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Herzrhythmus- störungen heute - Bagso

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32<br />

Zur Behandlung des Stolperherzens<br />

1. Das durch Extraschläge bedingte Stolperherz<br />

ohne zugrundeliegende Erkrankung (eine Ausschlussdiagnose!)<br />

braucht nicht behandelt zu werden<br />

– es sei denn, heftige Beschwerden erzwingen<br />

eine Therapie. Dann kommen z. B. Betablocker<br />

in Frage.<br />

Sonst ist das Grundleiden der Patienten, z. B. koronare<br />

Herzkrankheit, Schilddrüsenerkrankungen,<br />

Hochdruck etc. zu behandeln. Nur in hartnäckigen<br />

Fällen, wenn die Rhythmusstörung das Leben<br />

sehr belastet, können Rhythmusmittel im engeren<br />

Sinne verordnet werden, die wegen ihrer möglichen<br />

Nebenwirkungen jedoch nicht unkritisch<br />

genommen werden sollten. Eine Lebensverlängerung<br />

wird dadurch nicht erreicht, häufig aber eine<br />

Verbesserung der Lebensqualität.<br />

2. Ist das Stolperherz durch Vorhofflimmern oder<br />

eine andere Rhythmusstörung verursacht, so geht<br />

es auch hier zunächst darum, die zugrundeliegende<br />

Erkrankung zu therapieren. Der Arzt behandelt<br />

nicht das EKG, sondern den leidenden Patienten.<br />

Dabei sind <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong> für sich genommen<br />

keine eigene Krankheit, sondern nur<br />

Symptom oder Komplikation eines zugrundeliegenden<br />

Leidens, das meist eine Herzerkrankung<br />

ist. Insofern stellen die Rhythmus<strong>störungen</strong>, Extrasystolen<br />

ebenso wie Vorhofflimmern und andere<br />

Rhythmus<strong>störungen</strong>, nur die Spitze des Eisbergs<br />

über Wasser dar. Es obliegt dem behandelnden<br />

Arzt, die gleichsam unter Wasser liegenden fünf<br />

Sechstel des Krankheitsbildes zu ergründen, d. h.<br />

das Grundleiden zu identifizieren, zu behandeln<br />

und damit die symptomatische Spitze über Wasser<br />

zum Schmelzen zu bringen.<br />

Zugleich sollte jedoch versucht werden, das Vorhofflimmern<br />

zu beseitigen und den normalen regelmäßigen<br />

<strong>Herzrhythmus</strong> wiederherzustellen.<br />

Dies geschieht elektrisch (z. B. durch Elektroschock<br />

von außen oder im Herzen selbst, in besonderen<br />

Fällen durch ein Elektroschock-Schrittmachersystem)<br />

oder mit Medikamenten, die dann meist auf<br />

Dauer eingenommen werden müssen. Ist eine Regularisierung<br />

nicht zu erreichen, so sollte durch<br />

Rhythmusmittel wenigstens eine annähernd normale<br />

Herzschlagfolge zwischen 60 und 90 Schlägen<br />

pro Minute wiederhergestellt werden. Wichtig<br />

ist bei Vorhofflimmern die blutverdünnende,<br />

d. h. gerinnungshemmende Therapie,<br />

um Gerinnsel mit nachfolgenden Gefäßverschlüssen<br />

(Embolien) zu vermeiden.<br />

Die medikamentöse Therapie<br />

der <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong><br />

(z. B. Extrasystolie und<br />

Vorhofflimmern als Ursache<br />

des Stolperherzens)<br />

setzte – historisch<br />

gesehen –<br />

erst mit der systematischenErprobung<br />

pflanzlicher<br />

Inhaltsstoffe ein.<br />

Der französische<br />

Arzt Jean-Baptiste<br />

Sénac (1693 –<br />

1770) hat bereits<br />

1749 auf die günstige<br />

Wirkung des<br />

Chinins bei Herzklopfen<br />

hingewiesen

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