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Herzrhythmus- störungen heute - Bagso

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wieder auf. Wenn<br />

bei einem jungen<br />

Menschen ein einmaliges<br />

Ereignis,<br />

z. B. zuviel Alkohol,<br />

einen solchen Anfall ausgelöst hat, kann es bei<br />

dieser einen Episode bleiben.<br />

Meist aber hat diese <strong>Herzrhythmus</strong>störung die<br />

Eigenschaft, wieder aufzutreten und chronisch zu<br />

werden. Zunächst tritt das Vorhofflimmern anfallsweise<br />

auf (paroxysmales Vorhofflimmern). Im weiteren<br />

Verlauf werden die Anfälle häufiger und je<br />

öfter sie auftreten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass die Zeit bis zum nächsten Anfall sich<br />

verkürzt. Denn jeder Anfall von Vorhofflimmern<br />

hat die Tendenz, das Herz elektrisch empfindlicher<br />

zu machen.<br />

Schließlich springt das Herz nicht mehr in den normalen<br />

<strong>Herzrhythmus</strong> zurück, das Vorhofflimmern<br />

bleibt bestehen (persistierendes Vorhofflimmern).<br />

Durch Medikamente oder durch eine Kardioversion<br />

lässt sich der <strong>Herzrhythmus</strong> wieder normalisieren.<br />

Bei der Kardioversion erhält der Patient<br />

über eine Infusion für wenige Minuten eine Kurznarkose.<br />

Auf Brust und Rücken werden Elektroden<br />

aufgesetzt, die einen Stromschlag auf das Herz<br />

abgeben. Diese Behandlung ist absolut schmerzfrei<br />

und hat in der überwiegenden Mehrzahl der<br />

Fälle Erfolg. Allerdings kommt es häufig zu Rückfällen.<br />

Wenn Vorhofflimmern fortschreitet, kann ein Zustand<br />

eintreten, in dem sich der <strong>Herzrhythmus</strong> jedem<br />

Normalisierungsversuch widersetzt. Es kommt<br />

zu Dauerflimmern (permanentes Vorhofflimmern).<br />

36<br />

oben: EKG-Ableitung im Herzen (linker Vorhof) bei Vorhofflimmern<br />

unten: Oberflächen-EKG bei Vorhofflimmern<br />

Was geschieht im Herzen?<br />

Bei Vorhofflimmern kreisen in den Herzvorhöfen<br />

elektrische Erregungswellen, die zu einer Vorhoffrequenz<br />

bis zu 350 Schlägen pro Minute führen.<br />

Dann können die Vorhöfe sich nicht mehr zusammenziehen,<br />

sie flimmern nur noch. An der Pumpleistung<br />

des Herzens können sie nicht mehr teilnehmen.<br />

Das leisten dann nur noch die Herzkammern<br />

selbst. Damit entfällt bis zu 20 % der Herzleistung.<br />

Fatal wäre es, wenn die hohe Frequenz der Vorhöfe<br />

auf die Herzkammern übergeleitet würde.<br />

Zum Glück hat der AV-Knoten, die einzige elektrische<br />

Verbindung zwischen Vorhöfen und Herzkammern,<br />

eine Wächterfunktion. Auch wenn er<br />

mit elektrischen Impulsen bombardiert wird, gibt<br />

er nur einem Teil dieser Impulse die Bahn zu den<br />

Herzkammern frei – das allerdings in unregelmäßigen<br />

Abständen. So entsteht in den Herzkammern<br />

eine ungeordnete, chaotische Herzschlagfolge,<br />

meistens mit hohen Frequenzen.<br />

Liegt der normale Herzschlag zwischen 60 – 100<br />

Schlägen pro Minute, so kann sich dieser bei Vorhofflimmern<br />

auf bis zu 160 Schlägen und mehr steigern.<br />

Allerdings kommt es auch vor, dass der AV-Knoten<br />

bei Vorhofflimmern zu sehr bremst, so dass die<br />

Pulsfrequenz zu niedrig wird und zu einer sogenannten<br />

Bradyarrhythmia absoluta wird, die mit<br />

einem Herzschrittmacher behandelt werden muss.

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