zunächst zehn<br />

Mitarbeitern (heute: über 20) sollte es von<br />

Beginn an kleine Unternehmen, Facharbeiter<br />

und Gesellen an neue Technologien<br />

heranführen, die zum Schutz der Umwelt<br />

beitragen. Es hatte damit Modellcharakter:<br />

In den Folgejahren wurden von Oberhausen<br />

bis Freiburg neun weitere Umweltzentren<br />

des <strong>Handwerk</strong>s gegründet.<br />

Großer Zuspruch von Anfang an<br />

Zu den technischen Beratungsangeboten<br />

gesellte sich schnell ein umfangreiches<br />

Qualifizierungsangebot, das bis heute<br />

ständig weiterentwickelt wird. Der Start<br />

des ZEWU glückte: Bereits 1986 kamen<br />

über 1.000 Teilnehmer zu rund 50 Veranstaltungen<br />

in die Buxtehuder Straße in<br />

Harburg. Vielen Absolventen ermöglichte<br />

die Zusatzqualifikation den Wiedereinstieg<br />

ins Berufsleben. Nach zahlreichen eigenen<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der<br />

1990er Jahre beteiligt sich das ZEWU seit<br />

dem Umzug in den Elbcampus an Innovationsvorhaben<br />

und Feldtests zu einzelnen<br />

Techniken, die mit Partnern wie der Technischen<br />

Universität Hamburg-Harburg<br />

durchgeführt werden.<br />

Auch in der Zukunft bleibt es Ziel des<br />

ZEWU, <strong>Handwerk</strong>er und Betriebe fit zu<br />

machen für den Umweltmarkt. Ein eigenes<br />

ZEWUmobil-Team berät jährlich 500<br />

Betriebe vor Ort, wie sie Energiekosten<br />

senken können. Einen wichtigen Part spielt<br />

das ZEWU auch im Veranstaltungsjahr<br />

2011, wenn Hamburg den Titel der Europäischen<br />

Umwelthauptstadt führt. Leiter<br />

Dr. Kai Hünemörder gibt einen Ausblick:<br />

„Mit einer Thementour durch den Elbcampus<br />

wollen wir viele Menschen für<br />

intelligente Lösungen zur Energieoptimierung<br />

begeistern.“


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑fORtBILDUNg gesamtangebot im Internet auf www.<br />

fortbildung gesamtangebot im Internet auf www.hwk‑hamburg.de/kurse<br />

VZ = Vollzeit, TZ = Teilzeit<br />

WE = Wochenende<br />

Hwk-Karte = <strong>Handwerk</strong>skarte<br />

ELBCAMPUS<br />

Akademie für Zahntechnik<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

• BEB Abrechnungsseminar, VZ,<br />

7.7.2010, 3 U-Std., Mi, 13.45–16 Uhr,<br />

71,25 € mit Hwk-Karte, 75 € ohne.<br />

Friseurakademie Hamburg<br />

• Haarschnitt Kreativ Seminar, VZ,<br />

12.–13.7.2010, 16 U-Std., Mo–Di,<br />

9–16.15 Uhr, 285 € mit Hwk-Karte,<br />

300 € ohne.<br />

• Professionelle Nagelpflege,<br />

Schnupperkurs,WE, 21.8.2010,<br />

8 U-Std., Sa, 8.30–16 Uhr, 137,75 €<br />

mit Hwk-Karte, 145 € ohne.<br />

• Nailart Grundkurs,WE, 28.8.2010,<br />

8 U-Std., Sa, 8.30–16 Uhr, 137,75 €<br />

mit Hwk-Karte, 145 € ohne.<br />

Kaufmännische Fortbildung<br />

• Technische/r Fachwirt/in (HWK),<br />

TZ, 23.8.–1.10.2010, 220 U-Std.,<br />

Mo–Fr, 8–15.15 Uhr, 1.140 € mit<br />

Hwk-Karte, 1.200 € ohne.<br />

• Kaufmännische/r Fachwirt/in<br />

(HWK), Personalwesen, TZ,<br />

24.8.–21.10.2010, 100 U-Std., Di+Do,<br />

18–21.15 Uhr, ca. alle 2 Wo Sa,<br />

8.30–15.30 Uhr, 665 € mit Hwk-Karte,<br />

Angebot des Monats<br />

30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

700 € ohne.<br />

• Kaufmännische/r Fachwirt/in<br />

(HWK), BWL, TZ, 31.8.–25.11.2010,<br />

150 U-Std., Di+Do, 18–21.15 Uhr,<br />

ca. alle 2 Wo Sa, 8.30–15.30 Uhr, 950 €<br />

mit Hwk-Karte, 1.000 € ohne.<br />

Fortbildung<br />

• Hydraulik Grundlagen, VZ, 23.–<br />

26.8.2010, 32 U-Std., Mo–Do, 8–15.15<br />

Uhr, 560,50 € mit Hwk-Karte, 590, €<br />

ohne.<br />

• Sachkundelehrgang nach Chem-<br />

Klimaschutz Verordnung, TZ,<br />

30.8.–11.9.2010, 48 U-Std., Mo–Mi,<br />

17.30–20.45 Uhr, Fr, 14.30–21 Uhr,<br />

Sa, 8–15 Uhr, 1.092,50 € mit<br />

Hwk-Karte, 1.150 € ohne.<br />

EDV-Seminare<br />

• AutoCAD Kompakt, VZ,<br />

5.7.–13.8.2010, 240 U-Std., Mo–Fr,<br />

8–15.15 Uhr, 2.451 € mit Hwk-Karte,<br />

2.580€ ohne.<br />

• Adobe Acrobat, IntensivkursVZ,<br />

12.–16.7.2010, 40 U-Std., Mo–Fr,<br />

9–16 Uhr, 850,25 € mit Hwk-Karte,<br />

895 € ohne.<br />

• MS Windows Server 2008 R, VZ,<br />

19.–23.7.2010, 40 U-Std., Mo–Fr,<br />

9–16 Uhr, 1.230,25 € mit Hwk-Karte,<br />

1.295 € ohne.<br />

• Microsoft Project 2007, VZ,<br />

11.–13.8.2010, 24 U-Std., Mi–Fr,<br />

8–15.15 Uhr, 208,05 € mit Hwk-Karte,<br />

219 € ohne..<br />

• Inventor 2010 und ProSteel 3-D,<br />

VZ, 28.5.–17.6.2010, 112 Unterrichtsstunden,<br />

Fr 16–20.45 Uhr,<br />

Mit der Sonne im Bunde: Fachkraft für Solartechnik<br />

Seit Jahren verzeichnet die Nutzung der<br />

solaren Energie und Wärme hohe Zuwachsraten.<br />

Durch zunehmend günstigere<br />

Modulpreise wird der Markt immer rentabler.<br />

Ziel der Bundesregierung ist es,<br />

dass Energie aus Wasser, Wind, Sonne und<br />

Biomasse bis zum Jahr 2050 50% der Energieversorgung<br />

ausmacht. Wachsende<br />

Beschäftigungszahlen spiegeln diesen<br />

Boom wider. Prognosen gehen davon<br />

aus, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze bis<br />

2020 noch einmal fast verdoppeln wird.<br />

Der Elbcampus trägt dieser Entwicklung<br />

Rechnung mit der Ausbildung zur<br />

„Fachkraft für Solartechnik (HWK)“. <strong>Die</strong><br />

Fachkraft für Solartechnik bestimmt die<br />

Montage und Ausrichtung sowie Standort<br />

und Größe von Photovoltaik- und thermischen<br />

Solaranlagen. Sie berechnet den<br />

Energieertrag und beachtet Vorgaben der<br />

Förderprogramme. Nächster berufsbegleitender<br />

Lehrgang: 3.9.–27.11.2010.


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Ein Abend, der ankommt: <strong>Die</strong> Amtsköst bietet einen geselligen Rahmen für die Begegnung von <strong>Handwerk</strong><br />

und Politik. Viel Beifall gab es für die Festredner der Veranstaltung.<br />

Amtsköst<br />

Bekömmlich und anregend im 30. Jahr<br />

Wirtschaftspolitischer Klartext, gute Küche<br />

und ein kultureller Nachtisch – die 225 Gäste<br />

der 29. Amtsköst erlebten einen ebenso anregenden<br />

wie unterhaltsamen Abend.<br />

„Zu einer Spar- gehört auch eine<br />

Wachstumsstrategie“, befand im Festvortrag<br />

Barbara Ahrons, stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende der Mittelstands- und<br />

Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU<br />

(MIT) und Bürgerschaftsabgeordnete der<br />

CDU. Jeder Unternehmer wisse, dass man<br />

über die Krise hinausdenken müsse. Deshalb<br />

dürften für den Staat in der derzeitigen<br />

Situation auch Steuerentlastungen<br />

kein Tabu sein. Damit ihr Appell von allen<br />

gehört wurde, standen die Flügeltüren<br />

AMtLIcHes<br />

Wahl des Gesellenausschusses der<br />

Raumausstatter- und Sattler-Innung<br />

Hamburg<br />

Amtszeit 5 Jahre vom 1.4.2010 bis 1.4.2015.<br />

Vorsitzender: Dave Preuß, Lambrechtsweg 13,<br />

22309 Hamburg, i. Fa. Wehner.<br />

Stellv. Vorsitzender: Emanuel Parupski, Tondernstr.<br />

24, 22049 Hamburg, i. Fa. Ekselenski.<br />

32 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

des Kleinen Saals im Gewerbehaus am<br />

Holstenwall weit offen – so groß war die<br />

Schar der Gäste, die der Einladung der<br />

Betriebswirte des <strong>Handwerk</strong>s Hamburg<br />

zur Amtsköst im 30. Jahr ihres Bestehens<br />

gefolgt waren. Einmal mehr erwies sich<br />

die Veranstaltung als Ort der ungezwungenen<br />

Begegnung zwischen Politik und<br />

Wirtschaft. Solche Form des Austauschs<br />

sei, so Barbara Ahrons, „das A und O“ für<br />

das wechselseitige Verständnis.<br />

Auf der soliden Grundlage von Roastbeef<br />

und Bratkartoffeln, dem traditionellen<br />

Amtsköst-Gericht, nahm der Abend seinen<br />

Fortgang mit der Festrede des <strong>Handwerk</strong>skammerpräsidenten.<br />

Josef Katzer<br />

Schriftführerin: Nikolina Hoof, Bengelsdorfer Str.<br />

38, 22179 Hamburg, i. Fa. Borchardt.<br />

Stellv. Schriftführer: Peter-Paul Sütö,<br />

Erich-Ziegel-Ring 71, 22309 Hamburg, i. Fa.<br />

Drevenstedt.<br />

Wahl des Gesellenausschusses der<br />

Boots- und Schiffbauer-Innung<br />

Hamburg<br />

Lob einer Wirtschaftsmacht: MIT-Vizevorsitzende<br />

Barbara Ahrons und Kammerpräsident Josef Katzer.<br />

warb engagiert um eine Mitwirkung an<br />

der Imagekampagne, um Jugendliche für<br />

das <strong>Handwerk</strong> zu gewinnen. Und er stellte<br />

die Tugenden heraus, die das <strong>Handwerk</strong><br />

auszeichnen: „Verantwortung und Haftung<br />

für das eigene Tun – das sind Dinge, die<br />

uns alle in unserem unternehmerischen<br />

Fortkommen prägen, und das ist das, was<br />

vielen Finanzspezialisten abgeht.“ Der<br />

Shantychor „Windrose“ brachte mit<br />

maritimen Liedern dann Bewegung in<br />

die Reihen: Schunkeln erwünscht! Nur<br />

auf eine Tradition musste in diesem Jahr<br />

verzichtet werden: das Feuerwerk zum<br />

Abschluss des Abends. Der Hamburger<br />

Dom hat die älteren Rechte.


<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Beautiful Sunday<br />

Hamburger Dom auf Nagelgröße<br />

Blickfang: hoch, höher, am höchsten.<br />

34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Fotos: Rosenau (3)/Zeyn<br />

Vorbereitung für den glanzvollen Auftritt am Abend.<br />

Bühne frei für neue Haartrends.<br />

Hommage an Hamburg<br />

auf einem Siegernagel: <strong>Die</strong><br />

Kunst besteht in Perfektion<br />

auf<br />

kleinstem Raum.<br />

<strong>Die</strong> Haare sind kurz, doch zur Hochzeit soll<br />

es eine Hochsteckfrisur sein: Solche Kundenwünsche<br />

müssen Friseure nicht länger<br />

zur Verzweiflung treiben. Wie dünne Haarbänder,<br />

die in Sandwich-Technik eingearbeitet<br />

werden, das natürliche Haarvolumen<br />

vergrößern, führte Jacqueline Wagner vom<br />

Anbieter HairContrast auf der Showbühne<br />

des „beautiful sunday“ vor. Neuheiten zur<br />

Haarpflege sowie zum Haarstyling für den<br />

Salon, aber auch extravagante Frisuren und<br />

kunstvoll gestaltete Fingernägel waren bei<br />

der Friseur- und Kosmetikmesse auf dem<br />

Elbcampus zu erleben. Auch WM-Strähnen in<br />

Schwarz-Rot-Gold gehörten zum Angebot.<br />

Im Foyer konnten die Besucher – im Laufe<br />

des Tages kamen rund 350 – verfolgen, wie<br />

Make-up-Artist Karl Gadzali einem Modell<br />

Pinselstrich für Pinselstrich ein Abend-<br />

Make-up auflegte. Ein Stockwerk höher<br />

galt die ganze Aufmerksamkeit von<br />

Sylke Hagemeister derweil einem<br />

Fünf-Zentimeter-Fingernagel, auf<br />

dem – so die Themenvorgabe – der<br />

Hamburger Hafen Platz finden sollte.<br />

<strong>Die</strong> Nail-Designerin trat bei der 2. Hamburger<br />

Nail-Meisterschaft in der Disziplin<br />

Pulver-Nail-Art an. Kunstvoll drapierte<br />

sie Victoreya Müller, als Elbe kostümiert,<br />

einen Störtebeker-Schädel, Michel, Dom<br />

und die „Gorch Fock“ auf die Fingernägel.<br />

Das Gesamtkunstwerk trug ihr einen<br />

ersten Platz ein. Weitere Preisträger waren<br />

Melanie Uhse (Disziplin Gel French), Joanna<br />

Slaska (Pulverflüssigkeit French) und<br />

Lidia Frank (Gel-Nail-Art).<br />

Als Training verstanden die vier deutschen<br />

Anwärter auf die Friseur-Weltmeisterschaft<br />

2010 ihre Präsentation, bei der<br />

sie von Schülern der „hair & make up<br />

company“ unterstützt wurden. Was sie boten,<br />

erwies sich als glamouröse Show: mit<br />

opulenten Frisuren, die bis knapp unter die<br />

Decke reichten, schillernden Bodypaintings<br />

und Fashion der Designerin Natha-<br />

Ly Trinh mit maritimem Bezug.


<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />

20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Zukunftsthema Ausbildung<br />

Mittendrin —<br />

statt nur dabei!<br />

Lang ist es her, dass sich Betriebsinhaber erst im<br />

Frühjahr Gedanken über die Nachbesetzung einer<br />

Lehrstelle machen mussten. <strong>Die</strong> Suche nach einem<br />

geeigneten Lehrling ist zum zeitlosen Dauerthema<br />

geworden. Auch das <strong>Handwerk</strong> stellt sich dieser<br />

Aufgabe. Mit unterschiedlichen Ansätzen.<br />

Fotos: Haumann<br />

Betriebspraktika, Informationsbörsen,<br />

Praktikumswochen in den<br />

Werkstätten, Girls Day, Kindergartenwochen<br />

und anderes mehr – seit vielen Jahren<br />

werden insbesondere Schülerinnen<br />

und Schülern allgemeinbildender Schulen<br />

umfangreiche Angebote gemacht, um sich<br />

über verschiedene Ausbildungsberufe ein<br />

Bild machen zu können. Das <strong>Handwerk</strong><br />

mischt dabei kräftig mit – als einzelner<br />

Betrieb, als Innung, als Kreishandwerkerschaft<br />

und als <strong>Handwerk</strong>skammer. Und<br />

dies ist nicht ganz uneigennützig, denn<br />

der demographische Wandel mit sinkenden<br />

Schülerzahlen in den kommenden Jahren<br />

wird den Wettlauf um die besten Nachwuchskräfte<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Wirtschaftsbereichen noch verschärfen.<br />

Imagekampagne<br />

Um gerade bei den Jugendlichen an Image<br />

zu gewinnen und mit vielen Vorurteilen<br />

gegenüber dem <strong>Handwerk</strong> aufzuräumen,<br />

wurde mit Beginn des Jahres die bundesweite<br />

Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s gestartet.<br />

„Bei dieser Kampagne steht neben<br />

dem zukünftigen Nachwuchs auch die<br />

breite Öffentlichkeit im Fokus. Darüber<br />

hinaus soll die Kampagne auch nach innen<br />

wirken und Stolz bei den <strong>Handwerk</strong>ern<br />

erzeugen“, sagt hierzu der Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />

Udo Hansen. „Deshalb ist es wichtig, dass<br />

vor allem die Betriebe diese Kampagne<br />

aktiv unterstützen.“ (Siehe hierzu auch<br />

die Homepage der Kampagne unter www.<br />

handwerk.de.)<br />

Gute Ausbildungszwischenbilanz<br />

Seit Jahren blickt das <strong>Handwerk</strong> im Kammerbezirk<br />

Flensburg auf ein sehr hohes<br />

Ausbildungsengagement zurück. Ca.<br />

2.500 neue Lehrverträge werden Jahr für<br />

Jahr in den Kreisen Schleswig-Flensburg,<br />

Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen,<br />

<strong>Nord</strong>friesland und der kreisfreien Stadt<br />

Flensburg im <strong>Handwerk</strong> abgeschlossen.<br />

Nicht einmal die viel thematisierte Wirtschaftskrise<br />

konnte dem <strong>Handwerk</strong> im Jahr<br />

2009 etwas anhaben. Auch im vergangenen<br />

Jahr blieb das Ausbildungsengagement auf<br />

vergleichbar hohem Niveau.<br />

Da man sich gerade in Bezug auf dieses<br />

Engagement in Zukunft nicht ausruhen<br />

darf, ist es daher ermutigend, was die<br />

Ausbildungszwischenbilanz für das Jahr<br />

2010 im Kammerbezirk Flensburg bislang<br />

registriert. „Natürlich ist es immer nur<br />

ein Stichtagsvergleich. Allerdings haben<br />

wir seit etlichen Wochen die erfreuliche<br />

Tendenz, dass der Zuwachs bei den neu<br />

abgeschlossenen Lehrverträgen zwischen<br />

6 und 8 % pendelt“, so Kammerpräsident<br />

Eberhard Jürgensen. Aus seiner Sicht habe<br />

auch das <strong>Handwerk</strong> erkannt, wie existenziell<br />

wichtig die Bereitschaft zum Ausbilden<br />

ist. „Vielleicht“, so Jürgensen, „sind die<br />

positiven Zahlen auch auf den bundes-<br />

weiten Start der Kampagne zuzuführen,<br />

deren extra dafür produzierter Imagefilm<br />

sich gerade bei der Jugend größter Beliebtheit<br />

erfreut.“<br />

Wettbewerb um die Besten hat<br />

eingesetzt<br />

Dass die Imagekampagne ihren Zweck<br />

erfüllt, das <strong>Handwerk</strong> aus seiner etwas<br />

„verstaubten Ecke“ herauszuführen und<br />

mehr Jugendliche für eine Ausbildung<br />

im <strong>Handwerk</strong> zu begeistern, ist für die<br />

weitere Entwicklung des Wirtschaftsbereiches<br />

<strong>Handwerk</strong> von großer Bedeutung.<br />

<strong>Die</strong> Erfahrung des „Bundesaktionstages<br />

Ausbildung“, bei dem Kreishandwerkerschaften<br />

und Kammern Informationen<br />

über Ausbildung im <strong>Handwerk</strong> und auch<br />

konkrete Lehrstellenangebote bereithielten<br />

und diese von Seiten der Jugendlichen<br />

vergleichsweise wenig nachgefragt wurden,<br />

verstärkt den Eindruck, dass schon jetzt<br />

ein Angebotsüberhang bei den Lehrstel-<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />

len existiert. <strong>Die</strong> Jagd nach den besten<br />

Jugendlichen hat schon eingesetzt, so die<br />

nüchterne Feststellung.<br />

<strong>Die</strong>s bestätigt auch der Ausbildungsberater<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg, Hans-<br />

Hermann Lausen. „Bei den Berufsinformationsmessen<br />

<strong>Nord</strong>job in Flensburg und<br />

Kiel haben wir die Erfahrung gemacht, dass<br />

deutlich weniger Schülerinnen und Schüler<br />

zu verzeichnen waren. Es hat tatsächlich<br />

bereits ein Trendwechsel eingesetzt.“<br />

Selbst initiativ werden<br />

Aber zwischen den allgemeinen Informationsveranstaltungen<br />

zu Berufsbildern und<br />

der Unterschrift unter einen Lehrvertrag<br />

besteht noch ein großer Unterschied. Als<br />

Fachmann in Sachen Ausbildung rät Lausen<br />

den Betrieben, bei der Suche nach<br />

geeignetem Nachwuchs <strong>selbst</strong> initiativ<br />

zu werden. „Natürlich machen sich auch<br />

Betriebsinhaber eine Vielzahl von Gedanken,<br />

wie man an gute Lehrlinge kommt.<br />

Aus meiner Erfahrung scheint häufig der<br />

direkte Weg der beste. Einfach einmal auf<br />

die Schule zugehen oder auch den Betrieb<br />

an einem Tag für Schulklassen öffnen.“<br />

Natürlich weiß auch Hans-Hermann<br />

Lausen, dass nicht jeder Betrieb diese<br />

Möglichkeiten bieten kann. In einem<br />

solchen Fall würden aber die über das<br />

„Zukunftsprogramm Arbeit“ des Landes<br />

Schleswig-Holstein geförderten Ausbildungsplatzakquisiteure<br />

weiterhelfen können.<br />

„<strong>Die</strong>se besitzen aus ihrer praktischen<br />

Arbeit viel Erfahrung, wie man sich möglichst<br />

erfolgreich auf die Suche nach geeinigten<br />

Lehrlingen begibt.“


<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />

Obermeistertagung in Rendsburg<br />

Inkasso — wichtige Hilfe für den Betrieb<br />

<strong>Die</strong> Imagekampagne im <strong>Handwerk</strong> und ein neues Angebot der Kreishandwerkerschaft (KH) zum Thema<br />

Inkasso und Informationen zur Verbandsarbeit von „<strong>Handwerk</strong> Schleswig-Holstein e.V.“ prägten<br />

inhaltlich die Obermeistertagung der KH Rendsburg-Eckernförde. Zudem informierte Kreishandwerksmeister<br />

Georg Wilkens über seine Arbeit und die Aktivitäten der KH in den vergangenen Monaten.<br />

Den Nachwuchs im Fokus: In der Diskussion mit Kreishandwerksmeister Georg Wilkens, Kammerpräsident Eberhard Jürgensen, Kammerhauptgeschäftsführer Udo<br />

Hansen und Kfz-Obermeister Karl-Peter Ahrendt wurde noch einmal die Hauptzielrichtung der Imagekampagne verdeutlicht (v. l.).<br />

Forderungsausfälle zählen zu den<br />

Hauptursachen für Insolvenzen. Häufig,<br />

vor allem bei kleineren <strong>Handwerk</strong>sbetrieben,<br />

wird dies durch ein unzureichendes betrieb-<br />

liches Mahnwesen begünstigt. <strong>Die</strong> Kreishandwerkerschaft<br />

(KH) Rendsburg-Eckernförde<br />

hält für ihre Mitgliedsbetriebe ein<br />

neues Inkasso-Angebot bereit. Hierzu<br />

wurde ein im <strong>Handwerk</strong> erfahrener Kooperationspartner<br />

ins Boot geholt, die P:DS<br />

(Projekt <strong>Die</strong>nstleistung und Service). Tanja<br />

Ludwig, P:DS-Geschäftsführerin, stellte auf<br />

der Obermeistertagung der KH in Rendsburg<br />

den Ablauf des Mahnverfahrens unter<br />

Beteiligung ihres Unternehmens vor und<br />

verdeutlichte die Vorteile für die Betriebe.<br />

Im Bericht von Kreishandwerksmeister<br />

Georg Wilkens standen Ereignisse des letzten<br />

halben Jahres im Fokus. „In diesem<br />

Amt muss man viele öffentliche Termine<br />

wahrnehmen, um das <strong>Handwerk</strong> einfach<br />

noch bekannter zu machen“, so Wilkens.<br />

<strong>Die</strong>sen Ansatz verfolge im großen Stil auch<br />

die bundesweite Imagekampagne. Dabei<br />

sei es wichtig, dass vor allem die Betriebe<br />

22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

die Kampagne unterstützten. Weiter lobte<br />

er die guten Gespräche mit dem Kreis, in<br />

denen er „eine gute Basis für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit“ sieht.<br />

Erfolgreiche Innungsarbeit<br />

Positiv bewertete Wilkens auch die bisherige<br />

Tätigkeit des Innungsakquisiteurs<br />

Helmut Johannsen. Ihm sei gelungen, den<br />

natürlichen Verlust von Betrieben durch<br />

Insolvenzen oder andere Gründe nicht<br />

nur aufzufangen, sondern den Bestand der<br />

Innungsbetriebe sogar noch leicht zu steigern.<br />

Insgesamt ließen sich 28 Innungseintritte<br />

auf seine Tätigkeit zurückführen.<br />

Von Seiten der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Flensburg berichteten Präsident Eberhard<br />

Jürgensen und Hauptgeschäftsführer<br />

Udo Hansen über aktuelle Themen.<br />

Präsident Jürgensen stellte dabei für das<br />

<strong>Handwerk</strong> im Land eine durchweg positive<br />

Konjunkturstimmung fest. „<strong>Die</strong>ser<br />

Optimismus lässt sich auch an den neu<br />

abgeschlossenen Lehrverträgen festmachen.<br />

Derzeit registrieren wir im Vergleich<br />

zum Vorjahr ein Plus von 7 % im Kammerbezirk“,<br />

so Jürgensen. Für die Imagekampagne,<br />

die laut Jürgensen trotz gewisser<br />

Anlaufschwierigkeiten mittlerweile gut<br />

wahrgenommen werde, erhofft auch er<br />

sich eine stärkere Beteiligung von Seiten<br />

der Betriebe. „Letztlich zielt die Kampagne<br />

auch darauf ab, für uns zukünftig den<br />

Nachwuchs zu sichern.“ Hauptgeschäftsführer<br />

Hansen erläuterte noch einmal die<br />

generellen Absichten der Kampagne, die<br />

letztlich für das gesamte <strong>Handwerk</strong> etwas<br />

Positives bewirken soll.<br />

Über seine ersten fünf Monate als Geschäftsführer<br />

von „<strong>Handwerk</strong> Schleswig-<br />

Holstein e.V.“ berichtete Tim Brockmann.<br />

Dabei verwies er vor allem auf die Lobbyarbeit,<br />

die der Verband für die Betriebe der<br />

angeschlossenen Kreishandwerkerschaften<br />

und Fachverbände gegenüber der Politik<br />

geleistet habe, und nannte Beispiele für<br />

Themen, die mit der Politik erörtert wurden<br />

– u. a. die Mehrwertsteuerreduzierung,<br />

die <strong>Handwerk</strong>erpflichtversicherung oder<br />

auch das Sparkassengesetz.


<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />

Obermeistertagung der KH <strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong><br />

Kubicki: „Sparbeschlüsse sind alternativlos“<br />

Wolfgang Kubicki präsentierte sich<br />

auf der Obermeistertagung der KH<br />

<strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong> in Niebüll ausgesprochen<br />

sachlich und verkniff sich – wohl auch<br />

angesichts der prekären Haushaltslage – jene<br />

Bonmots, mit denen er sonst brilliert. Gleich<br />

zu Beginn machte er deutlich, dass es zum<br />

Sparen keine Alternative gebe. Sein Beleg<br />

dafür: „Bis 2020 sollen zwar 315 Millionen €<br />

beim Landespersonal gestrichen werden.<br />

Doch derselbe Betrag wird schon bis 2015<br />

allein durch Tarifsteigerungen und fällige<br />

Pensionszahlungen wieder als Belastung<br />

hinzukommen.“<br />

Kritik an Küstenschutzabgabe<br />

Kubicki verteidigte die in <strong>Nord</strong>friesland<br />

bereits heftig kritisierte Küstenschutzabgabe.<br />

Sie diene dem „Vorteilsausgleich“ – etwa<br />

für Wertsteigerungen von Immobilien „reicher<br />

Hamburger hinterm Deich auf Sylt“.<br />

Als <strong>Nord</strong>frieslands Kreispräsident Albert<br />

Pahl den Widerstand aller Fraktionen im<br />

Kreistag ankündigte, weil Deichbau für eine<br />

öffentliche Gemeinschaftsaufgabe gehalten<br />

werde und „die paar Millionen“ nicht ins<br />

Gewicht fallen würden, fragte Kubicki sogleich<br />

nach einer Alternative. „Dann weisen<br />

Sie mir bitte eine andere Sparmöglichkeit<br />

in selber Höhe nach.“<br />

Mitten in der Grenzregion zu Gast erläuterte<br />

Wolfgang Kubicki auch, warum<br />

bei den dänischen Schulen gekürzt werden<br />

solle. Sie seien formal Ersatzschulen wie<br />

jede private deutsche Schule auch. <strong>Die</strong> Bezuschussung<br />

solle nur auf dasselbe Niveau<br />

wie die der deutschen gesenkt werden. Wie<br />

hier spielten auch bei anderen Kürzungen<br />

Vergleiche mit anderen offenbar eine große<br />

Rolle. „Lehrer“, so der Kieler Gast, „arbeiten<br />

in anderen Bundesländern im Schnitt eine<br />

Stunde mehr.“ Also werde dies auch hier<br />

gefordert. Und weil alle anderen Landwirtschaftskammern<br />

im Bundesgebiet sich <strong>selbst</strong><br />

finanzieren müssten, zöge sich auch Schleswig-Holstein<br />

aus der Aufgabe zurück.<br />

Einmal mehr beklagte Kreishandwerksmeister<br />

Hans-Jürgen Grube in der Sitzung, dass<br />

Aufträge von der öffentlichen Hand europa-<br />

Mit Wolfgang Kubicki als Gastredner verzeichnete die Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong> anlässlich ihrer Obermeistertagung<br />

einen hohen politischen und ebenso populären Besuch. Der FDP-<br />

Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag nutzte seine Rede, um die<br />

jüngsten Sparbeschlüsse der Landesregierung zu verteidigen.<br />

Reagierte gelassen auf die Kritik von Kreishandwerksmeister Belde: Gastredner Wolfgang Kubicki.<br />

weit und in zu großen Stückelungen (Losen)<br />

ausgeschrieben würden. Das bestätigte auch<br />

Kubicki. Er empfahl deshalb, gerade bei der<br />

Losgröße darauf zu achten, dass diese so klein<br />

ausfallen, dass sie zwar für große, EU-weit<br />

agierende Konzerne uninteressant seien, fürs<br />

regionale <strong>Handwerk</strong> aber umso mehr. Man<br />

müsse halt „intelligent ausschreiben“.<br />

Neubauten statt Denkmalschutz<br />

Eine Milliarde € an Investitionen könnte<br />

zusätzlich freigesetzt werden, wenn weitere<br />

bürokratische Hemmnisse beseitigt<br />

würden, so der FDP-Politiker weiter. Etwa<br />

beim Thema Denkmalschutz. „Ein 60 Jahre<br />

alter Pavillon in Husum, die Rathausfassade<br />

in Elmshorn, ein alter Deich in Glückstadt<br />

– diese drei und viele andere geschützte<br />

Objekte stehen Neubauten oder Modernisierungen<br />

im Wege.“ Per Gesetz möchte<br />

Kubicki am liebsten den Denkmalschutz<br />

auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

zurückschrauben.<br />

Abschließend warb der Landespolitiker<br />

für das von Vertretern der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

immer wieder kritisierte neue<br />

Sparkassengesetz. <strong>Die</strong> Institute kämen<br />

ohne frisches Geld von Investoren mit<br />

der schwierigen Lage nicht klar. Ohne<br />

neues Gesetz wäre die erste Sparkasse im<br />

Land bald pleite, denn dann müsste die<br />

Hamburger Sparkasse ihr Engagement bei<br />

der Sparkasse Südholstein beenden.<br />

Aktuelle Zahlen zur Ausbildungssituation<br />

präsentierte Flensburgs Kammerpräsident<br />

Eberhard Jürgensen. Derzeit würde eine<br />

Zunahme an neuen Lehrverträgen im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum registriert<br />

– schon seit Wochen und stets zwischen<br />

plus 6 und 8 %. „Es ist zwar eine Momentaufnahme.<br />

Aber die Tendenz ist schon sehr<br />

erfreulich.“


Obermeister Ulf<br />

Christian Holm.<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />

Metall-Innung Flensburg<br />

Holm im Amt bestätigt<br />

Ulf Christian Holm bleibt Obermeister<br />

der Metallhandwerker-Innung Flensburg<br />

Stadt und Land. Bei den turnusgemäß anstehenden<br />

Vorstandswahlen in der <strong>Nord</strong>-<br />

Ostsee-Sparkasse in Flensburg wurden<br />

Holm sowie sein Stellvertreter Volker<br />

Rohde einstimmig im Amt bestätigt.<br />

Für Diskussionen sorgte ein Vortrag<br />

zu den Themen Rating und Finanzierung.<br />

Zwei Bereiche, die im täglichen<br />

Betriebsalltag für viele <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />

existenzielle Bedeutung<br />

haben. Es zeigte<br />

sich, dass bei einer Bewilligung<br />

von Darlehen<br />

das Rating eine größere<br />

Rolle spiele als beispielsweise<br />

eine Besicherung.<br />

Der Obermeister zeigte<br />

sich zufrieden mit dem<br />

Foto: Haumann<br />

Ergebnis der Diskussi-<br />

on: „Der Vortrag und der<br />

anschließende gegenseitige<br />

Austausch diente vor<br />

allem dazu, die Hemmschwelle zwischen<br />

Bank und unseren Betrieben deutlich zu<br />

reduzieren. Ich denke, dies ist uns auch<br />

hervorragend gelungen.“<br />

In seinem Bericht lobte Holm rückblickend<br />

das große Interesse an der<br />

diesjährigen Einschreibungs- und Freisprechungsfeier<br />

mit rund 150 Gästen.<br />

Er informierte außerdem über erste<br />

praktische Aktionen des Klimapakts<br />

Flensburg und über die bevorstehenden<br />

Tagungen der Obermeister sowie<br />

des Landesverbandes.<br />

Neuigkeiten aus der Berufsschule hielt<br />

Studienrat Jan Stanke für die Innungsmitglieder<br />

bereit. Er wies darauf hin, dass die<br />

Lehrlinge der mittleren Ausbildungsjahre<br />

sehr stark vertreten seien. Zudem seien<br />

im Bereich der Edelstahlbearbeitung<br />

neue Geräte angeschafft worden. Etwas,<br />

was auch für die Befestigungstechnik<br />

wünschenswert wäre, so Stanke.<br />

Weiter als Beisitzer in den Vorstand<br />

gewählt wurden Thomas Freudenstein,<br />

Arno Johannen, Holger Braaf und Wolf<br />

<strong>Die</strong>ter Hans.


<strong>Handwerk</strong>skammer flensburg<br />

Kfz-Innung beteiligt sich am Klimapakt<br />

Schutz für Umwelt<br />

und Geldbeutel<br />

<strong>Die</strong> Vision einer CO2-neutralen Stadt<br />

Flensburg bis zum Jahr 2050 wurde<br />

2009 durch die Gründung des Klimapaktes<br />

Flensburg e.V. besiegelt. Initiator und wissen-<br />

schaftlicher Begleiter ist der anerkannte Ener-<br />

gieexperte Prof. Olav Hohmeyer (Uni Flensburg),<br />

der auch Mitglied im Weltklimarat<br />

ist. <strong>Die</strong> Allianz aus Stadt, Stadtwerken und<br />

weiteren größeren Betrieben, u. a. der Wohnungswirtschaft,<br />

hat nun weitere Unterstützung<br />

gefunden. <strong>Die</strong> Kfz-Innung Flensburg<br />

Stadt und Land startet gemeinsam mit dem<br />

TÜV <strong>Nord</strong> und der Dekra eine Initiative,<br />

um den Kraftstoffverbrauch auf Flensburgs<br />

Straßen nachhaltig zu senken – bei ca.<br />

40.000 Fahrzeugen in der Stadt immerhin<br />

rund 54 Mio. Liter Kraftstoff pro Jahr.<br />

Zur Auftaktveranstaltung dieser Initiative<br />

im Autohaus Klaus & Co. erklärte<br />

Hohmeyer noch einmal aus wissenschaftlicher<br />

Sicht die Notwendigkeit, konsequent<br />

glückwuNscH<br />

Ehrungen<br />

Ehrenurkunde in Bronze<br />

• Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister<br />

Bernd Dwinger<br />

• Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister<br />

Stefan Gosch<br />

Goldener Meisterbrief<br />

• Fleischermeister Erwin Bose in Sörup<br />

• Fleischermeister <strong>Die</strong>trich Neelsen<br />

in St. Michaelisdonn<br />

• Tischlermeister Günter Ramcke<br />

in Tellingstedt<br />

45-jähriges Arbeitsjubiläum<br />

• Maurer Gerhard Schierholz bei<br />

Eichner-Bau GmbH in Treia<br />

35-jähriges Arbeitsjubiläum<br />

• Kaufmännische Angestellte Sigrid<br />

Arendt bei Tischlerei Alfred Lassen<br />

28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Appellieren an die<br />

Vernunft der Autofahrer<br />

(v. li.): Obermeister<br />

Günther Görrissen,<br />

Prof. Olav Hohmeyer<br />

und Reimer Offenborn.<br />

gegen den Klimawandel vorzugehen. „Wir<br />

entscheiden in den nächsten Jahren <strong>selbst</strong>, ob<br />

sich die Entwicklung noch stoppen lässt.“<br />

Was die Autofahrer dazu beitragen können,<br />

erläuterten Reimer Offenborn, Sprecher der<br />

Kfz-Innung und Gastgeber, sowie Obermeister<br />

Günther Görrissen. „Wir wollen mit<br />

unseren Innungsbetrieben für einen geringeren<br />

CO2-Ausstoß von Autos sorgen. Und<br />

da sich nicht jeder ein neues Auto kaufen<br />

kann, müssen wir aus der bestehenden Situation<br />

das Beste machen“, so Offenborn. <strong>Die</strong><br />

technische Optimierung von Autos über<br />

die Einhaltung von Wartungsintervallen sei<br />

ein erster Schritt, um das Ziel zu erreichen.<br />

Denn gerade verschmutzte Luft- und Kli-<br />

Inh. Günter Lassen in Kappeln<br />

30-jähriges Arbeitsjubiläum<br />

• Betonbohr- und Sägetechniker<br />

Heinz Johannsen bei<br />

Eichner-Bau GmbH in Treia<br />

25-jähriges Arbeitsjubiläum<br />

• Maurergeselle Hermann Hansen bei<br />

Jensen Bau GmbH in Risum-Lindholm<br />

• Kraftfahrzeugmechaniker Edlef Jensen<br />

bei Klaus GmbH + Co. KG in Niebüll<br />

• Prokuristin und Verkaufsleiterin<br />

Hanna Ludwig bei Bäcker<br />

Meesenburg GmbH in Flensburg<br />

• Maurervorarbeiter Wolfgang Pauck bei<br />

Baugeschäft Erich Greve GmbH & Co.<br />

KG in Twedt<br />

• Zentralheizungs- und Lüftungsbauer<br />

Wolfgang Schröder bei Heinrich Krumme<br />

Gesellschaft für Heizungs- und Sanitärtechnik<br />

mbH in Büdelsdorf<br />

maanlagenfilter, aber auch Autoreifen und<br />

Öle ohne Leichtlaufeigenschaften erhöhen<br />

den Treibstoffverbrauch unnötig. „Wer an<br />

der Wartung seines Autos knausert, spart<br />

definitiv am falschen Platz“, so Görrissen.<br />

Und auch Hohmeyer ist sich sicher. „Allein<br />

die professionelle Wartung von Luftfilter,<br />

Klimaanlagenfilter und Ähnlichem kann in<br />

der Summe den Verbrauch um bis zu 25 %<br />

senken.“ Der TÜV <strong>Nord</strong> und die Dekra<br />

bieten im Rahmen des Projekts Fahrtrainings<br />

an, die für LKW-Fahrer schon längst<br />

verpflichtend sind. Ob und wie sich das<br />

Verhalten der Autofahrer ändert, wird die<br />

Universität kontrollieren, die die Kampagne<br />

wissenschaftlich begleitet.


<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

<strong>Die</strong> Wirtschaftsmacht: von nebenan<br />

Image ist alles<br />

<strong>Die</strong> Imagekampagne des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s ist<br />

wenige Monate nach Beginn bereits ein voller Erfolg.<br />

Landauf, landab begegnen einem Bilder und Motive der<br />

Kampagne. Gerade bei Jugendlichen kommt die Kampagne<br />

an, und inzwischen gilt es als „cool“, eine Ausbildung im<br />

<strong>Handwerk</strong> zu absolvieren. Ebenso erfreulich: Immer mehr<br />

Betriebe machen mit und dokumentieren „Wir sind das<br />

<strong>Handwerk</strong>: die Wirtschaftsmacht von nebenan“.<br />

Immer im Einsatz für die<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe.<br />

Betriebsberaterin Ute Hanson;<br />

mit dabei natürlich auch<br />

der Werkzeugkoffer 2.0.<br />

Immer mehr junge Leute interessieren sich<br />

für eine Ausbildung im (Friseur-)<strong>Handwerk</strong>.<br />

Dank der Imagekampagne gilt <strong>Handwerk</strong> bei<br />

vielen Jugendlichen mittlerweile als „cooler“<br />

Ausbildungsberuf.<br />

20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 21<br />

Fotos: Hwk Lübeck<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck


<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

<strong>Die</strong> Berufe der Friseurin, des Kraftfahrzeugmechatronikers,<br />

der Bäckereifachverkäuferin, des Tischlers<br />

und der Maler- und Lackiererin nehmen unter den<br />

Top 10 der Ausbildungsberufe Spitzenplätze ein.<br />

22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Fotos: Grünke<br />

<strong>Die</strong> Top 10 der Ausbildungsberufe<br />

Kfz-Mechatroniker und<br />

Friseure ganz vorn<br />

In der Top-10-Liste der Berufe mit den meisten<br />

Ausbildungsverträgen im Kammerbezirk gibt es auch im<br />

Ausbildungsjahr 2009/2010 kaum Veränderungen. Nach wie<br />

vor unangefochten auf Platz 1 rangiert bei den Männern<br />

der Kfz-Mechatroniker, bei den Frauen ist es der Friseurberuf.<br />

<strong>Die</strong> Top-3-Platzierungen bei den<br />

Männern gehen wie auch in den Vorjahren<br />

an Berufe aus dem Elektro- und Metallgewerbe:<br />

Platz 2 belegt der Elektroniker für<br />

Energie- und Gebäudetechnik, auf den 3. Platz<br />

schafft es der Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik.<br />

Bei den Frauen nach wie vor am beliebtes-<br />

ten: der Friseurberuf vor der Bäckereifachver-<br />

käuferin auf dem 2. und der Bürokauffrau auf<br />

dem 3. Platz. Letztere schob sich diesmal vor<br />

die im Jahr 2008 drittplatzierte Fleischereifachverkäuferin.<br />

In den Zahlen spiegelt sich auch der bun-<br />

desweite Trend im Jahr 2009 wider. Mit aktuell<br />

rund 200.000 Lehrlingen liegt das Elektro- und<br />

Metallgewerbe klar vorn. Im Bau- und Ausbau-<br />

gewerbe werden rund 72.000 junge Menschen<br />

ausgebildet, gefolgt vom Gewerbe für Gesundheits-<br />

und Körperpflege sowie dem<br />

chemischen und Reinigungsgewerbe mit<br />

rund 60.000 Auszubildenden.<br />

Kfz-Mechatroniker bundesweit vorn<br />

Platz 1 bei den handwerklichen Ausbildungs-<br />

berufen belegt auch bundesweit der Kfz-<br />

Mechatroniker mit rund 62.000 Auszubildenden,<br />

davon etwa 1.450 Frauen. Den 2. Platz<br />

insgesamt und gleichzeitig 1. Platz bei den<br />

Frauen nimmt das Friseurhandwerk mit rund<br />

39.000 Lehrlingen ein. Platz 3 geht an den<br />

Beruf des Elektronikers für Energie- und Ge-<br />

bäudetechnik. Hier waren im Jahr 2009<br />

insgesamt rund 33.500 junge Menschen<br />

in Ausbildung, rund 400 von ihnen waren<br />

Frauen.<br />

„Motivierter und qualifizierter Nachwuchs<br />

ist im <strong>Handwerk</strong> immer gefragt“,<br />

stellt Horst Kruse, Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Lübeck, mit Blick auf die<br />

aktuellen Zahlen fest. „Und das nicht nur<br />

bei den Klassikern der Top-10-Liste, sondern<br />

in jedem der weit über 100 handwerklichen<br />

Ausbildungsberufe. Es lohnt sich<br />

also für junge Menschen, auch die weniger<br />

bekannten <strong>Handwerk</strong>e für sich zu entdecken.“


<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

Urkunden für Jubiläen<br />

Glückwünsche der Kammer<br />

Jubiläen sind für Betriebe und Mitarbeiter<br />

ein besonderer Anlass zum Feiern. <strong>Die</strong><br />

<strong>Handwerk</strong>skammer erstellt, versendet<br />

und übergibt Urkunden zu Betriebs- und<br />

Arbeitsjubiläen. Für folgende Jubiläen<br />

werden Urkunden ausgestellt:<br />

Arbeitnehmerjubiläen:<br />

• Arbeitnehmer, die 25, 40 oder 50 Jahre<br />

ununterbrochen im Betrieb tätig sind.<br />

Geschäftsjubiläen:<br />

• 40-jähriges Bestehen:<br />

Eine Urkunde wird ausgestellt, wenn<br />

der Gründer des Betriebes noch in der<br />

<strong>Handwerk</strong>srolle eingetragen ist.<br />

• ab 50-jähriges Bestehen:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer stellt bei einem<br />

Geschäftsjubiläum von 50, 75, 100 und<br />

jeweils 25 weiteren Jahren eine Urkunde<br />

aus, die den jeweils in der <strong>Handwerk</strong>srolle<br />

eingetragenen Betriebsinhabern<br />

verliehen wird. Auf Wunsch kann die<br />

Urkunde bei Feierlichkeiten ab einem<br />

100-jährigen Jubiläum durch einen<br />

Kammervertreter übergeben werden.<br />

Alle Jubiläen werden auf der Internetseite<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

unter www.hwk-luebeck.de, Stichwort:<br />

Herzlichen Glückwunsch!, veröffentlicht.


<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

Tagung der Kreishandwerksmeister<br />

Großes Interesse zeigten die Kreishandwerksmeister<br />

bei der Konferenz mit dem<br />

Präsidenten und der Geschäftsführung der<br />

Kammer an dem neuen Beratungsangebot<br />

für Gestaltung und Marketing, das Jana<br />

Schlüter (5. v. re.) vorstellte. Sie berät alle<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe in Schleswig-Holstein<br />

bei Fragen „rund um Auftritt und Vertrieb“.<br />

Auch das Angebot der Kammer,<br />

Anstrengungen zur Gewinnung neuer<br />

Innungsmitglieder zu finanzieren, fand<br />

die ungeteilte Anerkennung der Kreishandwerksmeister.


<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

FoRtbildUNg<br />

Fortbildungszentrum der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Lübeck<br />

Betriebswirt/in (HWK)<br />

Lübeck: ab TZ 3.9.10, Fr 15–21 Uhr und<br />

VZ: ab 6.9.10, Mo–Fr 8.30–15.15 Uhr,<br />

Elmshorn: ab Juni 11, Fr 15–21 Uhr,<br />

Kiel: ab 5.11.10, Fr 16–20.15 +<br />

Sa 9–15 Uhr, 520 U-Std., 3.250 €<br />

Gebäudeenergieberater/in (HWK)<br />

Lübeck: ab 7.10.10, Do 18–21.15 +<br />

Sa 8–13 Uhr,<br />

Kiel: ab 15.11.10, Mo–Fr 8.30–15.30,<br />

Itzehoe: ab Herbst 2010, Fr 18–21.15 +<br />

Sa 8–13 Uhr, 200 U-Std., 1.490 €<br />

Fachkraft für Solartechnik<br />

ab 19.11.10, Fr 16–20.15 +<br />

Sa 8.30–13.30 Uhr, 200 U-Std., 1.500 €<br />

Führungskraft in Qualitäts-<br />

management<br />

29.10.–11.12.10, Fr 14.30–19.30 +<br />

Sa 8.30–15.30 Uhr, 96 U-Std., 800 €<br />

Existenzgründungslehrgang<br />

7.9.–7.10.10, Di + Do 18–21.15 Uhr,<br />

40 U-Std., 150 €<br />

Grundlagen zur DIN 18599 (Nichtwohngebäude)<br />

7.9.–5.10.10, Di 18–21.15 Uhr,<br />

20 U-Std., 160 €<br />

Meistervorbereitungslehrgänge<br />

Maurer und Betonbauer I + II<br />

Vollzeit: ab 21.9.10, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />

1.000 U-Std., 7.050 €<br />

Zimmerer I + II<br />

Vollzeit: ab 21.9.10, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />

1.000 U-Std., 7.050 €<br />

Maler und Lackierer II<br />

VZ: auf Anfrage, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />

800 U-Std., 5.700 €<br />

TZ: ab 10.9.10, Fr 17–20.15 + Sa 8–15 Uhr,<br />

600 U-Std., 4.100 €<br />

Metallbauer und Feinwerk-<br />

mechaniker<br />

TZ: ab 24.9.10, Fr 16–20.15 + Sa 8–14 Uhr,<br />

700 U-Std., 4.900 €<br />

Elektrotechniker I + II<br />

VZ: ab 26.10.10, Di–Sa 8 U-Std., tägl.,<br />

1.100 U-Std., 6.900 €<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

Fortbildungszentrum der HWK Lübeck,<br />

Juliane Wiesenhütter, Tel.: 0451 38887-710,<br />

28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Nadire Aslan-Tut, Tel.: 0451 38887-711,<br />

E-Mail: fbz@hwk-luebeck.de.<br />

Berufsbildungsstätte Kiel<br />

Meistervorbereitungslehrgang<br />

Kfz I + II<br />

seit 12.3.10, Fr 16–20.15 + Sa 8–15 Uhr,<br />

770 U-Std., 4.155 € (Einstieg noch möglich)<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

Berufsbildungsstätte Kiel,<br />

Tel.: 0431 53332-0,<br />

E-Mail: fortbildung@hwk-luebeck.de.<br />

Berufsbildungsstätte Elmshorn<br />

Abgasuntersuchungs-Prüflehrgänge<br />

(AU) = Pkw,<br />

auf Anfrage, ab 8 Uhr, 1–2 Tage, 154/308 €<br />

Nicole Klopp, Tel.: 04121 4739-611<br />

Vorbereitung auf die Schweißerprüfung<br />

auf Anfrage<br />

Meistervorbereitungslehrgänge<br />

Tischler I + II<br />

Juli 10, Mo 18–21.45, Fr 17–20.15 + Sa<br />

8–13 Uhr, 800 U-Std., 4.990 €<br />

Zimmerer I + II<br />

Juli 10, Mo 18–21.45, Di 18–21 +<br />

Sa 8–13 Uhr, 800 U-Std., 5.850 €<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

Tipp des Monats<br />

Berufsbildungsstätte Elmshorn,<br />

Holger Hester, Tel.: 04121 4739-612,<br />

E-Mail: bbe@hwk-luebeck.de.<br />

Berufsbildungsstätte Travemünde<br />

Meistervorbereitungslehrgang<br />

Kfz-Techniker I + II<br />

ab 23.8.10, Mo–Fr 8–16 Uhr, 770 U-Std.,<br />

4.155 €<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

Berufsbildungsstätte Travemünde,<br />

Viola Landschoof, Tel.: 04502 887-360,<br />

E-Mail: vlandschoof@hwk-luebeck.de.<br />

Kreishandwerkerschaft Lübeck<br />

Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung<br />

31.8.–2.12.10, Di + Do 18–21.15 Uhr,<br />

92 U-Std., 440 €<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

Kreishandwerkerschaft Lübeck,<br />

Silke Wallentowitz, Tel.: 0451 38959-17,<br />

E-Mail: s.wallentowitz@khs-luebeck.de.<br />

Akademie des Ehrenamtes<br />

Für die Ehrenamtsträger der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Lübeck steht die Akademie des<br />

Ehrenamts zur Verfügung. Infos unter<br />

www.akademie-des-ehrenamtes.de.


Fachtagung „Ausbildung sichert Fachkräftebedarf“<br />

Hilfe für Jugend und Wirtschaft<br />

Der demografische Wandel rückt das Thema Fachkräftesicherung immer stärker<br />

in den Fokus. Damit steigt gleichzeitig der Bedarf an Informationen, Beratung und<br />

Unterstützung zu diesem Thema. Das bestätigte auch die hohe Zahl von 160 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern zur Fachtagung „Ausbildung sichert Fachkräftebedarf“ in Kiel,<br />

zu der das Arbeits- und das Wirtschaftsministerium eingeladen hatten.<br />

Wie können passgenaue Maßnahmen<br />

der beruflichen Ausbildung dem<br />

absehbaren Engpass beim Fachkräftenachwuchs<br />

entgegenwirken? Wodurch wird der<br />

Qualifizierungsbedarf bereits gedeckt und<br />

wodurch kann die Attraktivität der Berufsausbildung<br />

dauerhaft gesichert werden? Auf<br />

diese und viele weitere Fragen gab die von<br />

den beiden schleswig-holsteinischen Ministerien<br />

für Arbeit und Wirtschaft organisierte<br />

Fachtagung „Ausbildung sichert Fachkräfte-<br />

bedarf“ Antworten. Gleichzeitig wurde ein<br />

guter Überblick über Maßnahmen und Projekte<br />

beider Ministerien zur flankierenden<br />

Unterstützung der Erstausbildung gegeben.<br />

„<strong>Die</strong> Sicherung des Fachkräftebedarfes<br />

wird in den kommenden Jahren zu der zentralen<br />

Herausforderung für die Unternehmen<br />

werden“, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin<br />

Tamara Zieschang. „<strong>Die</strong> Landesregierung ist<br />

sich ihrer Verantwortung in diesem Bereich<br />

sehr wohl bewusst und hat mit dem ‚Zu-<br />

30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

kunftsprogramm Arbeit‘ Rahmenbedingungen<br />

geschaffen, damit unsere Unterneh-<br />

men diese Herausforderungen meistern. Denn<br />

nur wer gut ausgebildet ist, kann beste Leistun-<br />

gen erzielen und zum Wachstum der Wirtschaft<br />

beitragen“, so Zieschang weiter.<br />

Jugendliche brauchen Hilfe<br />

Ihre Kollegin aus dem Arbeitsministerium,<br />

Staatssekretärin Bettina Bonde, verwies auf den<br />

Spagat, den Schleswig-Holstein in Zukunft<br />

meistern müsse. „Unser Land steht vor der<br />

Herausforderung, in den kommenden Jahren<br />

einen steigenden Bedarf an Fachkräften bei<br />

gleichzeitig sinkenden Arbeitskräftezahlen<br />

zu bewältigen.“ Daher sei es wichtig, jungen<br />

Menschen bei der Bewältigung der beruflichen<br />

Herausforderungen in der Erstausbildung<br />

zu helfen. „Das hilft den Jugendlichen<br />

und der Wirtschaft insgesamt.“<br />

Wie vorhandene Potenziale für den Fach-<br />

kräftenachwuchs besser genutzt und gleich-<br />

zeitig auch Jugendlichen mit schlechteren<br />

Startchancen geholfen werden kann, verdeutlichten<br />

nachfolgend die Referenten<br />

anhand von Praxisbeispielen und Zahlen. Allein<br />

durch die Arbeit von Ausbildungsplatz-<br />

akquisiteuren und deren gezielte Ansprache<br />

konnten etwa bis Ende 2009 rund 4.000<br />

Ausbildungsplätze akquiriert werden.<br />

Reiner Herzog, Ausbildungsbetreuer im<br />

Kreis Rendsburg-Eckernförde, berichtete<br />

gemeinsam mit seiner Kollegin Berta-Marie<br />

Markussen (<strong>Nord</strong>friesland) von rund 1.750<br />

Lehrlingen, die im Jahr 2009 landesweit<br />

beraten, unterstützt und in vielen Fällen<br />

somit auch vor einem frühzeitigen Abbruch<br />

ihrer Lehre bewahrt worden seien.<br />

„Ausbildung in Teilzeit“<br />

Das Projekt „Ausbildung in Teilzeit“ stellte<br />

Antje Gerdau vor und bilanzierte für die<br />

landesweit fünf akquirierenden Projektmitarbeiterinnen,<br />

dass bereits mehr als 400<br />

Staatssekretärin<br />

Tamara Zieschang (re.)<br />

und Friedrich Leopold,<br />

Referatsleiter Berufliche<br />

Ausbildung im Wirtschaftsministerium,<br />

sprachen mit<br />

Mitarbeiterinnen des Projekts<br />

„Ausbildung in Teilzeit“.<br />

Vorbildliche <strong>Handwerk</strong>sbetriebe in Schleswig-Holstein<br />

können beim VR-Förderpreis<br />

<strong>Handwerk</strong> 2010 wieder Preisgelder in<br />

Höhe von insgesamt 10.000 € gewinnen.<br />

Zum 9. Mal schreiben die Volks- und Raif-<br />

feisenbanken Schleswig-Holstein den Preis<br />

aus. Beim Vorjahressieger, Geigenbaumeister<br />

Christian Adam aus Ahrensburg, gaben<br />

Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Lan-<br />

deswirtschaftsministerium, Flensburgs<br />

Kammerpräsident Eberhard Jürgensen<br />

gemeinsam mit Bankdirektor Dr. Michael<br />

Brandt den Startschuss für den diesjährigen<br />

Wettbewerb. „Wir schreiben diesen Preis<br />

weiterhin aus, weil wir das <strong>Handwerk</strong> als<br />

eine der tragenden Säulen unserer mittel-<br />

standsorientierten Bankengruppe verstehen“,<br />

so Brandt.<br />

Zieschang, die den Schirmherrn des<br />

Wettbewerbs Wirtschaftsminister Jost de<br />

Jager vertrat, sagte: „Das <strong>Handwerk</strong> ist<br />

ein verlässlicher Partner bei den Themen<br />

Beschäftigung und Ausbildung. Der Preis<br />

ist deshalb bestens geeignet, vorbildliche<br />

Betriebe des <strong>Handwerk</strong>s in den Mittelpunkt<br />

der Öffentlichkeit zu rücken.“ Auch<br />

SchleSwig-holStein<br />

Fachvorträge und Diskussionen zum<br />

Thema „Ausbildung sichert<br />

Fachkräftebedarf“ stießen auf<br />

großes Interesse. Unter den<br />

Zuhörern auch der Lübecker<br />

Kammerpräsident Horst Kruse. Fotos: Jekat<br />

stundenreduzierte, familienfreundliche<br />

Ausbildungsverhältnisse in Teilzeit initiiert<br />

worden seien, so dass „viele junge Mütter<br />

auf diesem Wege ihren Berufsabschluss geschafft<br />

haben beziehungsweise noch schaffen<br />

werden“, so Gerdau.<br />

Der Leiter der Berufsbildungsstätte Travemünde,<br />

Thomas Baehr, gab einen Einblick<br />

in die auf dem Priwall stattfindenden<br />

überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen,<br />

die durch ihre hohe Qualität die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Unternehmen und ihrer<br />

Beschäftigten unterstützen. Pro Jahr durchlaufen<br />

landesweit 25.000 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Maßnahmen der überbetrieblichen<br />

Lehrlingsunterweisung, der<br />

bedeutendsten Fördermaßnahme für das<br />

<strong>Handwerk</strong>.<br />

Bündnis für Ausbildung<br />

Darüber hinaus verschafften sich die Tagungsteilnehmerinnen<br />

und –teilnehmer<br />

an Projektständen einen Überblick über<br />

die Maßnahmen zur Ausbildungsförderung<br />

im Rahmen des Bündnisses für Ausbildung.<br />

Neben den oben angegebenen Projekten<br />

wurden an diesen Ständen die Projekte<br />

„Regionale Fachberatung Schule und Betrieb“,<br />

„Ausbildungsplatzakquise“, „Ausbildungsplatzakquisition<br />

in Migrantenbetrieben“<br />

und „Ausbildung und Integration von<br />

Migranten – AIM“ vorgestellt.


SchleSwig-holStein<br />

++ AusseNwirtscHAftsticker ++<br />

Skandinavien<br />

Marktübersichten kostenlos<br />

Kostenlose aktuelle Marktrecherchen für<br />

die Länder Dänemark, Schweden und<br />

Norwegen gibt es ab sofort in den Branchen<br />

Heiztechnik, Dachdecker, Elektro, energie-<br />

effizientes Bauen, Fenster, Hallenbau, Hand-<br />

werk, Holzbau, Maler, Maurer, Metallbau,<br />

öffentliches Bauwesen, regenerative<br />

Energien, Türen, Straßenbau und Zahntechnik.


SchleSwig-holStein<br />

Ausbildungsbegleitende Hilfen<br />

Gezielte Unterstützung für Auszubildende<br />

Schlechte Noten, Lernschwächen oder persönliche Probleme können<br />

den erfolgreichen Abschluss der Lehre erheblich gefährden. Damit<br />

solche Schwierigkeiten nicht zum unüberwindbaren Hindernis werden,<br />

finanziert die Arbeitsagentur ausbildungsbegleitende Hilfen.<br />

Davon profitieren Lehrling und Ausbildungsbetrieb gleichermaßen.<br />

Jan Häuslers Lehre zum Metallbauer<br />

verlief zuerst alles andere als unproblematisch.<br />

Schon zu Beginn hatte er nicht<br />

die besten Noten. Dann wurde aus einem<br />

Ausreichend schnell ein Mangelhaft. Jan<br />

Häusler hatte den Durchblick verloren, war<br />

mit dem in der Berufsschule vermittelten<br />

Stoff überfordert. Der erfolgreiche Abschluss<br />

seiner Ausbildung stand auf der Kippe.<br />

Doch er konnte das Ruder noch einmal<br />

herumreißen. Geholfen haben ihm so<br />

genannte ausbildungsbegleitende Hilfen,<br />

ein Angebot der Agentur für Arbeit. Dabei<br />

handelt es sich um einen speziellen<br />

Stütz- und Förderunterricht für Jugendliche,<br />

denen das Lernen schwerfällt, die<br />

sich mit der Prüfungsvorbereitung überfordert<br />

fühlen oder die Schwierigkeiten im<br />

Ausbildungsbetrieb oder im persönlichen<br />

Bereich haben.<br />

AusbilduNgsbegleiteNde HilfeN (abH)<br />

Wann gibt es ausbildungsbegleitende<br />

Hilfen?<br />

Wenn schon vor Beginn der Ausbildung feststeht,<br />

dass der Jugendliche Hilfen benötigt,<br />

werden sie von an Anfang an gewährt. <strong>Die</strong> Hilfen<br />

gibt es auch, wenn während der Ausbildung<br />

auftretende Probleme den erfolgreichen Abschluss<br />

gefährden; außerdem dann, wenn der<br />

Auszubildende schon einmal eine Ausbildung<br />

abgebrochen hat oder ein Abbruch droht.<br />

Wie funktionieren ausbildungsbegleitende<br />

Hilfen?<br />

Ein Verbund regionaler Bildungsträger, bestehend<br />

aus dem Jugendaufbauwerk Ahrensburg<br />

der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein,<br />

34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Frühzeitig aktiv werden<br />

Jan Häusler hat die Hilfe rechtzeitig in<br />

Anspruch genommen. Im Laufe seiner Berufsausbildung<br />

haben sich seine Zensuren<br />

in der Berufsschule deutlich verbessert. Im<br />

Januar dieses Jahres bestand der 25-Jährige<br />

schließlich im ersten Anlauf die Gesellenprüfung.<br />

„Wir wollen Jugendlichen helfen, bei<br />

denen das Risiko besteht, dass sie ihre Ausbildung<br />

nicht mit Erfolg abschließen oder<br />

vielleicht sogar abbrechen“, sagt Jürgen<br />

Goecke, Geschäftsführer der Regionaldirektion<br />

<strong>Nord</strong> der Arbeitsagentur. „Außerdem<br />

schaffen die ausbildungsbegleitenden<br />

Hilfen die Möglichkeit, leistungsschwächere<br />

Jugendliche einzustellen – eine Option, die<br />

gerade vor dem Hintergrund zurückgehender<br />

Bewerberzahlen für Betriebe interessant<br />

sein dürfte“, so Goecke weiter.<br />

dem Jugendaufbauwerk der Kreishandwerkerschaft<br />

Stormarn und dem Ausbildungsverbund<br />

Stormarn/Lauenburg, stellt im Auftrag<br />

der Agentur für Arbeit in Ahrensburg, Bad<br />

Oldesloe, Geesthacht, Glinde und Mölln erfahrene<br />

Pädagogen für die abH zur Verfügung.<br />

Es wird auf den Einzelfall abgestimmt in kleinen<br />

Lerngruppen und im Einzelunterricht gelernt.<br />

Der regelmäßige Stütz- und Förderunterricht<br />

umfasst 3 bis 8 Stunden in der Woche und findet<br />

in der Regel außerhalb der betrieblichen<br />

Ausbildungszeiten statt.<br />

Was kosten ausbildungsbegleitende<br />

Hilfen?<br />

Für den Jugendlichen und Betrieb entstehen<br />

Leider werde das Angebot noch viel zu<br />

wenig genutzt. Dabei profitiert auch der<br />

Betrieb, wenn er – wie im beschriebenen<br />

Fall – nicht umsonst in die Ausbildung<br />

investiert hat. Häuslers Ausbildungsbetrieb,<br />

die Firma Wiegers Metallbau in Ratzeburg,<br />

ist froh über die bestandene Gesellenprüfung<br />

ihres Lehrlings. Gleich im Anschluss<br />

an die Ausbildung hat der Betrieb Jan<br />

Häusler als Mitarbeiter übernommen.<br />

Ohne den zusätzlichen Förderunterricht<br />

wäre dieser reibungslose Übergang vielleicht<br />

nicht möglich gewesen.


<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />

<strong>Die</strong> Dachdecker waren sowohl mit dem Landesinnungsverband als auch mit vielen einzelnen Betrieben<br />

stark im Festumzug vertreten. Sie sorgten mit „Body Painting“ für höchste Aufmerksamkeit.<br />

850 Jahre Schwerin<br />

Was wäre die Welt ohne<br />

das <strong>Handwerk</strong>?<br />

Schwerin ist jetzt 850 Jahre alt und die gesamte Stadtgeschichte ist ohne das <strong>Handwerk</strong> gar<br />

nicht denkbar. Im großen Festumzug zum Stadtjubiläum haben Betriebe und Innungen in<br />

beeindruckender Vielzahl gezeigt, dass <strong>Handwerk</strong> auch in der Gegenwart ein wirtschaftliches<br />

Schwergewicht ist. Eben eine Wirtschaftsmacht. Ja, genau, die von nebenan.<br />

So wie die Stadtgeschichtsschreibung<br />

Schwerins, begann der bilderreiche<br />

Festumzug mit der Darstellung des Jahres<br />

1160, als der Sachsenherzog Heinrich der<br />

Löwe siegreich in die Stadt einzog. Er endete<br />

in der Gegenwart.<br />

Gut 200.000 Besucher wurden während<br />

des Festwochenendes in historische<br />

Epochen entführt: Auf dem Altstädtischen<br />

Marktplatz fand ein Mittelalter-Spektakulum<br />

statt, das Schlossfest versetzte zurück<br />

in die Zeit des mecklenburgischen<br />

Adels und rund um die Schelfkirche gab<br />

ein Barockfest Einblicke in die üppige<br />

Prachtepisode.<br />

20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Absolutes Highlight und ein Muss für jeden<br />

Schweriner und Gast aber war der<br />

opulente, drei Kilometer lange Festumzug,<br />

der am Sonnabend mit Pferden, Wagen,<br />

Fahrzeugen und Menschen durch die ganze<br />

Innenstadt führte und die Stadtgeschichte<br />

bis hin zur Gegenwart abbildete.<br />

Der Festumzug startete in der Alexandrinenstraße<br />

und führte etwa vier Stunden<br />

lang über die Alexandrinen- , Mecklenburg-<br />

und Geschwister-Scholl-Straße zum<br />

Alten Garten und danach in die Werderstraße,<br />

wo er in Höhe Knaudtstraße endete.<br />

Der bunte Bilderbogen durch die Geschichte<br />

und Gegenwart der Landeshaupt-<br />

Traditionsbewusstes <strong>Handwerk</strong> mit neuer Botschaft:<br />

Auch die Imagekampagne fuhr mit.<br />

stadt mit rund 3.100 Mitwirkenden, 550<br />

historischen Kostümen, 49 Pferden und<br />

etwa 100 Fahrzeugen wurde vollständig<br />

über Spenden finanziert.<br />

<strong>Handwerk</strong> mittendrin<br />

Im ersten Teil des Festumzuges präsentierte<br />

sich Schwerin als Jubiläumsstadt mit den<br />

offiziellen Stadtvertretern und Honoratioren.<br />

Der zweite Teil zeigte die Historie<br />

des 850-jährigen Geburtstagskindes von<br />

der Stadtgründung 1160 bis heute in 37<br />

historischen Bildern. Den dritten Teil des<br />

Umzugs gestalteten 110 Schweriner Vereine,<br />

Verbände, Schulen und Unterneh-<br />

Steinbildhauermeister Uwe Lange (li.) hatte sein<br />

Fahrzeug zur Schauwerkstatt umgestaltet.<br />

men. Insgesamt hatte der Festumzug 157<br />

„Bilder“, von denen eine Vielzahl durch<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe und Innungen aus<br />

Schwerin und Umgebung höchst phantasievoll<br />

gestaltet wurden.<br />

Den von <strong>Handwerk</strong>ern gestalteten Teil<br />

des Umzugs führte die Kreishandwerkerschaft<br />

Schwerin mit einem symbolischen<br />

kleinen „Rathaus des <strong>Handwerk</strong>s“ an.<br />

Dem folgte eine beeindruckende Vielzahl<br />

von Gewerken, z. B. die Landesinnung der<br />

MV-Tag 2010<br />

<strong>Handwerk</strong> zeigt sich<br />

Am 14. und 15. August 2010 wird die<br />

Landeshauptstadt Schwerin Standort des<br />

diesjährigen Mecklenburg-Vorpommern-<br />

Tages sein. Passend zum 850. Stadtjubiläum<br />

wird zwei Tage lang gezeigt, was das<br />

Land zu bieten hat und was typisch für<br />

Mecklenburg-Vorpommern ist. Natürlich<br />

ist auch hier das <strong>Handwerk</strong> nicht nur dabei,<br />

sondern mittendrin. Organisiert von der<br />

Kampagne „Besser ein Meister“ wird in<br />

der Innenstadt unter dem Motto „Ideenland<br />

MV“ eine große Straße des <strong>Handwerk</strong>s<br />

ausgerichtet, an der sich Betriebe aus<br />

dem ganzen Land mit Verkaufsständen und<br />

Schauhandwerk beteiligen.


<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />

Schulaktionen zur Nachwuchswerbung<br />

Filmpremiere im Schulfoyer<br />

<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin hat gemeinsam mit Partnern einen Film zur Nachwuchswerbung<br />

produzieren lassen, der im Schulunterricht zum Einsatz kommt. Seine Premiere<br />

feierte er im Rahmen der ersten Ausbildungsmesse in der Regionalen Schule Bützow.<br />

Martina Fregin (li.), die Chefin der LKT Lüftungs- und Klimatechnik GmbH aus Bützow, erklärt interessierten<br />

Schülern die in ihrem Betrieb angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Tischlermeister Volkmar Rossnagel aus Bützow lockte die Schüler mit einem Praxistest, in dem es vor allem<br />

um Schnelligkeit ging, an seinen Stand.<br />

22 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Fotos: Gansen<br />

Der Film zeigt sechs junge Frauen<br />

und Männer, die in unterschiedlichen<br />

Berufen im <strong>Handwerk</strong> ausgebildet<br />

werden. Finanziert vom Versorgungswerk<br />

des <strong>Handwerk</strong>s der Signal Iduna und produziert<br />

von Sabelli Film in Schwerin, ist<br />

dieser Film ein optimales Mittel, um Schüler<br />

auf Augenhöhe für eine Ausbildung im<br />

<strong>Handwerk</strong> zu interessieren.<br />

Bevor er flächendeckend zum Einsatz<br />

kommen soll, feierte er Premiere in der<br />

Regionalen Schule in Bützow. Hier wurde<br />

kürzlich die erste Ausbildungsmesse<br />

für Schüler und deren Eltern organisiert,<br />

bei der sich Betriebe aus der Region und<br />

Institutionen beteiligten.<br />

Es sind zwei <strong>Handwerk</strong>sunternehmerinnen,<br />

denen das Zustandekommen<br />

dieser Aktion maßgeblich zu verdanken<br />

ist: Martina Fregin von der LKT GmbH<br />

und Susanne Röwe vom gleichnamigen<br />

Autohaus in Bützow. In Zusammenarbeit<br />

mit der Schulleitung und der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Schwerin gibt es bereits seit 2008<br />

verschiedene Aktivitäten, um Jugendliche<br />

bei der Berufsorientierung zu unterstützen<br />

und geeigneten Nachwuchs für das<br />

<strong>Handwerk</strong> zu begeistern.<br />

Nach Abschluss der Ausbildungsmesse<br />

haben beide eine positive Resonanz<br />

gezogen, da das Interesse der Besucher<br />

groß war. „Es ist schon erstaunlich, wie<br />

wenig die Jugendlichen und Eltern von<br />

den Möglichkeiten in unserer Region wissen“,<br />

sagt Martina Fregin. „Viele denken<br />

immer noch, sie müssen zur Ausbildung<br />

in den Westen gehen, weil es hier nichts<br />

gibt“. „Genau darum“, so Susanne Röwe,<br />

„müssen wir <strong>selbst</strong> aktiv werden und uns<br />

vor Ort in den Schulen zeigen.“


<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />

Wettbewerb „Top-Azubi“ 2010<br />

Wieder gesucht<br />

Das <strong>Handwerk</strong> sucht wieder seine Superstars.<br />

Um das positive Image des <strong>Handwerk</strong>s<br />

zu stärken und möglichst viele gute<br />

Schulabgänger für die <strong>Handwerk</strong>sberufe zu<br />

begeistern, rufen die <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

des Landes auch 2010 zur Teilnahme am<br />

„Top-Azubi“-Wettbewerb auf.<br />

Der Wettbewerb wird von vielen Partnern<br />

unterstützt, u. a. von den Medien des<br />

Landes wie Antenne MV, der Schweriner<br />

Volkszeitung, der Ostsee-Zeitung und dem<br />

<strong>Nord</strong>kurier. Aber auch die Innungskrankenkasse<br />

(IKK <strong>Nord</strong>), die Inter-Versicherungen<br />

und die Genossenschaftsbanken<br />

sitzen mit auf der Sponsoren- und Unterstützerbank.<br />

Nach dem Live-Ausscheid, der in vier<br />

Einzeldisziplinen ausgetragen wird, werden<br />

im Herbst sowohl die drei Erstplatzierten<br />

„Top-Azubis ‘10“ als auch die jeweiligen<br />

Ausbildungsbetriebe öffentlich ausgezeichnet.<br />

Der erste Preisträger wird mit einem<br />

Pokal, einer Urkunde und 1.000 € ausgezeichnet.<br />

Der Zweitplatzierte bekommt<br />

750 €, der Drittplatzierte 500 €.<br />

Bewerben kann sich bis zum 30. Juli<br />

2010 jeder Ausbildungsbetrieb im <strong>Handwerk</strong><br />

mit einem oder mehreren Lehrlingen,<br />

die zum Zeitpunkt des Wettbewerbs<br />

die Ausbildung noch nicht abgeschlossen<br />

haben. Auswahlkriterien für die Teilnahme<br />

bilden die bisherigen berufsschulischen<br />

Leistungen, die überzeugende Beurteilung<br />

durch den Betrieb sowie die Eigendarstellung<br />

des Lehrlings.


<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />

Kammerservice: Betriebsjubiläen<br />

Ein ganz besonderer Wandschmuck<br />

Was manche vielleicht noch gar nicht wissen:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />

bietet für die besonderen Höhepunkte<br />

im Geschäftsleben und im Ehrenamt des<br />

<strong>Handwerk</strong>s einen kostenfreien Schmuckurkundenservice<br />

an. Je nach Ereignis<br />

erfolgt die Erstellung der Urkunde auf<br />

Grundlage der vorhandenen Daten der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin oder aber auf<br />

Antrag eines Betriebes. Für folgende Ereig-<br />

glückwuNscH<br />

Meisterjubiläen<br />

Juli / August 2010<br />

Schwerin<br />

25<br />

• Zahntechnikermeister Klaus-<strong>Die</strong>ter<br />

Klebba, Schwerin (5.7.)<br />

• Feinmechanikermeister Axel-<br />

Christian Schmolke, Schwerin (15.8.)<br />

• Augenoptikermeisterin Pia Weiss,<br />

Schwerin (30.8.)<br />

Hagenow/Ludwigslust<br />

60<br />

• Augenoptikermeister Hans Klöfkorn,<br />

Boizenburg (28.7.)<br />

26 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

nisse und Anlässe können Urkunden angefertigt<br />

werden.<br />

Meisterjubiläen<br />

Selbstständige <strong>Handwerk</strong>smeister werden<br />

nach 25, 40, 50 oder 60 Jahren nach Ablegen<br />

der <strong>Handwerk</strong>smeisterprüfung geehrt.<br />

<strong>Die</strong> Verleihung erfolgt auf Grundlage der<br />

vorhandenen Daten der <strong>Handwerk</strong>skammer,<br />

ohne dass Betriebe dies anfordern<br />

müssen. Auf Antrag von <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />

ist auch die Ehrung<br />

von angestellten<strong>Handwerk</strong>smeistern<br />

möglich, damit<br />

diese für<br />

besonders gute<br />

Leistung oder<br />

lange Betriebszugehörigkeit<br />

von<br />

der Geschäftsführung<br />

geehrt werden<br />

können.<br />

Geschäftsjubiläen<br />

Wer ein Geschäftsjubiläum<br />

feiern<br />

will, kann z. B. zum<br />

40<br />

• Schornsteinfegermeister Jürgen Koop,<br />

Hagenow (13.8.)<br />

• Schornsteinfegermeister Wolfgang<br />

Schult, Ludwigslust (13.8.)<br />

Parchim<br />

25<br />

• Orthopädieschuhmachermeister<br />

Bernd Petrat, Lübz (5.7.)<br />

• Elektroinstallateurmeister Manfred<br />

Kegler, Plau (17.7.)<br />

<strong>Nord</strong>westmecklenburg/Wismar<br />

50<br />

• Augenoptikermeister Georg<br />

Biedermann,Wismar (30.7.)<br />

25-jährigen Bestehen und nach weiteren<br />

25 Jahren, ab 50 Jahre dann alle 10 Jahre<br />

einen kostenlosen Schmuckbrief bei der<br />

Kammer beantragen.<br />

Besondere Ehrungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin zeichnet<br />

verdiente Persönlichkeiten des <strong>Handwerk</strong>s<br />

und Personen, die sich in besonderer Weise<br />

für das <strong>Handwerk</strong> engagieren, durch Verleihung<br />

besonderer Ehrungen aus. <strong>Die</strong>se<br />

erfolgen immer in Form einer Schmuckurkunde,<br />

zum Teil ergänzt durch eine<br />

Ehrennadel in Gold, Silber und Bronze<br />

oder eine Ehrenmedaille. Vorschlagsberechtigt<br />

sind z. B. die Innungen, die Kreishandwerkerschaften<br />

sowie die Gremien<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin.<br />

<strong>Die</strong> Einzelheiten dazu sind in der Ehrenordnung<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />

geregelt, die im Internet unter www.hwkschwerin.de<br />

zu finden ist.


<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />

Bundeswehr - Wirtschaft<br />

Qualifizierte Fachkräfte vom Bund<br />

Wirtschaft und Bundeswehr haben an der<br />

bestmöglichen Aus- und Weiterbildung<br />

junger Menschen ein gemeinsames Interesse.<br />

Das Konzept, junge Menschen für eine<br />

begrenzte Zeit als Soldatin oder Soldat<br />

zu verpflichten und sie mit gewachsenen<br />

Kompetenzen an die Wirtschaft zurückzugeben,<br />

wird von vielen Unternehmen<br />

als Angebot der Bundeswehr zur Ergänzung<br />

der eigenen Personalplanung angenommen.<br />

Im Herbst dieses Jahres werden<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin und Bundeswehr<br />

dazu eine gemeinsame Informationsveranstaltung<br />

für die Betriebe anbieten.<br />

Näheres dazu wird in der kommenden<br />

NH-Ausgabe veröffentlicht werden.<br />

In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft<br />

gibt es zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für Soldaten auf Zeit, um<br />

zivilberuflich nutzbare Qualifikationen,<br />

z. B. eine Berufs- oder Meisterausbildung,<br />

während und nach der <strong>Die</strong>nstzeit zu erwerben.<br />

Organisiert wird dies über die<br />

Berufsförderungsdienste (BFD), die bei den<br />

Kreiswehrersatzämtern angesiedelt sind.<br />

<strong>Die</strong> demografische Entwicklung – gerade<br />

in Mecklenburg-Vorpommern – führt die<br />

Wirtschaftsunternehmen des Landes bei<br />

dem bereits jetzt spürbaren Fachkräfteman-<br />

28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

gel in zunehmende Schwierigkeiten. Das<br />

bereits beschriebene Konzept, nämlich<br />

junge Menschen durch den <strong>Die</strong>nst in den<br />

Streitkräften mit gewachsenen Kompetenzen<br />

in die gewerbliche Wirtschaft zurückzugeben,<br />

ist geeignet, diesem Problem<br />

in bestimmten Fällen zu begegnen und es<br />

ggf. zu lösen. <strong>Die</strong> hierfür zur Verfügung<br />

stehenden Instrumente sind vielfältig und<br />

der Einsatz finanzieller Mittel durch die<br />

Berufsförderungsdienste erheblich.<br />

Kostenfreie Angebote für Betriebe<br />

Für die Unternehmen kostenfreie Berufsorientierungspraktika<br />

der Soldatinnen<br />

und Soldaten können ein erstes „Kennenlernen“<br />

bewirken, aus dem ggf. nach<br />

entsprechender beruflicher Weiterbildung<br />

ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis<br />

erwächst. So wie die Berufsorientierungspraktika<br />

sind alle notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen<br />

der Soldatinnen und<br />

Soldaten vor einer Einstellung für den<br />

Betrieb kostenfrei. Eine Besonderheit in<br />

den Möglichkeiten beruflicher Qualifizierung<br />

stellt die „Arbeitsplatzorientierte<br />

Bildungsmaßnahme“ dar. Beruflicher Bildungsbedarf,<br />

der nicht durch Gesetz oder<br />

Verordnung geregelt, gleichwohl jedoch<br />

Foto: pixelio.de<br />

für die Beschäftigung in dem Betrieb unverzichtbar<br />

ist, kann über eine bestimmte<br />

Dauer und unter bestimmten Voraussetzungen<br />

durch den Berufsförderungsdienst<br />

gefördert werden. <strong>Die</strong> berufliche Bildung<br />

wird dann im und durch den Betrieb für<br />

die vorgesehene Tätigkeit vermittelt. <strong>Die</strong>s<br />

geschieht für die Dauer der Förderung für<br />

das Unternehmen weitgehend kostenfrei,<br />

da die Bezüge des sich in der Qualifizierungsmaßnahme<br />

befindlichen Menschen<br />

von der die Bundeswehr getragen<br />

werden.<br />

Zuschüsse für die Einarbeitung<br />

Neben den vielfältigen Möglichkeiten der<br />

dem Fachkräftemangel entgegenwirkenden<br />

Qualifizierungen gibt es weitere unterstützende<br />

Maßnahmen, welche die Aufnahme<br />

einer ehemaligen Soldatin oder eines<br />

Soldaten attraktiv machen. An erster Stelle<br />

ist hier die Möglichkeit der Zahlung eines<br />

u. U. erheblichen Einarbeitungszuschusses<br />

an den neuen Arbeitgeber zu nennen, wenn<br />

die volle berufliche Leistungsfähigkeit der<br />

ehemaligen Soldatinnen und Soldaten erst<br />

nach einer Einarbeitung am Arbeitsplatz<br />

erreicht werden kann. Ihre freien Stellen<br />

können die Betriebe kostenfrei in die<br />

„Stellenbörse“ der Berufsförderungsdienste<br />

einstellen. Stelle und „passende“ Soldatin<br />

oder Soldat werden durch den Berufsförderungsdienst<br />

zusammengeführt und<br />

vermittelnd vorgeschlagen.<br />

Weitere Informationen zum Thema sind<br />

im Internet unter www.bfd.bundeswehr.<br />

de abrufbar. Nähere Auskünfte über alle<br />

Förderungsmöglichkeiten an Betriebe<br />

im Kammerbezirk Schwerin erteilt: Ralf<br />

Lange, Kreiswehrersatzamt Kiel, Berufsförderungsdienst,<br />

Tel: 0431 384-7955 oder<br />

0431 384-7954, E-Mail BFDKiel@bundeswehr.org<br />

oder RalfLange@bundeswehr.<br />

org.


<strong>Handwerk</strong>skammer scHwerin<br />

Schlosserei Willert aus Ludwigslust<br />

Für das Leben lernen<br />

Schlossermeister Frank Willert hatte kürzlich außergewöhnlichen Besuch. 18 wissenshungrige<br />

Kita­Kinder erkundeten seinen Betrieb während ihrer „Technik­Woche“.<br />

<strong>Die</strong> Ludwigsluster Kita Parkviertel<br />

setzt regelmäßig spezielle Themenwochen<br />

an und das Thema Technik hatten<br />

sich die Kleinen <strong>selbst</strong> gewünscht. Schon<br />

mehrfach sind sie dabei in engen Kontakt<br />

mit Betrieben vor Ort gekommen. So haben<br />

sie vor einiger Zeit auch schon das<br />

Autohaus Zimmermann besucht. „Wir<br />

bereiten die Kinder umfassend auf das Leben<br />

vor“, begründet die Kita-Erzieherin<br />

Martina Weding diese besonders realistische<br />

Form der Früherziehung.<br />

Bei Schlossermeister Frank Willert gab<br />

es dann auch jede Menge zu bestaunen<br />

und zu erleben. Begeistert zeigten sich die<br />

Kinder von der Wirkung von Magneten<br />

auf Metall und auch von den unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten der Metallbearbeitung.<br />

Der absolute Höhepunkt aber war,<br />

dass sie gemeinsam mit Frank Willert<br />

mittels einer speziellen Vorrichtung ein<br />

Eisenrohr verbiegen durften. Jungs wie<br />

Mädchen kamen sich dabei wie Herkules<br />

vor und waren unverkennbar stolz auf ihre<br />

handwerkliche Leistung.<br />

Frank Willert, der sich 1987 <strong>selbst</strong>ständig<br />

machte, führt seine traditionsreiche Schlosserei<br />

in Ludwiglsust in der dritten Gene-<br />

Messe <strong>Handwerk</strong> 2010<br />

18. Schaufenster des <strong>Handwerk</strong>s<br />

<strong>Die</strong> <strong>Handwerk</strong>smesse in Schwerin wird in<br />

diesem Jahr 18. Sie zeigt vom 8. bis 10.<br />

Oktober mit weiterentwickeltem Konzept,<br />

dass das <strong>Handwerk</strong> ein wichtiger Motor<br />

der Wirtschaft ist. Zugleich ist die Messe<br />

das wichtigste „Schaufenster“ des <strong>Handwerk</strong>s<br />

und seiner Partner in der Region. Es<br />

wird ein informatives Rahmenprogramm<br />

30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

ration. In seinem Unternehmen werden<br />

vor allem Tore und Geländer gefertigt und<br />

restauriert. Häufig ist der Betrieb dabei im<br />

Bereich der Denkmalpflege aktiv.Obwohl<br />

die 18 Kita-Kinder, die im Sommer eingeschult<br />

werden, ganz schön viel Bewegung<br />

in den Betriebsalltag gebracht haben, hat<br />

Frank Willert diese Aktion gerne unterstützt.<br />

Schließlich war auch sein Enkel Leopold<br />

Ist das nicht stark? Schlossermeister Frank Willert (re.) beim Eisenbiegen mit den Kita-Kindern.<br />

und attraktive Sonderschauen geben, die<br />

Vorführungen, Vorträge und Aktionen<br />

anbieten und zum Mitmachen auffordern.<br />

<strong>Die</strong> Messe will Fachbesuchern und<br />

Endverbrauchern eine interessante Erlebnis-<br />

und Familienausstellung präsentieren,<br />

eine Verbraucherschau mit einer kommunikativen<br />

Plattform für jedermann.


Mecklenburg-vorpoMMern<br />

Betriebsbesuche mit Dr. Stephan Rudolph, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium M-V<br />

Tour de <strong>Handwerk</strong><br />

Es gehört zu seinen Prinzipien, sich <strong>selbst</strong> ein Bild zu machen: Staatssekretär Dr. Stefan<br />

Rudolph aus dem Wirtschaftsministerium besuchte auf der diesjährigen <strong>Handwerk</strong>s-Tour vier<br />

Betriebe aus dem Landkreis Ludwigslust. Begleitet von Kammerpräsident Peter Günther und<br />

Hauptgeschäftsführer Edgar Hummelsheim wollte er wissen, wie es um das <strong>Handwerk</strong> steht.<br />

<strong>Die</strong> „<strong>Handwerk</strong>s-Tour“ mit dem<br />

Wirtschaftsstaatssekretär wird von<br />

den <strong>Handwerk</strong>skammern des Landes<br />

einmal jährlich im Rahmen der landesweiten<br />

Informations- und Imagekampagne<br />

„Besser ein Meister“ organisiert. In<br />

diesem Jahr wurden Meisterbetriebe in<br />

Plate, Lübtheen, Hagenow und Wöbbelin<br />

besucht.<br />

Ziel dieser jährlichen Betriebsbesuche ist<br />

es, vor Ort Einblick in die aktuelle wirtschaftliche<br />

Situation von <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />

zu erhalten, branchenspezifische<br />

Probleme zu erkennen und sich mit den<br />

<strong>Handwerk</strong>smeistern und deren Mitarbeitern<br />

über Erfolge, Chancen und derzeitige<br />

Risiken auszutauschen.<br />

<strong>Die</strong> Tour 2010 machte zunächst Station<br />

bei der Bootsbau Schubert GmbH<br />

in Plate, ging dann weiter zu der auf die<br />

32 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

Restaurierung von historischen Fahrzeugen<br />

spezialisierte Beetles Revival GmbH<br />

in Wöbbelin, weiter zur Terrazzo- & Naturstein<br />

GmbH der Familie Antonioli<br />

in Hagenow und endete schließlich bei<br />

der Agrarproduktion Lübtheen eG, die<br />

Fleisch- und Wurstprodukte aus eigenem<br />

Viehzuchtbestand produziert und <strong>selbst</strong><br />

vermarktet.<br />

Tiefe Wurzeln<br />

In Jürgen Schuberts Bootsbaufirma mit<br />

sieben Mitarbeitern und einem Lehrling<br />

herrschte beim Besuch alles andere als<br />

Flaute. <strong>Die</strong> Belegschaft hatte sichtlich gut<br />

zu tun. Der Obermeister der Landesinnung<br />

seines Gewerkes verzeichnete aber dennoch<br />

einen Rückgang bei der Bestellung<br />

neuer Boote. <strong>Die</strong> Wirtschaftskrise habe<br />

hier schon einige Spuren hinterlassen, aber<br />

Bootsbaumeister Jürgen Schubert aus Plate, Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph und Kammerpräsident Peter Günther (v. li.).<br />

immer noch baue man im Schnitt zwölf<br />

Boote im Jahr. Auf die Frage nach seiner<br />

Einschätzung der zukünftigen Entwicklung<br />

deutete er auf einen Sinnspruch, der<br />

im Eingangsbereich seines Betriebes als<br />

Lebensmotto an der Wand hängt. „Wenn<br />

die Wurzeln tief sind, braucht man den<br />

Wind nicht zu fürchten.“<br />

Positiv wertete Schubert die Messeförderung<br />

des Landes, die auch kleineren<br />

Betrieben die Teilnahme an wichtigen<br />

überregionalen Messen erleichtern würde.<br />

So kämen aus den verschiedensten Regionen<br />

immer neue Kunden hinzu. Einem<br />

Kunden aus der Schweiz habe er kürzlich<br />

ein Boot für den Einsatz auf dem Bodensee<br />

gefertigt. Da der Kunde die deutsche<br />

Mehrwertsteuer nicht zahlen musste, habe<br />

dieser bei dem Bootskauf in Mecklenburg-<br />

Vorpommern viel Geld sparen können.<br />

Fotos: Gansen<br />

Hochzeit gehalten<br />

Martin Ebert, dem Geschäftsführer der<br />

Beetles Revival GmbH in Wöbbelin,<br />

konnten die Teilnehmer der Tour beim<br />

Besuch gleich zum 20-jährigen Geschäftsjubiläum<br />

gratulieren. Zu diesem Anlass<br />

schauten auch Innungsobermeister Gerhard<br />

Klinckmann und Innungskollege<br />

Wolfgang-Rainer Hildesheim vorbei.<br />

Laut Martin Ebert gibt es in ganz<br />

Deutschland höchstens drei vergleichbar<br />

spezialisierte Betriebe in dieser Branche.<br />

Für den Staatssekretär umfasste die Werkstattbesichtigung<br />

in Wöbbelin auch eine<br />

praktische „Aufgabe“. Er wurde in die<br />

Vorbereitungen zu einer sogenannten<br />

„Hochzeit“ eingebunden, bei der die Karosserie<br />

eines VW Käfers mit dem Chassis<br />

verbunden wurde. Es klappte auf Anhieb<br />

und der Praxistest war bestanden.<br />

Massive Werte auf Lager<br />

Der Bus der Meisterkampagne fuhr weiter<br />

zur Antonioli Terrazzo-Naturstein GmbH<br />

in Hagenow. Der in der vierten Familiengeneration<br />

geführte Betrieb beeindruckte<br />

mit einer großen Materialvielfalt. Junior-<br />

Chef Andreas Antonioli konnte das Alter<br />

mancher Steinplatten auf drei Milliarden<br />

Jahre beziffern. Als großes Problem seiner<br />

Branche beschrieb er das Vordrängen<br />

Chinas auf den Markt mit Billigangeboten.<br />

Für seinen Betrieb sei es ein Grundprinzip,<br />

keine Steine aus Ländern zu kaufen,<br />

die für Kinderarbeit bekannt seien. Das<br />

Geschäft habe sich mittlerweile von der<br />

Wohnungsbauindustrie auf kleinere, dafür<br />

aber lukrativere Aufträge verlagert, mit denen<br />

die zwölf Mitarbeiter in der Werkstatt<br />

gut ausgelastet seien.<br />

Akuter Nachwuchsmangel<br />

Bei der zuletzt besuchten Agrarproduktion<br />

Lübtheen eG stand die Besichtigung der<br />

handwerklichen Fleischverarbeitung im<br />

Mittelpunkt. Geschäftsführerin Roswitha<br />

Beu verwies auf den hohen Qualitätsanspruch<br />

der eigenen Erzeugnisse. So enthalte<br />

die eigene Leberwurst einen Leberanteil<br />

von 30 bis 40 %, während in vielen Industrieerzeugnissen<br />

lediglich 2 bis 3 % enthalten<br />

seien. Als eines der größten Probleme<br />

wertete sie den immer akuter werdenden<br />

Mangel an motivierten Nachwuchskräften,<br />

sowohl für den Fleischerbereich als auch<br />

für die Landwirtschaft.


Mecklenburg-vorpoMMern<br />

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anz_nordhandwerk_1_3_hoch_mai_201 34 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 1 Juli / August 2010 07.05.2010 17:00:02 Uhr<br />

Bürgschaftsbank MV<br />

Neues Programm und neuer Kopf<br />

Mit einem neuen Kombinationsprogramm<br />

können <strong>Handwerk</strong>sbetriebe künftig ihre<br />

Betriebsmittel finanzieren: „BMV/MBMV<br />

kombi“. <strong>Die</strong> Bürgschaftsbank Mecklenburg<br />

Vorpommern (BMV) und die Mittelständische<br />

Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg<br />

Vorpommern (MBMV) haben ein<br />

Produkt entwickelt, das durch Liquidität<br />

und Kapitalstärke die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) sichert. Bislang wurde mit jeder<br />

verbürgten Kreditfinanzierung durch die<br />

Bürgschaftsbank den Unternehmen zusätzlich<br />

Liquidität bereitgestellt. <strong>Die</strong>s war<br />

für viele Betriebe eine große Hilfe.<br />

Das Problem, zu wenig Eigenkapital<br />

zur Verfügung zu haben, konnte dadurch<br />

jedoch nicht gelöst werden. Mit der neuen<br />

Kombination von verbürgtem Kredit<br />

und Beteiligungskapital werden nunmehr<br />

in einem Produkt ein fremdkapital- und<br />

eigenkapitalähnlicher Baustein verknüpft.<br />

Damit könnten Unternehmen deutlich<br />

gestärkt werden, so die Bürgschaftsbank.<br />

Das Programm BMV/MBMV kombi<br />

richtet sich an Unternehmen mit einem<br />

Finanzierungsbedarf ab 100.000 € bis<br />

Termin vormerken!<br />

maximal 1.875.000 €. 75 % des Finanzierungsbedarfs<br />

können auf einen durch<br />

die Bürgschaftsbank verbürgten Betriebsmittelkredit<br />

entfallen. <strong>Die</strong> restlichen 25 %<br />

werden über eine eigenkapitalähnliche stille<br />

Einlage der MBMV bereitgestellt. „<strong>Die</strong><br />

Beteiligungsfinanzierung für Betriebsmittel<br />

ist ein echtes Novum. Durch diese Nachrangtranche<br />

der MBMV kann sich das<br />

Rating eines Unternehmens deutlich verbessern.<br />

Einer weiteren Verschlechterung<br />

wird in jedem Falle vorgebeugt“, sagt Dr.<br />

Thomas Drews, Geschäftsführer der BMV<br />

und MBMV. Erhöht sich die Kreditwürdigkeit<br />

des Unternehmens, können sich<br />

auch die Kreditkonditionen verbessern.<br />

Weiterhin mit Doppelspitze<br />

Mit Steffen Hartung haben die Bürgschaftsbank<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

(BMV) und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

(MBMV) eine neue<br />

Doppelspitze. Der am 1. April 2010 nach<br />

dem Ausscheiden von Johann Lankenau<br />

in die Geschäftsführung der BMV und<br />

MBMV berufene Steffen Hartung führt<br />

nun gemeinsam mit Dr. Thomas Drews<br />

die Geschäfte.


tiM BloHMe kAuFte stroMBergs FilMFAHrzeug<br />

Tim Blohme mit seiner neuen Anschaffung, dem <strong>Die</strong>nstwagen aus der Fernsehserie Stromberg.<br />

FLENSBURG. Tim Blohme, Geschäftsführer<br />

von Absolut Auto in Flensburg, ist<br />

großer Fan des fiesesten Chefs Deutschlands<br />

– Bernd Stromberg. Er hat<br />

alle Staffeln der gleichnamigen<br />

Fernsehserie auf DVDs. Doch<br />

damit nicht genug. Ihm gehört<br />

sogar Strombergs <strong>Die</strong>nstwagen<br />

– ein Subaru Legacy, Baujahr<br />

1992. Den kaufte er kürzlich<br />

einem Wolfsburger Versicherungsmakler<br />

ab, der das Filmfahrzeug bei einer Auktion<br />

erworben hatte und bei einem Händlertreffen<br />

ausstellte. Da Blohme mit der<br />

NORTORF. Im Schnelldurchlauf zum<br />

Meister: Anna Mohrs Zielstrebigkeit ist<br />

beeindruckend. Im Juli 2009 bekam sie<br />

ihren Gesellenbrief. Ein Jahr später ist sie<br />

Friseurmeisterin – mit 19 Jahren wohl die<br />

jüngste Deutschlands.<br />

<strong>Die</strong> Jugendliche aus dem schleswig-holsteinischen<br />

Nortorf hat drei intensive Jahre<br />

hinter sich – zwei Jahre Ausbildung und<br />

anschließend die Meisterschule. Seit April<br />

hat sie ihren Meisterbrief – der Grundstein,<br />

um die Familientradition der Mohrs<br />

weiterzuführen. Irgendwann möchte sie<br />

den Salon in dritter Generation überneh-<br />

Auf der Tür klebt noch<br />

der Name der fiktiven<br />

„Capitol Versicherung“<br />

ANNA MoHr ist Mit 19 JAHreN FriseurMeisteriN<br />

Fotos: Seemann(3)/Pro7<br />

Leute<br />

Marke Subaru handelt und Fan der Serie<br />

ist, wollte er ihn unbedingt haben. Heute<br />

staunt er über den guten Zustand. Der<br />

Wagen ist mit 132.000 Kilometern<br />

noch gut in Schuss – obwohl<br />

Stromberg ein schlechter<br />

Fahrer war. Nur wenige Beulen<br />

erinnern an dessen Unfälle. <strong>Die</strong><br />

Halterungen für Kameras im Innenraum<br />

will Blohme erhalten.<br />

<strong>Die</strong> erzeugen das richtige Stromberg-<br />

Gefühl, wenn er wie der Serienheld, gespielt<br />

von Christoph Maria Herbst, durch<br />

Flensburg fährt.


MTS Kasulke & Rohde GmbH in Hamburg-Moorburg<br />

Mit Fräse und Bohrer<br />

durch die Welt<br />

Zwei Pässe je Mann sind ein Muss: Damit die Monteure der<br />

MTS Kasulke & Rohde GmbH ihre Aufträge ausführen können,<br />

ist einiger logistischer Aufwand erforderlich. Zu Vor-Ort-<br />

Reparaturen reisen die Spezialisten <strong>selbst</strong> in entlegene Häfen<br />

der Welt. Ihr Einsatz – oft als Einzelkämpfer – erspart<br />

Schiffen meist lange Liegezeiten.<br />

<strong>Die</strong> Drehbank in der großen<br />

Werkstatt in Hamburg-Moorburg<br />

ist verwaist. Kein Schleifgeräusch, kein<br />

Hämmern oder Sägen erfüllt die Luft<br />

bei der MTS Kasulke & Rohde GmbH.<br />

Erst auf den zweiten Blick ist hinter<br />

Regalen ein Mitarbeiter auszumachen,<br />

damit beschäftigt, Werkzeug zu polieren<br />

und aufzuräumen. Ein Krisenbild? Keineswegs.<br />

Detlev Rohde treiben andere<br />

Firmenchef Detlev Rohde in Fort-de-France auf<br />

Martinique: Beim Ausbau der Steuerrohrbuchse<br />

eines Containerschiffs ist seine Hilfe gefragt.<br />

Sorgen um: „Wir möchten gern größer<br />

werden“, sagt der Geschäftsführer des<br />

Mobil Technic Service (MTS). Das Unternehmen,<br />

das auf Vor-Ort-Reparaturen<br />

mit transportablen Werkzeugmaschinen<br />

spezialisiert ist, könnte problemlos von<br />

derzeit sechs auf acht bis zehn Mitarbeiter<br />

wachsen – auch wenn die Schiffsindustrie<br />

als Hauptauftraggeber schwächelt. Zerspaner,<br />

Motorenschlosser, auch Seeleute,<br />

die sich im Maschinenraum auskennen,<br />

haben beste Chancen. Gute Englisch-<br />

oder auch Russisch-Kenntnisse sind indes<br />

nicht die einzige Anforderung. Wer nach<br />

Feierabend um 17 Uhr gern mit seinen<br />

Kindern spielen möchte oder regelmäßig<br />

zum Fußballtraining muss, braucht<br />

sich die Mühe einer Bewerbung nicht<br />

zu machen.<br />

„Heute morgen haben wir einen Mann<br />

mit neun Kisten in die Türkei geschickt, ein<br />

anderer ist gerade in Schanghai“, erzählt<br />

Detlev Rohde, der seinen Berufsweg als<br />

Kfz-Mechaniker begann. <strong>Die</strong> Einsätze, neben<br />

der Schifffahrt auch in der chemischen<br />

Industrie und bei Kraftwerksbetreibern, erfolgen<br />

weltweit – und sind nicht im Voraus<br />

planbar. Kommt am Sonnabend ein Anruf<br />

aus dem russischen Murmansk, dass ein<br />

Containerschiff mit einer defekten Kurbelwelle<br />

in dem <strong>Nord</strong>meerhafen festliegt,<br />

sitzt am Sonntag ein MTS-Mitarbeiter<br />

im Flugzeug. Per Luftfracht begleiten ihn<br />

mobile Fräsen, Schleifmaschinen und bis<br />

zu acht Meter lange Bohrer in die Arktis.<br />

„Manchmal schaffen wir es, vorher<br />

noch ein Angebot zu erstellen“, schildert<br />

Rohde ein Geschäft, in dem Schnelligkeit<br />

zählt. „Unsere Leute müssen permanent<br />

bereitstehen – da muss auch die Partnerin<br />

einverstanden sein“, kennt der 46-Jährige<br />

das Leben auf gepackten Koffern aus eigener<br />

Anschauung.<br />

Imposante Visa-Sammlung<br />

An rund 200 Tagen im Jahr sind die Mitarbeiter<br />

des Reparaturbetriebs überall anzutreffen,<br />

nur nicht in der Werkstatt-Halle in<br />

Moorburg. Dort hält Jana Rohde, Ehefrau<br />

des Geschäftsführers, die Stellung. Sie kümmert<br />

sich um die Logistik, angefangen bei<br />

den Werkzeugmaschinen, die quer durch<br />

FirmeNgescHicHte<br />

1994 Gründung durch Klaus Kasulke,<br />

vormals bei Metalock Engineering, Nor-<br />

derstedt, im selben Feld tätig, mittlerweile<br />

im Ruhestand. <strong>Die</strong> Firma operiert zunächst<br />

von einer Garage aus.<br />

1995 Detlev Rohde wechselt von Metalock<br />

zu MTS. Gründung einer gemeinsamen oHG<br />

mit Klaus Kasulke, 1997 Umwandlung in<br />

eine GmbH. Umzug in eine umgebaute<br />

Schlachterei nach Buchholz.<br />

seit 2002 Neuer Standort der Firma ist<br />

Hamburg-Moorburg.<br />

die Welt zu den Einsatzorten fliegen, bis<br />

zu den zwei Pässen eines jeden Monteurs.<br />

Innerhalb weniger Monate weisen diese<br />

mehr Visa und Einreisestempel auf, als<br />

Eine Kurbelwelle als Trainingsgerät: In den wenigen<br />

Tagen, in denen Sergej Frolikov in der Werkstatt<br />

in Moorburg arbeitet, verfeinert er Arbeitstechnik<br />

und Maschinen für die mobilen Einsätze.<br />

eifrige Urlaubsreisende in einem ganzen<br />

Leben sammeln.<br />

Für Reedereien ist der Zeitgewinn<br />

das zentrale Argument, MTS mit einer<br />

Reparatur zu beauftragen. Oftmals wäre<br />

eine Bearbeitung in der Werkstatt oder<br />

einer Werft für sich gesehen zwar günstiger<br />

als die komplizierte Erneuerung<br />

von Motorenteilen oder Lagerstühlen<br />

im eingebauten Zustand. Doch wo findet<br />

sich in Nouadhibou (Mauretanien)<br />

die nächste Werkstatt, die einen defekten<br />

Lagerzapfen fachmännisch aufschweißt<br />

und aufarbeitet? Und wie lange benötigt<br />

ein Original-Ersatzteil für die Reise vom<br />

Hersteller in Südkorea nach Barbados?<br />

Werden Liegezeiten und Transportkosten<br />

hinzugerechnet, gewinnt das Angebot der<br />

Hamburger Spezialfirma schnell an Attraktivität.<br />

Meisterhaft im Improvisieren<br />

Geht alles nach Plan, genügen zwei Wochen,<br />

um eine defekte Kurbelwelle wieder<br />

36 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 37<br />

Fotos: Rosenau (2)/hfr<br />

RepoRtage<br />

in Stand zu setzen – nach allen Regeln, die<br />

die Klassifikationsgesellschaften, eine Art<br />

Schiffs-TÜV, vorgeben. „Unser Geschäftserfolg<br />

steht und fällt mit der Qualität der<br />

Arbeit. Wenn wir einmal einen Fehler machen,<br />

ist der Küstenschnack rum“, erklärt<br />

der MTS-Geschäftsführer, warum er auf<br />

die Zertifizierung des Qualitätsmanagements<br />

der Firma nach ISO-Norm großen<br />

Wert legt. Und warum neue Mitarbeiter<br />

erst nach einer zweijährigen „Lehrzeit“<br />

allein auf Reisen gehen. Improvisationstalent<br />

ist gefragt, ebenso wie ein hohes<br />

Maß an Selbstständigkeit: „Es steht kein<br />

Meister hinter einem.“ Widrigkeiten sind<br />

in fernen Häfen an der Tagesordnung: Mal<br />

fällt für Stunden der Strom aus, mal liegen<br />

Mannschaft und Schiffsoffizier über<br />

Kreuz, was den Reparaturauftrag nicht<br />

eben erleichtert.<br />

<strong>Die</strong>nstreise auf die Bahamas<br />

Sergej Frolikov, der Mann, der hinter<br />

den Regalen werkelt, kennt diese Unwägbarkeiten<br />

nach dreieinhalb Jahren bei<br />

MTS gut. Gerade ist der 45-jährige Russlanddeutsche,<br />

gelernter Turbinenbauer,<br />

heimgekehrt von einer 20-tägigen Irrfahrt<br />

zwischen Hongkong und Schanghai. Geplant<br />

war längstens ein zweiwöchiger Trip.<br />

<strong>Die</strong> besondere Konstruktion eines Getriebes<br />

war vorab nicht bekannt und ließ<br />

den Routineauftrag, drei Kurbelzapfen zu<br />

reduzieren, zu einer kniffligen Herausforderung<br />

werden. Unterstützung gibt es auf<br />

See bestenfalls von der Crew. Viel Sorgfalt<br />

wird deshalb auf die Ausrüstung verwendet:<br />

Das Werkzeug für einen Auftrag stellt<br />

jeder Mitarbeiter <strong>selbst</strong> aus den Stores, den<br />

gut bestückten Materiallagern, zusammen.<br />

Und in den Tagen zwischen den Einsätzen<br />

werden die Maschinen für ihre mobilen<br />

Aufgaben immer wieder weiter entwickelt<br />

und angepasst – eine Besonderheit<br />

gegenüber großen Konkurrenten, erläutert<br />

Rohde.<br />

Beliebter als die Soloeinsätze sind im<br />

MTS-Team allerdings die Aufträge, die<br />

allein nicht zu meistern sind, wie die<br />

Komplettüberholung eines Getriebes auf<br />

See oder die Flanschbearbeitung für ein<br />

Krandrehkreuz. „Mit vier Mann auf den<br />

Bahamas – und nach dem Auftrag noch ein<br />

paar freie Tage“: Das sind die Sonnenseiten<br />

im Arbeitsalltag von Sergej Frolikov und<br />

seinen Kollegen.


<strong>Nord</strong>Bau in Neumünster<br />

Wohnen und Wohlfühlen<br />

„Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ lautet der bekannte Werbespruch einer großen<br />

Möbelhauskette. Wohnen und Wohlbefinden scheinen heute untrennbar miteinander verbunden<br />

zu sein. Allerdings bezieht sich dieses individuelle Wohngefühl mittlerweile nicht mehr nur auf<br />

das Interieur von Häusern und Wohnungen, sondern auf deren bauliche Ausstattung. Ein Trend, den<br />

auch die <strong>Nord</strong>Bau vom 2. bis 7. September 2010 in Neumünster in den Mittelpunkt stellt.<br />

Untersuchungen zufolge verbringen<br />

wir bis zu 80 % unserer Zeit in geschlossenen<br />

Räumen. Besonders für Kinder<br />

und Senioren ist das Zuhause der zentrale<br />

Lebensmittelpunkt. Kein Wunder also, dass<br />

das private Wohnumfeld einen großen Einfluss<br />

auf unser Wohlbefinden hat. Dementsprechend<br />

hat das „Wohlfühlen“ in den<br />

eigenen vier Wänden in den vergangenen<br />

Jahren stark an Bedeutung zugenommen.<br />

Themen der Zukunft<br />

Auf der <strong>Nord</strong>Bau, mit rund 900 Ausstellern<br />

aus dem In- und Ausland die größte<br />

Baufachmesse des <strong>Nord</strong>ens, wurde dieser<br />

Entwicklung bereits in den vergangenen<br />

Jahren Rechnung getragen. In diesem<br />

Jahr rücken der Komfort und das Wohlbehagen<br />

des Bauherren mit der Sonderschau<br />

„Bauen zum Wohlfühlen“ in<br />

den Fokus. Vom 2. bis zum 7. September<br />

können Messebesucher in einem eigens<br />

dafür gebauten „Wohlfühlhaus“ in Halle 7<br />

selber erfahren, was gesundes und gut ausgestattetes<br />

Wohnen ausmacht.<br />

Denn vieles, was zum Wohlfühlen in<br />

einem Haus beiträgt, wird unbewusst wahrgenommen.<br />

Es sind u. a. das Wohnklima<br />

mit der Raumtemperatur, die Akustik, der<br />

Schallschutz, die Luft oder die Sicherheit.<br />

„Mit dem Motto ‚energieeffizientes Bauen<br />

zum Wohlfühlen‘ trifft die Messe nicht nur<br />

den Zeitgeist, sondern thematisiert auch<br />

eines der wichtigsten Zukunftsfelder für<br />

Bauherren wie Bauunternehmer“, erklärt<br />

Michael Seitz, Geschäftsführer der Bau-<br />

Innung Hamburg. Für die Hamburger Baubetriebe<br />

sei die Messe deshalb seit Jahren<br />

ein Muss.<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Nord</strong>Bau ist nach wie vor die<br />

Leitmesse im <strong>Nord</strong>en schlechthin“, betont<br />

auch Kollege Georg Schareck, Geschäftsführer<br />

des Baugewerbeverbandes<br />

Schleswig-Holstein. „Sie hebt sich wohl-<br />

tuend von anderen Großmessen ab. Und<br />

ist gerade wegen ihrer Größe das ideale<br />

Forum zur Kontaktaufnahme für die Betriebe.“<br />

Nah dran an den Betrieben<br />

Thematisch sei die <strong>Nord</strong>Bau ganz nah dran<br />

an den Betrieben, Renovieren und Sanieren<br />

nach wie vor Dauerbrennerthemen der<br />

Branche, so Schareck. <strong>Die</strong> in Neumünster<br />

gezeigte Bandbreite – gerade auch im technischen<br />

Bereich und bei den Baumaschinen<br />

– sei sehr interessant für die Betriebe.<br />

Sie könnten sich dort, auch angesichts des<br />

gestiegenen Qualitätsbewusstseins der Kunden,<br />

umfassend informieren.<br />

Neben den weiteren Sonderschauen<br />

(eine Übersicht finden Sie auf Seite 40)<br />

bietet die <strong>Nord</strong>Bau den über 70.000 erwarteten<br />

Besuchern wieder eine Vielzahl<br />

von Neuheiten und Weiterentwicklungen<br />

aus den Bereichen Hochbau, Garten- und<br />

Landschaftsbau sowie Kommunaltechnik.<br />

Schwerpunkt bei den Baumaschinen auf<br />

dem Freigelände ist in diesem Jahr der „Straßenbau“.<br />

Weiter wird auch eine Reihe für<br />

den Bau interessanter Nutzfahrzeuge zu<br />

sehen sein.<br />

Wie immer wird die Messe von einem<br />

vielseitigen Veranstaltungsprogramm begleitet.<br />

Themen werden hier u. a. Dachbegrünung,<br />

Photovoltaik-Technologie,<br />

Holzbau, Mauerwerksbau, Aufbereitung<br />

und Recycling, die Energiesparverordnung<br />

und Barrierefreiheit sein.<br />

Weitere Infos auf Seite 40 oder im<br />

Internet unter www.nordbau.de.<br />

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38 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010 Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 39<br />

Foto: Seemann<br />

Studie: treNdS beim baueN uNd woHNeN biS 2015<br />

Im Herbst vergangenen Jahres hat die Heinze Marktforschung<br />

knapp 400 Architekten und Innenarchitekten zu<br />

den möglichen Trends der nächsten fünf bis sechs Jahre<br />

im Wohnungsbau befragt. <strong>Die</strong> Auswertung der Studie<br />

ergab fünf Megatrends.<br />

Megatrend 1: städtisches, stadtnahes Wohnen<br />

Das städtische und stadtnahe Wohnen sowie die Mehrgenerationen-Wohnweise<br />

wird in den nächsten Jahren<br />

zunehmen. Eine attraktive Grundversorgung in oder<br />

nahe der Stadt wird bei einer immer älter werdenden<br />

Bevölkerung, aber auch bei der wachsenden Zahl der<br />

Single-Haushalte, zunehmend wichtiger bei der Wohnentscheidung.<br />

Ob sich dieser Trend weiter verstärkt, hängt<br />

vor allem von der Bezahlbarkeit des Wohnraums im<br />

städtischen und stadtnahen Umfeld ab. Erste Alarmzeichen<br />

sind allerdings steigende Mietpreise und der geringe Anteil<br />

des Mehrfamilienhaus-Neubaus.<br />

Megatrend 2: Ökologie und sinkender Energieverbrauch<br />

<strong>Die</strong>ser Trend findet sich in unterschiedlichen Bereichen des<br />

Bauens und Wohnens wieder. Bei der Fassadengestaltung<br />

werden Wärmedämmverbundsysteme und Wärmeschutzverglasung<br />

deutlich zunehmen. Im Dachbereich sind es die<br />

Solarthermie und Photovoltaik. Hier gehen die Befragten<br />

bei einer steigenden Nachfrage von sinkenden Kosten<br />

aus. Klare Trends bei der Haustechnik sind die Wärme-<br />

pumpe und die kontrollierte zentrale Zu- und Abluftanlage,<br />

während Heizsysteme auf der Basis fossiler<br />

Brennstoffe — mit Ausnahme des Erdgases — wohl<br />

zu den Verlierern zählen werden. Holz- und Pelletheizungen,<br />

aber auch Kaminöfen werden dagegen<br />

deutlich zulegen. Eine relativ gleichbleibende Verwendung<br />

sehen die Befragten bei den traditionellen<br />

Wandbaustoffen wie Ziegel, Kalksandstein, Beton<br />

oder Porenbeton. Nur Holz als Wandbaustoff wird sich<br />

stärker entwickeln. <strong>Die</strong>s zeigte sich auch bei der Bewertung<br />

der Häusertypen, wo Holzhäuser auf Platz 1 liegen.<br />

special<br />

Megatrend 3: Baubiologie/gesundes Wohnen<br />

Im Innenbereich werden die Bodenbelagsarten Holzboden/<br />

Parkett, Keramik-Fliesen, Naturwerksteine und Naturstein<br />

zulegen. Verlierer sind Kunststoff- und Laminatböden. An<br />

der Wand stehen natürliche Anstriche, Sichtputze, Natursteinwände,<br />

Betonoberflächen oder Spachteltechniken<br />

an der Spitze, während Rau- und Glasfasertapeten an<br />

Bedeutung verlieren. Bei der Dämmung favorisieren die<br />

Architekten zukünftig Holzfaserdämmplatten/-stoffe und<br />

Altpapier/Zellulosedämmstoffe.<br />

Megatrend 4: Komfort, Bequemlichkeit<br />

und Sicherheit<br />

Komfort (z. B. durch Bussysteme zur Steuerung der gesamten<br />

Haustechnik oder Sonnenschutzsteuerungen),<br />

Bequemlichkeit (z. B. durch <strong>selbst</strong>reinigendes Glas) und<br />

Sicherheit (z. B. durch Rauchmelder, Alarmanlagen und<br />

Bewegungsmelder mit Außenbeleuchtung) sind wichtige<br />

Punkte des zukünftigen Wohnens. Es wird ein Kontrapunkt<br />

zum stressigen Alltag gesucht. Grundsätzlich gilt: Alles was<br />

ein gesundes, erholsames Wohnen und Barrierefreiheit,<br />

zusammen mit einem umfassenden Home Entertainment,<br />

bietet, ist zukünftig noch stärker gefragt. Angesichts des<br />

spürbaren Wunsches nach Vernetzung werden konstruktive<br />

Lösungen zur Vermeidung von Elektrosmog zukünftig<br />

stärker nachgefragt werden.<br />

Megatrend 5: Bad und Wellness<br />

Der Trend beim Bad von der Nasszelle zur Wellnessoase<br />

geht weiter. Großzügigere Flächen, Wellnesszonen,<br />

barrierefreie Lösungen, Design-Armaturen, hochwertige<br />

Möbel und Multimedia machen das Bad zum zweiten<br />

Wohnzimmer. Kombinierte Dusch- und Dampfkabinen,<br />

Whirlpools und die Sauna gehören ebenfalls dazu.<br />

<strong>Die</strong> vollständige Studie zum Nachlesen finden Sie<br />

unter www.heinze.de/data/show.php3?id=39&nodeid=<br />

mit dem Titel „Heinze Marktforschung: <strong>Die</strong> Bautrends<br />

2015“.<br />

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die <strong>Nord</strong>bau im überblick<br />

TERMIN:<br />

2.-7. September 2010<br />

ÖFFNuNGSzEITEN:<br />

täglich 9 bis 18 uhr, <strong>Die</strong>nstag 9 bis 17 uhr<br />

PREISE:<br />

Tageskarte 8,50 €<br />

Vorzugskarte 5,50 €<br />

Menschen mit Behinderung 5,50 €<br />

Gruppen ab 10 Personen (pro Person) 5,50 €<br />

Feierabend-Ticket (Do, Mo u. Di ab 15 uhr) 4 €<br />

Schüler und Studenten (Kinder bis<br />

14 J. in Begleitung Erwachsener frei) 3,50 €<br />

Dauerkarte 16 €<br />

Katalog 4 €<br />

Ihr Messebesuch mit persönlicher Beratung 26 €<br />

SoNDERScHAuEN:<br />

• Sonderschau „Das Wohlfühlhaus“ (Haus in<br />

originalgröße) Halle 7<br />

• „Haus der Zukunft“ im Rahmen der Son-<br />

40 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

derschau „Holz“ (Passivhaus – nachhaltiger<br />

Holzbau - innovative Haustechnik)<br />

Halle 9/Eingang Süd<br />

• Sonderschau „Gründach“ Halle 2<br />

• Baumaschinen und Straßenbau<br />

Freigelände <strong>Nord</strong>/Freigelände Eingang Süd<br />

• Kommunal- und Umwelttechnik<br />

Freigelände West u. vor Halle 1<br />

• „Zukunft Bauen – Wohnen – Heizen“<br />

Halle 8<br />

• „Bauen – made in Denmark“ Halle 8<br />

• Info-Stand „Wir in Europa“ Halle 8<br />

• Treffpunkt der Straßenbauverwaltung<br />

Halle 2<br />

• Sonderschau „IT am Bau“ Halle 6<br />

• Gemeinschaftsstand „Mit guten Partnern<br />

planen und bauen“ Halle 5<br />

• Informationsstand „Clever bauen – clever<br />

finanzieren“ Halle 5<br />

• Lebende Baustelle<br />

Freigelände Holstenstraße<br />

• Messefernsehen mit täglichen Diskussionsveranstaltungen<br />

Halle 1 Foyer <strong>Nord</strong><br />

HaLLenBeLeGUnG:<br />

Halle 1, 3, 4, 5 Hochbau, Ausbau, Innenausbau,<br />

Baustoffe, Bauchemie, Beratung,<br />

Dach, Decken, Sauna, Fassaden,<br />

Wand, Klinker, ziegel, Fliesen<br />

Halle 2 Straßenbau, Außenanlagen, Fliesen,<br />

Bad<br />

Halle 5 Werkzeuge, Arbeitsschutz, Profile,<br />

Bleche, Berufsbekleidung<br />

Halle 6 computer am Bau, EDV, Software<br />

Halle 7 Heizung, Solartechnik, Energie,<br />

Kamine, Haustechnik, Öfen<br />

Halle 8 Skandinavienhalle, Skandinavische<br />

Bauprodukte<br />

Halle 7 + 8 Fenster, Elemente, Balkon, Treppen,<br />

Türen, Tore, Wintergärten, Jalousien,<br />

Markisen, Rollläden, Metallarbeiten,<br />

Bauplanung, Häuser<br />

Halle 8 + 9 Holzbau, Befestigungstechnik,<br />

Parkett, Werkzeug<br />

Bauen und Wohnen genießen steigende Wertigkeit<br />

Hartmut Richter ist Geschäftsführer eines Baustoffhandelsunternehmens. Der 1926 gegründete Familienbetrieb<br />

mit 18 Standorten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt über 300 Mitarbeiter.<br />

<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> sprach mit Hartmut Richter über die Bedeutung der <strong>Nord</strong>Bau und Trends im Baustoffbereich.<br />

Herr Richter, die <strong>Nord</strong>Bau ist die größte<br />

Baufachmesser im <strong>Nord</strong>en. Warum sollten<br />

Betriebe die Messe unbedingt besuchen?<br />

Richter <strong>Die</strong> direkte Kommunikation<br />

ist einer der Hauptgründe. Der Blick ins<br />

Internet ersetzt nicht, einen Stein oder ein<br />

anderes Material in die Hand zu nehmen.<br />

<strong>Die</strong> Aussteller präsentieren seit einigen<br />

Jahren vor Ort Gesamtlösungen, so dass<br />

der Besucher das Endergebnis direkt beurteilen<br />

kann. Fragen können sofort an die<br />

jeweiligen Spezialisten gestellt und intensive<br />

Gespräche geführt werden, die sonst<br />

langwierig geplant werden müssten.<br />

Für Privatkunden bietet die <strong>Nord</strong>Bau,<br />

neben der Möglichkeit eine große Produkt-<br />

Wir liefern Zement, Kies,<br />

Sand und Beton!<br />

Holcim ist Ihr zuverlässiger Partner am Bau – mit über<br />

80 Standorten im <strong>Nord</strong>en Deutschlands. Wir bieten<br />

unseren Kunden und Verarbeitern eine breite Auswahl<br />

einbaufertiger Betone sowie von Zement, Kies, Sand<br />

und Spezialbaustoffen – pünktlich und zuverlässig.<br />

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jede Menge Anregungen rund um den<br />

Hausbau.<br />

Welche Trends bei Baustoffen gibt es? Wie sieht<br />

es z. B. mit ökologischen Baustoffen aus?<br />

Richter Es besteht eine große Nachfrage<br />

nach natürlichen Materialien. Noch nie<br />

wurden beispielsweise so viele Natursteine<br />

in Gärten verbaut. Nachhaltigkeit hat einen<br />

großen Stellenwert bekommen und außerdem<br />

hat sich die Kundschaft gewandelt. Es<br />

wird hochwertiger gebaut. So ist etwa eine<br />

erstklassige Wärmedämmung sehr wichtig<br />

geworden. In diesem Bereich werden viele<br />

Neuentwicklungen dazu kommen.<br />

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Info-Tel. 04321 - 910 190<br />

oder im Internet unter www.nordbau.de<br />

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Klimawandel, knappe<br />

Ressourcen und steigende<br />

Energiekosten sind wichtige<br />

Zukunftsthemen. Auf<br />

welchen Bereich werden<br />

sich die Baustoffhersteller<br />

besonders konzentrieren?<br />

Richter Der Schallschutz<br />

wird herausragen. Der Städtebau<br />

verdichtet sich zunehmend und die<br />

Grundstücke werden aufgrund der hohen<br />

Preise kleiner. <strong>Die</strong> Schalldichtigkeit führt<br />

zu einer geringeren Luftzirkulation, weshalb<br />

automatisch auch Klimaanlagen in<br />

ein paar Jahren zum Standard gehören<br />

werden.


tipps für den betrieb<br />

Notizmanagement<br />

Raus aus der Stressfalle<br />

Richtig angewendet, können Notizen den Berufsalltag um ein Vielfaches stressfreier und<br />

geordneter gestalten. Dabei gilt es, lediglich drei Grundregeln zu beachten und ein gut<br />

strukturiertes Notizbuch anzulegen.<br />

Ein bekanntes Sprichwort lautet:<br />

„Wer schreibt, der bleibt.“ Vor allem<br />

Unternehmer sollten sich dies zum Leitsatz<br />

machen. Notizen machen nicht nur den<br />

Kopf frei – sie bringen Struktur in ein Gedankenknäuel<br />

aus unerledigten Aufgaben<br />

und anderen Informationen, die ständig im<br />

Kopf schwirren. Das Knäuel erzeugt Stress.<br />

Richtig angewandt können Notizen diese<br />

Stressgedanken reduzieren und entlasten<br />

das Gedächtnis.<br />

Aber nicht nur das. Wer etwas schriftlich<br />

dokumentiert, auch in Form von Notizen,<br />

sitzt in Konfliktsituationen in der Regel<br />

am längeren Hebel. Und darauf bezieht<br />

sich auch das erwähnte Sprichwort. Des-<br />

42 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

halb sollte man sich die Zeit nehmen,<br />

ein individuelles Notizmanagement zu<br />

entwickeln. Dabei gilt es, folgende drei<br />

Grundregeln zu beachten.<br />

1. Viel notieren<br />

2. Alles an einem Ort notieren<br />

3. Geordnet und strukturiert notieren<br />

Das ideale Notizwerkzeug<br />

Um diese drei Regeln ideal zu nutzen,<br />

empfiehlt sich zunächst der Kauf eines Notizbuches.<br />

<strong>Die</strong> Vorteile: Es kann jederzeit<br />

überall mit hingenommen werden. Notizen<br />

können blitzschnell aufgeschrieben<br />

und zeitlich gut zurückverfolgt werden.<br />

Am besten eignet sich ein dickes, stabiles,<br />

fest gebundenes DIN-A4- oder DIN-A5-<br />

Notizbuch mit einem seitlichen Rand.<br />

Damit die Übersichtlichkeit nicht leidet,<br />

sollte es nicht kleiner sein. Empfehlenswert<br />

ist ein fest gebundenes und strapazierfähiges<br />

Buch mit mindestens 100 Seiten.<br />

Ob diese dann liniert, kariert und weiß<br />

sind, richtet sich nach den persönlichen<br />

Bedürfnissen. Sehr nützlich ist auch ein<br />

Leseband, um schnell Zugriff auf die aktuelle<br />

Seite zu haben.<br />

Nachsendehinweis<br />

Auf die Buchinnenseite gehört ein Verweis<br />

für den Fall, dass das Notizbuch verlo-<br />

Foto: shutterstock<br />

ren geht. Um ganz sicher zu gehen, kann<br />

zusätzlich eine Visitenkarte eingeklebt<br />

werden.<br />

Der Seitenrand<br />

Sollte kein linker Rand vorhanden sein,<br />

empfiehlt es sich, einen solchen auf jedem<br />

Blatt zu ziehen – Breite etwa fünf Zentimeter.<br />

Er dient als Orientierung auf der<br />

Seite. In diesen Bereich werden Kürzel<br />

(z. B. Kennzeichnung von Aufgaben, Telefonaten<br />

etc.), das Datum oder Prioritäten<br />

(z. B. mit einem oder mehreren Sternen)<br />

notiert. Alternativ kann im Randbereich<br />

noch eine schmale Spalte ergänzt werden.<br />

Hier werden beispielsweise Zuständigkeiten<br />

eingetragen.<br />

Seitennummern<br />

Eine nicht zu unterschätzende Orientierungshilfe<br />

ist die Nummerierung der<br />

Seiten. Für die Übersichtlichkeit hat es<br />

sich bewährt, die Seitenzahl an der oberen<br />

Ecke der Seite zu notieren.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Es kommt häufig vor, dass man eine Notiz<br />

einträgt, von der man genau weiß, dass sie<br />

noch öfters benötigt wird. Deshalb sollte<br />

entweder die erste oder letzte Seite als<br />

Inhaltsverzeichnis genutzt werden.<br />

Kürzel<br />

Noch mehr Übersichtlichkeit im Notizbuch<br />

geben Kürzel. Hier gilt es, einige Vorüberlegungen<br />

anzustellen: Welche Kürzel<br />

sind für die persönlichen Anforderungen<br />

Das NotizbucH<br />

Fester Platz<br />

Das Arbeitsbuch muss einen festen Platz<br />

auf dem Schreibtisch haben. Man sollte jederzeit<br />

losschreiben können. Rechtshänder<br />

platzieren es am besten rechts.<br />

Tagestrennlinie<br />

Nach jedem Arbeitstag wird ein Querstrich<br />

unter die Aufzeichnungen gezogen. Am<br />

linken Rand über dem Strich wird das Datum<br />

notiert. Das vereinfacht die zeitliche<br />

Orientierung.<br />

Aufgaben kennzeichnen<br />

Aufgaben sollten als solche sofort erkennbar<br />

sein. Es empfiehlt sich zum Beispiels die<br />

Verwendung ein A.<br />

Telefonnummer hervorheben<br />

Telefonnummern, die notiert werden,<br />

sollten herausstechen. <strong>Die</strong>s gelingt mit<br />

der Verwendung von Farben oder einer<br />

Markierung.<br />

Unterschiedliche Farben<br />

Unterschiedliche Farben tragen zur Übersichtlíchkeit<br />

bei. Jedoch sollten nie mehr als drei<br />

Farben verwendet werden. Empfehlenswert<br />

ist die Verwendung eines dreifarbigen Kugelschreibers.<br />

sinnvoll? Nachdem man solche festgelegt<br />

hat, sollte man sie beispielsweise<br />

auf der letzten Seite des Notizbuches<br />

auflisten. Damit kann man auch später<br />

deren Bedeutung nachvollziehen.<br />

Grundsätzlich sind möglichst ein-<br />

tipps für den betrieb<br />

deutige, <strong>selbst</strong>erklärende und nicht<br />

zu viele Kürzel empfehlenswert. Ein<br />

simples Beispiel ist der Buchstabe T für<br />

Telefonat. Wenn man das aufgeschlagene<br />

Notizbuch vor sich hat, sieht man sofort<br />

die durch das T im linken Randbereich<br />

gekennzeichneten erforderlichen Telefonate.<br />

Erweiterung zum Computer<br />

Das Notizbuch kann in Kombination mit<br />

einer Organisationssoftware (z. B. Outlook)<br />

verwendet werden, wenn beispielsweise<br />

Termine, Adressen und Notizen<br />

übertragen werden. Wer hingegen lieber<br />

ohne elektronische Medien arbeitet,<br />

kann hinten noch ein Adressverzeichnis<br />

und ein Kalenderregister einfügen.<br />

Wenn das Grundgerüst des Notizbuches<br />

steht, muss der Nutzer nach seinen Bedürfnissen<br />

herausfinden, ob beispielsweise der<br />

Einsatz von Farben hilfreich ist.<br />

Entscheidend ist zu klären, was alles notiert<br />

werden soll. Um dafür ein gutes Gefühl zu<br />

bekommen, sollte folgende Frage beantwortet<br />

werden: Wie komme ich zu dieser Information,<br />

wenn ich sie jetzt nicht notiere, sie aber<br />

zu einem späteren Zeitpunkt schnell benötige?


tipps für den betrieb<br />

Aufgepasst<br />

Neue Informationspflichten<br />

Regulierungswut und behördlicher Feinsinn für Sprache führten im<br />

Mai zum Inkrafttreten der <strong>Die</strong>nstleistungs-Informationspflichten-<br />

Verordnung (Dl-InfoV). Auch <strong>Handwerk</strong>ern drohen Abmahnungen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />

(Dl-InfoV),<br />

die seit Mai gültig ist und auf europäischen<br />

Richtlinien beruht, spricht zwar nur von<br />

„<strong>Die</strong>nstleistungen“, gemeint sind jedoch<br />

auch <strong>Handwerk</strong>sleistungen.<br />

Also auch <strong>Handwerk</strong>er müssen ihren<br />

Kunden eine Reihe von Informationen<br />

zur Verfügung stellen. In Form einer<br />

Checkliste sind in § 2 Dl-InfoV die einzelnen<br />

Informationen aufgeführt, die<br />

ständig zur Verfügung gehalten werden<br />

müssen und in § 3 solche Informationen,<br />

die auf Anfrage erteilt werden müssen.<br />

<strong>Die</strong> nach § 2 Dl-InfoV geforderten Informationen<br />

entsprechen im wesentlichen<br />

denjenigen, die § 5 Telemediengesetz<br />

vom Website-Betreiber verlangt (siehe<br />

Rechtstipp). <strong>Die</strong> Kundeninformationen<br />

gemäß § 2 Dl-InfoV müssen vor dem Abschluss<br />

von schriftlichen Verträgen erteilt<br />

werden. Das ist in der Praxis nicht immer<br />

REcHtstiPP<br />

Nicht mehr als nötig unterschreiben<br />

FAll Meister Jung erhält ein Anwaltsschreiben,<br />

dass ebenso knapp wie ärgerlich<br />

ist: Er habe versäumt, auf seiner Internetseite<br />

die Handelsregisternummer seines<br />

Betriebes anzugeben. Innerhalb<br />

einer Woche soll er eine Unterlassungserklärung<br />

abgeben und<br />

eine Gebühr von 500 € zahlen. Er<br />

stellt sich die Frage, ob er tatsächlich<br />

zahlen muss.<br />

löSUNg Es besteht für jeden<br />

Gewerbetreibenden die Pflicht,<br />

im Impressum der Webseite die<br />

Handelsregisternummer und das<br />

44 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

ganz einfach. Bei Werkstattarbeiten sollten<br />

die Informationen überall aushängen oder<br />

zur Mitnahme bereitliegen. Bei größeren<br />

Aufträgen können die Angaben dem<br />

Angebot beigefügt werden. Bei Notreparaturen<br />

sollte das Informationsmaterial<br />

als erstes ausgehändigt werden, der vom<br />

Kunden gegenzuzeichnende Arbeitsbericht<br />

könnte um eine Rubrik ergänzt<br />

werden, in der der Kunde den vorherigen<br />

Erhalt der Informationen nach der Dl-<br />

InfoV bestätigt.<br />

Im Fall der telefonischen Auftragserteilung<br />

bietet es sich an, beim Kunden<br />

dessen E-Mail-Adresse zum Zwecke der<br />

Zurverfügungstellung der gebotenen Informationen<br />

abzufragen und sich später<br />

vom Kunden schriftlich auf dem Arbeitszettel<br />

den Erhalt dieser Informationen<br />

vor Leistungserbringung bestätigen zu<br />

lassen. Vorsorglich sollten <strong>Handwerk</strong>er<br />

auf jeden Fall die geforderten Informa-<br />

Unterlassungserklärung bei Abmahnungen sollten genau geprüft werden<br />

Registergericht zu benennen. Meister Jung<br />

ist daher verpflichtet, die Unterlassungserklärung<br />

abzugeben und sollte seinen Internetauftritt<br />

unverzüglich ergänzen. Auch die<br />

Gebührenforderung muss er bezahlen, wobei<br />

die Höhe im Einzelfall durch einen Rechtsanwalt<br />

überprüft werden sollte. Allerdings<br />

muss in der Regel mit 500 € gerechnet<br />

werden.<br />

TIPP Regelmäßig liegt dem Abmahnschreiben<br />

eine vorformulierte Unterlassungserklärung<br />

bei, die unterschrieben<br />

zurückgeschickt werden soll. Allerdings<br />

ist Vorsicht geboten. Häufig geht die Unterlassungserklärung<br />

zu weit oder ist<br />

tionen auf der Website einfach abrufbar<br />

machen.<br />

Verstößt der <strong>Handwerk</strong>er gegen die<br />

Verpflichtungen aus der Dl-InfoV, so<br />

droht ihm ein Ordnungsgeld von bis zu<br />

1.000 €Wahrscheinlicher aber dürften Abmahnungen<br />

von hierauf spezialisierten<br />

Abmahnvereinen sein.


Branchen<br />

Das Kraftfahrzeuggewerbe fordert ein klares Bekenntnis gegen die PKW-Maut.<br />

Neuer Tarifvertrag der Bäcker<br />

Schrittweise gleicher Lohn<br />

für Azubis in Ost und West<br />

Bis 2012 werden schrittweise die Vergütungen<br />

von Auszubildenden im Bäckerhandwerk<br />

in Ost und West angeglichen.<br />

Das ist das Ergebnis der Tarifverhandlungen<br />

des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks<br />

und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-<br />

Gaststätten. Demnach sollen die Lohnunterschiede<br />

abgeschafft werden. Ab September<br />

erhalten Auszubildende in Ost- und Westberlin<br />

das gleiche Gehalt. In Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,<br />

Sachsen und Thüringen werden die<br />

Löhne in zwei Schritten bis September<br />

2012 angepasst. Damit soll auch die Abwanderung<br />

aus den neuen Bundesländern<br />

eingedämmt werden. Um die Attraktivität<br />

des Berufs zu sichern, steigt für alle die Ausbildungsvergütung.<br />

„Mit Blick auf den<br />

starken Geburtenrückgang brauchen wir<br />

ausreichend motivierte und qualifizierte<br />

Nachwuchskräfte“, so Peter Becker, Präsident<br />

des Zentralverbandes.


Schleswig-Holstein Musikfestival<br />

Da ist Musik drin<br />

Auch das 25. Schleswig-<br />

Holstein Musikfestival<br />

vom 10. Juli bis 29. August<br />

2010 wäre ohne das<br />

<strong>Handwerk</strong> kaum vorstellbar.<br />

Man denke nur an<br />

die von Geigenbauern,<br />

Klavier- und Cembalobauern<br />

oder Holz- bzw.<br />

Metallblasinstrumentenmachern<br />

gefertigten<br />

Musikinstrumente. Aber<br />

Eckernförder Strandfestival 2010<br />

Sonne, Strand und viel Musik<br />

Am Sonntag, den 22. August 2010 ist<br />

der Eckernförder Strand wieder Schaubühne<br />

für eines der größten Open-Air-<br />

Konzerte im hohen <strong>Nord</strong>en.<br />

Zum Eckernförder Strandfestival<br />

2010 werden wie<br />

schon in den Vorjahren rund<br />

10.000 Besucher erwartet.<br />

Nationale Musikgruppen<br />

mit internationalem Erfolg<br />

sind in diesem Jahr am<br />

Start und versprechen ein<br />

erstklassiges Programm vor<br />

schöner Kulisse. Mit dabei<br />

auch das Rahmenprogramm<br />

wird durch die<br />

zahlreichen <strong>Handwerk</strong>s-<br />

Foto: hfr<br />

Foto: Grünke, NH-ARchiv<br />

Das Mecklenburgische<br />

Staatstheater Schwerin,<br />

das noch bis zum 1.<br />

August die diesjährigen<br />

Schlossfestspiele präsentiert,<br />

kehrt mit der Oper<br />

„La forza del destino“<br />

(<strong>Die</strong> Macht des Schicksals)<br />

zur langjährigen Verdi-Serie<br />

zurück. Der Alte<br />

Garten als Spielort bietet<br />

mit dem Ensemble aus<br />

Staatstheater, Staatlichem<br />

betriebe im Lande erst<br />

möglich. Das Festival<br />

widmet sich in diesem<br />

Sommer dem Länderschwerpunkt<br />

Polen und<br />

lädt neben einer Hommage<br />

an Frédéric Chopin<br />

zu einer musikalischen<br />

Entdeckungsreise durch<br />

Polen ein.


Feierabend<br />

Buchtipps für den Urlaub und danach<br />

Leben, Sterben, Gegenwart<br />

Leben. Tante Inge, 64 Jahre, nimmt sich<br />

das Leben. Im übertragenen Sinne: Sie<br />

beschließt, ihr eigenes<br />

zu führen. Ohne Onkel<br />

Walter, der den ganzen<br />

Tag im Trainingsanzug<br />

durch die Gegend<br />

läuft und sich neben<br />

Borussia Dortmund<br />

vielleicht noch für seine<br />

eingebildeten Wehwehchen interessiert.<br />

Dora Heldts neuer Roman „Tante Inge<br />

haut ab“ ist mit schwungvoller Feder<br />

geschrieben. Anrührend und heiter zugleich.<br />

<strong>Die</strong> ideale Lektüre für drei ruhige<br />

Sommernachmittage.


impressum<br />

Das Magazin der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

Flensburg, Hamburg, Lübeck, Schwerin<br />

Verlag: Verlag <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> GmbH,<br />

Holstenwall 12, 20355 Hamburg<br />

Sekretariat: Dagmar Spreemann,<br />

Tel.: 040 35905-222, Fax: 040 35905-309,<br />

dspreemann@hwk-hamburg.de;<br />

http://www.nord-handwerk.de<br />

Chefredakteurin: Anemone Schlich (ans; v. i. S. d. P.)<br />

Tel.: 040 35905-324, aschlich@hwk-hamburg.de<br />

Herausgeber: <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg, <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

Hamburg, <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck,<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin, vertreten durch das<br />

Herausgeber-Gremium, bestehend aus den jeweiligen<br />

Hauptgeschäftsführern Udo Hansen, Frank Glücklich,<br />

Andreas Katschke und Edgar Hummelsheim<br />

Mantelredaktion:<br />

Dr. Thomas Meyer-Lüttge (tm), Tel.: 040 35905-272,<br />

tmeyer-luettge@nord-handwerk.de;<br />

Kerstin Gwildis (kl), Tel.: 040 35905-253,<br />

kgwildis@nord-handwerk.de;<br />

Jens Seemann (jes), Tel.: 040 35905-345<br />

jseemann@nord-handwerk.de<br />

Redaktionsfax: 040 35905-347<br />

Kammerredaktionen:<br />

• <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />

Andreas Haumann (ah), Johanniskirchhof 1,<br />

24937 Flensburg, Tel.: 0461 866-181,<br />

Fax: 0461 866-184,<br />

a.haumann@hwk-flensburg.de<br />

• <strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg,<br />

Claus Rosenau (cro),<br />

Holstenwall 12, 20355 Hamburg,<br />

Tel.: 040 35905-472, Fax: 040 35905-309,<br />

crosenau@hwk-hamburg.de<br />

• <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck,<br />

Ulf Grünke (grü), Breite Straße 10–12, 23552 Lübeck,<br />

Tel.: 0451 1506-202, Fax: 0451 1506-180,<br />

ugruenke@hwk-luebeck.de<br />

• <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin und Landesredaktion<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Dr. Petra Gansen (pg), Friedensstraße 4A,<br />

19053 Schwerin, Tel.: 0385 7417-152,<br />

Fax: 0385 7417-151,<br />

p.gansen@hwk-schwerin.de<br />

Verlagsdienstleister:<br />

zwei:c werbeagentur GmbH, Schanzenstraße 70, 20357<br />

Hamburg, Tel.: 040 4143338-30, Fax: 040 4143338-18<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH<br />

Schanzenstraße 7o, 20357 Hamburg<br />

Ansprechpartnerin: Tanya Kumst<br />

Tel.: 040 4143338-44, Fax: 040 4143338-49<br />

E-Mail: tanya.kumst@hbzv.com<br />

Anzeigentarif 2010<br />

Erscheinungsweise: monatlich (26. Jahrgang)<br />

<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> ist das offizielle Organ der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

Flensburg, Hamburg, Lübeck, Schwerin. Für<br />

alle im Bereich der genannten <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

in die <strong>Handwerk</strong>srolle eingetragenen Betriebe ist<br />

der Bezugspreis mit dem <strong>Handwerk</strong>skammerbeitrag<br />

abgegolten. Für alle anderen Bezieher beträgt der<br />

Bezugspreis jährlich 24,20 € (einschl. Postgebühren<br />

und 7 v. H. Mehrwertsteuer); Einzelverkaufspreis 2,20 €<br />

(einschl. 7 v. H. Mehrwertsteuer). Das Magazin und alle<br />

in ihm veröffentlichten Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck und Verbreitung des Inhalts nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung der Chefredaktion, mit<br />

Quellenangabe und unter Einsendung eines Belegexemplars<br />

an die Mantelredaktion. Vervielfältigungen<br />

von Teilen dieser Zeitschrift sind nur für den innerbetrieblichen<br />

Gebrauch des Beziehers gestattet. <strong>Die</strong><br />

mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen<br />

gezeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors,<br />

aber nicht unbedingt die Ansicht der Herausgeber<br />

wieder. Bei Nichterscheinen der Zeitschrift infolge<br />

höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung<br />

der ausgefallenen Ausgaben oder auf Rückzahlung<br />

des Bezugsgeldes.<br />

Druck: Kröger Druck GmbH,<br />

Industriestraße 21, 22880 Wedel,<br />

Tel.: 04103 808-0, Fax: 04103 14775<br />

Design: Selby & Co., Hamburg<br />

Lektorat: Michael Hartmann<br />

Titelfoto: privat<br />

Kleinanzeigen_Juli10 17.06.2010 11:37 Uhr Seite 1<br />

GESCHÄFTSVERBINDUNGEN<br />

Beratung / Prozessführung / Inkasso<br />

Rechtsanwalt Andreas Behem<br />

Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht<br />

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Tel. 04822/6227, Fax 5091<br />

Schimmelpilzberatung-<strong>Nord</strong>.de<br />

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Schwammsanierung, Schimmelpilzbeseitigung,<br />

0174/9647255,<br />

www.pieper-holzschutz.de<br />

In einigen Ausgaben finden Sie<br />

Beilagen von:<br />

- Stabila Maßgeräte GmbH<br />

In der Ausgabe Lübeck und<br />

Schwerin finden Sie Amtliche<br />

Mitteilungen von:<br />

- <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

- <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />

GESCHÄFTSVERBINDUNGEN<br />

Wangentreppen, Bolzentreppen<br />

www.Ruhwinkler-Holzbau.de,<br />

0171 / 3877352<br />

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Telefax 0 65 99 / 92 73 65<br />

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GESCHÄFTSVERKÄUFE<br />

Friseurgeschäft in HH, aus Umzugsgründen<br />

zu verkaufen! Tel.<br />

0173 / 3539327<br />

Gebrauchte, gepflegte Friseureinrichtung,<br />

4-6 AP gesucht, Tel:<br />

0177 / 5898885<br />

Betriebsaufgabe: Fleischfachgeschäft<br />

im Süden HH aus Altersgründen<br />

abzugeben, als Filiale<br />

gut geeignet, Tel. 040 / 7429131<br />

Etabliertes Augen0ptikgeschäft<br />

mit CL (über 50J.) im NW von HH aus<br />

privaten Gründen zu verkaufen.<br />

Zuschriften unter Chiffre-Nr. 5078<br />

STELLENANGEBOTE<br />

KFZ-Meister/Werkstattleiter<br />

gesucht, Markenhändler KFZ/NFZ<br />

in Schleswig-Holstein, Service-Geschäftsverantwortung,<br />

4 Mechatroniker<br />

per sofort o. später, 04192/<br />

500425, harmw@harmmobile.de<br />

VERKÄUFE<br />

Verkauf neuwertiger Geräte<br />

wg. Schließung Kosmetikkabine,<br />

Telefon: 0173/6021546<br />

Kleinanzeigen<br />

KAUFGESUCHE<br />

Suchen Tankschutzbetrieb<br />

und/oder Mineralölhandel zwecks<br />

käuflichem Erwerb bzw. Beteiligung.<br />

Zuschriften unter Chiffre-Nr. 1012<br />

Suche gut laufenden Friseursalon<br />

in SH oder Hamburg, zahle gute<br />

Ablöse, Mitarbeiter sollten vorhanden<br />

sein, Tel. 040/63948426<br />

STELLENGESUCHE<br />

Abiturientin, 21 Jahre, sucht Ausbildungsplatz<br />

im kaufmännischen<br />

Bereich. Gute Englischkenntnisse.<br />

Raum IZ, PI, NMS, Segeberg-Süd,<br />

PKW und Führerschein vorhanden.<br />

Zuschriften unter Chiffre-<br />

Nr. 7044<br />

WEITERBILDUNG<br />

Sachverständiger<br />

Ausbildungs-Lehrgänge für die Bereiche<br />

Bau- KFZ- EDV-<br />

Bewertungs-Sachverständiger<br />

Sachverständiger für Haustechnik<br />

Bundesweite Schulungen/Verbandsprüfung<br />

modal Sachverständigen Ausbildungscenter<br />

Tel. 0 21 53/4 09 84-0 · Fax 0 21 53/4 09 84-9<br />

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Fax: 0 52 62/99 41 59<br />

Juli / August 2010 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 49


BetrieBsBörse<br />

Hwk scHweriN<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />

Breite Straße 10–12<br />

23552 Lübeck<br />

Tel. 0451 1506-238<br />

Fax 0451 1506-277<br />

E-Mail: cmueller@hwk-luebeck.de<br />

www.hwk-luebeck.de<br />

50 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli / August 2010<br />

ANGEBoTE<br />

Metallbaubetrieb im Landkreis Parchim<br />

zu verk. 4.500 m 2 Grundstück, 450 m 2<br />

Werkstatt zzgl. Büro, Ausstellungsraum,<br />

Sanitärräume und 110 m 2 Wohnung NH10/07/01<br />

Gewerbeobjekt, ehemaliger Elektrobetrieb,<br />

(Heiz-, Toiletten-, Büro-,<br />

Werkstatt-, Montageraum) in Güstrow<br />

(Südstadt) zu verk. Hausnummer, Wasser-,<br />

Kraftstrom-, Multimediaanschluss<br />

vorhanden NH10/07/02<br />

Heizungs- und Sanitärbetrieb abzug. bzw.<br />

Beteiligung bei spät. Übernahme nach<br />

langfristiger Einarbeitung anzubieten NH10/07/03<br />

Hwk HamBurg ANGEBoTE<br />

Änderungsschneiderei zu verk. Moderne<br />

Einrichtung. Lauf- und Stammkundschaft<br />

und Kooperation mit Modegeschäft seit<br />

7 Jahren vorh. A10/03/7<br />

Zwei Räume auf <strong>selbst</strong>ständiger Basis<br />

auch einzeln zu verm. in mod. Friseursalon<br />

mit Kosmetik. Gern mit eigenem<br />

Kundenstamm A10/04/9<br />

Junger, moderner Friseurbetrieb mit Kosmetik<br />

in Uhlenhorst bietet Stuhlmiete,<br />

gern mit eigenem Kundenstamm A10/04/11<br />

Kleines Dentallabor an Juniorpartner zu<br />

verm. oder zu verp. Konzession kann<br />

gestellt werden A10/05/1<br />

Eingesessenes Baugeschäft s. altersbegründet<br />

neuen Geschäftsführer. Spätere<br />

Teilhaberschaft erwünscht A10/05/2<br />

Mod. Friseursalon in Uhlenhorst zu verk. A10/05/3<br />

Komplett eingerichteter und übernahmefähiger<br />

Friseursalon in Hamm abzug.<br />

Anliegende Räume bieten Rückzugsmöglichkeit<br />

A10/05/4<br />

Alteingesessener Maurerbetrieb aus<br />

Altergründen zu verk. A10/06/1<br />

Langjähriger, eingeführter, hochwertiger<br />

Friseursalon mit guter Stammkundschaft<br />

aus familiären, gesundheitlichen Gründen<br />

zu verk. A10/06/3<br />

Schuhmacherei in konkurrenzloser Lage<br />

zu verk. Ideal für Orthopädieschuhtechnikerpaar,<br />

Vollexistenz, Tel.: 7528946<br />

o. 7531740 A10/06/4<br />

Salon in Volksdorf in reiner Wohngegend<br />

zu verk., 11 Arbeitsplätze und langjährige<br />

Stammkundschaft. Parkplätze vor<br />

der Tür A10/06/5<br />

Friseursalon aus gesundheitl. Gründen<br />

zu verk. Einarbeitung gewährleistet,<br />

Stammkundschaft vorh. A10/03/4<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Holstenwall 12<br />

20355 Hamburg<br />

Tel. 040 35905-361<br />

Fax 040 35905-506<br />

www.hwk-hamburg.de/<br />

betriebsboerse<br />

Hwk HamBurg NACHFrAGE<br />

Suche Kleinbetrieb im Bereich Edelmetall,<br />

Gemälde, Leder, Textil, Holz G10/04/1<br />

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Hamburg oder Umgebung G10/04/2<br />

Wir s. eine kleine Produktion von Damenhosen<br />

und -röcken. Zwischenmeisterbetrieb<br />

i. R. HH ges. G10/05/1<br />

Hwk FleNsBurg ANGEBoTE<br />

Baugeschäft abzug. oder Beteiligung A101/1/2/3/4/6/7/8<br />

Dachdeckerei abzug. A106/1<br />

Straßen- und Tiefbaubetrieb s. Nachf. A107/1<br />

Steinmetzbetrieb in Dithmarschen abzug. A113/1<br />

Malereibetrieb abzug. A115/1/3<br />

Fachbetrieb für Fahrzeuglackierung an<br />

der Ostküste abzug. A115/2<br />

Kunstschmiede mit Wohnhaus an der<br />

Ostseeküste abzug. A201/2<br />

Metallbaubetrieb abzug. A201/3<br />

Zweiradhandelsgeschäft abzug. A207/1/2/3<br />

Kfz-Betriebe abzug. A209/1/2/3/4/5/<br />

6/7/8/9/10/11/13/14<br />

Kleiner Kfz- und Bootsmotorenbetrieb an<br />

der nördl. Ostküste s. Nachfolger/-in A209/12<br />

Elektroinstallateurbetrieb abzug. A218/1/2/3/4/<br />

6/7/8<br />

Tischlereien abzug. A301/1/2/3/4/5<br />

/6/8/10<br />

Schuh- und Schlüssel-/Stempeldienst<br />

an der Westküste abzug. A413/1<br />

Schuhgeschäft mit Reparaturabteilung<br />

(auf Orthopädietechnik ausbaubar) auf<br />

nordfriesischer Insel abzug. A413/2<br />

Bäckereien/Konditorei abzug. A501/2/3/4<br />

Dentallabor i. R. Rendsburg s. Nachfolger<br />

oder Teilhaber A606/1<br />

Friseurgeschäfte abzug. A607/1-13<br />

Verlags- und Offsetdruckerei/Werbetechnikbetrieb<br />

abzug. A725/2/3<br />

Hwk FleNsBurg NACHFrAGE<br />

Dipl.-Ing. s. Betrieb im Bereich Öko-Bau N100/1<br />

Betriebswirt s. branchenunabhängig<br />

Betrieb N100/2<br />

Karosserie und Fahrzeugbauermeister s.<br />

Betrieb i. R. Flensburg/Schleswig N203/1<br />

Kfz-Betrieb ges. N209/1/2<br />

Installateur- und Heizungsbaubetrieb i.<br />

R. Flensburg zwecks Expansion ges. N216/2<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg<br />

Johanniskirchhof 1–7<br />

24937 Flensburg<br />

Tel. 0461 866-132<br />

Fax 0461 866-184<br />

E-Mail: a.gimm@hwk-flensburg.de<br />

www.hwk-flensburg.de<br />

Konditormeister s. Konditorei/Café N502/1/2<br />

Friseurmeisterin s. Betrieb i. R. Flensburg N607/1<br />

Kosmetiksalon i. R. Rendsburg/Eckernförde/Schleswig<br />

ges. N8637/1<br />

Bestattungsunternehmen ges. N8737/1<br />

Hwk lüBeck ANGEBoTE<br />

Bauunternehmen abzug. A1<br />

Straßenbauerbetrieb abzug. A5<br />

Fliesenlegerbetrieb abzug. A7<br />

Autolackiererwerkstatt abzug. A13<br />

Metallbauerbetriebe abzug. A16<br />

Kälteanlagenbauerbetrieb abzug. A21<br />

Informationstechnikerbetr. abzug. A22<br />

Kfz-Betriebe abzug. A23<br />

Landmaschinenmechanikerbetriebe abzug. A22<br />

Installateur-/Heizungsbauerbetriebe abzug. A27<br />

Elektrotechnikerbetriebe abzug. A29<br />

Elektromaschinenbauerbetrieb abzug. A30<br />

Tischlereien abzug. A38<br />

Raumausstatterbetrieb abzug. A56<br />

Bäckereien/Konditoreien abzug. A57<br />

Fleischereibetriebe abzug. A59<br />

Friseur-/Kosmetiksalons abzug. A68<br />

Glasereibetriebe abzug. A72<br />

Fotostudios abzug. A78<br />

Hwk lüBeck NACHFrAGE<br />

Maurermeister s. Betriebe B1<br />

Malermeister s. Betriebe B13<br />

Metallbauermeister s. Betriebe B16<br />

Feinwerkmechanikerbetrieb ges. B19<br />

Kfz-Meister s. Betriebe B23<br />

Installateur- u. Heizungsbauermeister<br />

s. Betriebe B27<br />

Elektrotechnikermeister s. Betriebe B29<br />

Tischlermeister s. Betriebe B38<br />

Schuh- u. Schlüsseldienst ges. B54<br />

Bäckerei/Konditorei ges. B57<br />

Augenoptikerin s. Betrieb B63<br />

Friseurmeister s. Betriebe B68<br />

BETRIEBSVERMITTLUNG (Auszug)<br />

Angebote und Nachfragen von Beteiligungen oder<br />

ganzen Unternehmen können der jeweiligen <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

mitgeteilt werden. Interessenten für<br />

die hier veröffentlichten Angebote und Nachfragen<br />

wenden sich bitte ebenfalls unter Angabe der Chiffre<br />

an die zuständigen <strong>Handwerk</strong>skammern.<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />

Friedensstraße 4A<br />

19053 Schwerin<br />

Tel. 0385 7417-152<br />

Fax 0385 7417-151<br />

E-Mail: p.gansen@hwk-schwerin.de<br />

www.hwk-schwerin.de<br />

Gewerbeflächenvermittlung<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />

Tel. 040 35905-363<br />

Fax 040 35905-506<br />

www.hwk-hamburg.de/<br />

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Helmers & Renck, Inh. A. Block<br />

Großmoorkehre 2, 21079 HH-Harburg Fax: 767 338-40<br />

Verkauf<br />

Miete<br />

Groß- und Industrieflächen,<br />

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